1914

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JANUAR

0103D: Caffè San Marco

FEBRUAR

0202D: Tanganjikabahn

  • In Deutsch-Ostafrika wird die Tanganjikabahn fertiggestellt, die von der Küstenstadt Daressalam nach Kigoma an den Tanganjikasee führt.

0207D: Seifenkistenrennen in Venice (Film)

  • Die Filmkomödie Seifenkistenrennen in Venice, in der Charlie Chaplin erstmals in der Rolle des Tramps zu sehen ist, wird uraufgeführt.

0225D: Eishockey-Europameisterschaft

MÄRZ

0316D: Le Figaro-Chef wird wegen Liebesbriefen erschossen

0322D: Theodor Borrer

  • Theodor Borrer (* 23. Oktober 1894 in Röschenz; † 22. März 1914 in Basel) war ein Schweizer Pionier der Luftfahrt. Vom August 1913 bis zu seinem tödlichen Absturz heute vor hundert Jahren führte Borrer über 300 Flüge durch. Er wurde als zweites von acht Kindern eines aus Grindel, Kanton Solothurn, stammenden Ehepaares geboren. Der an Technik sehr interessierte junge Borrer begann eine Lehre als Elektro­installateur, wechselte aber bald zum neuen Beruf des Automobil­chauffeurs und wurde Taxifahrer. 1913 ließ er sich von einer französischen Familie in Genf als Privat­chauffeur anstellen und gelangte mit ihr nach Paris. Er besuchte daraufhin eine Flugschule in Mourmelon-le-Grand bei Reims und erhielt am 30. Juni 1913 als 39. Schweizer und erster Solothurner das internationale Flugbrevet. Als er am 13. August 1913 mit einem Passagier von Solothurn nach Bern flog, lockte dies in Bern 6000 Zuschauer an; 400 Füsiliere waren mit der Aufgabe betraut, den Landeplatz Borrers von der Menschenmasse frei zu halten. Bei einem internationalen Flugmeeting in Basel am 22. März 1914 versuchte Borrer, die Aufmerksamkeit des Publikums mit Sturzflügen auf sich zu ziehen, obwohl das Flugzeug für Flugakrobatik nicht geeignet war. Er stürzte mit seiner Maschine aus 300 Metern Höhe ab und starb am Ort des Unglücks. (Artikel des Tages)

0327D: Der Arzt Albert Hustin stoppt die Gerinnung des Blutes

APRIL

0401D: Notre Dame (Oper)

  • An der Hofoper in Wien wird die Oper Notre Dame von Franz Schmidt nach dem Roman Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo mit großem Erfolg uraufgeführt.

0417D: Behringwerke (Firma)

0420D: Ludlow-Massaker

  • Ein Bergarbeiterstreik in Colorado, USA eskaliert zum Ludlow-Massaker, bei dem die Nationalgarde 22 Streikende, Familienangehörige und Unbeteiligte tötet. Auch drei Nationalgardisten kommen ums Leben.

MAI

0511D: Karl Liebknecht im Deutschen Reichstag

0515D: Kölner Werkbundausstellung

  • Die große Kölner Werkbundausstellung wird eröffnet. Auf dem neu geschaffenen Messegelände gegenüber der Kölner Altstadt findet eine Leistungsschau über zeitgemäße Formgebung statt.

0524D: Giro d’Italia

JUNI

0605D: Mission Hoyos

  • Als Hoyos-Mission bezeichnet man die Reise des k. u. k. Sondergesandten Legationsrat Alexander Graf von Hoyos nach Berlin am 5. und 6. Juli 1914 zu Beginn der sogenannten Julikrise nach der Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch einen serbischen Attentäter. Das Ziel seiner Mission war es, die Unterstützung des Deutschen Reichs für eine militärische Intervention Österreich-Ungarns gegen Serbien zu erlangen. Es gelang Graf Hoyos, den so genannten „Blankoscheck“ zu erhalten, das heißt die Zusicherung einer bedingungslosen Unterstützung Österreich-Ungarns durch das Deutsche Reich. Infolgedessen gewann die Kriegspartei in Wien die Oberhand und setzte die Kriegserklärung gegen Serbien durch, die schließlich in einer Kette von Ereignissen zum Ersten Weltkrieg führte. (Artikel des Tages)

0608D: Confederação Brasileira de Futebol (Verband)

  • In Brasilien wird die Federação Brasileiro de Sports gegründet, aus der später der nationale Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol hervorgeht.

0617D: Oder-Havel-Kanal

  • Der Hohenzollernkanal (heute Oder-Havel-Kanal) wird von Kaiser Wilhelm II. der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Die Schifffahrtsstraße verbindet Havel und Oder.

0623D: Schlacht bei Zacatecas

  • In der Mexikanischen Revolution besiegt in der Schlacht bei Zacatecas eine von Pancho Villa geführte Armee Aufständischer die Regierungstruppen des Präsidenten Victoriano Huerta. Nach dem Sieg bricht jedoch neuer Streit zwischen den verschiedenen Fraktionen des Revolutionslagers aus, was weitere Kämpfe auslöst.

0628D: Tour de France

0628D: Attentat von Sarajevo

  • Am Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld ermordet der serbische Nationalist Gavrilo Princip den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand. In der Folge kommt es zur Julikrise, aus der der Erste Weltkrieg erwächst.
  • Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, dem Mitglied einer serbisch-nationalistischen Bewegung, ermordet. Das Attentat in der bosnischen Hauptstadt löste die Julikrise aus, die einen Monat später am 28. Juli 1914 zur Kriegserklärung Östereich-Ungarns an Serbien und schließlich in einer Kette von Ereignissen zum Ersten Weltkrieg führte. Der Tod des Thronfolgers löste in Österreich-Ungarn keine allgemeine Trauer aus. Der Gesandte in Bukarest und spätere Außenminister Ottokar Graf Czernin erinnerte sich später, in Wien und Budapest habe es mehr Erfreute als Trauernde gegeben. Franz Ferdinand und seine Vertrauten, die in konservativen Wiener Kreisen vielfach als „Belvedere-Bagage“ bezeichnet wurden, hatten nicht nur dort Feinde. Seine Pläne einer trialistischen Reichsverfassung unter besonderer Berücksichtigung der Kroaten stießen insbesondere im ungarischen Reichsteil auf kategorische Ablehnung. (Artikel des Tages)
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2014
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2024
  • SRF Tageschronik 2024
  • Aref Kalenderblatt 2004

0628D: Julikrise

JULI

0703D: Shimla-Konvention

  • Vertreter des Vereinigten Königreichs und Tibets unterzeichnen in Shimla ein Abkommen über die Grenze zwischen Tibet und Indien und die völkerrechtliche Stellung Tibets. Der Vertreter Chinas unterzeichnet nicht; China erkennt das Abkommen später nicht an.

