1923: Unterschied zwischen den Versionen

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(0414D: Gründung der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft)
(0423D: Elizabeth Bowes-Lyon heiratet Prinz Albert)
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*''Das Ich und das Es'' ist eine Schrift von Sigmund Freud, die 1923 veröffentlicht wurde. Freud entwickelt in ihr ein neuartiges Modell der Psyche und ihrer Funktionsweise. Das Seelenleben wird demnach durch die Beziehungen zwischen drei Instanzen bestimmt, die schrittweise auseinander hervorgehen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Dieses genetische Strukturmodell der Psyche wird meist als zweite Topik bezeichnet, also als zweites räumliches Modell, im Unterschied zur ersten Topik, die Freud in der Traumdeutung von 1900 vorgelegt hatte. Das Es enthält die psychischen Repräsentanzen der organischen Triebe, die auf sofortige Befriedigung drängen. Es enthält außerdem das Verdrängte: Vorstellungen, die früher bewusst waren. Das Es ist von der Außenwelt abgeschnitten; unter dem Einfluss der Außenwelt entsteht aus ihm das Ich. Das Ich kontrolliert den Zugang zur Außenwelt durch Wahrnehmung und Motorik und versucht, gestützt auf das Denken, eine realitätsangemessene Befriedigung der Es-Bedürfnisse herbeizuführen. Aus dem Ich entwickelt sich durch die Identifizierung mit den Eltern das Über-Ich. Das Über-Ich richtet seine Aggression gegen das Ich und kritisiert es; das Ich reagiert hierauf mit Schuldgefühlen, die häufig unbewusst sind. Die Verdrängung oder Abwehr vollzieht sich nicht, wie Freud früher angenommen hatte, zwischen dem Bewusstsein als der verdrängenden Instanz und dem Unbewussten als dem Verdrängten. Die Instanzen, die die Verdrängung vollziehen, sind vielmehr das Ich und das Über-Ich; beide Instanzen sind teilweise unbewusst. Freud hat dieses Modell in zwei Schriften weiter ausgearbeitet: in der Neuen Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse von 1933 und im Abriss der Psychoanalyse von 1939/40. Das Drei-Instanzen-Modell hat bis heute, trotz aller Weiterentwicklung und Kritik, große Bedeutung für die psychoanalytische Theoriebildung.
*''Das Ich und das Es'' ist eine Schrift von Sigmund Freud, die 1923 veröffentlicht wurde. Freud entwickelt in ihr ein neuartiges Modell der Psyche und ihrer Funktionsweise. Das Seelenleben wird demnach durch die Beziehungen zwischen drei Instanzen bestimmt, die schrittweise auseinander hervorgehen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Dieses genetische Strukturmodell der Psyche wird meist als zweite Topik bezeichnet, also als zweites räumliches Modell, im Unterschied zur ersten Topik, die Freud in der Traumdeutung von 1900 vorgelegt hatte. Das Es enthält die psychischen Repräsentanzen der organischen Triebe, die auf sofortige Befriedigung drängen. Es enthält außerdem das Verdrängte: Vorstellungen, die früher bewusst waren. Das Es ist von der Außenwelt abgeschnitten; unter dem Einfluss der Außenwelt entsteht aus ihm das Ich. Das Ich kontrolliert den Zugang zur Außenwelt durch Wahrnehmung und Motorik und versucht, gestützt auf das Denken, eine realitätsangemessene Befriedigung der Es-Bedürfnisse herbeizuführen. Aus dem Ich entwickelt sich durch die Identifizierung mit den Eltern das Über-Ich. Das Über-Ich richtet seine Aggression gegen das Ich und kritisiert es; das Ich reagiert hierauf mit Schuldgefühlen, die häufig unbewusst sind. Die Verdrängung oder Abwehr vollzieht sich nicht, wie Freud früher angenommen hatte, zwischen dem Bewusstsein als der verdrängenden Instanz und dem Unbewussten als dem Verdrängten. Die Instanzen, die die Verdrängung vollziehen, sind vielmehr das Ich und das Über-Ich; beide Instanzen sind teilweise unbewusst. Freud hat dieses Modell in zwei Schriften weiter ausgearbeitet: in der Neuen Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse von 1933 und im Abriss der Psychoanalyse von 1939/40. Das Drei-Instanzen-Modell hat bis heute, trotz aller Weiterentwicklung und Kritik, große Bedeutung für die psychoanalytische Theoriebildung.
*Bis heute ist es dasjenige Freudsche Werk, das das Bild der Psychoanalyse in der Öffentlichkeit maßgeblich bestimmt. Auch die internationale Rezeptionsgeschichte der Theorie des Unbewussten erhielt durch die am 24. April 1923 erschienene Schrift "Das Ich und das Es" entscheidende Impulse. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/2078617/ (dradio.de)]
*Bis heute ist es dasjenige Freudsche Werk, das das Bild der Psychoanalyse in der Öffentlichkeit maßgeblich bestimmt. Auch die internationale Rezeptionsgeschichte der Theorie des Unbewussten erhielt durch die am 24. April 1923 erschienene Schrift "Das Ich und das Es" entscheidende Impulse. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/2078617/ (dradio.de)]
0423D: '''Elizabeth Bowes-Lyon heiratet Prinz Albert'''
*In den letzten Jahrzehnten ihres langen Lebens war sie für die meisten Briten nur die lebenslustige alte Dame mit den lustig blitzenden Augen, einem Hang zu Gin-Tonic und zu Pferdewetten. Elizabeth, "Queen Mum", genoss bei den Untertanen der Krone deutlich größere Sympathien als ihre gleichnamige, aber stets steife Tochter, die Königin. [http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/elizabeth-bowes-lyon-100.html (WDR ZeitZeichen 2018)]


