1935

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Januar

0124D: Dosenbier

Februar

0202D: Erstes Experiment mit einem Lügendetektor

  • Werden Lügner wirklich nervös, wenn sie die Unwahrheit sagen? Auf dieser Annahme beruht jedenfalls die Idee des Lügendetektors, mit dem der Amerikaner Leonhard Keeler am 2. Februar 1935 das erste Experiment durchführte. Wenn es nur so einfach wäre! (BR2 Kalenderblatt)

0202D: Fritz Kreisler

0221D: Gestapo erteilt dem Philosophen Martin Buber Redeverbot

  • Am 21. Februar 1935 erteilte die Geheime Staatspolizei dem Zionisten und Religionsphilosophen Martin Buber ein Redeverbot. Buber engagierte sich zu dieser Zeit in der jüdischen Erwachsenenbildung. Aber was motivierte ihn überhaupt, im Deutschland Hitlers zu bleiben? (dradio.de)

0228D: dem amerikanischen Chemiker Wallace Hume Carothers gelingt die Herstellung von Nylon

  • Verschwitzte, stinkende Männerhemden, grellbunte Kittelschürzen oder billige Freizeitanzüge aus "Ballonseide"- das wird heute meist mit Nylon assoziiert, ein billiger Ersatz für wertvolle Naturmaterialien. Vor 75 Jahren war das ganz anders. (dradio.de)

März

0309D: Der treue Hund Hachikô tot aufgefunden

  • In Japan gilt der Hund Hachikô als Inbegriff von Treue. Jahrelang wartete er Tag für Tag am Bahnhof darauf, dass er sein verstorbenes Herrchen wie gewohnt abholen könnte. Am 8. März 1935 ist er gestorben. (BR2 Kalenderblatt)

0312D: Funkfernsprechverbindung Berlin-Tokyo klappt

  • Der Aufwand war gewaltig. Großfunkstellen und dazugehörige Empfangsstationen mit riesigen Sendeantennen ermöglichten am 12. März 1935 das erste Ferngespräch zwischen Berlin und Tokyo über Kurzwellen-Funksignale. (BR2 Kalenderblatt)

0317D: Martin Niemöller wird verhaftet

  • Der evangelische Pastor Niemöller ahnte bereits 1935 die Bedrohung, die von den Nazis für den christlichen Glauben ausging. Von der Kanzel hatte er vor der Gefahr einer "neuheidnischen Religion" gewarnt. Niemöller und andere Geistliche, die sich zum Bund der "Bekennenden Kirche" formiert hatten, wurden verhaftet. Auch im KZ wich Niemöller nie von seinen Positionen zurück. (dradio.de)

0322D: Fernsehsender Paul Nipkow

  • Der Fernsehsender „Paul Nipkow“ war der weltweit erste Fernsehsender. Der deutsche Sender, der nach dem deutschen Erfinder Paul Nipkow, der die Nipkow-Scheibe erfunden hat, benannt war, bestand von 1934 bis 1944 und produzierte und übertrug von 22. März 1935 an ein regelmäßiges Fernsehprogramm.
  • Fernsehen wird oft als geschichtsloses Medium bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg schien es mit einem Mal vom Himmel gefallen zu sein. Doch ausgerechnet die Nationalsozialisten konnten 1935 den historischen Stichtag des weltweit ersten regelmäßigen Fernsehprogramms für sich beanspruchen. (dradio.de)
  • Als der erste Fernsehsender der Welt "Paul Nipkow" am 22. März 1935 in Berlin in Betrieb ging, war die Sendequalität so schlecht, dass Hitler und Goebbels für die Propaganda lieber auf das Radio setzten. Doch die Leute waren zufrieden. (BR2 Kalenderblatt)
  • Die Nationalsozialisten erkannten das Potenzial des neuen Mediums Fernsehen für ihre Propaganda: Am 22. März 1935 startete die NS-Propaganda überstürzt und mit unausgereifter Technik das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. (DW Kalenderblatt)

