1933

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Januar

0101D: Die Pfeffermühle

  • Die Pfeffermühle war der Name eines legendären politischen Kabarett-Ensembles, das am 1. Januar 1933 in der Münchner Bonbonniere, in der Nähe des Hofbräuhauses, sein erstes Programm aufführte.
  • Kurz vor der Machtergreifung durch Adolf Hitler hatte die "Pfeffermühle" ihre erste Vorstellung. Das politisch-literarische Kabarett wurde von Erika und Klaus Mann in München ins Leben gerufen, musste jedoch bald in die Schweiz fliehen. Mit hintergründigem Humor kritisierten die Exil-Komödianten das Nazi-Regime.. (dradio.de)

0107D: Mit brennender Sorge (Pius XI)

  • „Mit brennender Sorge” (so die Eingangsworte) heißt eine in deutscher Sprache verfasste Enzyklika von Papst Pius XI.. Sie wurde von ihm am 14. März 1937 unterzeichnet und erschien am 21. März. Das päpstliche Rundschreiben behandelt die damalige Lage der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und nimmt zur Politik und Ideologie des Nationalsozialismus kritisch Stellung.
  • 1933 hatte der Vatikan das Reichskonkordat mit der Hitler-Regierung geschlossen und gehofft, dadurch der katholischen Kirche in Deutschland einen rechtlichen Freiraum zu sichern. Das ging daneben. Mehr und mehr missachteten die Nationalsozialisten die kirchlichen Rechte. Eine Enzyklika vom 14. März 1937 stärkte den Regimekritikern in den Reihen der Katholiken den Rücken. (dradio.de)

0112D: der Maler George Grosz emigriert in die USA

  • Am 12. Januar 1933 kehrte der zeichnende Sozialkritiker und Dadaist George Grosz seiner Heimat Deutschland den Rücken. Nur wenige Tage vor dem Machtantritt Hitlers schiffte sich der den Nazis verhasste Künstler nach New York ein. Erst nach zweieinhalb Jahrzehnten Exil kam er nach Berlin zurück. (dradio.de)