0428D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wembley-Stadion '''Wembley-Stadion (London)''']
0428D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wembley-Stadion '''Wembley-Stadion (London)''']

Version vom 20. Mai 2018, 14:33 Uhr

1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926

Januar

0111D: belgische und französische Truppen besetzen das Ruhrgebiet

  • Am 11. Januar 1923 ließen französische und belgische Regierung ihre Truppen ins Ruhrgebiet marschieren, um von der Regierung der Weimarer Republik Reparationsleistungen für Schäden aus dem Ersten Weltkrieg zu erzwingen. Für die franko-belgische Besatzung war das ein völkerrechtlich legitimer Akt, dessen Berechtigung sich aus dem Versailler Vertrag ergab, für die Deutschen die denkbar schwerste Verletzung ihrer Hoheitsrechte. (dradio.de)

Februar

0210D: Wilhelm Conrad Röntgen

  • Wilhelm Conrad Röntgen (* 27. März 1845 in Lennep, heute Stadtteil von Remscheid; † 10. Februar 1923 in München) war ein deutscher Physiker. Als Professor an der Universität Würzburg entdeckte er 1895 die X-Strahlen, die später im deutschen Sprachraum und in Polen unter Missachtung des Testaments in Röntgen­strahlen umbenannt wurden. Diese Entdeckung geschah zufällig, als am 8. November 1895 bei einem Experiment mit einer Hittorf­röhre ein speziell beschichtetes Papier zu leuchten begann. Dieses Leuchten war aber auch dann noch zu erkennen, als die Entladungs­röhre mit dicker schwarzer Pappe umschlossen war. Es ist jedoch unbekannt, ob es wirklich das geschwärzte Papier war, welches Röntgen zu den X-Strahlen führte, oder ob ein Leucht­schirm in der Nähe stand, auf dem die Strahlung sichtbar wurde. Die Entdeckung, für die er 1901 als erster einen Nobelpreis für Physik erhielt, revolutionierte unter anderem die medi­zi­nische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahr­hunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radio­aktivität. (Artikel des Tages)