0328D: Triumph des Willens

  • Triumph des Willens ist ein NS-Propagandafilm über den Reichsparteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg und gilt als eines der einflussreichsten Werke der Regisseurin Leni Riefenstahl. Die Uraufführung fand am 28. März im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt. Nach dem Ende des Dritten Reiches wurde diese Produktion wegen Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts in Deutschland als Vorbehaltsfilm eingestuft.
  • Heute vor 75 Jahren erlebte der Reichsparteitagsfilm "Triumph des Willens" seine Uraufführung im Berliner Ufa-Palast. Regisseurin Leni Riefenstahl war ebenso anwesend wie der Protagonist ihres das NS-Regime verherrlichenden Werkes: Adolf Hitler. Dessen Gleichsetzung mit einem göttlichen, überirdischen Wesen war das Hauptanliegen des Films. dradio.de)
  • Film (youtube.com)

April

0401D: Reserve Bank of India (Firma)

  • Die Reserve Bank of India ist die indische Zentral­bank und verant­wortet die Geld- und Währungs­politik für die indische Rupie. Gegründet am 1. April 1935 wurde sie, nach­dem Indien am 15. August 1947 unab­hängig geworden war, zu Beginn des Jahres 1949 verstaat­licht. Sie über­nahm danach wichtige Aufga­ben im Rahmen der sozialis­tischen Planwirt­schaft des jungen Staates. Die indische Regierung verstaatlichte 1969 14 und 1980 sechs Kredit­institute. Die Gandhi-Admi­nistra­tion und ihre Nach­folger regulier­ten diesen Wirt­schafts­zweig in den 1970er und 1980er Jahren stark. Bis in die 1990er Jahre nahm die Reserve Bank of India zahl­reiche delegie­rende Funktio­nen in der indischen Volkswirt­schaft wahr, bevor sie sich dann zu einer Zentral­bank ent­wickelte. Außer­ordent­liche Belas­tungen kamen auf die Bank zu, als es im Novem­ber 2016 zur von der Regie­rung angekün­digten Demoneti­sierung kam. (Artikel des Tages)

0414D: Heftiger Sturm im «Dust Bowl»

0415D: Anna Ancher

  • Anna Ancher, vollständiger Name Anna Kirstine Brøndum Ancher, geborene Brøndum (* 18. August 1859 in Skagen; † 15. April 1935 ebenda) war eine dänische Malerin des Im­pressio­nismus. Sie war Mitglied der „Skagen­maler“ und ist als einzige der bekann­ten Künst­ler­gemein­schaft tat­sächlich in Skagen, der nörd­lich­sten Stadt Jütlands, geboren. Heraus­zuheben ist an Anchers Malerei die besonders gelun­gene Farb­gestaltung sonnen­durch­fluteter Interieurs. Aus­gehend vom Natura­lismus und angeregt von der impressio­nistischen Mal­weise entwickelte Ancher eine eigen­stän­dige Bild­sprache. Während ihre männ­lichen Kollegen Pleinair malten, bevor­zugte Ancher Innen­ansichten: häufiges Motiv sind Frauen, die in ihren schlich­ten Küchen, Wohn- und Arbeits­stuben mit alltäglichen Tätig­keiten beschäf­tigt sind: sie rupfen Hühner, stillen ihren Säug­ling, nähen oder sitzen wie Eine blinde Frau in ihrer Stube in sich gekehrt im Lehn­stuhl. Durch einfallendes Sonnen­licht, das sich als heller Reflex an der Wand abzeichnet, verweist Ancher auf das Augen­blick­hafte der Szene und verleiht gleich­zeitig der Alltags­tristesse poetischen Glanz. (Artikel des Tages)

Mai

0510D: Goebbels lässt "Die Katakombe" schließen

  • Diktaturen bestimmen nicht nur, wo's lang geht, sondern auch was lustig ist, oder lieber noch, was nicht lustig ist. Darüber stolperte der Berliner Schauspieler Werner Finck. Am 10. Mai 1935 ließ Reichspropagandaminister Joseph Goebbels sein Kabarett, "Die Katakombe", schließen. (BR2 Kalenderblatt)

0515D: Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch

  • Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch (* 11. Februar (jul.)/ 23. Februar 1878 (greg.) in Kiew; † 15. Mai 1935 in Leningrad) war ein Maler und Hauptvertreter der Russischen Avantgarde, Wegbereiter des Konstruktivismus und Begründer des Suprematismus. Beeinflusst wurde er vom Spätimpressionismus, vom Fauvismus und vom Kubismus. Sein abstraktes suprematistisches Gemälde Das Schwarze Quadrat auf weißem Grund aus dem Jahr 1915 gilt als ein Meilenstein der Malerei der Moderne und wird als „Ikone der Moderne“ bezeichnet. (Artikel des Tages)