0705D: Mission Hoyos

  • Als Mission Hoyos, oder Hoyos-Mission, bezeichnet man die Reise des k.u.k.-Sondergesandten Legationsrat Alexander Graf von Hoyos nach Berlin am 5. und 6. Juli 1914 zu Beginn der Julikrise. Das Ziel seiner Mission war es, die Unterstützung des Deutschen Reichs für eine militärische Intervention Österreich-Ungarns gegen Serbien zu erlangen. Schließlich gelang es ihm, den so genannten „Blankoscheck“ zu erhalten, der zum Krieg mit Serbien und schließlich zum Ersten Weltkrieg führte. In der Forschung wurde die Mission bis jetzt kaum beleuchtet, ist jedoch als einer der zentralen Vorgänge der Julikrise zu sehen. (Artikel des Tages)

0714D: Rhein-Herne-Kanal

  • Der Rhein-Herne-Kanal wird nach 8 Jahren Bauzeit für die Schifffahrt freigegeben.

0714D: Ermordung des französischen Politikers und Pazifisten Jean Jaurès

AUGUST

0801D: Erster Weltkrieg

  • Am 1. August 1914 erfolgte nach einem nicht beantworteten Ultimatum die Kriegserklärung des Deutschen Reichs an Russland, die zu einer Kette von weiteren Kriegserklärungen führte, die in den Ersten Weltkrieg mündeten. Der als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnete Krieg forderte bis zu seinem Ende am 11. November 1918 rund 16 Millionen militärische und zivile Tote. Als Ursache des Krieges gelten die Kollision nationaler Interessen durch das Streben nach Dominanz auf dem Kontinent. Im Lauf des Krieges kam es zum Einsatz zahlreicher neuer Kampfmittel wie Flugzeugen, U-Booten, Giftgas und Panzern, die das Bild des "Industrialisierten Krieges" prägten. Der Kriegsverlauf war von Stellungskämpfen gezeichnet, in denen sich die Konfliktparteien jahrelang unter hohem Ressourcenaufwand bekämpften, ohne eine Veränderung der Lage herbeizuführen. Während des Krieges wurden die Völkermorde an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten im Osmanischen Reich sowie Kriegsverbrechen während der Besetzung Belgiens begangen. Alle beteiligten Parteien wurden durch den Krieg in eine Phase wirtschaftlichen Niedergangs gestürzt, in den Ländern der Mittelmächte kam es zu Hungersnöten. Die Versorgungssituation nach dem Krieg begünstigte die Ausbreitung der Spanischen Grippe. Der Erste Weltkrieg führte zum Untergang der deutschen, russischen, osmanischen und österreichisch-ungarischen Monarchien. Die ungeordnete politische und wirtschaftliche Situation nach dem Ersten Weltkrieg gilt als ursächlich für den Aufstieg faschistischer und totalitärer Ideologien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Artikel des Tages)
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2014

0802D: Grenzschlachten

0803D: General Ulrich Wille

0805D: Simplex Traffic Signal

  • In Cleveland wird mit dem Simplex Traffic Signal die erste Verkehrsampel Nordamerikas aufgestellt.

0808D: Endurance-Expedition

  • Die Endurance-Expedition, die letzte große Expedition des sogenannten Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung verlässt Plymouth unter der Leitung von Ernest Shackleton in Richtung Buenos Aires.
  • Die Endurance-Expedition war eine Antarktisexpedition in den Jahren 1914 bis 1917. Ihr offizieller Titel war Imperial Trans-Antarctic Expedition. Sie war die letzte große Expedition des „Heldenzeitalters“ der Antarktisforschung. Gemein hatten diese Expeditionen die Beschränktheit der für sie verfügbaren Ressourcen, bevor der Fortschritt auf den Gebieten von Transport und Kommunikation die Art der Expeditionen grundlegend änderte. Die von Ernest Shackleton geleitete Unternehmung hatte das Ziel, als erste den antarktischen Kontinent auf dem Landweg zu durchqueren. Die Expedition scheiterte, bleibt aber wegen des Überlebens aller Expeditionsmitglieder der Gruppe unter Shackleton unter widrigen Umständen bekannt. Die Expedition bestand aus zwei Gruppen, die auf zwei Schiffe verteilt waren. Die Endurance, die Shackleton mit der Hauptgruppe beförderte, sollte in die Weddell-See segeln, um dort anzulanden. Die Aurora mit der sogenannten Ross Sea Party sollte in der Zwischenzeit zur gegenüberliegenden Seite des Kontinents reisen und vom McMurdo-Sund aus eine Reihe von Depots anlegen. Die Endurance blieb bereits im Packeis der Weddell-See stecken, bevor sie die Vahsel-Bucht erreichte, ihr Ziel. Nachdem sie im Eis zerdrückt wurde und sank, gelang es der Mannschaft, in Rettungsbooten Elephant Island zu erreichen. Eine kleine Gruppe fuhr weiter nach Südgeorgien, um dort Hilfe zu organisieren. Alle Mitglieder der Hauptgruppe konnten gerettet werden. Die Ross Sea Party legte die geplanten Depots unter großen Schwierigkeiten an. Dabei starben drei Männer. (Artikel des Tages)

0811D: Gefecht bei Lagarde

0812D: Gefecht bei Halen

  • Im Gefecht bei Halen findet einer der letzten großen Kavalleriekämpfe der Militärgeschichte statt.