0130D: Machtergreifung

  • Mit „Machtergreifung“ (auch Machtübernahme) wird die Übertragung der Regierungsgewalt in Deutschland auf die NSDAP und die anschließende Umwandlung der Demokratie in eine Diktatur im Jahr 1933 bezeichnet. Da beide Bezeichnungen aus unterschiedlichen Gründen als nicht neutral beziehungsweise präzise angesehen werden, benutzen Historiker auch den Begriff Machtübergabe oder Machtübertragung. Die Nationalsozialisten feierten am 30. Januar den Tag der nationalen Erhebung als Beginn ihrer Machtübernahme. An diesem Tag im Jahre 1933 wurde Adolf Hitler von Hindenburg als Reichskanzler einer Koalitionsregierung des Nationalen Zusammenschlusses vereidigt, in der die Nationalsozialisten in der Minderzahl waren.
  • Als Reichspräsident Paul von Hindenburg am späten Vormittag des 30. Januar 1933 den Führer der NSDAP, Adolf Hitler, zum Reichskanzler ernannte, hatte die erste deutsche Republik keine Chance mehr. Auf den Straßen herrschte der braune Pöbel der SA, und die ersten Emigranten flüchteten vor einem Regime, von dem erst die Alliierten Deutschland wieder erlösten. (dradio.de)
  • Es ist bitterkalt. Die Morgenzeitungen berichten vom Rücktritt der Regierung Schleicher. Aber das regt keinen mehr auf. Regierungskrisen sind seit Jahren Dauerzustand. Viele sind schon froh, nach langem Warten in Wohlfahrtsküchen eine warme Suppe zu bekommen. Andere hoffen, dass das "demokratische Chaos" der Weimarer Republik bald überwunden ist. Kurz vor 12 Uhr schwört ein neuer Mann auf die Verfassung: "Ich werde meine ganze Kraft für das Wohl des deutschen Volkes einsetzen, die Verfassung und die Gesetze des Reiches wahren, ..." spricht der neue Reichskanzler Adolf Hitler und Reichpräsident Hindenburg spricht "Und nun, meine Herren, vorwärts mit Gott!"(aref.de)
  • Die zweite Folge der Reihe "Die Deutschen im 20. Jahrhundert" schildert die Erosion ziviler und moralischer Werte während der Zeit des Nationalsozialismus. Warum erhob sich kaum Widerstand gegen Hitlers Gewaltherrschaft? Wie stand die Mehrheit der Deutschen zur Diskriminierung jüdischer Mitbürger? Wie sah der ganz normale Alltag in der "NS-Volksgemeinschaft" aus - abseits der geschönten Propagandabilder? Die Dokumentation zeigt private Filmaufnahmen, zeitgenössische Quellen sowie Aussagen von Zeitzeugen und Historikern. (Die Deutschen im 20. Jahrhundert)
  • Berlin, 30. Januar 1933: Ein bitterkalter Wintermorgen, Menschen in Warteschlangen vor Wohlfahrtsküchen frieren bei minus 10 Grad. Plötzlich um halb elf: "Heil"-Rufe unter den Passanten - erst einzelne, dann immer mehr. In langen Mänteln fahren Hitler, Göring und Frick im offenen Mercedes zur Reichskanzlei. Kurz vor zwölf: Hitler schwört den Amtseid auf die Republik, Präsident von Hindenburg ernennt ihn zum Reichskanzler. "Die Masse ist wie ein Weib", sagt Hitler danach, "und als solche mache ich sie mir jetzt gefügig. Keine Macht der Welt wird mich hier jemals lebend wieder herausbringen." Den Verrückten durch Macht zu beschwichtigen, das war der vielleicht größte Irrtum der Weltgeschichte. In Hitlers "1000-jährigem Reich" erlebt Deutschland seine schwärzeste Phase - ein leichtfertig verschuldetes, bleibendes Trauma. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

0130D: Mössinger Generalstreik

  • Die als „Mössinger Generalstreik“ bezeichneten Aktionen eines großen Teils der Arbeiterschaft des seinerzeit von der Textilindustrie geprägten württembergischen Mössingen waren der einzige Versuch in ganz Deutschland, die Machtübernahme Adolf Hitlers am ersten Tag nach dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 – zum unmittelbaren Beginn der formellen Herrschaft des Nationalsozialismus – durch einen Generalstreik zu vereiteln. Dem reichsweiten Streikaufruf der vier Wochen später mit der Reichstagsbrandverordnung verbotenen KPD folgten nur Arbeiter aus Mössingen und dem benachbarten Arbeiterdorf Gehren. Unter anderem bedingt durch die im gesamten Deutschen Reich geringe Resonanz auf den Aufruf zum „Massenstreik“ sowie die rasche polizeiliche Zerschlagung dieses ersten kollektiven Widerstands gegen das NS-Regime an der Macht in einer mit rund 4200 Einwohnern relativ kleinen Gemeinde, ging der Versuch in der Geschichtsschreibung fast unter und ist bis in die Gegenwart in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. (Artikel des Tages)

Februar

0210D: Gasometerexplosion in Neunkirchen (Saar)

  • Bei der Gasometerexplosion in Neunkirchen (Saar) am 10. Februar 1933 explodierte kurz nach 18 Uhr der 72 Meter hohe Gasometer des Neunkircher Eisen­werks. Das Unglück forderte 68 Tote und etwa 190 Schwer­verletzte und verwüstete große Teile des Hütten­areals und 65 Wohnhäuser in der unmittelbaren Umgebung völlig. Weitere Schäden entstanden in der gesamten Innen­stadt. Die Schuld­frage ließ sich letztlich nicht zweifels­frei klären. Die Explosion fand inter­national Beachtung und führte zu einem hohen Hilfe- und Spenden­aufkommen. Das Gräber­feld auf dem Haupt­friedhof Scheib, in dem die Toten der Explosion bestattet wurden, war zu jener Zeit ein Novum. Es erstreckte sich über den katholischen und den evangelischen Teil des Friedhofs, so dass die Opfer nach der Sitte der Zeit konfessionell getrennt und doch gemeinsam bestattet werden konnten. (Artikel des Tages)

