1924
JANUAR
0101D: Krasnaja Swesda (Zeitung)
- Gründung der Militärzeitung Krasnaja Swesda in der Sowjetunion
0105D: Celia Cooney, die Banditin mit der Kurzhaarfrisur
0107D: Fédération Internationale de Hockey
- Da Hockey bei den Olympischen Sommerspielen 1924 wegen eines fehlenden Verbandes nicht berücksichtigt worden ist, wird in Paris der Hockey-Weltverband gegründet.
0115D: Gefahr (Hörspiel)
- Die BBC sendet mit Richard Hughes’ A Comedy of Danger (deutscher Titel: Gefahr) das erste Original-Hörspiel in Europa. Die deutsche Erstausstrahlung vom 24. August 1925 stammt von der NORAG in Hamburg.
0124D: Walchenseekraftwerk
- Das Walchenseekraftwerk liefert den ersten Strom in das Netz des Bayernwerks.
0125D: Olympische Winterspiele
- In Chamonix-Mont-Blanc (Frankreich) beginnt die vom Internationalen Olympischen Komitee veranstaltete „Internationale Wintersportwoche“, der erst im Nachhinein der Titel I. Olympische Winterspiele zugesprochen wird. Die Wettkämpfe dauern bis zum 5. Februar.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2024
0127D: Vertrag von Rom
- Mit dem Vertrag von Rom zwischen Italien und dem Königreich Jugoslawien wird der Freistaat Fiume aufgelöst. Die Stadt Fiume wird italienisch, während der Nachbarort Sušak an Jugoslawien geht. Die Exilregierung Fiumes erkennt den Vertrag nicht an.
FEBRUAR
0202D: Fédération Internationale de Ski
- Im Wintersportort Chamonix findet die Gründung des Internationalen Skiverbands statt.
0205D: Zeitzeichen (Tonfolge)
- Die BBC sendet erstmals in ihrem Programm das Zeitzeichen.
0206D: Albert Einstein erklärt die Relativitätstheorie im Rundfunk
0208D: Gaskammer (Todesstrafe)
- In Carson City wird mit dem Chinesen Gee John erstmals ein zum Tode Verurteilter in einer Gaskammer hingerichtet.
0212D: Rhapsody in Blue (Gershwin)
- Die Rhapsody in Blue von George Gershwin wird in der Aeolian Hall in Manhattan, New York, mit dem Komponisten am Klavier uraufgeführt. Das Experiment in Modern Music, der Versuch einer Verbindung von Jazz und Klassik, erhält sehr unterschiedliche Kritiken.
- Die Rhapsody in Blue ist eine der bekanntesten Kompositionen des US-amerikanischen Broadwaykomponisten George Gershwin. Das Stück wurde erstmals am 12. Februar 1924 in der Aeolian Hall in New York aufgeführt. Angekündigt wurde das Konzert unter dem Titel An Experiment in Modern Music. Bei der Uraufführung saß Gershwin selbst am Klavier. Die Rhapsody in Blue ist ein Versuch, die gegensätzlichen Musikstile Jazz und Klassik zu verbinden. Die Melodien des Werkes sind mittlerweile weltberühmt. (Artikel des Tages)
- Klassikarchiv
- DRS2 Diskothek im Zwei 2009
0214D: Die Nibelungen (Film)
- Die Uraufführung des ersten Teils des zweiteiligen Stummfilms Die Nibelungen – Siegfried von Fritz Lang und Thea von Harbou erfolgt im Ufa-Palast am Zoo in Berlin und wird ein großer Publikumserfolg. Neben den darstellerischen Leistungen werden vor allem die Spezialeffekte Eugen Schüfftans gelobt, die dieser mit dem von ihm entwickelten Schüfftan-Verfahren auf die Leinwand bringt.
0222D: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
- Die Parteien der Weimarer Koalition gründen in Magdeburg die Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Ihm treten in der Folge über 3,5 Millionen Mitglieder bei.
0226D: Hitler-Prozess
- In München beginnt der Hochverratsprozess gegen Adolf Hitler und Erich Ludendorff wegen des fehlgeschlagenen Hitler-Ludendorff-Putsches.