0814D: Panamakanal

  • Der Panamakanal wird für den Schiffsverkehr geöffnet. Eine offizielle Einweihungsfeier unterbleibt wegen des Kriegsausbruchs in Europa.
  • Der Panamakanal ist eine künstliche, 81,6 Kilometer lange Wasserstraße, die die Landenge von Panama in Mittel­amerika durch­schneidet und den Atlantischen Ozean mit dem Pazifischen Ozean für die Schiff­fahrt verbindet. Die erste Durchfahrt erfolgte am 15. August 1914. Vor dem Bau des Kanals führte die kürzeste nutzbare Seeverbindung von der Ostküste zur Westküste Nord­amerikas durch die Magellan­straße. Durch den Kanal wurde die Seestrecke New York–San Francisco von 30.000 km auf zirka 10.000 km verkürzt. Die Durchfahrts­zeit beträgt regulär acht bis zehn Stunden, wegen des starken Verkehrs heute durch­schnittlich zwölf Stunden. Im Jahr 2013 wurde der Kanal von 13.660 Schiffen genutzt. Die transportierte Waren­menge entspricht 6 % des Welthandels, aber 68 % aller Waren, die in US-Häfen be- oder entladen werden; für China 23 % und für Japan 16 %. Entscheidend ist der Kanal sowohl für den Transport von der Ost- zur Westküste der USA als auch für die Importe aus Asien, soweit sie zur Ostküste der USA transportiert werden. Der Kanal ist eine der wichtigsten Wasser­straßen der Welt. (Artikel des Tages)
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2014

0816D: Schlacht von Cer

  • Eine in serbisches Gebiet eindringende österreich-ungarische Armee löst die Schlacht von Cer im Ersten Weltkrieg aus.

0817D: Gefecht bei Stallupönen

0819D: Schlacht bei Gumbinnen

  • Mit der Schlacht bei Gumbinnen beginnt im Ersten Weltkrieg der Angriff russischer Truppen auf deutsches Reichsgebiet in Ostpreußen.

0820D: Belagerung von Antwerpen

  • Im Ersten Weltkrieg nehmen deutsche Truppen die belgische Hauptstadt Brüssel ein. Am selben Tag beginnt die Belagerung von Antwerpen, die bis zum 10. Oktober dauert.

0821D: Schlacht an der Sambre

  • Mit dem Aufeinandertreffen deutscher und französischer truppen beginnt die Schlacht an der Sambre.

0821D: Sonnenfinsternis

0822D: Ankeruhr (Wien)

  • In Wien wird die von Franz Matsch konzipierte Ankeruhr an einer Verbindungsbrücke zweier Gebäude errichtet. Sie zählt als herausragendes Werk des Jugendstils.

0823D: Massaker von Dinant

  • Deutsche Truppen verübten am 23. August das Massaker von Dinant und töteten dabei 674 Zivilisten. Zugleich wurden rund 1.100 bis 1.300 von 1.800 Häusern der Stadt zerstört. Das Vorgehen der deutschen Truppen zu Beginn des Ersten Weltkriegs erfolgte im Zuge ihres Marsches durch Belgien. Zwischen August und Oktober 1914 kamen in Belgien 5.521 Zivilisten durch Hinrichtungen und ziel­gerichtete Zerstörungen von Ortschaften ums Leben, das Massaker von Dinant war der größte dieser Gewalt­ausbrüche deutscher Soldaten gegen Zivilisten. Die deutschen Militärs recht­fertigten ihre Taten mit tatsächlichen oder vermeintlichen Angriffen von Zivilisten beziehungsweise Frei­schärlern (Franctireurs), die Belgier bestritten derartige Angriffe vehement. Im historischen Bewusst­sein der Deutschen ist das Massaker kaum präsent. Sofern an die Gewalt­ausbrüche deutscher Truppen gegen belgische Zivilisten zu Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert wird, stehen die Ereignisse von Dinant im Schatten der Gewalt­taten in Löwen. Ein Denkmal in der Innen­stadt erinnert an das Schicksal der Getöteten von Dinant. 2001 entschuldigte sich die Bundesrepublik Deutschland bei den Nachkommen der damaligen Opfer. (Artikel des Tages)

0825D: Schlacht von Kraśnik

  • In der seit zwei Tagen währenden Schlacht von Kraśnik bezwingt im Ersten Weltkrieg das Heer Österreich-Ungarns in Galizien die aufgebotenen Truppen Russlands.

0825D: Zerstörung Löwens im Ersten Weltkrieg

  • Die belgische Stadt Löwen wird von deutschen Truppen teilweise zerstört nachdem sie sich von Heckenschützen (Franc-tireurs) angegriffen glauben; 248 Zivilisten kommen bei den Ausschreitungen zu Tode.

0826D: Schlacht von Le Cateau

  • Nach der Schlacht von Le Cateau ziehen sich die Truppen der Triple Entente vor den Deutschen zurück.

0826D: Schlacht bei Tannenberg

  • An der deutschen Ostfront beginnt südlich von Allenstein die Schlacht bei Tannenberg gegen russische Truppen.
  • Die Schlacht bei Tannenberg war eine Schlacht des Ersten Weltkrieges und fand in der Gegend südlich von Allenstein in Ostpreußen vom 26. August bis 30. August 1914 zwischen deutschen und russischen Armeen statt. Die deutsche Seite stellte hierbei 153.000 Mann, die russische Seite 191.000 Soldaten ins Feld. Sie endete mit einem Sieg der deutschen Truppen und der Zerschlagung der ins südliche Ostpreußen eingedrungenen russischen Kräfte. Anfänglich in den deutschen Medien als „Schlacht bei Allenstein“ bezeichnet, wurde sie auf Wunsch Paul von Hindenburgs kurze Zeit danach zu Propagandazwecken in Schlacht bei Tannenberg umbenannt. Tatsächlich liegt nicht die Ortschaft Tannenberg (heute Stębark) unmittelbar im Hauptkampfgebiet, sondern Hohenstein. Mit der Namensgebung sollte die in der deutschen Geschichtsschreibung als Schlacht bei Tannenberg bezeichnete Niederlage der Ritter des Deutschen Ordens gegen die Litauisch-Polnische Union im Jahre 1410 überstrahlt werden. (Artikel des Tages)
  • Kalenderblatt von Deutschlanradio 2024

0828D: Seegefecht bei Helgoland

  • Im Seegefecht bei Helgoland, dem ersten Seegefecht des Ersten Weltkriegs, versenken die Briten ohne eigene Schiffsverluste drei deutsche Kleine Kreuzer und ein Torpedoboot.