März

0302D: King Kong und die weiße Frau

  • King Kong und die weiße Frau ist ein am 2. März 1933 uraufgeführter amerikanischer Abenteuer- und Fantasyfilm der Regisseure Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack. Der Film ist eine Produktion von RKO. Der mittlerweile weltbekannte und in der Popkultur verewigte Riesenaffe King Kong hat hier seinen ersten Auftritt.
  • Ein wahrlich großer Film: Der 1933 uraufgeführte Film "King Kong und die weiße Frau" war ein Publikumsrenner. Sein Wirken ging aber über das Kino hinaus: Bis heute wird die Geschichte immer wieder als Sinnbild für politische und gesellschaftliche Probleme herangezogen. (dradio.de)

0304D: US-Präsident Franklin D. Roosevelt hält seine Antrittsrede

  • Als Franklin D. Roosevelt am 4. März 1933 sein Amt als Präsident antrat, hatte er es mit einer verzweifelten Nation zu tun. Das kapitalistische Wirtschaftssystem der größten Volkswirtschaft der Welt stand vor dem Zusammenbruch. Mit dem "New Deal" versuchte Roosevelt, die Wirtschaft zu reformieren. (dradio.de)
  • Newsreel footage of President Franklin Delano Roosevelt's first inauguration on March 4, 1933. (youtube.com)

0305D: Reichstagswahl (Deutsches Reich)

  • Die Reichstagswahl am 5. März 1933 war die Wahl zum achten Deutschen Reichstag in der Weimarer Republik. Sie war die letzte Reichstagswahl, an der mehr als eine Partei teilnahm, und stand bereits unter dem Eindruck der beginnenden Diktatur. Der Wahlkampf war von Übergriffen von Mitgliedern der NSDAP auf politische Gegner insbesondere von KPD und SPD geprägt. Daneben setzte bereits die staatliche Verfolgung ein. Dabei kam der Regierung auch der Reichstagsbrand zugute. Mit Hilfe der Reichstagsbrandverordnung wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt und die Strukturen der KPD praktisch zerschlagen. Bei der Wahl selbst konnte die NSDAP stark zulegen, erhielt aber nicht die erhoffte absolute Mehrheit. Zusammen mit der KSWR, einem von der DNVP dominierten Wahlbündnis, hatte die Regierung nach der Wahl eine parlamentarische Mehrheit und konnte darauf gestützt den Weg in die Diktatur ebnen. Die nächste Wahl im November 1933 sah nur noch eine NSDAP-Einheitsliste in Verbindung mit einer Volksabstimmung über den Austritt aus dem Völkerbund vor.
  • Eine Woche vor der Reichstagswahl vom 5. März 1933 brannte der Reichstag - was der NSDAP für ihre Kampagne sehr gelegen kam. Trotzdem konnte die Partei keine Mehrheit erlangen. Ein Hindernis auf dem Weg zur totalitären Herrschaft war das aber nicht. (dradio.de)

0307D: "Die Weltbühne" erscheint zum letzten Mal in Deutschland

  • Als Forum aufklärender Kunst und Kultur diente in der Weimarer Republik die Zeitschrift "Die Weltbühne". Kurt Tucholskys Traum von einem aufgeklärten Menschentum wurde kurz nach Machtantritt der Nationalsozialisten zerstört. (dradio.de)

