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==MAI==
==CHRONIK==
 
0120D: [http://de.wikipedia.org/wiki/W%C5%82adys%C5%82aw_I._Ellenlang '''König Władysław I. Ellenlang (Polen)''']
*Der polnische Herzog Władysław I. Ellenlang wird mit Zustimmung von Papst Johannes XXII. in Krakau zum König von Polen gekrönt. Zur Bekräftigung seiner gegen Johann von Böhmen gerichteten Allianz mit Ungarn verheiratet er im gleichen Jahr seine Tochter Elisabeth mit dem ungarischen König Karl von Anjou.
 
0301D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Suddhipala '''Kaiser Suddhipala (China)''']
*Suddhipala wird als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Buyantu Khan Kaiser der mongolischen Yuan-Dynastie in China. Gleichzeitig beginnen durch Finanzminister Temüder angezettelte Machtkämpfe bei Hofe, die ihren Hintergrund in der schwierigen Finanzlage des Reichs haben.
 
0420D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Declaration_of_Arbroath '''Declaration of Arbroath''']
*Mit der Declaration of Arbroath erklärt Schottland seine Unabhängigkeit von England. Die mit den Unterschriften und Siegeln von 51 schottischen Earls, Magnaten und Adligen versehene Urkunde wird als Brief an den seit 1316 im französischen Avignon residierenden Papst Johannes XXII. gesandt. Die Erklärung soll Vorbehalte des Papstes gegen die Beendigung der englischen Herrschaft über Schottland zerstreuen und bittet zugleich um Schlichtung im Konflikt mit England.


0505D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Paris_(1320) '''Vertrag von Paris''']
0505D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Paris_(1320) '''Vertrag von Paris''']
*Der Vertrag von Paris vom 5. Mai 1320 sollte der Versöhnung Roberts III., Graf von Flandern, mit dem französischen König Philipp V. dienen. Der Unterzeichnung waren jahrelange Unzufriedenheiten auf flämischer Seite vorausgegangen. Der Unmut reichte mindestens bis zum französisch-flämischen Krieg von 1300 zurück. Hier war es den Truppen des französischen Königs Philipp IV. gelungen, Guido I. von Dampierre, den damaligen Grafen von Flandern, dessen Sohn Robert und mehrere Adlige gefangen zu nehmen. Sie wurden erst im Jahre 1305 wieder freigelassen. Der Vater war während der Haftdauer gestorben und sein Sohn Robert, Graf von Nevers und auch Robert von Béthune genannt, neuer Graf von Flandern geworden. Bedingung für Freilassung und Rückgabe der Grafschaft Flandern war die Akzeptierung des von Frankreich diktierten Vertrages von Athis-sur-Orge im Jahr 1305. Die auferlegten drückenden Lasten führten zu neuerlicher Opposition in Flandern. Auch ein am 11. Juli 1312 in Pontoise von Graf Robert III. beschworener Frieden mit Verpfändung der Orte Lille, Douai und Béthune an die französische Krone war nur von kurzer Dauer, denn von 1314-1316 zogen die Flamen erneut in den Krieg gegen Frankreich, den das Königreich gewann. Der Grafschaft wurden neue Belastungen aufgebürdet. Die latente Kriegsneigung der Flamen und ihres Grafen beeinträchtigte die Geschäfte der Städte in Flandern, die im Tuchehandel gut verdienten. Ihr Drängen auf Frieden bereitete den Boden für den Vertrag von Paris. Frankreichs Herrscher wiederum hatte Interesse, die Grafschaft in seinem Einflussgebiet zu behalten, zumal die dortigen Städte eine Liaison ihres Herrscherhauses mit England gern gesehen hätten. Im Vertrag wurde nunmehr eine Verehelichung Ludwig II. von Nevers (er war der Enkel von Robert III., dessen Sohn war Ludwig I. von Nevers) mit Margarete von Frankreich, einer Tochter des französischen Königs Philipp V., festgelegt. Das Paar heiratete am 21. Juli 1320. Die Orte Lille, Douai und Orchies gingen in diesem Vertrag endgültig an Frankreich. Graf Robert III. von Flandern wurde von der Erbfolge ausgeschlossen. Die Flamen sollten 30.000 Livres für den König aufbringen und ihren Grafen bei keinem etwaigen Vertragsbruch unterstützen. Trotz der erzwungenen Lehenshuldigung an den französischen König wurde Robert III. kein treuer Kronvasall. Er boykottierte finanzielle Verpflichtungen und strebte nach weniger französischer Abhängigkeit für Flandern, bis er 1322 starb.
*Der Vertrag von Paris bringt die Versöhnung Roberts III. von Flandern und Nevers mit dem französischen König Philipp V. Roberts Enkel Ludwig heiratet am 21. Juli Philipps Tochter Margarete von Frankreich. Die Orte Lille, Douai und Orchies gehen in diesem Vertrag endgültig an Frankreich.
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenkreuzzug_von_1320 '''Hirtenkreuzzug von 1320''']
*Mai: Der zweite Hirtenkreuzzug beginnt in der Normandie, als ein jugendlicher Hirte von sich behauptet, der Heilige Geist sei über ihn gekommen und habe ihn angewiesen, die Mauren in Spanien zu bekämpfen. Scharen von jungen Männern, Frauen und Kindern ziehen daraufhin nach Süden und greifen überwiegend Juden, aber auch Burgen, königliche Beamte, Priester und Leprakranke an. Sie passieren Saintes, Verdun, Cahors und Albi und erreichen Toulouse am 12. Juni. In Montclus im Königreich Aragón töten sie mehr als 300 Menschen. König Jakob II. lässt daraufhin die Verantwortlichen verhaften und hinrichten.