0829D: Neuseeländische Truppen erobern West-Samoa

SEPTEMBER

0901D: Tod von Martha, der letzten Wandertaube

0903D: Papst Benedikt XV.

  • Das Pontifikat von Papst Benedikt XV. beginnt.

0903D: Ludwig Frank

  • Ludwig Frank (* 23. Mai 1874 in Nonnenweier/Baden; † 3. September 1914 bei Baccarat in Lothringen) war Rechtsanwalt und Politiker der SPD. Frank vertrat seine Partei im Badischen Landtag und im Reichstag. Er organisierte die sozialistische Arbeiter­jugend­bewegung und entwickelte sich in der SPD zu einem Wort­führer des süddeutschen Reformismus. Ihm lag daran, in den gegebenen staatlichen und öffentlichen Institutionen zusammen mit liberalen Politikern Verbesserungen für die Arbeiter­schaft durchzusetzen. Besonderen Stellenwert hatte für ihn dabei die Beseitigung dis­krimi­nie­render Wahl­rechts­bestimmungen. In weiten Teilen der Sozial­demo­kratie außerhalb Süddeutsch­lands stieß die reformistische Strategie auf entschiedene Kritik. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs bemühte er sich um eine Verständigung von Parlamen­tariern aus Frank­reich und Deutsch­land. Bei Kriegs­ausbruch im August 1914 gehörte Frank zu den entschiedenen Verfechtern einer Burg­friedens­politik. Er selbst meldete sich freiwillig zum Dienst an der Waffe und fiel in den ersten Wochen des Krieges. (Artikel des Tages)

0905D: Schlacht an der Marne

  • Im Ersten Weltkrieg beginnt die Schlacht an der Marne, in deren Verlauf 550.000 Soldaten sterben.

0906D: Schlacht an den Masurischen Seen

  • Im Ersten Weltkrieg beginnt die Schlacht an den Masurischen Seen. Es gelingt den deutschen Angreifern, russische Divisionen zum Rückzug aus Ostpreußen zu bewegen.

0907D: Schlacht von Gródek

  • Die Schlacht von Gródek in Ostgalizien während des Ersten Weltkriegs zwischen österreichischen und russischen Truppen geht mit einer verheerenden Niederlage für Österreich aus.

0909D: Septemberprogramm (Deutsches Reich)

  • Im Septemberprogramm definiert Reichskanzler Bethmann Hollweg die Kriegsziele des Deutschen Reichs.

0911D: Gefecht bei Bita Paka

  • Australien führt auf Neupommern im Bismarck-Archipel eine Invasion durch und bezwingt im Gefecht bei Bita Paka das deutsche Truppenkontingent.

0911D: Schlacht von Lemberg

  • Die Schlacht von Lemberg zwischen den Truppen Russlands und Österreich-Ungarns geht mit einer Niederlage für die Habsburgermonarchie zu Ende, von der sie sich nicht mehr erholt.

0913D: Wettlauf zum Meer

  • Im Ersten Weltkrieg beginnt der „Wettlauf zum Meer“ zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich.

0913D: Belagerung von Tsingtau

0915D: Gertie the Dinosaur

  • "Gertie the Dinosaur" [ˌgəːtiː ðə ˌdʌɪnəsɔː], auch bekannt als Gertie the Trained Dinosaur, US-amerikanischer Kurzfilm des Karikaturisten und Comiczeichners Winsor McCay aus dem Jahr 1914. Der Hauptteil des Films besteht aus von McCay handgemalten Sequenzen, in denen er die Dinosaurierdame Gertie präsentiert und einige Kunststücke vorführen lässt. Ursprünglich wurde dieser Zeichentrickfilm für McCays Bühnenauftritte erstellt; für Kinoaufführungen wurde nachträglich eine Rahmenhandlung gefilmt, in der seine Arbeit an der Erstellung des Zeichentrickfilms gezeigt wurde. Gertie the Dinosaur zählt zu den bekanntesten und innovativsten Animationsfilmen der frühen Filmgeschichte, Gertie selbst wird von vielen Filmhistorikern als die erste echte Zeichentrickfigur gesehen, die dem neuen Genre des Zeichentrickfilms den kommerziellen und künstlerischen Durchbruch brachte. (Artikel des Tages)

0916D: Belagerung von Przemyśl

  • An der Ostfront beginnt die Belagerung von Przemyśl; die mehr als sechsmonatige Schlacht geht als „Stalingrad des Ersten Weltkrieges“ in die Geschichte ein.

0919D: Beschiessung der Kathedrale von Reims

0919D: Aufruf an die Kulturwelt

0926D: Schlacht bei Sandfontein

  • Erster Weltkrieg außerhalb Europas: In Deutsch-Südwestafrika beginnt zwischen der deutschen Schutztruppe und einer zahlenmäßig überlegenen britisch-südafrikanischen Armee die mehrtägige Schlacht bei Sandfontein.

0929D: Schlacht an der Weichsel

  • Im Ersten Weltkrieg beginnt die deutsche 9. Armee einen auf die Einnahme Warschaus zielenden Angriff, der in die Schlacht an der Weichsel übergeht. In dieser kann sich die Kaiserlich Russische Armee später gegenüber den deutschen Angreifern behaupten.

OKTOBER

1004D: Manifest der 93

  • In Berlin wird das von 93 Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern Deutschlands unterzeichnete Manifest An die Kulturwelt! veröffentlicht, in dem jede Schuld Deutschlands am Kriegsausbruch und alliierte Anklagen wegen angeblicher deutscher Kriegsverbrechen zurückgewiesen werden.