0216D: Öffnung von Tutanchamuns Grabkammer

  • An diesem Tag erhellt der elektrische Schein der Lampe etwas, was die kühnsten Träume des britischen Archäologen Howard Carter übertrifft: "Kaum ein Meter von der Tür entfernt, stand dort etwas, was sich so weit wie man nur sehen konnte erstreckte und den Eingang in die Kammer versperrte. Allem Anschein nach war es eine Mauer aus massivem Gold!" (WDR ZeitZeichen 2018)

0216D: Reichstag verabschiedet das erste Jugendgerichtsgesetz

  • Bis ins 20. Jahrhundert reagierte die Justiz auf Straftaten von Kindern und Jugendlichen mit blinder Härte. Das Jugendgerichtsgesetz vom 16. Februar 1923 räumte mit dieser Praxis auf. Erziehung und Strafe sollen den einzelnen jungen Menschen bessern und dadurch die Gesellschaft schützen. (dradio.de 2018)

April

0414D: Gründung der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft

  • "Viele Grüße von der Reise mit der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft" - und schon war der Platz auf einer Urlaubspostkarte gefüllt. Das Bandwurmwort gehört bis heute zu den längsten Wörtern im deutschen Duden, von Witzbolden sogar noch verlängert zum Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajütenschlüssel. (WDR ZeitZeichen 2018)

0423D: Das Ich und das Es (Freud)

  • Das Ich und das Es ist eine Schrift von Sigmund Freud, die 1923 veröffentlicht wurde. Freud entwickelt in ihr ein neuartiges Modell der Psyche und ihrer Funktionsweise. Das Seelenleben wird demnach durch die Beziehungen zwischen drei Instanzen bestimmt, die schrittweise auseinander hervorgehen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Dieses genetische Strukturmodell der Psyche wird meist als zweite Topik bezeichnet, also als zweites räumliches Modell, im Unterschied zur ersten Topik, die Freud in der Traumdeutung von 1900 vorgelegt hatte. Das Es enthält die psychischen Repräsentanzen der organischen Triebe, die auf sofortige Befriedigung drängen. Es enthält außerdem das Verdrängte: Vorstellungen, die früher bewusst waren. Das Es ist von der Außenwelt abgeschnitten; unter dem Einfluss der Außenwelt entsteht aus ihm das Ich. Das Ich kontrolliert den Zugang zur Außenwelt durch Wahrnehmung und Motorik und versucht, gestützt auf das Denken, eine realitätsangemessene Befriedigung der Es-Bedürfnisse herbeizuführen. Aus dem Ich entwickelt sich durch die Identifizierung mit den Eltern das Über-Ich. Das Über-Ich richtet seine Aggression gegen das Ich und kritisiert es; das Ich reagiert hierauf mit Schuldgefühlen, die häufig unbewusst sind. Die Verdrängung oder Abwehr vollzieht sich nicht, wie Freud früher angenommen hatte, zwischen dem Bewusstsein als der verdrängenden Instanz und dem Unbewussten als dem Verdrängten. Die Instanzen, die die Verdrängung vollziehen, sind vielmehr das Ich und das Über-Ich; beide Instanzen sind teilweise unbewusst. Freud hat dieses Modell in zwei Schriften weiter ausgearbeitet: in der Neuen Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse von 1933 und im Abriss der Psychoanalyse von 1939/40. Das Drei-Instanzen-Modell hat bis heute, trotz aller Weiterentwicklung und Kritik, große Bedeutung für die psychoanalytische Theoriebildung.
  • Bis heute ist es dasjenige Freudsche Werk, das das Bild der Psychoanalyse in der Öffentlichkeit maßgeblich bestimmt. Auch die internationale Rezeptionsgeschichte der Theorie des Unbewussten erhielt durch die am 24. April 1923 erschienene Schrift "Das Ich und das Es" entscheidende Impulse. (dradio.de)

