1977
JANUAR
0107D: Charta 77
- 1. Januar: Die Bürgerrechtsgruppe Charta 77 wird in Prag gegründet.
- Charta 77 bezeichnet sowohl eine im Januar 1977 veröffentlichte Petition gegen die Menschenrechtsverletzungen des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei als auch die mit ihr verbundene Bürgerrechtsbewegung, die in den 1970er und 1980er Jahren zum Zentrum der Opposition wurde. 1976 schlossen sich Künstler und Intellektuelle, aber auch Arbeiter, Priester, Exkommunisten und ehemalige Mitarbeiter des Geheimdienstes und andere gewöhnliche Tschechoslowaken – unter ihnen etwa der Dramatiker Václav Havel, Jiří Hájek und Jiří Dienstbier (Politiker des Prager Frühlings) zusammen, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die im Widerspruch zu der vom tschechoslowakischen Außenminister unterschriebenen Schlussakte von Helsinki standen. Unmittelbarer Auslöser waren die Repressionen des Regimes gegenüber der Gruppe Plastic People of the Universe. Die direkt nach der Invasion des Warschauer Paktes gegründete Gruppe hatte seit 1968 mehrere Festivals mit alternativer Musik veranstaltet. Die Gruppe war ein wichtiger Anziehungspunkt für eine staatsunabhängige Kulturszene und hatte insbesondere bei jüngeren Menschen Erfolg. Bei einem Konzert im Februar 1976 wurden die Mitglieder der Gruppe inhaftiert und viele der Konzertbesucher ausgiebig verhört. Die Aktion sorgte für nationale und internationale Proteste. Václav Havel selbst sah die Repressionen gegen die Plastic People als den Angriff des totalitären Systems auf das Leben selbst, auf die menschliche Freiheit und Integrität, es galt in seinen Augen einen Präzedenzfall zu verhindern. (Artikel des Tages)
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
0113D: im Kernkraftwerk Gundremmingen kommt es zu einem Großunfall
0120D: Präsident Jimmy Carter (USA)
- Amtseinführung von Jimmy Carter als 39. Präsident der USA. Er löst Gerald Ford ab.
0124D: Blutbad von Atocha (Spanien)
- In Madrid dringt zur Zeit der Transition in Spanien ein bewaffnetes Kommando der Alianza Apostólica Anticomunista in Tötungsabsicht in ein gewerkschaftsnahes Anwaltsbüro ein. Das Blutbad von Atocha kostet fünf Menschenleben, vier Personen werden angeschossen.
0125D: Solarschmelzofen Odeillo
0126D: Emma (Zeitschrift)
- (WDR ZeitZeichen 2017)
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- Vor 40 Jahren gründete Alice Schwarzer die feministische Zeitschrift "Emma". Seither setzt sich die Zeitschrift für die Rechte und die Anliegen der Frauen ein. In der «Zeitblende» zieht Schwarzer eine positive Bilanz ihrer Arbeit - weist aber auch auf ungelöste Probleme hin. In den 70er-Jahren seien Frauen im Journalismus nicht ernst genommen worden, sagt Alice Schwarzer. Deshalb hätten engagierte Journalistinnen wie sie beschlossen, dass sie eine eigene Zeitschrift bräuchten. Aus dieser Idee entstand „Emma. Auch heute – 40 Jahre später – brau-che es eine unabhängige feministische Zeitschrift noch unbedingt. Zu diesem Schluss kommt Alice Schwarzer in der «Zeitblende». Ein Blick zurück und nach vorn mit der Publizistin Alice Schwarzer. (SRF Zeitblende 2017)
0127D: Regeln zu Weltraumforschung werden aufgestellt
0128D: Blizzard of ’77