MÄRZ
0303D: Die türkische Nationalversammlung beschliesst die Abschaffung des Kalifats
0319D: Praesens-Film (Firma)
- Der aus dem österreichisch-ungarischen Galizien stammende Einwanderer Lazar Wechsler gründet gemeinsam mit dem Luftfahrtpionier Walter Mittelholzer in Zürich die Praesens-Film, die in den 1930er-Jahren zur einzigen bedeutenden Schweizer Filmproduktionsgesellschaft der nächsten rund 20 Jahre aufsteigt, die auch international Anerkennung und Auszeichnungen erntet.
0327D: Irrelohe (Oper)
- In Köln wird die Oper Irrelohe von Franz Schreker uraufgeführt.
0327D: Athletico Paranaense (Verein)
- Der brasilianische Fußballclub Athletico Paranaense wird gegründet
APRIL
0407D: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
- In Berlin-Charlottenburg wird mit dem Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands e. V. der Vorläufer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehört Anna von Gierke.
0410D: Hugo Stinnes
- Hugo Stinnes (* 12. Februar 1870 in Mülheim an der Ruhr; † 10. April 1924 in Berlin) war ein deutscher Industrieller und Politiker. Der von ihm ab 1893 und insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg geschaffene Montan-, Industrie- und Handelskonzern gehörte zu den größten unternehmerischen Konglomeraten Deutschlands. Zu Beginn der Weimarer Republik zählte Stinnes zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im Deutschen Reich. Von Arbeitgeberseite war er wesentlich an der Einigung mit der Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg beteiligt (Stinnes-Legien-Abkommen). Da er von der Nachkriegsinflation durch die aggressive Fremdfinanzierung seiner Unternehmen stark profitierte, ist er auch als „Inflationskönig“ in Erinnerung. In der 1923 geschriebenen und 1925 veröffentlichten Novelle Kobes setzte sich Heinrich Mann kritisch mit Hugo Stinnes auseinander. Der Industrielle wurde von Zeitgenossen aber auch als Heldenfigur gesehen, etwa in dem Roman ‚Kaufmann aus Mülheim‘. Ein Hugo Stinnes-Roman von Nathanael Jünger (1925) (Artikel des Tages).
0413D: AEK Athen (Verein)
- In Athen gründen aus Kleinasien und Konstantinopel vertriebene Griechen den Sportverein AEK Athen. Der Großteil der Spieler war früher bei AS Pera Konstantinopel aktiv.
MAI
0502D: Craters of the Moon National Monument
- Das Craters of the Moon National Monument ist ein Schutzgebiet vom Typ eines National Monuments im Zentrum der Ebene des Snake Rivers im US-Bundesstaat Idaho auf etwa 1750 m über dem Meer. Das Gebiet besteht aus großflächigen erkalteten Lavaströmen und einigen Schlackenkegeln. Die vulkanische Aktivität ruht, ist aber nicht erloschen. Der letzte Ausbruch im Craters-of-the-Moon-Gebiet liegt etwa 2000 Jahre zurück. Die Craters of the Moon liegen in einer der abgelegensten Regionen der Vereinigten Staaten, wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts näher erkundet und 1924 unter Schutz gestellt. Zuvor mehrfach geringfügig erweitert, wurde das Gebiet im Jahr 2000 auf die 13-fache Fläche ausgedehnt. Seitdem stehen das ganze Vulkanfeld einschließlich des Wapi-Felds im Süden und die angrenzenden Präriegebiete unter Naturschutz. Die Erweiterungsgebiete unterliegen dem geringeren Schutzstatus einer National Preserve, weshalb die Jagd weiterhin zulässig ist und die bestehenden Verträge über die Nutzung der öffentlichen Flächen durch Herden privater Rinder-Rancher in Kraft bleiben. Das Schutzgebiet wird gemeinsam durch den National Park Service und das Bureau of Land Management verwaltet, zwei Behörden unter dem Dach des US-Innenministeriums. Der Name des Schutzgebietes stammt vom lebensfeindlichen Eindruck, den frühe Besucher hatten. Im Rahmen des Apollo-Programms nutzten Astronauten das Gebiet kurzzeitig zur Ausbildung. (Artikel des Tages)