==LEXIKON==
==LEXIKON==


[http://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenkreuzzug_von_1320 '''Hirtenkreuzzug von 1320''']
[http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_II._von_Sachsen-Wittenberg '''Bischof Albert II. von Sachsen-Wittenberg (Passau)''']
*Der Name Hirtenkreuzzug, auch Pastorellen, ferner Schäfersekte, Pastoureaux; englisch Shepherds' Crusade; französisch Croisade des Pastoureaux, bezieht sich auf zwei verschiedene Ereignisse aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Die zweite Bewegung begann im Mai 1320 in der Normandie, als ein jugendlicher Hirte von sich behauptete, der Heilige Geist sei über ihn gekommen und habe ihn angewiesen, die Mauren in Spanien zu bekämpfen. Ähnlich wie der Kreuzzug von 1251 umfasste diese Bewegung hauptsächlich junge Männer, Frauen und Kinder. Sie marschierten nach Paris, um Philipp V. zu bitten, sie anzuführen, doch er weigerte sich, sich mit ihnen zu treffen. Stattdessen marschierten sie südwärts nach Aquitanien und griffen Burgen, königliche Beamte, Priester und Leprakranke auf ihrem Weg an. Gewöhnlich dienten ihnen jedoch Juden als Angriffsziele, die sie in Saintes, Verdun, Cahors, Albi und Toulouse angriffen, das sie am 12. Juni erreichten. Papst Johannes XXII. in Avignon erteilte die Order, sie zu stoppen. Als sie schließlich nach Spanien gelangten, waren ihre Angriffe auf die Juden wohlbekannt, und Jakob II. von Aragonien gelobte, seine Bürger zu schützen. Zuerst wurde ihnen verboten, das Königreich überhaupt zu betreten, als dies aber im Juli geschah, warnte Jakob seinen ganzen Adel, die Sicherheit der Juden zu gewährleisten. Wie erwartet, griffen die Pastorellen einige Juden an, insbesondere in der Festung von Montclus, wo mehr als 300 Juden getötet wurden. Jakobs Sohn Alfons wurde ausgesandt, um sie unter Kontrolle zu bringen. Die für das Massaker von Montclus verantwortlichen Personen wurden verhaftet und hingerichtet. Es gab keine weiteren Vorkommnisse und der Kreuzzug löste sich auf. Ähnlich wie der erste Hirtenkreuzzug wird dieser „Kreuzzug“ als Aufstand gegen die französische Monarchie betrachtet. Die Juden wurden als Symbol königlicher Macht betrachtet, da sie sowohl in Frankreich als auch in Aragonien mehr als andere Bevölkerungsteile auf den persönlichen Schutz des Königs angewiesen waren, und oft ebenfalls ein Symbol des von den Armen und von den mit hohen Steuern befrachteten Bauern gehassten königlichen Wirtschaftssystems waren. Nur einige Jahre zuvor war es den Juden erlaubt worden, nach Frankreich zurückzukehren, nachdem sie 1306 vertrieben worden waren. Alle den Juden geschuldeten Gelder wurden nach ihrer Vertreibung von der Monarchie eingezogen, was vermutlich ebenfalls dazu beitrug, dass das Landvolk die Juden mit dem König in Zusammenhang setzte. 1321 legte König Philipp denjenigen Gemeinden Bußgelder auf, in denen Juden getötet worden waren. Dies führte zu einem zweiten Aufruhr, dieses Mal unter der städtischen Bevölkerung, wenn auch spätere Chronisten die Idee eines „Kuhhirtenkreuzzugs“ ersannen, eine zweite Welle des Hirtenkreuzzugs. Obgleich dieser niemals stattfand, gab es jedoch mehr Angriffe auf die Juden wegen der Strafgelder.