0131D: Centre Georges Pompidou
- Nach einer fünfjährigen Bauzeit wird in Paris das Centre Pompidou eröffnet.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
FEBRUAR
0219D: Kassel Huskies
- Die Kassel Huskies waren ein deutscher Eishockeyclub aus Kassel. Er war zur Vereinsgründung am 19. Februar 1977 noch als ESG Kassel und nach der ersten Umbenennung 1987 als EC Kassel bekannt. Seit 1994 ist die Profimannschaft des Vereins als EC Kassel Huskies Sportmanagement GmbH ausgelagert gewesen und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Eishockey Liga. Die größten Erfolge feierte der Club im Jahre 1997 als deutscher Vizemeister und 2004 als deutscher Vizepokalsieger. Der Stammverein Eishockey Jugend Kassel e. V. betreut aktuell sowohl die Nachwuchsspieler der Kassel Young Huskies als auch die Damenmannschaft der Ice Cats Kassel. (Artikel des Tages)
MÄRZ
0304D: Erdbeben von Vrancea
- Erdbeben der Stärke 7,2 in der Gegend von Vrâncioaia, Rumänien, über 1.500 Tote
0305D: Tom Pryce
- Thomas „Tom“ Maldwyn „Mald“ Pryce (* 11. Juni 1949 in Ruthin, Wales; † 5. März 1977 in Midrand, Südafrika) war ein britischer Automobilrennfahrer. Er gilt als erfolgreichster Waliser im internationalen Motorsport. Pryce begann seine Karriere 1969 mit verschiedenen Veranstaltungen für Fahrzeuge der Formel Ford, an denen er bis 1970 teilnahm. Zwischen 1971 und 1973 startete er erfolgreich in einigen Nachwuchsserien in den Reglements Formel Atlantic, Formel 3 und Formel Super V. 1973 und 1974 fuhr er in der Formel-2-Europameisterschaft. 1974 debütierte er mit Token in der Formel 1 und fuhr bis 1977 insgesamt 42 Grands Prix sowie sechs weitere Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus, von denen er eines gewann. Im Gegensatz zu vielen seiner Fahrerkollegen beteiligte sich Pryce kaum an anderen Meisterschaften – er startete nur zweimal erfolglos bei Veranstaltungen der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring und nahm einmalig an einer Rallye teil. Im März 1977 verunglückte Pryce beim Großen Preis von Südafrika auf dem Kyalami Grand Prix Circuit tödlich. (Artikel des Tages)
0313D: Horst Wagner
- Horst Wagner (* 17. Mai 1906 in Posen; † 13. März 1977 in Hamburg) war ein deutscher Diplomat im Dritten Reich. Er wurde vor allem bekannt als Leiter der für „Judenangelegenheiten“ zuständigen Referatsgruppe „Inland II“ im Auswärtigen Amt sowie als Verbindungsmann zwischen dem nationalsozialistischen Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler. In diesen Funktionen war Wagner für Judendeportationen und Kriegsverbrechen mitverantwortlich. Er organisierte die propagandistische Ablehnung einer als „Feldscher-Aktion“ bezeichneten Initiative zur Rettung Tausender jüdischer Kinder und sorgte mit einer Denkschrift vom 25. Juni 1943 für deren Scheitern. Wagner gilt auch als Initiator einer Tagung der Judenreferenten in Krummhübel im April 1944. Der strafrechtlichen Verfolgung entzog er sich nach 1945 zunächst durch Flucht nach Südamerika und später durch systematische Verschleppung der gegen ihn anhängigen Strafverfahren. (Artikel des Tages)
0320D: Parlamentswahl in Indien
- Die Parlamentswahl in Indien endet mit einer Niederlage der Kongresspartei unter Indira Gandhi.