0423D: Elizabeth Bowes-Lyon heiratet Prinz Albert

  • In den letzten Jahrzehnten ihres langen Lebens war sie für die meisten Briten nur die lebenslustige alte Dame mit den lustig blitzenden Augen, einem Hang zu Gin-Tonic und zu Pferdewetten. Elizabeth, "Queen Mum", genoss bei den Untertanen der Krone deutlich größere Sympathien als ihre gleichnamige, aber stets steife Tochter, die Königin. (WDR ZeitZeichen 2018)

0428D: Wembley-Stadion (London)

  • Das Wembley-Stadion (englisch Wembley Stadium) ist ein Stadion in Wembley, einem Teil des Londoner Stadtbezirks Brent. Das Stadion ist hauptsächlich auf Grund von Fußballspielen bekannt. Seit seinem Neubau (2003–2007) fasst das Stadion 90.000 Zuschauer und verfügt über einen charakteristischen 133 m hohen Bogen. Das Stadion ist nach dem Camp Nou in Barcelona das zweitgrößte Stadion Europas.
  • Es galt als mystischer Ort: das Wembley-Stadion in London. Nicht nur dramatische Fußballspiele, auch Konzerte und sogar die Weltpolitik hatten im einst größten Stadion Europas ihren Platz. Vor 90 Jahren feierte das damalige "Empire Stadium" in Anwesenheit von König Georg V. Eröffnung. (dradio.de)

Juli

0713D: Hollywood Sign

  • Das Hollywood Sign ist der bekannte Schriftzug in den Hollywood Hills über dem heutigen Hollywood, einem Stadtteil von Los Angeles. Die Buchstaben des Schriftzugs sind etwa 15 Meter hoch und zusammen 137 Meter lang. Der gesamte Aufbau wiegt rund 220 Tonnen.
  • Kaum ein Tourist kommt nach Los Angeles, ohne einmal den "Hollywood"-Schriftzug zu fotografieren. Heute steht er fest für die US-Filmindustrie und für den American Dream. Aber eher wenige Menschen wissen, dass die weißen Buchstaben vor 90 Jahren einen ganz anderen Hintergrund hatten. (dradio.de)

0724D: Vertrag von Lausanne

  • Der Vertrag von Lausanne wurde am 24. Juli auf Schloss Ouchy geschlossen zwischen der Türkei sowie Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Griechenland, Rumänien und dem Serbisch-Kroatisch-Slowenischen Staat. Mit diesem Vertrag konnte die Türkei, nachdem sie 1922 den griechisch-türkischen Krieg gewonnen hatte, die Bestimmungen des nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrags von Sèvres nach ihren Vorstellungen revidieren. Das Abkommen legalisierte die bereits vollzogene Vertreibung von Griechen bzw. Türken nachträglich.
  • Das Phänomen "ethnische Säuberung" - man denke an den Bosnien-Krieg und das Massaker von Srebrenica - existiert verstärkt seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Vor 100 Jahren nannte man das allerdings noch "Bevölkerungsaustausch", und es wurde ganz ordentlich an den Schreibtischen der Herrschenden geregelt. Der Vertrag von Lausanne zum Beispiel enthält einen Passus über den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei. Abgeschlossen wurde dieser Vertrag am 24. Juli 1923, heute vor 85 Jahren. (dradio.de)

August

0813D: Kabinett Stresemann I

  • Das Kabinett Stresemann I war ein Kabinett der Reichsregierung in der Zeit der Weimarer Republik.
  • Am 13. August 1923 trat die erste Große Koalition der Weimarer Republik ihr Amt an. Reichskanzler wurde Gustav Stresemann. Seine Kanzlerschaft dauerte kaum mehr als drei Monate, doch sie legte die Fundamente für die relative Stabilität der Weimarer Republik in den folgenden vier Jahren. (dradio.de)