0521D: Leopold und Loeb
JUNI
0602D: Indian Citizenship Act
0606D: Erwartung (Monodram)
0619D: Der Läufer Paavo Nurmi bricht zwei Weltrekorde über 1500 und 5000 Meter
0622D: Frankfurter Schule
AUGUST
0829D: August-Aufstand in Georgien
SEPTEMBER
0928D: Erste Weltumrundung per Flugzeug
NOVEMBER
1123D: Das Universum wird grösser
1125D: Mongolische Volksrepublik
1128D: Der Zauberberg (Roman)
DEZEMBER
1204D: Internationale Funkausstellung Berlin
1228D: Fichtelberg-Schwebebahn
Lexikon
Britische Mount-Everest-Expedition
- Die Britische Mount-Everest-Expedition 1924 war nach der ebenfalls britischen Expedition im Jahr 1922 die zweite Expedition, die ausdrücklich die Erstbesteigung des 8.848 m hohen Mount Everest zum Ziel hatte. Im Jahr 1921 hatte eine Erkundungsexpedition stattgefunden. Weil das Königreich Nepal für Ausländer gesperrt war, stand den britischen Expeditionen in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nur der Zugang von der tibetischen Nordseite zur Verfügung. Während der Expedition wurden drei Besteigungsversuche unternommen. Der erste scheiterte früh an der Mitarbeit der Träger, den zweiten brach Edward Norton auf Grund der späten Uhrzeit ab, er erreichte aber mit 8.573 m eine neue Rekordhöhe für Bergsteiger. Beim dritten und letzten Besteigungsversuch verschwanden die Bergsteiger George Mallory und Andrew „Sandy“ Irvine. Bis heute wird darüber spekuliert, ob sie den Gipfel erreicht hatten. Die Leiche Mallorys wurde im Jahre 1999 gefunden und identifiziert. (Artikel des Tages)
- Die Inselbergschanze (auch Inselsbergschanze genannt) liegt bei Brotterode im westlichen Teil des Thüringer Waldes gegenüber dem namensgebenden Großen Inselsberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Großschanze hat einen Konstruktionspunkt (K-Punkt) von 105 Metern und eine Hillsize (HS) von 117 Metern, der Schanzenrekord liegt bei 123,5 Metern. Die Schanze wurde von 1920 bis 1924 gebaut, mehrmals erweitert und modernisiert und zählt seit ihrem Bestehen zu den größeren und inzwischen zu den ältesten Anlagen in Deutschland. Die Sprungschanze entspricht seit den Umbauten 2003/04 den neuesten FIS-Normen. Auf ihr finden seit dem Jahre 1995 regelmäßig Continentalcup-Wettkämpfe statt. (Artikel des Tages)
Novelle "Fräulein Else" (Schnitzler)
- Überall, resümiert die 19-jährige Else, werden Frauen verkauft oder verkaufen sich selbst: Als Geliebte lassen sie sich von reichen Männern aushalten, als heiratsfähige Mädchen werden sie von ihren Eltern an eine „gute Partie“ vergeben. Ist es da wirklich so schlimm, dass der Kunsthändler Dorsday für finanzielle Unterstützung eine Gegenleistung verlangt? Else ist sich da nicht sicher. Er möchte sie schließlich nur eine Weile lang nackt sehen. Die Art, wie Else sich selbst vergegenständlicht, ist subtil und erzeugt Gänsehaut. Ist ihr innerer Konflikt aus ihrer jugendlichen Sprunghaftigkeit geboren, wie manche Kritiker behaupten? Will sie vielleicht einfach nur Aufmerksamkeit? Oder rührt Schnitzler an eine tiefere Wahrheit über ein allgemein verinnerlichtes, perverses Frauenbild, das wir noch immer aufzubrechen lernen? Die Novelle bleibt klare Antworten schuldig. Elses rasende, teils widersprüchliche Gedanken bleiben unkommentiert, laden so zum unmittelbaren Miterleben ein und fordern am Ende Antworten vom Leser: auf die Frage nach Elses Geisteszustand, nach ihrem Recht, Nein zu sagen, und nach der Summe, die einen Verzicht auf dieses Recht rechtfertigt. (getAbstract)
Philadelphia and Reading Railroad Bridge (Susquehanna River)