0327D: Flugzeugkatastrophe von Teneriffa
- Zusammenstoß zweier Boeing 747 in der Flugzeugkatastrophe von Teneriffa. Wegen einer Bombendrohung auf Gran Canaria wird eine Maschine der Pan American Airways nach Los Rodeos auf Teneriffa umgeleitet. Dort stößt sie bei dichtem Nebel mit einer Boeing 747 der niederländischen Gesellschaft KLM zusammen, die ohne Erlaubnis startet. Bei diesem schwersten Unglück in der Luftfahrtgeschichte kommen 583 Menschen ums Leben.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- SRF Tageschronik 2024
APRIL
0407D: Siegfried Buback wird von der RAF erschossen
0408D: Rabid – Der brüllende Tod (Film)
- Rabid – Der brüllende Tod (Originaltitel: Rabid, deutscher Alternativtitel: Überfall der teuflischen Bestien und Rabid – Bete, dass es dir nicht passiert) ist ein kanadischer Spielfilm von David Cronenberg aus dem Jahr 1977 (Premiere 8. April). In diesem Horrorfilm mit Anleihen beim Wissenschaftsthriller spielt Marilyn Chambers eine junge Frau, die Opfer eines medizinischen Experiments wird und über ein penisartiges Organ, das ihr als Folge in der Achselhöhle wächst, für eine tollwutartige Epidemie sorgt. Im März 2017 wurde bekannt, dass Jen und Sylvia Soska planen, ein Remake von Rabid zu drehen. Als Produzenten sollten Paul Lalonde und Michael Walker unter der Leitung von John Videttes Somerville House Releasing agieren. Geplant waren ein Spielfilm und eine TV-Serien-Version des Filmes. Im Juli 2018 begann schließlich die Produktion des Remakes mit der Hauptdarstellerin Laura Vandervoort. Die Veröffentlichung erfolgte 2019. (Artikel des Tages)
0409D: In Spanien wird die Kommunistische Partei wieder zugelassen
0421D: Der Stadtneurotiker (Spielfilm)
0421D: Annie (Musical)
- Das Musical Annie hat am New Yorker Broadway Premiere. Es erlebt dort in den folgenden Jahren weitere 2.376 Aufführungen.
0426D: Studio 54 (New York)
- Eröffnung der legendären Diskothek Studio 54 in New York
- SRF Tageschronik 2024
0428D: Die RAF-Mitglieder Baader, Ensslin und Raspe werden zu lebenslang verurteilt
0429D: Chemiewaffenkonvention
- Knapp fünf Jahre nach ihrer Verabschiedung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen tritt die Chemiewaffenkonvention in Kraft. Sie verbietet Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2022
0428D: Catweazle
- Retro TV (Folge 99)
0430D: Argentinische Mütter kämpfen um ihre Kinder kämpften
MAI
0504D: Hans Martin Sutermeister
- Hans Martin Sutermeister (* 29. September 1907 in Schlossrued; † 4. Mai 1977 in Basel; Pseudonym: Hans Moehrlen bzw. Hans Möhrlen) war ein Schweizer Schriftstellerarzt, Privatgelehrter und Politiker (LdU). Neben der autobiographischen Novelle Zwischen zwei Welten veröffentlichte Sutermeister Prosa zu medizinischen, historischen und ästhetischen Themen, unter anderem Psychologie und Weltanschauung. Von 1945 bis 1968 führte er eine allgemeinmedizinische Praxis in Bern. In den 1950er Jahren versuchte er dreimal erfolglos, zu habilitieren. Danach gründete er eine Familie. Als Mitglied der Gefangenengewerkschaft und des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür setzte er sich ab 1960 für strafrechtlich Verurteilte ein; auf seinen Erfahrungen basiert das 1976 erschienene Buch Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Von 1968 bis 1971 war Sutermeister LdU-Gemeinderat in Bern und prägte die dortige Schulreform mit. Als Gemeinderat liess er das kleine rote schülerbuch medienwirksam verbieten, wodurch er landesweite Bekanntheit erlangte und in Bern fortan als umstrittener Schuldirektor in Erinnerung blieb. Nach seiner Abwahl zog er mit seiner Familie nach Basel, wo er noch rege publizistisch tätig war, ehe er 1977 unerwartet starb. Sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern. (Artikel des Tages)
0507D: Eurovision Song Contest
- Marie Myriam gewinnt in London mit dem Lied L’oiseau et l’enfant für Frankreich die 22. Auflage des Eurovision Song Contest.