September

0907D: Interpol

  • Die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation–Interpol, kurz ICPO–Interpol oder Interpol (von englisch International Criminal Police Organization), ist eine Internationale Organisation zur Stärkung der Zusammenarbeit nationaler Polizeibehörden. Sie wurde 1923 als Internationale kriminalpolizeiliche Kommission in Wien gegründet und hat ihren Sitz in Lyon. Derzeit hat Interpol 190 Mitgliedstaaten.
  • Es ist eine Organisation, die noch heute die Fantasie der Zeitgenossen beflügelt: die Internationale Kriminalpolizeiliche Organisation, kurz Interpol. Heute vor neunzig Jahren wurde sie in Wien gegründet. (Deutschlandradio Kalenderblatt 2013)

Oktober

1004D: Kleinbahn Bremen–Tarmstedt

  • Die Kleinbahn Bremen–Tarmstedt, volkstümlich Jan Reiners genannt, war eine schmal­spurige Eisenbahn­strecke zur Erschlie­ßung der Moor­gebiete nördlich von Bremen. Bis Ende des 19. Jahr­hunderts erfolgte die Versorgung der Moor­bewohner und der Abtrans­port ihrer Erzeug­nisse, insbeson­dere des Torfs, fast ausschließ­lich über Kanäle. Auf Initiative des Lilien­thaler Ökonomie­rates Johann Reiners wurde der Bau einer Bahnlinie durch die Moor­gebiete angeregt. Die Stamm­strecke von Bremen Park­bahnhof nach Tarmstedt ging am 4. Oktober 1900 in Betrieb. Die Bahn war insbeson­dere im Personen- und Ausflugs­verkehr sehr erfolg­reich, bekam ab den 1920er Jahren jedoch die Konkurrenz durch Automobil- und Omnibus­verkehr zu spüren. Trotz hohen Fahrgast­aufkommens und großer Beliebt­heit wurde der Bahn­betrieb in den 1950er Jahren einge­stellt. Heute befindet sich auf Teilen der Trasse der Jan-Reiners-Rad­wanderweg, und seit 2014 ist Lilienthal an das Bremer Straßen­bahnnetz ange­schlossen. (Artikel des Tages)

1008D: Flughafen Berlin-Tempelhof

  • Der Flughafen Berlin-Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf. Er war bis zu seiner Schließung am 30. Oktober 2008 neben Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen im Großraum Berlin und trug die Bezeichnung Zentralflughafen. Im Jahr 2007 wurden dort rund 350.000 Fluggäste abgefertigt. Seit 2010 wird das ehemalige Flughafengelände als Tempelhofer Freiheit bezeichnet und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
  • Auf dem Tempelhofer Feld hielt 1722 König Friedrich Wilhelm I. die erste Militärparade ab, Flugpioniere begeisterten Schaulustige und schließlich diente es als Exerzierplatz. Als der Platz dann zu einem perfekten Standort für einen städtischen Flughafen auserkoren wurde, hagelte es jedoch Kritik. (dradio.de 2013)

1029D: Funk-Stunde Berlin

  • Die Funk-Stunde AG Berlin war der erste Hörfunksender in Deutschland. Der Sender wurde von der gleichnamigen Rundfunkgesellschaft betrieben, und strahlte von Berlin aus sein Programm im damaligen „Norddeutschen Sendebezirk“ aus. Die Funk-Stunde nahm am 29. Oktober den Sendebetrieb auf und existierte bis zur Umwandlung in den „Reichssender Berlin“ 1934. Sitz der Gesellschaft war das Vox-Haus, da neben der Reichspost die Vox Schallplatten- und Sprechmaschinen-AG an dem Sender beteiligt war.
  • Am Anfang stand ein Cello-Solo mit Klavier-Begleitung. Es war das erste Musikstück, was in Deutschland über das neue Medium zu hören war. Drei Jahre nach den USA begann 1923 auch hierzulande mit dem Sender "Funk-Stunde AG Berlin" das Rundfunkzeitalter. (dradio.de 2013)
  • Aus dem Dachgeschoss der Schallplattenfirma Vox in der Potsdamer Str. 4 kommt das erste deutsche Radioprogramm. Die "Aktiengesellschaft Radiostunde Berlin" sendet zunächst eine Stunde pro Tag - die Musik kommt vom Rundfunkorchester - alles live. Es gibt Mikrofone, aber noch keinen elektrischen Schallplatten-Abtaster. (aref.de 2003)