1005D: Luftkampf

  • Dem französischen Piloten Joseph Frantz gelingt der Sieg im weltweit ersten Luftkampf. Er kann einen deutschen Aviatik-Doppeldecker bei Reims abschießen. Die beiden Deutschen sterben beim Absturz.

1008D: Britische Flieger bombardieren Ziele im Rheinland

1010D: König Ferdinand I. (Rumänien)

  • Durch den Tod König Carols I. kommt sein Neffe Ferdinand I. auf den rumänischen Thron.

1013D: Atemschutzmaske

1018D: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

  • Gründungsrektor Richard Wachsmuth teilt Kaiser Wilhelm II. mit, dass die Universität Frankfurt am Main in aller Stille ihre Arbeit begonnen habe. Eine geplante feierliche Eröffnung der Stiftungshochschule mit dem Staatsoberhaupt fällt an diesem Tag wegen des Ersten Weltkriegs aus.

1018D: Schönstattbewegung

  • Die internationale Schönstattbewegung wird als geistige Erneuerungsbewegung in der katholischen Kirche von Pater Josef Kentenich gegründet.

1020D: Erste Flandernschlacht

  • Im Ersten Weltkrieg beginnt die Erste Flandernschlacht, in der die deutsche Armee versucht, nach dem Wettlauf zum Meer die Kanalhäfen Calais und Dünkirchen zu erobern. Die Schlacht dauert bis zum 18. November 1914.

NOVEMBER

1101D: Seegefecht bei Coronel

  • Das deutsche Ostasiengeschwader siegt während des Ersten Weltkriegs im Seegefecht bei Coronel über ein britisches Geschwader.

1103D: Büstenhalter

  • Der Büstenhalter wird in den USA von Mary Phelps Jacob patentiert. Nach kurzer Zeit verkauft sie ihr Patent für 1.500 Dollar an die Warner Brothers Corset Company.

1104D: Schlacht bei Tanga

1110D: Erste Flandernschlacht

  • In der Ersten Flandernschlacht des Ersten Weltkriegs kommt es bei Langemark zu besonders verlustreichen Kämpfen durch den Einsatz von schlecht ausgebildeten freiwilligen Jugendlichen durch die deutsche Heeresleitung. Daraus entwickelt sich der Mythos von Langemarck.
  • Mythos von Langemarck

1111D: Schlacht um Łódź

1116D: Bund Neues Vaterland

  • Der Bund Neues Vaterland, in dem sich unter an­derem Minna Cauer, Albert Einstein, Kurt Eisner, Clara Zetkin und Stefan Zweig für ein mög­lichst rasches Ende des Ersten Welt­krieges ein­setzen, wird ge­gründet.

1123D: Schlacht von Basra

  • Mit einer Truppenparade im eingenommenen Basra schließt im Ersten Weltkrieg die British Army ihren Sieg über osmanische Einheiten in der Schlacht von Basra ab.

Dezember

1203D: Schlacht in den Karpaten

1205D: Endurance-Expedition

  • Start der Endurance-Expedition unter Ernest Shackleton in Südgeorgien.

1208D: Seegefecht bei den Falklandinseln

  • Das Seegefecht bei den Falklandinseln war eine Seeschlacht zwischen britischen und deutschen Kriegsschiffen während des Ersten Weltkrieges. Sie fand am 8. Dezember 1914 statt und endete mit einer vernichtenden Niederlage des deutschen Geschwaders.

1214D: Rosalyn Tureck

1222D: Schlacht von Sarıkamış (Suchhilfe: Schlacht von Sarikamis)

  • Die Schlacht von Sarıkamış, (Türkisch: Sarıkamış Savaşı, Sarıkamış Harekâtı; Russisch: Сражение при Сарыкамыше), war eine Schlacht an der Kaukasusfront des Ersten Weltkrieges. Sie endete mit einem entscheidenden Sieg des Russischen Zarenreichs über das Osmanische Reich. Der Schlacht von Sarıkamış gingen die erste und zweite Schlacht von Köprüköy voraus. In diesen beiden Schlachten gelang es den osmanischen Truppen nicht, die Russen vollständig zu besiegen.

1224D: Weihnachtsfrieden

  • Der Weihnachtsfrieden (englisch Christmas Truce, „Weihnachtswaffenstillstand“ bzw. „Weihnachtswaffenruhe“) war eine von der Befehlsebene nicht autorisierte Waffenruhe während des Ersten Weltkrieges am 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen. Sie fand an einigen Abschnitten der Westfront statt, wo es vor allem zwischen Deutschen und Briten in Flandern zu spontanen Verbrüderungen kam. Auch an Teilen der Ostfront gab es in diesem Zeitraum keine Schusswechsel. Der Weihnachtsfrieden des Jahres 1914 bezeichnet heute vor allem die Ereignisse an der Front zwischen Mesen und Nieuwkapelle, an der sich Deutsche und Briten gegenüberstanden.
  • Es herrschte Weltkrieg, und doch feierten an Heiligabend 1914 die Feinde an der Westfront spontan gemeinsam Weihnachten: Tausende deutsche, britische, belgische und französische Soldaten beteiligten sich daran – und schossen nicht mehr aufeinander. (dradio.de 2014)
  • Videoclip (youtube.com)

1230D: Berliner Volksbühne

  • Am 30. Dezember 1914 nahm die Volksbühne am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz ihren Spielbetrieb auf. Berühmte Theatermacher brachten hier kontrovers diskutierte Produktionen zur Aufführung. Einfache Arbeiter und Handwerker waren ausdrücklich im Publikum erwünscht. (dradio.de 2014)

Lexikon

Armee (Deutsches Kaiserreich)