0320D: Konzentrationslager

  • Die Konzentrationslager für Zivilpersonen (Abkürzung: KZ oder KL) wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten von Organisationen der NSDAP errichtet. Es waren schließlich rund 1000 Konzentrations- und Nebenlager sowie sieben Vernichtungslager. Sie dienten der Ermordung von Millionen Menschen, der Unterdrückung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und der Internierung von Kriegsgefangenen. Das Lagersystem stellte ein wesentliches Element der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft dar. Man nimmt heute an, dass etwa zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die der deutschen Judenvernichtung, später Shoah bzw. Holocaust genannt, zum Opfer fielen, in Vernichtungs- und Konzentrationslagern direkt ermordet wurden oder dort an Folgen von systematischer Aushungerung, den Misshandlungen und an unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in – von der SS so genannten – Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD und auf den so genannten Todesmärschen. Es wurden in den Konzentrationslagern auch viele andere Menschen ermordet, wie politische Gegner, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, geistig Behinderte und so genannte Asoziale. Die genaue Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da die Mörder längst nicht über alle Opfer Akten führten, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr dokumentarisch festgehalten wurden und viele Unterlagen ebenso wie die Zeugen gezielt vernichtet wurden bzw. durch Kriegsereignisse unwiederbringlich verloren gingen. Neben dieser effizient organisierten Ermordung von Millionen Menschen starben weitere unzählige Opfer durch Zwangsarbeit, Unterernährung, Seuchen und Krankheiten. Weite Zweige der deutschen Industrie profitierten direkt oder indirekt durch das Lagersystem.
  • Unmittelbar nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten, systematisch ihre politischen Gegner zu verfolgen und zu vernichten. Am 20. März 1933 gab Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, die Errichtung des ersten deutschen Konzentrationslagers am Rande von Dachau bekannt. (dradio.de)

0327D: Stahlhelm-Putsch

  • Das von der NS-Führung des Freistaates Braunschweig als Stahlhelm-Putsch bezeichnete, gelegentlich auch Stahlhelm-Aktion oder Stahlhelm-Konflikt genannte Ereignis fand am Montag, den 27. März 1933 in Braunschweig statt. Unter Führung des NSDAP-Innenministers und späteren Ministerpräsidenten des Freistaates, Dietrich Klagges, gelang es den dortigen Nationalsozialisten, den Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, („Stahlhelm“), in Stadt und Land Braunschweig kurzfristig zu verbieten und dauerhaft zu entwaffnen. Das Ereignis, „eine der größten Gewaltorgien, die je in Braunschweig ablief“ fand durch entsprechend lancierte und tendenziöse Berichterstattung in der NS-Presse umgehend reichsweite Beachtung, wobei der Widerstand des Braunschweiger Stahlhelm als ein außergewöhnlicher Vorfall im gesamten Deutschen Reich anzusehen ist. Durch massive politische Einflussnahme und Pressezensur seitens des NS-Regimes, gelang es Innenminister Klagges, die öffentliche Meinung dahingehend zu manipulieren, dass große Teile der Bevölkerung tatsächlich glaubten, dass es sich bei den Geschehnissen um einen versuchten Staatsstreich des Stahlhelm gegen die amtierende Reichsregierung unter Adolf Hitler handele. Die von den Nationalsozialisten kontrollierte Presse verbreitete diese Darstellung. Dennoch wurde schnell deutlich, dass es sich nicht um einen „Staatsstreich“ im eigentlichen Sinne gehandelt hatte. Am 30. März, nur drei Tage nach den Braunschweiger Ereignissen, schrieb Victor Klemperer in sein Tagebuch: „[…] Es herrscht das Gefühl vor (zumal da eben der Stahlhelmaufruhr in Braunschweig gespielt und sofort vertuscht worden), daß diese Schreckensherrschaft kaum lange dauern, uns aber im Sturz begraben werde […].