November

1104D: Ernst Ziller

  • Ernst Moritz Theodor Ziller (griechisch Ernestos Tsiller; Ερνέστος Τσίλλερ; * 22. Juni 1837 in Serkowitz, heute zu Radebeul; † 4. November 1923 in Athen) war ein deutsch-griechischer Architekt, Bauforscher und Archäologe, der fast ausschließlich in Griechenland gearbeitet hat. Mit über 500 privaten und öffentlichen Bauten zwischen 1870 und 1914 prägte Ziller die historistische Architektur des späten 19. Jahrhunderts in Griechenland nachhaltig. Das einflussreichste Mitglied der ursprünglich sächsischen Baumeisterfamilie Ziller erwarb im Zusammenhang mit seiner Heirat die griechische Staatsangehörigkeit. Den größten Teil seiner Bauten entwarf Ziller für Athen, das seit 1834 Hauptstadt des modernen Griechenland war. Ziller prägte während der Regierungszeit König Georgs I. das Aussehen der Hauptstadt als moderne europäische Metropole mit repräsentativen öffentlichen Gebäuden und prächtigen Privathäusern. Die National Hellenic Research Foundation bezeichnet dieses „eklektische Athen“ der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Klassizismus und norditalienischer Neorenaissance als das „Athen von Ziller“. Er bestimmte „das herrschaftliche Profil der späten griechischen bürgerlichen Gesellschaft am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts“. (Artikel des Tages)

1108D: Hitlers Putschversuch in München

  • Die Bayerische Regierung hat Münchener Prominenz in den Bürgerbräukeller eingeladen, um Bayern und Deutschland aus der Krise zu führen. Die junge Demokratie der Weimarer Rupublik steht wegen Inflation, Arbeitslosigkeit, Revolten und vor allem wegen der immensen Reparationszahlungen an die Siegermächte des 1. Weltkriegs vor dem Abgrund. Man denkt über einen Staatsstreich nach. Aber das gegenseitige Misstrauen ist groß, vor allem gegen den Emporkömmling Adolf Hitler. Um 20.30 Uhr stürmt er plötzlich mit schwer bewaffneten SA-Männern den Saal. In einer hitzigen Rede verkündet er die "nationale Revolution" und erklärt die Bayerische Regierung für abgesetzt. Die anwesenden Regierungsmitglieder drängt er, mit ihm gemeinsame Sache zu machen. Doch am Tag darauf (09.11.1923) werden die Putschisten auf ihrem Propagandamarsch in die Münchener Innenstadt von der Polizei bei der Feldherrnhalle gewaltsam gestoppt. Bei den Schießereien werden vier Polizisten, ein Passant und 16 Aufständische getötet. Adolf Hitler gelingt zwar die Flucht, er wird jedoch zwei Tage später festgenommen und zu (nur) 5 Jahren Haft verurteilt. Die NSDAP wird verboten. Bereits nach 9 Monaten wird Hitler aus der Haft entlassen, aber nicht aus Deutschland abgeschoben.(aref.de)
  • Der Abend des 8. November 1923: Mehr als 3.000 Menschen drängeln sich im dunklen Münchner Bürgerbräu-Keller. NS-Führer Adolf Hitler wartet sichtlich nervös vor dem Versammlungssaal, stürmt um 20.30 Uhr mit gezogener Browning hinein. "Er rannte zum Rednerpult, schoss mit dem Revolver in die Decke", erinnert sich Augenzeuge Günther Grassmann. Hitler erklärt die bayerische Regierung für abgesetzt. Einfach so. Grassmann: "Mir kam das alles extrem komisch vor. Wie ein Kasperltheater." Drei Monate später wird dem Putschisten der Prozess gemacht. Das Urteil: Fünf Jahre Festungshaft. Im Gefängnis schreibt Hitler das Pamphlet "Mein Kampf". Neun Monate später wird er entlassen, neun Jahre später Reichskanzler: Eine Machtübernahme mit verheerenden Folgen für Deutschland und die Welt - durch jenen Mann, den zur rechten Zeit keiner ernst nahm. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