  • Die Armeen bzw. Armeeoberkommandos des deutschen Heeres waren Kommando­behörden, die während des Ersten Weltkriegs einge­richtet wurden. Sie bildeten mit den ihnen unter­stellten Armee- oder Reserve­korps sowie zahl­reichen Spezial­truppen militä­rische Groß­verbände. Insgesamt wurden 20 verschiedene Armeeober­kommandos eingerichtet. Hinzu kamen zehn weitere Armee­gruppen und -abtei­lungen, die schwächer ausge­stattet waren und meist für spezielle Aufgaben zusammen­gestellt wurden. Das einzige Armeeober­kommando, welches vor dem Ersten Weltkrieg existierte, war das Armee-Ober­kommando in Ostasien, das als Sonderfall während des Boxer­aufstandes kurzzeitig in China aktiv war. (Artikel des Tages)

Bachbahn

  • Die Bachbahn war eine 16,5 km lange Nebenbahn in Rheinland-Pfalz, die im Bahnhof Lampertsmühle-Otterbach von der Lautertalbahn abzweigte und nach Reichenbach führte. Ihre VzG-Nummer lautete 3304. Zu ihrem Namen kam die Strecke, da alle Orte, die sie anband, auf die Silbe „-bach“ enden. Zwischen Weilerbach und Reichenbach wurde die Bahntrasse bereits Anfang der 1990er Jahre in einen Radweg umgewandelt. Der Abschnitt Lampertsmühle–Otterbach–Weilerbach war ab 1914 in Betrieb; die Weiterführung bis Reichenbach wurde bis 1920 fertiggestellt. 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt. Die Bedienung im Güterverkehr endete zwischen Weilerbach und Reichenbach im Jahr 1989, auf dem Teilstück Lampertsmühle-Otterbach–Weilerbach hielt er sich bis Ende 1994. Seit 1996 ist die komplette Strecke stillgelegt. Pläne, einen Teilabschnitt bis Weilerbach für die Personenbeförderung zu reaktivieren, blieben erfolglos und wurden inzwischen aufgegeben. (Artikel des Tages)

BVG-Baureihe A (Berlin)

  • Als Baureihe A wird die erste Genera­tion der Klein­profil-Fahr­zeuge der Berliner U-Bahn bezeichnet. Die Berliner Verkehrs­betriebe (BVG) differen­ziert sie in die Typen AI und AII (ab 1957 bei der BVG-West als A1 und A2), äußerlich und technisch handelt es sich allerdings um insgesamt fünf Fahr­zeugty­pen sowie diverse umgebaute Wagen. Insgesamt wurden zwischen 1901 und 1926 318 Trieb- und 120 Beiwagen des Typs AI sowie in den Jahren 1928 und 1929 96 Trieb- und 96 Beiwagen des Typs AII bei verschie­denen Herstel­lern gebaut. Bei der BVG-West liefen die AI-Wagen bis April 1968, die AII-Wagen bis zum 30. März 1973 im planmä­ßigen Fahrdienst. Bei den Ost-Berliner Verkehrs­betrieben (BVB) endete der fahr­planmä­ßige Einsatz erst am 5. No­vember 1989, die ältesten Fahrzeuge waren zu diesem Zeitpunkt über 80 Jahre im Einsatz. (Artikel des Tages)

Chicagoer Schule (Soziologie)

  • Als Chicagoer Schule der Soziologie wird ein Forschungs­zusammenhang aus der Zwischen­kriegszeit des 20. Jahr­hunderts bezeichnet, der sein institu­tionelles Zentrum im Department für Soziologie der Uni­versität Chicago hatte. Die Chicagoer Schule der Soziologie gilt, zwischen der Durkheim-Schule vor dem Ersten Welt­krieg und der Parsons-Schule nach dem Zweiten Welt­krieg, als mittlere der drei Soziologie-Schulen, die das Fach weltweit prägten. Ihr zentrales Forschungs­feld war die Stadt Chicago, Forschungs­thema der durch Industriali­sierung und Ein­wanderung ausgelöste Wandel des urbanen Lebens, Forschungs­methode die Empirische Sozial­forschung, häufig in Form von Feld­forschung und teil­nehmender Beobach­tung. Sie lieferte wegweisende Vorarbeiten für Stadt­soziologie, Devianz- und Kriminal­soziologie sowie wichtige Beiträge zur Sozial­ökologie und ist für die Stadt­geo­graphie immer noch von aktueller Bedeutung. Begründer der Schule ist Robert E. Park (Bild); weitere Vorbe­reiter und hervor­ragende Vertreter sind Albion Woodbury Small, William I. Thomas und Ernest W. Burgess. (Artikel des Tages)

Dazzle camouflage

  • Dazzle camouflage, oder dazzle painting, in den USA manch­mal razzle dazzle genannt, war eine Gruppe von Metho­den, Schiffe (und andere Fahr­zeuge) zur Täuschung des Gegners anzu­streichen. Die Royal Navy und die United States Navy wandten sie beson­ders im Ersten Welt­krieg sowie in gerin­gerem Umfang im Zweiten Welt­krieg an. Der Anstrich bestand aus viel­fältigen Mustern geome­trischer Formen, die sich in kontras­tierenden Farben abwech­selten. Die Idee wird dem bri­tischen Marine-Maler Norman Wil­kinson zuge­schrieben. Während Formen der eigent­lichen Tar­nung ver­suchen, ein Ziel­objekt mög­lichst zu ver­bergen, hatte der Dazzle-An­strich einen anderen Sinn. Er sollte es dem Feind erschwe­ren, Größe, Rich­tung und Ge­schwindig­keit eines Schif­fes oder eines anderen Objekts zu bestim­men. Norman Wilkinson erklärte 1919, der Feind habe in die Irre geführt werden sollen, welchen Kurs ein Schiff fuhr, damit er eine schlech­tere Angriffs­position ein­nehme. Dazzle wurde von der Admi­ralität in Groß­britan­nien und dann von der US Navy einge­setzt. Jedes so ange­strichene Schiff hatte ein anderes, eigenes Muster. Damit wurde es dem Feind unmög­lich gemacht, sofort die Schiffs­klasse zu erkennen. (Artikel des Tages)

Duo für Violine und Violoncello op. 7 (Kodaly)

Erzählung "In der Strafkolonie" (Kafka)