0327D: Reichstagsbrand

  • Mit Reichstagsbrand wird der Brand des Reichstagsgebäudes in Berlin in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 bezeichnet. Der Brand beruhte auf Brandstiftung. Am Tatort festgenommen wurde Marinus van der Lubbe. Allerdings konnten die Umstände und vor allem die Täterschaft nicht einwandfrei geklärt werden; sie sind auch heute noch Gegenstand einer Kontroverse. Unbestritten sind die politischen Folgen. Bereits am 28. Februar 1933 wurde die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat (Reichstagsbrandverordnung) erlassen. Damit wurden die Grundrechte der Weimarer Verfassung praktisch außer Kraft gesetzt und der Weg freigeräumt für die legalisierte Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP durch Polizei und SA. Die Reichstagsbrandverordnung war eine entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Die Gefängnisse waren bald überfüllt, jeden Tag kamen neue Häftlinge hinzu. Politische Häftlinge wurden nun in improvisierten Haftorten gefangengehalten. So entstanden die „wilden“ (auch „frühen“) Konzentrationslager.
  • Um den Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 ranken sich viele Legenden - darunter die, der junge holländische Brandstifter sei eine bloße Marionette der Nationalsozialisten gewesen. Tatsächlich wollte Marinus van der Lubbe ein Zeichen des Widerstands setzen, um die deutschen Arbeiter zum Kampf gegen den Faschismus aufzurütteln. (dradio.de)

April

0405D: Executive Order 6102

  • Executive Order 6102 is an Executive Order signed on April 5, 1933 by U.S. President Franklin D. Roosevelt "forbidding the Hoarding of Gold Coin, Gold Bullion, and Gold Certificates" by U.S. citizens.
  • After other countries abandoned the gold standard in the early days of the Great Depression, the Hoover administration stayed on in, even though doing so may U.S. goods less competitive. Franklin Roosevelt effectively abandoned the gold standard in 1933. He returned to a modified version of it the following year but with the price of gold raised to $35 per ounce. After WW2, the Roosevelt $35 price became enshrined in the Bretton Woods international monetary system until President Nixon ended that system in 1971. (youtube.com)

Mai

0502D: Gewerkschaftsfraktion

  • Die „Gewerkschaftsfraktion“ (eigentlich eine Parlamentarische Gruppe) war eine Gruppe von fünf Gewerkschaftern, die sich am 2. Mai 1933 von der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft abspaltete. Die Abgeordneten John Ehrenteit, Hugo Schotte und Wilhelm Petersen, Georg Amlung und Alfred Ehlers folgten dem proklamierten Kurs des Leitung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), sich von der SPD zu distanzieren. Sie sollten sich der neuen Machtsituation stellen und das beste für die Arbeiterschaft herausholen. Der ebenfalls aus der SPD-Fraktion ausgetretene Peter Hass trat der „Fraktion“ nicht bei.

Juni

0618D: Völkischer Kampfring Südtirols

  • Der Völkische Kampfring Südtirols (VKS) war eine nationalsozialistische Organisation in Südtirol.

Juli

0720D: Der Vatikan schließt mit dem jungen Nazi-Deutschland das Reichskonkordat

  • Der Vatikan schließt mit dem jungen Nazi-Deutschland einen Vertrag. In diesem sogenannten Reichskonkordat garantiert Hitlers Unterhändler und Vizekanzler Franz von Papen der katholischen Kirche die Freiheit, ihren Glauben zu bekennen und den Schutz ihrer Organisationen einschließlich ihrer Schulen und Hochschulen. Anderseits versichert Chefdiplomat Eugenio Pacelli (später Papst Pius XII), für katholische Geistliche das Mitgliedschaftsverbot in politischen Parteien durchzusetzen. (aref.de)

0721D: Bayreuth Festspiele erstmals unter NS-Regime

  • Die Geschichte von Winni und Wolf klingt wie ein nettes Märchen, doch dazu passen weder die Hauptdarsteller noch die Zeit des Geschehens. Sie war die Schwiegertochter Richard Wagners und er Adolf Hitler, der böse Wolf des Dritten Reichs. (BR2 Kalenderblatt)

August

0825D: Diexi-Erdbeben

  • Das Diexi-Erdbeben von 1933 (chin. 叠溪大地震, Diexi da dizhen), auch Erdbeben im Kreis Mao (茂县大地震, Mao xian da dizhen) genannt, ereignetet sich am 25. August 1933 in Diexi 叠溪, im heutigen Kreis Mao, Regierungsbezirk Ngawa (Aba), in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Es hatte die Stärke von 7,5.