0517D: Der rechte Likud-Block siegt erstmals bei den Parlamentswahlen in Israel
0519D: Letzte Fahrt des Orient-Expresses
0523D: Geiseldrama in einem niederländischen Schnellzug
0525D: Star Wars (Spielfilmserie)
- Premiere von Star Wars: A new hope (Krieg der Sterne) in den USA
- Star Wars ist ein von George Lucas erdachtes Heldenepos. Die Space Opera begann mit dem Film Krieg der Sterne, der am 25. Mai 1977 in den amerikanischen und am 2. Februar 1978 in den westdeutschen Kinos anlief. Der Film entwickelte sich zu einem Phänomen der heutigen Popkultur. Sechs weitere Spielfilme folgten, sowie eine Reihe von lizenzierten Büchern, Comics, Videospielen, Nebenfilmen, Fernsehserien, Spielzeugen, Kostümen, Rollenspielen und anderen Produkten. Im Jahr 2005 schätzte das Forbes Magazine die durch Star-Wars-Merchandising über 28 Jahre erwirtschafteten Einnahmen und ermittelte eine Gesamtsumme von beinahe 20 Milliarden US-Dollar. Somit ist Star Wars finanziell gesehen das erfolgreichste Filmprojekt aller Zeiten. Im Wesentlichen handelt Star Wars vom ständig andauernden Kampf zwischen Gut und Böse. Dieser Kampf spielt sich „vor langer Zeit“ in einer „weit, weit entfernten Galaxie“ ab und gilt deshalb als moderne Version eines Märchens oder einer Kunstsage. Auch die Charaktere stellen Archetypen aus Märchen, Heldensage und Fantasy dar. Als Beispiele dafür seien Darth Vader als schwarzer Ritter, Imperator Palpatine als böser König bzw. Hexer und denen gegenüber Luke Skywalker als klassischer Held genannt, der die Prinzessin Leia Organa aus der Hand des bösen Imperators befreit. Diese archetypischen Motive und mythologischen Elemente wurden vermischt und in eine Handlungswelt projiziert, die an klassische Science-Fiction erinnert. (Artikel des Tages)
- WDR ZeitZeichen 2022
- SRF Tageschronik 2022
0528D: Pfingstmarsch
JUNI
0601D: Color TV-Game
- Die Reihe Color TV-Game umfasst die ersten fünf stationären Spielkonsolen des später zum Weltmarktführer der Videospielebranche aufgestiegenen Unternehmens Nintendo. Die zwischen 1977 und 1980 in Japan hergestellten und verkauften Geräte sind der ersten Generation von Spielkonsolen zuzuordnen, d. h., die enthaltenen Spiele sind durch festverdrahtete Logik untrennbar mit dem Gerät verbunden und nicht durch zusätzliche Spielmodule änder- oder ersetzbar. Die Bezeichnung Color bezieht sich auf die Fähigkeit, im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Spielkonsolen farbige Grafiken auf dem angeschlossenen Fernseher ausgeben zu können. Im Vergleich zu heutigen Videospielsystemen sind die Grafiken und Toneffekte lediglich als rudimentär zu bezeichnen. Die beiden ersten Konsolen der Reihe, Color TV-Game 6 und Color TV-Game 15, sind Adaptionen des damals weit verbreiteten Pong-Spiels. Sie entstanden in Zusammenarbeit mit Mitsubishi Electric und kamen 1977 auf den Markt. (Artikel des Tages)
0607D: Silbernes Thronjubiläum von Elisabeth II.
- Eine Million Menschen säumen die Route des Umzugs zum silbernen Thronjubiläum von Elisabeth II.; über 500 Millionen Menschen schauen die Fernseh-Übertragung.
0612D: Anthony Eden
- Anthony Eden (* 12. Juni 1897 in Rushyford, County Durham, England; † 14. Januar 1977 in Salisbury, Wiltshire, England) war ein britischer Politiker der Conservative Party. Dreimal – von 1935 bis 1938, von 1940 bis 1945 und von 1951 bis 1955 – war er britischer Außenminister und erwarb sich vor dem Hintergrund schwerer internationaler Krisen einen Ruf als geschickter Diplomat, der auf mehreren Konferenzen konstruktive Lösungen aushandeln konnte. Nachdem er lange als „zweiter Mann“ hinter Churchill hatte zurückstehen müssen, wurde er im April 1955 Premierminister des Vereinigten Königreichs. Die Sueskrise Ende Oktober 1956, in der Eden gemeinsam mit Frankreich und Israel auf militärische Weise den ägyptischen Führer Gamal Abdel Nasser zum Rückzug zwingen wollte, geriet für Eden jedoch zu einem Debakel. Die USA und die Sowjetunion wandten sich gegen die Aktion; unter dem politischen und ökonomischen Druck der USA sah sich Eden gezwungen, die militärische Aktion vorzeitig abzubrechen. Zwei Monate später trat er, auch aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit, im Januar 1957 als Premierminister zurück; Schatzkanzler Harold Macmillan wurde sein Nachfolger. Eden ist zudem Namensgeber einer Variante des Homburger Huts. (Artikel des Tages)
0615D: Parlamentswahlen in Spanien
0621D: das Verfassungsgericht urteilt, dass lebenslange Haft zulässig ist
0624D: Documenta 6 (Ausstellung)
- Die Documenta 6 – Weltausstellung der Kunst, findet vom 24. Juni bis 2. Oktober in Kassel statt.