  • Ein Forschungsreisender wird eingeladen, die in einer Strafkolonie übliche Exekutionsart kennenzulernen: Dem Verurteilten wird das Urteil mit einem nadelbesetzten Apparat in den Körper geschrieben; die Tortur dauert bis zu zwölf Stunden. Der entsetzte Reisende gerät unvermittelt in einen politischen Machtkampf, wird vom Beobachter zum Richter über den Erhalt oder die Abschaffung dieser Form der Hinrichtung. Er spricht sich gegen die unmenschliche Prozedur aus – und bewirkt damit, dass ihr Hauptverfechter selbst durch diesen Apparat getötet wird. Dies ist nur eine der vielen paradoxen Wendungen der kurzen Erzählung In der Strafkolonie, einem Paradebeispiel des einzigartigen Stils, durch den Kafka zum Klassiker der modernen Literatur wurde. Mit knapper Sprache gibt er eine mysteriöse und abgründige Geschichte völlig unbeteiligt wieder, wie einen beunruhigenden Traum. Ebenso „kafkaesk“ ist der Inhalt: ein vielschichtiges Bedeutungsgewirr, das Autobiografisches mit Zeitgeschichtlichem, Abhandlungen über Sprache mit Reflexionen über Gesetz und Recht mischt und durch keine der zahlreichen Deutungen restlos aufgeklärt wird. Ein beunruhigendes und noch heute rätselhaftes Werk. (getAbstract 2017)

Leben und leben lassen (Erster Weltkrieg)

  • Als Leben und leben lassen wird das spon­tane Zu­stande­kom­men von nicht-aggressi­vem Verhal­ten zwischen Truppen­teilen bezeich­net, die sich während des Ersten Welt­kriegs an der Front als Feinde gegen­über­stan­den. Nach dem ersten Zu­stande­kom­men konnte dieses Verhal­ten zu einem System der insta­bilen Ko­opera­tion ausge­baut werden. Dies geschah durch Gewalt­vermei­dung oder rituali­sierte Gewalt­anwen­dung ohne Verlet­zungs­absicht wie auch durch Dees­kala­tion, aber auch mittels vorher­seh­barer und maß­voller Vergel­tung bei Über­tretun­gen der impli­ziten Ab­machun­gen. Die Ver­ständi­gung mit dem Gegner geschah dabei im Gegen­satz zum offe­nen Fraterni­sieren meist durch (Nicht-)Handeln anstelle von Sprache. Das Verhal­tens­muster trat insbe­sondere wäh­rend länge­rer Phasen der Stag­nation im Stel­lungs­krieg an der West­front auf. Als bekann­testes Beispiel gilt der Weih­nachts­frieden von 1914. (Artikel des Tages)

Lewis-Maschinengewehr

  • Das Lewis-Maschinengewehr ist ein um 1910 in den Vereinigten Staaten entwickeltes leichtes Maschinen­gewehr. Der Entwickler Isaac Newton Lewis konnte die Verant­wortlichen der Streit­kräfte der Vereinigten Staaten nicht von seiner Waffe über­zeugen und fand andere Abnehmer. Das Lewis-Maschinen­gewehr wurde vom Vereinigten König­reich und weiteren mit dem Britischen Welt­reich verbundenen Staaten vor allem im Ersten Welt­krieg einge­setzt. In der Zwischen­kriegs­zeit nutzten es verschie­dene Konflikt­parteien in verschie­denen Aus­einander­setzungen. Obwohl technisch nicht mehr zeit­gemäß, wurde es noch teil­weise im Zweiten Welt­krieg und darüber hinaus einge­setzt. Das Lewis-Maschinen­gewehr ist an dem aufge­setzten Teller­magazin und dem markanten Kühl­mantel des Laufes zu erkennen. Einige Konstruk­tions­merkmale sind in der Waffen­technik einzig­artig. Das Lewis-Maschinen­gewehr wurde in verschie­denen Varianten mit unter­schied­lichen Magazin­größen als Infan­terie­waffe, Fahr­zeug- und Flugzeug­bewaff­nung sowie Flug­abwehr­waffe verwendet. (Artikel des Tages)

Lotsenhaus Seemannshöft

  • Das Lotsenhaus Seemannshöft ist ein 1914 errichteter Backsteinbau mit dominantem Signal- und Beobachtungsturm auf dem Seemannshöft an der Einfahrt des Hamburger Hafens. Dort sind die Hamburger Hafenlotsen, die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schiffsbefestiger und die nautische Zentrale des Hafens untergebracht. In der Vergangenheit hatte auch der Schiffs­meldedienst dort seinen Sitz. Das Seemannshöft ist die Spitze einer schmalen Landzunge im Nordwesten des Hamburger Stadtteils Waltershof zwischen dem Köhlfleet, einem schiffbaren Nebenarm der Elbe, und dem Elbe-Hauptstrom. An der äußersten Spitze der Landzunge steht das Leuchtfeuer Seemannshöft. Das Lotsenhaus entstand während der Erweiterung des Hamburger Hafens nach Westen. Es wurde vom Baudirektor und Leiter des Hochbauwesens Fritz Schumacher entworfen und nach seinen Plänen vom Amt für Strom- und Hafenbau gebaut. Das Bauwerk sollte als ein erstes Wahrzeichen der Stadt die Einfahrt in den Hafen eindrucksvoll bezeichnen. Gleichzeitig musste es die nötigen Räumlichkeiten bereitstellen, um einen Lotsendienst rund um die Uhr gewährleisten zu können. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde vollständig in Backsteinbauweise errichtet. (Artikel des Tages)

Nonnendammallee (Berlin)

  • Nonnendammallee ist Teil eines der ältesten Straßen­züge im Berliner Stadt­gebiet und liegt im Bezirk Spandau auf der histori­schen Ver­bin­dung zwischen Spandau und Berlin durch Moabit. Sie gehört zu den Orts­teilen Hasel­horst und Siemens­stadt. Die Nonnen­damm­allee ist eine Haupt­straße mit über­geordne­ter Bedeutung und schließt mit An­schluss nach Spandau westlich von Paul­stern in Hasel­horst an die Straße Am Julius­turm an. Der östliche Ab­schnitt gehört zu Siemens­stadt und führt weiter in den Siemens­damm mit dessen An­schluss zur A 100. Zwischen Rohr­damm und Paul­stern­straße liegen Betriebe des Unter­nehmens Siemens und in Nach­nutzung unter­gekommene Industrie- und Gewerbe­unter­nehmen. Unter dem Ein­fluss von Siemens entstand zu Beginn des 20. Jahr­hunderts eine geschlossene Architektur mit mehreren Bau­denk­malen, so etwa das Dynamo­werk und mehrere histo­risch bedeut­same Wohn­anlagen. (Artikel des Tages)