September

0913D: Winterhilfswerk des Deutschen Volkes

  • Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes (kurz Winterhilfswerk oder WHW) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Stiftung öffentlichen Rechts, die Sach- und Geldspenden sammelte und damit bedürftige Volksgenossen entweder unmittelbar oder über Nebenorganisationen der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ (NSV) unterstützte. Durch das Winterhilfswerk konnte das NS-Regime die materielle Not großer Teile der Bevölkerung lindern und zur inneren Stabilisierung beitragen. Zugleich zielte die Spendensammlung auf das Zusammengehörigkeitsgefühl einer „Volksgemeinschaft“. Das Spendenaufkommen übertraf ab dem Rechnungsjahr 1939/1940 die Summe, die aus Steuermitteln für öffentliche Fürsorgeverbände aufgebracht wurde. Der Staatshaushalt wurde somit spürbar von Sozialausgaben entlastet.
  • "Unsere Groschen schaffen die Munition im Kampf gegen Hunger und Kälte" - so schrieb eine Zeitung, nachdem Hitler am 13. September 1933 das Winterhilfswerk propagiert hatte. Bald raunte man aber, dass mit den hunderten Millionen von Reichsmark auch Munition für die Aufrüstung bezahlt wurde. (BR2 Kalenderblatt)

Oktober

1004D: Schriftleitergesetz

  • Das Schriftleitergesetz (verabschiedet am 4. Oktober 1933, in Kraft getreten am 1. Januar 1934), in dem Berufszugang und Aufgaben des Schriftleiters (Redakteurs) festgeschrieben werden, war eines der wichtigsten Instrumente zur Gleichschaltung der Presse im nationalsozialistischen Deutschen Reich.
  • Am 4. Oktober 1933 wurde die bürgerliche Presse auf Vordermann gebracht: Mit dem Schriftleitergesetz stellte der nationalsozialistische Propagandaminister Joseph Goebbels klar, wie Journalismus in Deutschland künftig zu funktionieren hatte. (BR2 Kalenderblatt)

1025D: Arnold Schönberg

Dezember

1229D: Die Wüstensöhne (Stummfilm)

  • "Die Wüstensöhne" ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahre 1933 mit dem Komiker-Duo Laurel und Hardy in den Hauptrollen. Der Film wurde 1933 gedreht und erlebte seine Uraufführung am 29. Dezember 1933, in Deutschland startete er am 26. Oktober 1934 in den Kinos. Der Film lief auch unter dem alternativen Titel Fraternally Yours. Im deutschen Kino bekam er die alternativen Titel Dick und Doof – die Wüstensöhne oder Hilfe, wir sind ertrunken. In Österreich auch Abenteuer in Honolulu. Im deutschen TV lief der Film auch als Infame Lügner.
  • Mit dem Film zementierten die beiden ihren blöden Namen in Deutschland: Dick und Doof statt Laurel und Hardy. Am 29. Dezember 1933 liefen die "Die Wüstensöhne" erfolgreich in den US-Kinos an. Doch in Deutschland kollidierte der abgedrehte Streifen mit dem offiziellen NS-Familienbild. (BR2 Kalenderblatt)

Lexikon

Aufrüstung der Wehrmacht

  • Die Aufrüstung der Wehrmacht bezeichnet wirtschafts- und sozial­politische Maßnahmen zwischen der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichs­kanzler am 30. Januar 1933 und dem Beginn des Zweiten Welt­krieges am 1. September 1939, die der Vergrößerung des Militärs des Deutschen Reiches dienten. Die Aufrüstung der ab 1935 in der Wehrmacht zusammen­gefassten Teil­streit­kräfte Heer, Kriegs­marine und Luft­waffe war integraler Bestandteil der national­sozialis­tischen Politik und für Hitler die wichtigste Voraus­setzung für die Verfol­gung seiner außen­politischen Ziele. Die im Friedens­vertrag von Versailles zugestandenen 115.000 Mann der Reichs­wehr wurden innerhalb von sieben Jahren zu einer 1,1 Millionen Mann starken „aktiven Truppe“ erweitert, die durch die Mobilmachung bei Kriegs­beginn auf 4,5 Millionen Mann anstieg. Im direkten Zusammenhang mit der Aufrüstung entstand die Vier­jahresplan-Behörde, deren Aufgabe neben der Funktion als eigene Rüstungs­organisation auch die Erweiterung der Wirtschaft zur „Kriegsfähigkeit“ war. Mit dem rasant ansteigenden Militär­haushalt ging eine enorme Staats­verschuldung einher. Wegen ineffizienter Organisation und des Fehlens eines Gesamt­rüstungsplanes konnte aber die für einen längeren Krieg notwendige Tiefen­rüstung nicht aufgebaut und umfassende Reserven nicht bereitgestellt werden. (Artikel des Tages)