0626D: Elvis gibt sein letztes Konzert
0627D: Dschibuti
- Dschibuti wird unabhängig.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- SRF Tageschronik 2022
JULI
0701D: Neues Scheidungsrecht tritt in Kraft
0705D: Operation Fair Play
- Sturz der Regierung Bhutto und Beendigung der bürgerkriegsähnlichen Zustände in Pakistan durch die Armee. Machtergreifung durch General Mohammed Zia-ul-Haq
0713D: Stromausfall in New York
0723D: Rockpalast Nacht
0730D: RAF-Mord an Jürgen Ponto
0730D: Jürgen Ponto
- Jürgen Ponto (* 17. Dezember 1923 in Bad Nauheim; † 30. Juli 1977 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bankmanager. Der gelernte Jurist wirkte von 1969 bis zu seiner Ermordung als Vorstandssprecher der Dresdner Bank. Unter seiner Regie modernisierte sie ihr Image und baute ihr internationales Geschäft aus. Der „Leitbankier“ Ponto galt als einer der wichtigsten Repräsentanten der deutschen Banken und der sogenannten Deutschland AG, also des Netzwerks großer Industrieunternehmen, Banken und Versicherungen in Deutschland. Kunst und Kultur waren ihm wichtige Anliegen. Er engagierte sich insbesondere in der Musikförderung. Mitglieder der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) erschossen ihn beim Versuch einer Entführung. (Artikel des Tages)
AUGUST
0815D: Wow!-Signal
- Der Astrophysiker Jerry R. Ehman empfängt im Rahmen eines SETI-Projekts am Big Ear-Radioteleskop der Ohio State University das so genannte Wow!-Signal.
0820D: Voyager 2 (Raumsonde)
- Start der amerikanischen Raumsonde Voyager 2, welche am 9. Juli 1979 Jupiter, am 25. August 1981 Saturn, am 24. Januar 1986 Uranus und am 25. August 1989 Neptun besuchen wird.
0826D: der Schriftsteller Jürgen Fuchs wird aus der DDR ausgewiesen
SEPTEMBER
0905D: Voyager 1 (Raumsonde)
- Start der amerikanischen Raumsonde Voyager 1, welche am 5. März 1979 an Jupiter und am 12. November 1980 am Saturn vorbeifliegen wird.
- Voyager 1 ist eine Raumsonde der NASA zur Erforschung des äußeren Planetensystems und des interstellaren Raums im Rahmen des Voyager-Programms. Sie wurde am 5. September 1977 vom Launch Complex 41 auf Cape Canaveral mit einer Titan-IIIE-Centaur-Rakete gestartet. Ihre identisch aufgebaute Schwestersonde Voyager 2 war bereits 16 Tage früher auf einer anderen Flugbahn gestartet. Voyager 1 flog zunächst die Planeten Jupiter und Saturn an und trat ungefähr im August 2012 als erstes von Menschen erzeugtes Objekt in den interstellaren Raum ein. Die Mission der Voyager 1 gilt als einer der größten Erfolge der NASA und der Raumfahrt allgemein. Die Sonde sendet noch heute regelmäßig Daten zur Erde. Außerdem ist sie das am weitesten von der Erde entfernte von Menschen gebaute Objekt überhaupt und wird diesen Status auf absehbare Zeit auch behalten. Jährlich nimmt die Entfernung um rund 3,6 AE (ca. 540 Mio. km) zu, dies entspricht einer (Radial-) Geschwindigkeit von etwa 61.000 km/h.Von der Erde aus betrachtet befindet sich Voyager 1 im Sternbild Schlangenträger. (Artikel des Tages)
0905D: Schleyer-Entführung
0914D: Raketenkatastrophe von Dannenwalde
- Durch eine Explosion in einem Munitionslager der in der DDR stationierten sowjetischen Truppen wurden Hunderte von Katjuscha-Raketen gezündet, die in der näheren Umgebung niedergingen. Die genauen Umstände werden immer noch geheim gehalten und die Anzahl der Todesopfer unter den sowjetischen Soldaten ist bis heute nicht bekannt.