Roman "Der Untertan" (Mann)

  • Mit Der Untertan ist Heinrich Mann zweierlei gelungen: ein satirischer Rundumschlag gegen das Deutsche Reich unter Wilhelm II. und eine detaillierte Studie über einen ganz bestimmten Charakter. Manns Antiheld Diederich Heßling verehrt die Macht aufgrund eigener Schwäche. Demütig unterwirft er sich, gnadenlos unterwirft er andere, noch Schwächere. Damit ist er für den vom Kaiser gelenkten Obrigkeitsstaat das ideale Rädchen im Getriebe. Mit pointierter Schärfe schildert Mann Nationalismus und Militarismus, Scheinheiligkeit und Geldgier und zeigt den Untertan Heßling als furchtbares Allroundtalent inmitten einer moralisch verkommenen Gesellschaft. 1918 als Buch veröffentlicht, wurde der Roman zum bitter-komischen Abgesang auf eine untergegangene Epoche und entfaltete zugleich sein prophetisches Potenzial: Auf Weltkrieg und Nationalsozialismus schien Der Untertan bereits vorauszublicken. Kein Wunder, dass die Nazis das Buch verbrannten. Die deutsche Mentalität hat sich inzwischen mit Sicherheit gewandelt, aber Manns Meisterwerk besticht weiterhin durch seine Mischung aus analytischer Kraft und erzählerischem Witz. (getAbstract)

Salmon Bay Bridge

  • Die Salmon Bay Bridge ist eine zwei­gleisige Eisen­bahn­brücke im Nord­westen von Seattle im Bundes­staat Washing­ton der USA. Sie quert den west­lichen Teil der namens­geben­den Salmon Bay, die Bestand­teil des Lake Washing­ton Ship Canal ist. Im Zuge des Baus des Kanals musste 1913 die Strecke der Great Northern Railway (GN) zwi­schen Seattle und Everett von der Nord- auf die Süd­seite der Salmon Bay verlegt werden. Die GN ent­schied sich dabei für einen zwei­gleisi­gen Ausbau des Ab­schnitts und den Bau einer Fach­werk­brücke mit inte­grier­ter Klapp­brücke am Ein­gang der Bucht, direkt vor den Schleusen­anlagen der Ballard Locks. Die GN fusio­nierte 1970 mit anderen Eisen­bahn­gesell­schaf­ten zur Burling­ton Northern Rail­road, die wiederum 1995 in der BNSF Railway auf­ging. Die Brücke wird neben dem Schienen­güter­verkehr der BNSF auch von Schnell­bahn­zügen der Sounder Commuter Rail genutzt sowie von den Fern­reise­zügen Empire Builder und Cascades von Amtrak. (Artikel des Tages)

Schweiz (Erster Weltkrieg)

  • Die Schweiz während des Ersten Weltkriegs, wir erinnern uns kaum. Verschont vom Grossen Krieg, vom Tod, sind die Kriegsjahre eine leere Stelle in den Köpfen der Schweizer Bevölkerung. Wie kommt das? (SRF Zeitblende)

Schweiz (Kriegspropaganda)

Siete canciones populares (de Falla)

Verwaltungsgebäude für Arbeiterangelegenheiten (München)

  • Das ehemalige städtische Verwaltungsgebäude für Arbeiterangelegenheiten ist ein am 13. Mai 1914 eingeweihter Gebäudekomplex im Münchner Stadtteil Isarvorstadt. Er wurde nach Plänen von Hans Grässel im Stil des Neobarock mit Elementen aus dem konservativen Flügel der Reformarchitektur errichtet und steht unter Denkmalschutz. Die Nutzung des Gebäudes ist ein Spiegel der deutschen Sozialgeschichte seit dem 20. Jahrhundert, zeigt aber einzelne Besonderheiten des Standorts München. Waren seit 1914 zeitweise auch andere Behörden angesiedelt, wurde es ab 1925 nur noch als Arbeitsamt genutzt. Als diese Verwendung nach 2004 endete, wurde es von 2007 bis 2010 zu einem Wohngebäude des Luxussegments umgebaut. (Artikel des Tages)

Violinsonate (Janáček)

Wald­siedlung Haken­felde

  • Die Wald­siedlung Haken­felde ist ein Wohn­gebiet im Norden des Berli­ner Bezirks Spandau, Orts­teil Haken­felde. Sie ent­stand ab 1914 in Anleh­nung an das Garten­stadt­modell, um die Woh­nungs­not unter den Arbei­tern der Span­dauer Rüs­tungs- und Industrie­betriebe zu lindern. Bis 1919 wurden 250 Häuser fertig­gestellt. Gebaut wurden unter­schied­liche Typen von Häusern für eine, zwei oder mehrere Fami­lien mit variab­ler Fassaden­gliede­rung und in der Regel einem Gar­ten­an­teil. Der älteste Bau­ab­schnitt ist seit 1986 als Wohn­an­lage und Sied­lung denk­mal- bzw. garten­denk­mal­geschützt. In den ersten Jahr­zehn­ten konnte die Nah­ver­sorgung mit Hand­werk, Lebens­mitteln und Arzt­praxen in der Sied­lung selbst erfolgen. Heute besteht davon ledig­lich noch ein kleines Hotel. Öffent­liche Ein­rich­tungen in der Wald­sied­lung sind mehrere Kinder­tages­stätten, die evangelische Wichern­kirche mit Ge­meinde­zentrum und ein Senioren­heim in katholi­scher Träger­schaft. (Artikel des Tages)

Quellen

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03.01.2009 Artikel eröffnet