Bläserquintett (Françaix)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Er gehörte nie zur «Groupe des Six», aber Jean Françaix hatte mindestens so viel Witz und Raffinesse wie seine organisierten Kollegen. Der französische Komponist und Pianist Jean Français ist ein Wunderkind, das vor 100 Jahren in Le Mans zur Welt kam. Über sein Bläserquintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Nr. 1 sagte er - in verschmitzter Françaix'scher Manier: «Obwohl ich von Natur aus sehr friedfertig veranlagt bin, gab ich mir beim Komponieren redlich Mühe, möglichst bösartig zu erscheinen. Und es ist mir gelungen! Die Herren mussten sich - verfolgt von den Verwünschungen ihrer Nachbarn - in eine sechsmonatige Klausur begeben, um das Stück einzustudieren.» Gäste: Dimitri Ashkenazy und Urs Dengler. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Hitlerjugend (Deutsches Reich)

  • Die Hitlerjugend oder Hitler-Jugend (abgekürzt HJ) war die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie wurde in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 zum einzigen staatlichen Jugendverband mit bis zu 8,7 Millionen Mitgliedern (98 Prozent aller deutschen Jugendlichen) ausgebaut. „Die HJ will sowohl die Gesamtheit der Jugend, wie auch den gesamten Lebensbereich des jungen Deutschen erfassen.“ Dies galt seit Gründung des Bundes Deutscher Mädel (BDM) 1930 für beide Geschlechter. Die seit März 1939 gesetzlich geregelte „Jugenddienstpflicht“ war an zwei Tagen pro Woche abzuleisten. Im Mittelpunkt der nach dem „Führerprinzip“ geordneten Organisationen stand die körperliche und ideologische Schulung; sie umfasste rassistische und sozialdarwinistische Indoktrination und gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche und körperliche Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männlichen Jugendlichen abhärten und langfristig auf den Kriegsdienst vorbereiten: „Was sind wir? Pimpfe! Was wollen wir werden? Soldaten!“ Das Einüben von Befehl und Gehorsam, Kameradschaft, Disziplin und Selbstaufopferung für die „Volksgemeinschaft“ gehörten zu den vorrangigen Erziehungszielen. Im Zweiten Weltkrieg versahen HJ-Einheiten spezifische soziale, polizeiliche und militärische Hilfsdienste und stellten in der Endphase des Krieges einen hohen Anteil der Kriegsopfer. Nachdem sie bereits gegen Kriegsende im April/Mai 1945 faktisch aufgehört hatte, zu bestehen, wurde die HJ am 10. Oktober 1945 zusammen mit allen übrigen der NSDAP angeschlossenen Organisationen durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten und aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt. Sie gehört in der Bundesrepublik Deutschland mit allen ihren Untergliederungen zu den verfassungswidrigen Organisationen im Sinne von § 86 StGB. Ihre Symbole und Kennzeichen unterliegen dem Verbreitungsverbot nach § 86a StGB.