0517D: Esperanto an deutschen Schulen verboten

  • Schon als Jugendlicher begann Lazarus Ludwik Zamenhof, Esperanto zu entwickeln, eine Kunstsprache, durch die sich weltweit alle Menschen verstehen lernen sollten. Am 17. Mai 1935 verboten die Nationalsozialisten diese "Völkerversöhnungsillusion" an deutschen Schulen. (BR2 Kalenderblatt)

Juni

0603D: erster Technicolor-Film hat Premiere

  • Entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Farbfilms hatte die amerikanische Firma Technicolor. Mit ihrer Erfindung der so genannten Drei-Streifen-Kamera experimentierte zunächst ein gewisser Walt Disney und drehte in den frühen 30er Jahren die Zeichentrickfilme seiner "Silly Symphonies",ehe damit der erste Spielfilm hergestellt werden konnte. Heute vor 70 Jahren hatte "Becky Sharp" in den USA Premiere. (dradio.de)

0610D: Anonyme Alkoholiker

  • Die Anonymen Alkoholiker (AA) (engl. Alcoholics Anonymous) definieren sich selbst als eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um sich und anderen zur Genesung vom Alkoholismus zu verhelfen. Die weltweit organisierte Selbsthilfeorganisation versteht sich dabei als spirituelle Gemeinschaft. Die Gemeinschaft setzt sich aus einer Vielzahl unabhängiger Gruppen zusammen, deren Mitglieder sich regelmäßig mit dem Ziel treffen, Unterstützung in der Abstinenz vom Alkohol zu erfahren und eine Lebensweise zu praktizieren, die als Ziel ein nüchternes und zufriedenes Leben hat. Die Anonymen Alkoholiker orientieren sich an einem Zwölf-Schritte-Programm und sind nach eigener Auskunft mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden. Der geistige Leitfaden der Bewegung ist bekannt unter dem Namen „Das Blaue Buch“.
  • Man redet sich immer nur beim Vornamen an, betet häufig und spricht dauernd über die Folgen: Seit 70 Jahren leisten die Anonymen Alkoholiker Hilfe zur Selbsthilfe. In Akron, US-Bundesstaat Ohio, wurde die Bewegung am 10. Juni 1935 gegründet und ist heute in über 150 Ländern aktiv - spendenunabhängig und mit denselben Statuten wie am Tag ihrer Gründung. (dradio.de)
  • Heute vor 75 Jahren nahm Dr. Bob Smith in Akron Ohio seinen letzten Drink. Dieses Datum markiert den Beginn der Anonymen Alkoholiker. Mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern in 150 Ländern ist Alcoholics Anonymous heute die erfolgreichste Selbsthilfegruppe der Welt. (dradio.de)

0621D: in Paris findet der "Erste Internationale Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur" statt

  • Es war die Elite der europäischen Autoren, die sich vor 75 Jahren in Paris zum "Ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur" zusammenfand. Im Angesicht des Nationalsozialismus trafen sie sich, um ein Zeichen des Widerstandes zu setzen. (dradio.de)

0624D: Carlos Gardel

  • Carlos Gardel, eigentlich Charles Romuald Gardès (* 11. Dezember 1890 Toulouse, Frankreich (nach anderen Angaben: 11. Dezember 1887 in Tacuarembó, Uruguay); † 24. Juni 1935 bei einem Flugzeugunglück in Medellín, Kolumbien), war ein Tango-Sänger und -Komponist. Gardel gilt als die wichtigste Persönlichkeit des Tangos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
  • Tangosänger Carlos Gardel stürzt mit dem Flugzeug ab (BR4 Was heute geschah)

0626D: Hitler erklärt den Arbeitsdienst zur Pflicht

  • Die 50.000 blitzende Exerzierspaten, von Arbeitsmännern im Gleichtakt geschwungen, beeindruckten auf dem Parteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg nicht nur die Zuschauer. Hitler selbst war begeistert und revidierte seine Meinung über den freiwilligen Arbeitsdienst unter Konstantin Hierl, den er bisher eher abschätzig beurteilt hatte. Neun Monate später, am 26. Juni 1935, erhob Hitler den Arbeitsdienst im Zuge der Militarisierung Deutschlands zum staatlichen Pflichtdienst für alle jungen Männer. (dradio.de)