OKTOBER
1001D: Weltvegetariertag
1002D: Kontaktsperre (Deutschland BRD)
1007D: We Are the Champions (Queen)
1009D: Günter Wallraff deckt Methoden der »Bild«-Zeitung auf
1013D: Entführung des Flugzeugs Landshut
- Entführung des Flugzeugs „Landshut“ nach Mogadischu und Befreiung durch die GSG9
- WDR ZeitZeichen 2022
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- Aref Kalenderblatt 2002
1018D: Todesnacht von Stammheim
- Todesnacht von Stammheim in der Nacht zum 18. Oktober begehen die inhaftierten Anführer der Rote Armee Fraktion Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Gefängniszellen in der JVA Stuttgart Suizid.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- SRF Tageschronik 2022
1026D: letzte reguläre Fahrt einer Dampflok der Deutschen Bundesbahn
1028D: Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols (Album)
- Virgin Records veröffentlicht Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols. Es ist das einzige Studioalbum der Sex Pistols und wird als prägend für die Punkszene der späten 1970er-Jahre gelten.
1029D: Die Konsequenz (Spielfilm)
NOVEMBER
1104D: Rocket to Russia (Album)
- Rocket to Russia (deutsch: „Rakete nach Russland“) ist das dritte Studioalbum der US-amerikanischen Punkband Ramones. Es wurde erstmals am 4. November 1977 auf dem Label Sire Records veröffentlicht. Auf ihrem dritten Album setzten die Ramones den auf den beiden Vorgänger-Alben eingeschlagenen Weg des minimalistischen und melodischen „Drei-Akkorde-Punkrocks“ mit humorvollen bis absurden Songtexten fort. Mit den Stücken Rockaway Beach und Sheena is a Punk Rocker enthält das Album zwei der bekanntesten Kompositionen der Band, die jeweils auch als Singles Erfolg hatten. Das Musikmagazin Rolling Stone führt Rocket to Russia auf Platz 106 seiner Liste der „500 besten Alben aller Zeiten“. (Artikel des Tages)
1119D: Der ägyptische Präsident Sadat besucht als erstes arabisches Staatsoberhaupt Israel
1123D: Meteosat
1124D: Thor Heyerdahls letzte Expedition mit der "Tigris"
DEZEMBER
1202D: Die Linksterroristin in Hindelbank
1204D: Eidgenössische Volksinitiative 'für einen echten Zivildienst auf der Grundlage des Tatbeweises'
1204D: Malaysia-Airlines-Flug 653
- Johor Bahru, Malaysia. Explosion von Malaysia-Airlines-Flug 653, während die Maschine entführt wird; dabei sterben alle 100 Menschen, die in diesem Flugzeug sitzen.
1204D: Wolfgang Diewerge
- Wolfgang Diewerge (* 12. Januar 1906 in Stettin; † 4. Dezember 1977 in Essen) war ein nationalsozialistischer Propagandist in Joseph Goebbels’ Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Sein Spezialgebiet war die antisemitische Öffentlichkeitsarbeit, vor allem im Zusammenhang mit Prozessen im Ausland, die sich propagandistisch verwerten ließen. Er spielte eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung eines Schauprozesses gegen Herschel Grynszpan, dessen Attentat 1938 als Auslöser der Novemberpogrome gedient hatte. Nach dem Krieg gelang Diewerge über die FDP Nordrhein-Westfalen ein erneuter Einstieg in die Politik. Wegen seiner Verbindungen zum Naumann-Kreis, einer Interessengruppe von Nationalsozialisten, die entscheidenden politischen Einfluss innerhalb der FDP gewinnen wollten, musste sich Diewerge 1953 jedoch zurückziehen. 1966 wurde er aufgrund falscher eidlicher Aussagen über den Grynszpan-Schauprozess wegen Meineids verurteilt. Schließlich war er als Geschäftsführer zweier Vereine in die Flick-Spendenaffäre verwickelt. (Artikel des Tages)
1214D: Saturday Night Fever (Spielfilm)
- In New York City wird der Film Saturday Night Fever mit John Travolta in der Hauptrolle uraufgeführt.