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Freiberg '''Dietrich von Freiberg''']
*Dietrich von Freiberg (lateinisch Theodericus de Vriberch; * wohl um 1240/1245; † nach 1310, vermutlich um 1318/1320) war ein spätmittelalterlicher Philosoph, Theologe und Physiker. Als Mönch gehörte er dem Dominikanerorden an, in dem er hohe Ämter ausübte. Sein Werk umfasst zahlreiche philosophische, theologische und naturwissenschaftliche Schriften. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden Fragen der Ontologie, der Erkenntnistheorie, der Kosmologie, der Anthropologie und der Zeittheorie. Ein Kernthema seines Denkens ist die Intellekttheorie. In der Philosophie und Theologie seiner Zeit war Dietrich ein Außenseiter. Er entwickelte seine Lehre in der kämpferischen Auseinandersetzung mit verbreiteten Auffassungen, deren Schwachpunkte er kritisierte. Die Aufdeckung von Mängeln gängiger Lehrmeinungen nahm er zum Ausgangspunkt für Überlegungen, mit denen er von der Zurückweisung der bisherigen Annahmen zu seinen alternativen Konzepten voranschritt. (Artikel des Tages)
 
[http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:1320_paintings '''Gemäldegalerie''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_II._%28Geldern%29 '''Graf Rainald II. (Geldern)''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Kieler_Gelehrtenschule '''Kieler Gelehrtenschule''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A1pac_Yupanqui '''König Cápac Yupanqui (Cusco)''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_II._%28D%C3%A4nemark%29 '''König Christoph II. (Dänemark)''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Leon_V._%28Armenien%29 '''König Leon V. (Armenien)''']
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Ghiyas-ud-din_Tughluq_Shah_I. '''Sultan Ghiyas-ud-din Tughluq Shah I. (Delhi)''']
*Ghiyas-ud-din Tughluq Shah I. wird als erster Angehöriger der Tughluq-Dynastie Sultan von Delhi.


==QUELLEN==
==QUELLEN==


Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt oder aus der Chronik des entsprechenden Jahres zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
 
21.08.2013 Artikel eröffnet (Debussy)
 
23.02.2014 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)
 
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CHRONIK

0120D: König Władysław I. Ellenlang (Polen)

  • Der polnische Herzog Władysław I. Ellenlang wird mit Zustimmung von Papst Johannes XXII. in Krakau zum König von Polen gekrönt. Zur Bekräftigung seiner gegen Johann von Böhmen gerichteten Allianz mit Ungarn verheiratet er im gleichen Jahr seine Tochter Elisabeth mit dem ungarischen König Karl von Anjou.