Juli

0713D: Richard Strauss

0725D: zwölfter und letzter Weltkongress der Kommunistischen Internationalen

  • An die "Proletarier aller Länder" hatte Karl Marx sein Manifest adressiert. Um diesem weltweiten Anspruch zu genügen, initiierten die Bolschewiki unter Lenin 1919 in Moskau die Gründung einer "Kommunistische Internationale", kurz Komintern genannt. Im Mittelpunkt des zwölften und letzten Kongresses stand 1935 in Moskau die Gefahr des Faschismus. 1943 war Stalin dann auch ein Militärbündnis mit demokratischen Staaten eingegangen - und ließ die Komintern als Zugeständnis an die westlichen Alliierten auflösen. (dradio.de)

August

0802D: Mutmaßlicher Heidedichter Löns bestattet

  • Juchheirassa! Er wollte unbedingt in den Ersten Weltkrieg ziehen, kurz darauf war der Heidedichter Hermann Löns gefallen. Ein sinnloser Tod? Nicht für die Ideologen, die bereits auf den nächsten Weltkrieg zumarschierten. Am 2. August 1935 bestattete die Reichswehr seine mutmaßliche Leiche. (BR2 Kalenderblatt)

0803D: Großglockner-Hochalpenstraße

  • Die Großglockner Hochalpenstraße verbindet als hochalpine Gebirgsstraße die beiden österreichischen Bundesländer Salzburg und Kärnten. Sie führt von Bruck an der Großglocknerstraße über das Fuscher Törl und das Hochtor (Tunnelportal 2.506 m ü. A., historische Passhöhe 2.576 m ü. A.) nach Heiligenblut und weist Abzweigungen zur Edelweißspitze und zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf. Sie ist die höchstgelegene befestigte Passstraße in Österreich. Die Großglockner Hochalpenstraße ist als Erlebnisstraße vorrangig von touristischer Bedeutung und das Befahren ist für Kraftfahrzeuge mautpflichtig.
  • Die "Großglockner-Hochalpenstraße" ist von Anfang an eine Touristenattraktion. Die spektakuläre Route führt Autofahrer hinauf zum höchsten Berg und größten Gletschers Österreichs. (dradio.de)

0816D: K-1, das erste Magnetophon

  • Das Interesse des allgemeinen Publikums war ebenso riesig wie das der Fachleute, als die Firmen AEG und BASF am 16. August 1935 auf der Berliner Funkausstellung der Welt erstes richtiges Tonband vorstellten. (dradio.de)
  • Die AEG präsentiert das erste Tonbandgerät (BR4 Was heute geschah)

0831D: Sowjetischer Bergmann stellt Arbeitsrekord auf

  • Für was soll der Mensch eher kämpfen, für das Recht auf Arbeit oder das Recht auf Faulheit? In der Familie von Karl Marx ging beides, in der marxistischen Sowjetunion nicht. Da schaffte am 31. August 1935 Alexei Grigorjewitsch Stachanow einen einsamen Arbeitsrekord. (BR2 Kalenderblatt)

September

0901D: Erschleichen von Leistungen

  • Das Erschlei­chen von Leistun­gen stellt im deut­schen Straf­recht einen Straf­tat­bestand dar, der im 22. Ab­schnitt des Beson­deren Teils des Straf­gesetz­buchs (StGB) in § 265a StGB normiert ist. Die Straf­norm be­zweckt den Schutz des Vermö­gens derje­niger, die der Öffent­lich­keit be­stimmte Dienst­leistun­gen gegen Ent­gelt anbie­ten. Hier­zu zählen die Leis­tung eines Auto­maten und eines öffent­lichen Zwecken dienen­den Tele­kommu­nika­tions­netzes, die Beför­derung durch ein Ver­kehrs­mittel sowie der Zu­tritt zu einer Ver­anstal­tung oder einer Ein­rich­tung. Die straf­bare Hand­lung liegt in dem Er­schlei­chen einer sol­chen Dienst­leis­tung. Für das Er­schlei­chen von Leis­tun­gen können eine Frei­heits­strafe bis zu einem Jahr oder eine Geld­strafe ver­hängt werden. Der mit Ab­stand größte Anteil der gemel­deten Taten betraf das Er­schlei­chen einer Beför­derungs­leis­tung („Schwarz­fahren“). Die Auf­klärungs­quote dieser Taten liegt mit rund 99 Prozent im Ver­gleich zu ande­ren Delikts­gruppen auf über­durch­schnitt­lichem Niveau.Die Norm wurde mit Wirkung zum 1. September 1935 in das Strafgesetzbuch aufgenommen, um eine Strafbarkeitslücke des Betrugs (§ 263 StGB) zu schließen. (Artikel des Tages)