Dezember

1202D: Maria Callas

1207D: Hubble beweist Welten jenseits Milchstraße

  • Er ist der Mann, der dem Universum seine Größe und Geschichte gibt: Edwin Powell Hubble beweist am 7. Dezember 1923, dass der Andromedanebel außerhalb der Milchstraße liegt. Damit führt er zum ersten Mal vor, dass das Universum nicht nur aus unserer Galaxis besteht. (BR2 Kalenderblatt)

Lexikon

Ballett "La Création du Monde" (Milhaud)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Das schwedische Ballett in Paris bestellt ein Ballett bei Darius Milhaud, der in die USA reist und dort - auf den Jazz prallt. La Création du Monde erzählt schliesslich voller bluesiger und swingender Melodien und mit stampfenden Rhythmen von der Erschaffung der Welt, die in Afrika stattgefunden hat. Doris Lanz und James Alexander diskutieren fünf verschiedene Aufnahmen dieses Balletes. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)

Der Prophet (Gibran)

  • Der Prophet (Originaltitel The Prophet) ist ein englischsprachiger literarisch-spiritueller Text des libanesisch-amerikanischen Dichters Khalil Gibran. Das bekannteste Werk Gibrans wurde 1923 vom New Yorker Verlag Knopf veröffentlicht und seitdem millionenfach verkauft. Der Autor hat 25 Jahre an dem Buch gearbeitet. Ab Anfang der 1960er-Jahre wurde das Buch in der amerikanischen Beatnik- und Hippie-Subkultur neu rezipiert. Auch heute ist das Buch noch beliebt und wird weiterhin in vielen Sprachen verlegt. Allein in deutscher Sprache ist das Werk derzeit in mindestens zehn verschiedenen Übersetzungen lieferbar. Die englische Originalversion ist inzwischen in den meisten Ländern gemeinfrei, da seit dem Tod des Autors mehr als siebzig Jahre verstrichen sind.
  • Der Prophet ist schon über 90 Jahre alt und immer noch höchst populär. Verse aus dem Werk werden bei unterschiedlichsten Gelegenheiten zitiert, und die konfessionsübergreifenden religiösen Maximen scheinen zeitlos. Dennoch scheiden sich an Khalil Gibrans Hauptwerk die Geister. Die einen verehren es als poetische Vision von höherer Bedeutung, die anderen halten es für eine Ansammlung banaler Allgemeinplätze. So mancher, der sich im Alter von 16 Jahren auf dem Weg zum Erwachsensein für die Werke von Hesse oder Coelho interessiert, macht auch mit Gibran nähere Bekanntschaft. Klar ist: Das Buch ist schlicht, eingängig und massenkompatibel, zugleich jedoch höchst poetisch. Dank seines ruhigen Rhythmus entwickelt es einen stetigen Sog. Quelle der Inspiration oder seichte Esoterik? Der Prophet ist ein Kultklassiker, der polarisiert. (getAbstract)

MDR Sinfonieorchester

  • Das MDR Sinfonieorchester ist eines der ältesten Rundfunkorchester weltweit und gleichzeitig das älteste Deutschlands. Ohne eine Beteiligung des Rundfunks wurde es am 6. Januar 1923 in Leipzig gegründet – und damit neun Monate früher als das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Abgesehen von der Sendepause im Zweiten Weltkrieg ist es seit 1924 größter Klangkörper und ständiger Repräsentant des Mitteldeutschen Rundfunks bzw. des Senders Leipzig des Rundfunks der DDR. Derzeit sind 124 Berufsmusiker (A-Orchester) beschäftigt. Jährlich gibt das Orchester mehr als 100 Konzerte im In- und Ausland. Es veranstaltet Konzertreihen im Leipziger Gewandhaus und anderen Spielstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der seit 1992 bestehende MDR Musiksommer wurde zu einer festen Größe. Für seine Tonträger wurde das Sinfonieorchester mehrmals mit anerkannten Musikpreisen wie dem Grand Prix du Disque, ECHO Klassik und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Es hat sich als bedeutendes Aufführungsorgan für Neue Musik hervorgetan, so wurden unter anderem 1972 Udo Zimmermanns L’homme und 1995 Krzysztof Pendereckis 2. Violinkonzert uraufgeführt. (Artikel des Tages)