0301D: Kaiser Suddhipala (China)

  • Suddhipala wird als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Buyantu Khan Kaiser der mongolischen Yuan-Dynastie in China. Gleichzeitig beginnen durch Finanzminister Temüder angezettelte Machtkämpfe bei Hofe, die ihren Hintergrund in der schwierigen Finanzlage des Reichs haben.

0420D: Declaration of Arbroath

  • Mit der Declaration of Arbroath erklärt Schottland seine Unabhängigkeit von England. Die mit den Unterschriften und Siegeln von 51 schottischen Earls, Magnaten und Adligen versehene Urkunde wird als Brief an den seit 1316 im französischen Avignon residierenden Papst Johannes XXII. gesandt. Die Erklärung soll Vorbehalte des Papstes gegen die Beendigung der englischen Herrschaft über Schottland zerstreuen und bittet zugleich um Schlichtung im Konflikt mit England.

0505D: Vertrag von Paris

  • Der Vertrag von Paris bringt die Versöhnung Roberts III. von Flandern und Nevers mit dem französischen König Philipp V. Roberts Enkel Ludwig heiratet am 21. Juli Philipps Tochter Margarete von Frankreich. Die Orte Lille, Douai und Orchies gehen in diesem Vertrag endgültig an Frankreich.

Hirtenkreuzzug von 1320

  • Mai: Der zweite Hirtenkreuzzug beginnt in der Normandie, als ein jugendlicher Hirte von sich behauptet, der Heilige Geist sei über ihn gekommen und habe ihn angewiesen, die Mauren in Spanien zu bekämpfen. Scharen von jungen Männern, Frauen und Kindern ziehen daraufhin nach Süden und greifen überwiegend Juden, aber auch Burgen, königliche Beamte, Priester und Leprakranke an. Sie passieren Saintes, Verdun, Cahors und Albi und erreichen Toulouse am 12. Juni. In Montclus im Königreich Aragón töten sie mehr als 300 Menschen. König Jakob II. lässt daraufhin die Verantwortlichen verhaften und hinrichten.

LEXIKON

Bischof Albert II. von Sachsen-Wittenberg (Passau)

Dietrich von Freiberg

  • Dietrich von Freiberg (lateinisch Theodericus de Vriberch; * wohl um 1240/1245; † nach 1310, vermutlich um 1318/1320) war ein spätmittelalterlicher Philosoph, Theologe und Physiker. Als Mönch gehörte er dem Dominikanerorden an, in dem er hohe Ämter ausübte. Sein Werk umfasst zahlreiche philosophische, theologische und naturwissenschaftliche Schriften. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden Fragen der Ontologie, der Erkenntnistheorie, der Kosmologie, der Anthropologie und der Zeittheorie. Ein Kernthema seines Denkens ist die Intellekttheorie. In der Philosophie und Theologie seiner Zeit war Dietrich ein Außenseiter. Er entwickelte seine Lehre in der kämpferischen Auseinandersetzung mit verbreiteten Auffassungen, deren Schwachpunkte er kritisierte. Die Aufdeckung von Mängeln gängiger Lehrmeinungen nahm er zum Ausgangspunkt für Überlegungen, mit denen er von der Zurückweisung der bisherigen Annahmen zu seinen alternativen Konzepten voranschritt. (Artikel des Tages)

Gemäldegalerie

Graf Rainald II. (Geldern)

Kieler Gelehrtenschule

König Cápac Yupanqui (Cusco)

König Christoph II. (Dänemark)

König Leon V. (Armenien)

Sultan Ghiyas-ud-din Tughluq Shah I. (Delhi)

  • Ghiyas-ud-din Tughluq Shah I. wird als erster Angehöriger der Tughluq-Dynastie Sultan von Delhi.

QUELLEN

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21.08.2013 Artikel eröffnet (Debussy)

23.02.2014 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)

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