1228D: Verurteilung der RAF-Terroristin Verena Becker
LEXIKON
- Das US-amerikanische Unternehmen Apple bringt den Apple II auf den Markt, der als Erster komplett mit Tastatur und Bildschirm ausgestattet ist.
- Das Atari Video Computer System ist eine der ersten Spielkonsolen des US-amerikanischen Herstellers Atari. Sie basiert auf dem Mikroprozessor MOS 6507, einer eigens für Atari produzierten Variante des MOS 6502. Das Gerät kam 1977 zunächst nur in den Vereinigten Staaten in den Handel, später weltweit. Ende der 1970er war es auch in der Bundesrepublik Deutschland erhältlich. Mit Einführung der Nachfolgekonsole Atari 5200 im Jahr 1982 benannte Atari das Gerät in Atari 2600 um. Dem gingen verschiedene Änderungen des äußeren Erscheinungsbildes voraus, die sich nach einem Eigentümerwechsel Ataris 1984 fortsetzten. So folgte noch im selben Jahr mit der umgangssprachlich Atari 2600 Junior genannten Konsole eine weitere Variante mit verschlanktem Gehäuse. Die Produktion wurde Ende 1991 eingestellt. Atari verkaufte weltweit etwa 30 Millionen Atari VCS 2600, wie die Gesamtheit aller Modelle zusammenfassend auch genannt wird. Ataris VCS 2600 gilt als eine der wirtschaftlich und kulturell bedeutendsten Konsolen der Videospielgeschichte. (Artikel des Tages)
Berkeley Software Distribution (Betriebssystem)
- Die Berkeley Software Distribution (BSD) ist eine Variante des Betriebssystems Unix, die an der Universität von Kalifornien in Berkeley ab 1977 entstanden ist. BSD basiert auf AT&Ts Unix Sixth Edition (V6) und Seventh Edition (V7) von 1975 (V6) und 1979 (V7). AT&T hatte damals noch das Telekommunikationsmonopol in den USA inne und durfte keine Geschäfte im Computerbereich tätigen, sodass die Firma UNIX zum Selbstkostenpreis der Datenträger an Universitäten verteilte. Damit verbunden war die Erlaubnis, den Quelltext einzusehen und zu modifizieren. Sie blieb auch später noch zu Zwecken der Lehre erhalten. Nachdem in den 1990er Jahren AT&T UNIX-Lizenzzahlungen eingefordert hatte, wurde der Quelltext umgeschrieben, sodass es keine einzige Zeile originalen UNIX-Quelltext von AT&T mehr in aktuellen BSDs gibt. Die ursprüngliche durch die Universität erstellte BSD ist kaum noch gebräuchlich. Der Begriff BSD bezeichnet heute vielmehr eine ganze Klasse von Unix-Derivaten, die ihre Wurzel in der eigentlichen BSD haben, wie z. B. die frühen Versionen von SunOS und Ultrix. BSD ist neben System V eine der beiden großen Hauptlinien der Unix-Entwicklung. Heute ist macOS, dessen XNU-Kernel auf Mach basiert und das auf dem Userland von FreeBSD aufbaut, die kommerziell erfolgreichste Unix-Variante für Personal Computer. (Artikel des Tages)
- Der BIZ-Turm, seltener BIZ-Hochhaus, ist ein 69,5 Meter hohes Verwaltungshochhaus und Hauptsitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Das von 1972 bis 1977 erbaute und vom Architekten Martin Burckhardt entworfene Hochhaus ist eine Landmarke des Centralbahnplatzes und der Stadt Basel. Es war vom Errichtungsjahr bis 2003 das höchste Haus der Stadt. Aufgrund eines Sonderabkommens und internationaler Vereinbarungen steht das Gebäude auf exterritorialem Gelände. Neben der Funktion als Verwaltungssitz dient das Bauwerk der BIZ regelmässig für internationale Tagungen und Konferenzen. Das Gebäude in Form einer Rotunde hat seinen Haupteingang in der Ecke Nauenstrasse/Heumattstrasse. Das Bauwerk mit konkaver Linienführung weist ein Erdgeschoss und 19 Obergeschosse sowie vier Untergeschosse auf, die beispielsweise eine Tiefgarage für rund 300 Fahrzeuge, Werkstätten, Archivräume, Räume für technische Anlagen, einen Luftschutzkeller sowie eine Krankenstation umfassen. Im Bereich des Haupteingangs befindet sich das grosse Auditorium mit 280 Plätzen, welches mit einer Granitfassade verkleidet ist. Das Pultdach ist zum Turm hin geneigt. Dieser auskragende Sockelbau hat auf dem Dach eine Befestigungsmöglichkeit für Flaggen, die bei offiziellen Anlässen für Beflaggung genutzt wird. (Artikel des Tages)