Oper Das schlaue Füchslein (Janáček)

  • Das schlaue Füchslein ist eine Oper in 3 Akten (9 Bildern) des tschechischen Komponisten Leoš Janáček. Die Oper entstand in den Jahren 1921 bis 1923. Das Libretto verfasste der Komponist basierend auf einer Novelle von Rudolf Těsnohlídek. Die deutsche, vom Original in der Handlung bisweilen abweichende Textfassung schuf Max Brod.
  • Max Brod bezeichnete die Oper als «Traum von der Ewigkeit der Natur und Liebeslust», Janacek selbst erklärte mehrfach, dass «Das schlaue Füchslein» sein bestes Werk sei. Wir sagen: Es ist eine der bezauberndsten Opern, voller Poesie und Witz, voller politischer Kraft und musikalischer Schönheit. In der «Diskothek im 2» diskutieren: Olga Machonova Pavlu, Dirigentin und Jakob Knaus, Musikwissenschaftler und Janacek-Experte. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer)

  • Der Titel Philosophie der symbolischen Formen überschreibt nicht nur das Hauptwerk des deutsch-jüdischen Philosophen Ernst Cassirer, er bezeichnet inzwischen sein gesamtes Denken: eine selbstbewusste Kulturphilosophie, die Sprache und Wissenschaft, aber auch Kunst, Religion und Mythos sowohl in systematischer wie in historischer Hinsicht untersucht. Dabei geht es um nicht weniger als eine Neubegründung der Geisteswissenschaften. Nachdem Cassirer den engen Fokus der Erkenntnistheorie auf die exakten Wissenschaften aufgegeben hatte, stand er vor der Aufgabe, alle Formen des Verstehens und Interpretierens zu untersuchen, die die menschliche Kultur hervorgebracht hat. Mit seinem dreibändigen Hauptwerk aus den 1920er-Jahren legte er die Grundlage für dieses Vorhaben. Alle menschliche Erfahrung wird darin als symbolische Tätigkeit interpretiert, die das konkret sinnlich Wahrnehmbare mit Sinn und Bedeutung erfüllt. Ein ambitioniertes, weitsichtiges und ideenreiches Grundlagenwerk der Kulturphilosophie. (getAbstract 2017)

Streichquartett Nr. 1 (Janacek)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Er sublimierte Liebeskummer und setzte Literatur in Töne: Leos Janacek, der mit seinem ersten Streichquartett mit dem Titel «Kreutzersonate» seine Liebe zu einer viel jüngeren Frau zu verarbeiten versuchte. Ein eifersüchtiger Ehemann, Musik von Beethoven und ein Mord: das ist der Stoff, aus dem Tolstoy seine Novelle mit dem Titel «Kreutzersonate» formte. Janacek, bereits 69-jährig, nahm diese Geschichte und setzt sie in Musik. Weil er selber an der Liebe litt. Und weil er Meister darin war, Gefühle so zu verhüllen, dass sie zu purer Kunst wurden. Zu flirrendem Klang. Sein erstes Streichquartett trägt also den Titel «Kreutzersonate». Es gibt viele Einspielungen dieses rätselhaften Werkes. Wer den Zauber am besten einfängt, das diskutieren in der Diskothek von Annelis Berger die beiden Gäste Corinne Holtz und Michael Struck-Schloen. (SRF Diskothek im Zwei 2014)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.