- Die Philadelphia and Reading Railroad Bridge ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Susquehanna River zwischen Harrisburg und Lemoyne im Bundesstaat Pennsylvania der USA. Sie wird von der Norfolk Southern Railway betrieben und für den Güterverkehr auf der Strecke zwischen Harrisburg und Hagerstown in Maryland genutzt. Die Philadelphia and Reading Railroad ersetzte 1924 hier eine Fachwerkbrücke der Philadelphia, Harrisburg and Pittsburgh Railroad aus dem Jahre 1891 durch die heutige Beton-Bogenbrücke, wobei die alten Brückenpfeiler umgebaut und in die neue Brücke integriert wurden. Die mehr als einen Kilometer lange Brücke besteht aus 51 Bögen mit einer lichten Weite von circa 20 Metern und erstreckt sich bis ins Stadtgebiet von Harrisburg. Die Eisenbahnbrücken über den Susquehanna in der näheren Umgebung der Stadt gingen 1976 an Conrail und die Philadelphia and Reading Railroad Bridge 1999 schließlich an die Norfolk Southern Railway. (Artikel des Tages)
Samoanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
- Die Samoanische Rugby-Union-Nationalmannschaft repräsentiert Samoa in der Sportart Rugby Union bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Mit Spitznamen nennen die Samoaner ihre Nationalmannschaft Manu Samoa. Die organisatorische Verantwortung trägt der 1924 gegründete Verband Rugby Samoa. Samoa wird vom Weltverband World Rugby in die zweite Stärkeklasse (second tier) eingeteilt. Rugby Union gilt in Samoa als Nationalsport und der Inselstaat ist eines der wenigen Länder, in denen Rugby Union die beliebteste Sportart ist. Bisher wurden zwei samoanische Nationalspieler in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen. Das erste Test Match fand 1924 gegen Fidschi statt. Bis zur Namensänderung des Staates im Jahr 1997 trat die Mannschaft als Westsamoa an. Sie qualifizierte sich für acht der bisher neun ausgetragenen Weltmeisterschaften. Bei den Austragungen 1991 und 1995 erreichte man das Viertelfinale. Seit 2006 nimmt Samoa am jährlichen Pacific Nations Cup teil, wo es gegen Fidschi, Japan, Kanada, Tonga und die Vereinigten Staaten antritt. Vor jedem Spiel tanzen die Samoaner ihren traditionellen Siva Tau, um die gegnerische Mannschaft einzuschüchtern und sich selbst zu motivieren. (Artikel des Tages)
- Der Begriff der Schenkökonomie (auch „Kultur des Schenkens“) bezeichnet eine soziologische Theorie, die dem Strukturfunktionalismus zugeordnet wird. Die Schenkökonomie ist demzufolge ein soziales System, in dem Güter und Dienstleistungen ohne direkte oder zukünftige erkennbare (monetäre) Gegenleistung weitergegeben werden, tatsächlich allerdings meist mit verzögerter Reziprozität. Auf längere Sicht handelt es sich dann um eine Form von Tauschen, die sich aber vom Tauschhandel unterscheidet – man spricht von Gabentausch als Gegensatz zum Warentausch. Die Schenkökonomie gründet sich häufig auf dem Prinzip allgemeiner Solidarität. Ursprünglich wurde der Begriff für ein vorherrschendes Phänomen in urgeschichtlichen und Stammesgesellschaften verwendet, in denen soziale oder immaterielle Gegenleistungen wie Karma, Ansehen oder Loyalität und andere Formen von Dank erwartet wurden. Anthropologen und anderen Wissenschaftlern ist es gelungen, den Gabentausch auch in gegenwärtigen Kulturen nachzuweisen. (Artikel des Tages)
Segelfliegen anno 1924
- Gummiseilstart am Spitzerberg bei Wien mit einem "Hol's der Teufel"-Nachbau aus den goldenen 20er Jahren. (youtube.com: Luftmolch)