Klavierkonzert op. 35 (Schostakowitsch)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Nachdem Dimitri Schostakowitsch beschlossen hatte, seine Pianistenkarriere aufzugeben, setzte er sich hin - und schrieb ein Klavierkonzert. Es sollte eine «Herausforderung» an bisherige Hörgewohnheiten werden. Der Pianist der Uraufführung heisst Dimitri Schostakowitsch. «Eine spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Konzert-Gestus» hat der Komponist geplant. Für den «konservativ-seriösen Charakter» steht der spröde Klavierpart, während die Solo-Trompete mit ihren zirzensischen Tollheiten den Part der «spöttischen Herausforderung» übernimmt. Die beiden Dirigentinnen Graziella Contratto und Olga Machonova Pavlu diskutieren fünf Aufnahmen dieses frühen Werkes Schostakowitschs. Die Sendung wurde am 28. September 2010 im Rahmen des «Radio-Kulturcafé DRS 2» im Kaffeehaus «unternehmen mitte» vorproduziert. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Mathis der Maler (Hindemith)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Hindemiths Symphonie entsteht parallel zu seiner Oper - und ihre drei Sätze tragen die Titel der berühmten Altartafeln: Engelkonzert, Grablegung und Versuchung des heiligen Antonius. Noch immer haftet Paul Hindemith der Ruf des schwer erträglichen Bürgerschrecks an: In den 1920er Jahren leistete er sich gleich eine ganze Reihe starker Stücke. (BR4 Starke Stücke)

New Deal (USA)

  • Der New Deal war eine Serie von Wirtschafts- und Sozialreformen, die zwischen 1933 und 1938 unter US-Präsident Franklin Delano Roosevelt als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise durchgesetzt wurden. Er stellt einen großen Umbruch in der Wirtschafts-, Sozial- und Politikgeschichte der Vereinigten Staaten dar. Die zahlreichen Maßnahmen wurden von Historikern nach ihrer jeweiligen Zwecksetzung in solche unterteilt, die kurzfristig die Not lindern sollten, in Maßnahmen, welche die Wirtschaft wieder ankurbeln sollten, und in langfristige Reformmaßnahmen. Zur kurzfristigen Linderung der Not erhielten die zahlreichen Arbeitslosen und Armen Unterstützung durch Arbeitsbeschaffungsprogramme. Zu den Maßnahmen, welche die Wirtschaft wieder ankurbeln sollten, gehörte unter anderem die Änderung der Geldpolitik. Zu den Reformen gehörte vor allem die Regulierung der Finanzmärkte, die Anerkennung von Gewerkschaften und die Einführung des Sozialstaates. (Artikel des Tages)

Präludien op. 34 (Schostakowitsch)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com/work)
  • Die Symphonien und die Kammermusik von Schostakowitsch spiegeln seine Biographie. Die Klavierkompositionen sind weniger bekannt - völlig zu Unrecht, sagt der Pianist Jascha Nemtsov, der 2010 die 24 Präludien eingespielt hat. (BR4 Starke Stücke)

Staatspolizeileitstelle Hamburg

  • Die Staatspolizeileitstelle Hamburg war die zentrale Dienst­stelle der Geheimen Staats­polizei (Gestapo) in Hamburg zur Zeit des National­sozialismus. Später wurde die Hamburger Gestapo­stelle zur Leit­stelle erhoben und war schließ­lich über­geordnete Instanz diverser Gestapo-Außen­stellen in Nord­deutschland. Angehörige der Hamburger Gestapo waren maßgeblich an der Verfolgung und Miss­handlung von Gegnern des NS-Regimes, Juden und weiteren NS-Opfer­gruppen beteiligt. Nach dem Ein­marsch der britischen Armee in Hamburg Anfang Mai 1945 wurden ehemalige Angehörige der Hamburger Gestapo größten­teils interniert und mussten sich vielfach vor Gericht für ihre Taten verantworten. Am ehemaligen Gestapo-Haupt­quartier Hamburger Stadt­haus wird heute der Opfer staats­polizei­licher Ver­folgung durch eine Gedenk­tafel und Stolper­steine gedacht. Die Stadt Hamburg plant dort die Ein­richtung einer Doku­mentations­stätte für das Gedenken an die Opfer der Polizeigewalt. (Artikel des Tages)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.