- Gründung der Dire Straits
Erste Allgemeine Verunsicherung (Musikband)
- Gründung der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) in Österreich
Essay "Fragmente einer Sprache der Liebe" (Barthes)
- Gründung der Galerie am Moritzplatz
- Gründung der Graswurzelbewegung Green Belt Movement
- Die Graswurzelbewegung The Green Belt Movement (GBM; deutsch Die Grüngürtel-Bewegung) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die sich vor allem auf Umweltschutz und die Entwicklung von sozialen Gemeinschaften konzentriert. Sie wurde im Jahr 1977 von der Kenianerin Wangari Maathai gegründet. Die Bewegung konzentrierte sich in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens auf Baumpflanzungsaktionen, um der Entwaldung und somit auch der Bodenerosion in Kenia entgegenzuwirken und die Verfügbarkeit der Hauptenergiequelle zum Kochen sicherzustellen. Daneben steht die Entwicklung eines umweltbewussten Umgangs mit der Natur im Mittelpunkt der Aktivitäten. Seit 1977 wurden von der GBM über 30 Millionen Bäume gepflanzt und über 30.000 Frauen in Forstwirtschaft, Imkerei, Nahrungsmittelverarbeitung und anderen Möglichkeiten der Einkommenssicherung ausgebildet. Maathai etablierte in der Bewegung auch den Einsatz für die Stärkung der Frauen in der Gesellschaft, Ökotourismus und wirtschaftliche Entwicklung. Für ihre Arbeit in der Grüngürtel-Bewegung wurde sie am 10. Dezember 2004 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (Artikel des Tages)
Jurakonflikt (Schweiz)
- Erstmalige Vergabe des Kodansha-Manga-Preises
- Gründung des Künstlerhauses Hamburg
Kunststiftung Baden-Württemberg
- Gründung der Kunststiftung Baden-Württemberg
- Erstmalige Vergabe des Methodistischen Friedenspreises
- Erstmaliger Einsatz des Orlan Raumanzugs
- Der Porsche 928 ist ein Sportwagen, den Porsche von 1977 bis 1995 produzierte. Er ist ein Gran-Turismo-Wagen mit V8-Frontmotor und Hinterradantrieb. Getriebe und Differential liegen in einem gemeinsamen Gehäuse an der Hinterachse (Transaxle). Der ab Herbst 1977 ausgelieferte Sportwagen gewann wegen seines fortschrittlichen Designs und seiner Ausstattung bei seiner Einführung viele Auszeichnungen. 1978 wurde er als erster Sportwagen überhaupt durch eine internationale Jury von Journalisten zum europäischen Auto des Jahres gewählt. Der 928 war das Spitzenmodell von Porsche, das Anfang der 1980er-Jahre den Porsche 911 ablösen sollte. Das gelang ihm jedoch nicht und Porsche stellte nach 18 Jahren und rund 62400 produzierten Fahrzeugen die Produktion ein. (Artikel des Tages)
Roman "Der kurze Sommer der Anarchie" (Enzensberger)
Skulptur Projekte (Ausstellung)
- Erstmaliges Stattfinden von Skulptur.Projekte
- Das Lied Am Fenster der DDR-Band City, das als Klassiker der DDR-Rockmusik gilt, wird erstveröffentlicht.
- Gründung der Village People
Widerstand gegen das Atomkraftwerk Graben
- Erstmalige Vergabe des Wingate Literary Prize
- Gründung des Yorkshire Sculpture Parks
QUELLEN
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