Streichquartett Nr. 1 (Schulhoff)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Ein ungemein effektvolles Stück ist Erwin Schulhoffs erstes Streichquartett: voller mitreissender Passagen, melancholischer Abschnitte und Tänzen mit folkloristischen Farben. Schulhoffs Werk zählte einst zur «entarteten Musik» und ist heute noch wenig bekannt. Erwin Schulhoff (1894 – 1942) ist ein Meister in der Kunst, mit einfachen Mitteln eine grosse Wirkung zu erzielen. Sein musikalischer Stil hat sich immer wieder verändert; Schulhoff wollte am Puls der jeweils modernen Zeit bleiben. Doch zwei Weltkriege haben sein Leben durchkreuzt und schränkten sein Schaffen ein. Die deutschen Nationalsozialisten haben sein Werk als «entartete Musik» gelistet – auch, weil sein Vater aus einer jüdischen Familie stammt. 1942 ist Erwin Schulhoff in einem Lager der Nazis gestorben. Die Diskothek widmet sich diesem zu Unrecht vergessenen Komponisten und vergleicht fünf Aufnahmen seines ersten Streichquartetts von 1924. Gäste von Jenny Berg sind die Geigerin Julia Schröder und der Musikwissenschaftler Roman Brotbeck. (SRF Diskothek im Zwei 2019)
Suite für Bläsersextett "Mládi" (Janácek)
- Eintrag im Klassikarchiv
- In späten Jahren komponierte Leos Janácek eine Oper, in der es um das ewige Jungsein geht - «die Sache Makropulos». Damals enstand auch ein kleineres Werk, in dem der 70jährige Komponist zurückschaut auf seine Jugend: Die Suite für Blasinstrumente mit dem Titel «Mládi» (Tschechisch für «Jugend»). Dieses Werk scheint auf das erste Ohr leicht und heiter. Wenn man es genauer analysiert, merkt man, dass es da auch dunkle Seiten gibt, z.B. den Marsch im zweiten Satz, der auf seine Zeit im Kloster verweist, die er so beschreibt: «eine fremde Schule, ein hartes Lager, noch härter das Brot, keine Liebkosungen». Die sechs Bläser stehen vor einigen technischen Herausforderungen, vor allem was das Zusammenspiel betrifft. Das besondere an der Besetzung: neben dem Fagott spielt eine Bassklarinette, die dem Sextett eine satte Tiefe verleiht. In der Diskothek werden fünf neuere Aufnahmen verglichen. Gäste von Annelis Berger sind die Klarinettistin Michal Lewkowicz und der Hornist Olivier Picon. (SRF Diskothek im Zwei 2019)
- Die Teltow-Werft ist eine ehemalige Werft am knapp 38 Kilometer langen Teltowkanal in Schönow im Berliner Ortsteil Zehlendorf. Zur Werft gehörten ein Bauhafen und eine „Elektrische Centrale“, das spätere Kraftwerk Schönow. Der Kanal wurde zwischen 1900 und 1906 zur Verbindung der Unteren Havel-Wasserstraße mit der Dahme (Spree-Oder-Wasserstraße) angelegt. Die Werft ging 1924 aus dem 1906 zur Unterhaltung des Kanals errichteten Bauhof hervor. Der Bauhof und das Elektrizitätswerk dienten ursprünglich vor allem der Wartung und Stromversorgung des Treidelbetriebs. Die Werft leistete technische Pionierarbeit im elektrischen Lichtbogenschweißen, das sie innovativ im Schiffbau anwendete. 1927 lief hier mit der Zehlendorf das erste rundum verschweißte Fahrgastschiff in Deutschland vom Stapel. 1962 stellte die Werft ihre Tätigkeit ein. Das Ensemble des Bauhafens und zahlreiche Gebäude stehen unter Denkmalschutz. In letzter Zeit teilgewerblich und als Lager genutzt, soll auf dem Gelände ein Wohngebiet entstehen. (Artikel des Tages)
Walter Amstutz, der Skipionier aus Mürren
- Die Freundin (Untertitel Das ideale Freundschaftsblatt) war eine Zeitschrift für Lesben in der Weimarer Republik. Sie erschien vom 8. August 1924 bis 1933 in Berlin und gilt damit als erste lesbische Zeitschrift überhaupt. Verlegt wurde sie als „offizielles Publikationsorgan“ vom Bund für Menschenrecht, einem der damals führenden Verbände der Interessen von Homosexuellen, und war ebenso wie andere lesbische Zeitschriften der Ära eng verflochten mit der lokalen Berliner Lesbenkultur. Mit Die Freundin und dem Bund für Menschenrecht verbundene Frauengruppen und Aktivistinnen veranstalteten in Berlin Lesungen, Veranstaltungen und Diskussionsrunden, zu deren Vernetzung Die Freundin erheblich beitrug. Sie bezog klar politisch Stellung, informierte zum Thema lesbisches Leben, veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane ebenso wie Anzeigen lesbischer Treffpunkte oder private Kontaktanzeigen. (Artikel des Tages)
Quellen
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