0915D: Nürnberger Gesetze

  • Mit den Nürnberger Gesetzen – auch als Nürnberger Rassengesetze bezeichnet – institutionalisierten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf juristischer Grundlage. Sie wurden anlässlich des 7. Reichsparteitags der NSDAP, des sogenannten „Reichsparteitags der Freiheit“, am Abend des 15. Septembers 1935 einstimmig vom Reichstag angenommen, der eigens zu diesem Zweck telegrafisch nach Nürnberg einberufen worden war. Sie umfassten a) das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (RGBl. I S. 1146) – das sogenannte Blutschutzgesetz – sowie b) das Reichsbürgergesetz (RGBl. I S. 1146). b) Diesen beiden eindeutigen „Rassengesetzen“ wird heute meist auch das Reichsflaggengesetz (RGBl. I S. 1145) zugeordnet, obwohl es zeitgenössisch nicht zu ihnen gezählt wurde. Alle drei Gesetze wurden im Reichsgesetzblatt Teil I Nr. 100 am 16. September 1935 mit dem Zusatz „am Reichsparteitag der Freiheit“ verkündet.
  • Am 15. September 1935 beschloss der Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP die so genannten Nürnberger Gesetze. Mit ihnen versuchten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie juristisch zu begründen. Die Rassengesetze stempelten Juden politisch zu Fremden, isolierten sie gesellschaftlich und ächteten sie moralisch. Die Nürnberger Gesetze machten die Emanzipation der Juden rückgängig und bereiteten ihre Ermordung vor. (dradio.de)
  • Auf dem 6. NSDAP-Reichsparteitag 1935 in Nürnberg wurden die Repressalien gegen die Juden in Gesetzen manifestiert. Beispielsweise wurde im "Blutschutzgesetz" die Eheschließung zwischen Juden und Ariern verboten und ihnen gesetzlich weitere bürgerlichen Rechte entzogen. (dradio.de)

0928D: "On Ice" (Trickfilm)

  • Eintrag in der Filmdatenbank: (imdb.com)
  • Micky und Minni laufen Schlittschuh, Goofy entdeckt eine neue Art des Eisfischens und Donald treibt auf einer Eisscholle ab. (youtube.com: Film e)

0930D: Porgy and Bess (Oper)

November

1112D: Die Tat (Zeitung)

  • Die Tat war eine sozial-liberale Schweizer Zeitung, die von 1935 bis 1978 von der Migros herausgegeben wurde, zuerst als Wochenzeitung, dann als abends erscheinende Tageszeitung und schliesslich als morgens erscheinende Boulevardzeitung. Sie wurde vom Gründer der Migros, Gottlieb Duttweiler, ins Leben gerufen. Während die Wochenzeitung das Parteiorgan des Landesrings der Unabhängigen war, emanzipierte sich die Abendzeitung rasch von diesem und gewann hohes Ansehen auch ausserhalb der Schweiz, namentlich durch ihre Wochenendbeilage Die literarische Tat unter der Leitung von Max Rychner und Erwin Jaeckle und durch die Mitarbeit zahlreicher namhafter Journalisten. Der Niedergang der politischen Presse in den siebziger Jahren, verbunden mit wegen der Nähe zur Migros mangelnden Inserateeinnahmen, führte Ende März 1977 zur Einstellung der Abendzeitung. Der damalige Präsident der Migros, Pierre Arnold, versuchte den Titel als Boulevardzeitung weiterzuführen. Deren wirtschaftskritischer, scharfer Stil bewog ihn jedoch nach 16 Monaten, den Chefredaktor Roger Schawinski zu entlassen. An dessen Stelle setzte er, ohne Anhörung der Redaktion, Karl Vögeli ein, der einen gemässigteren Kurs des Blattes garantieren sollte. Der darauffolgende Proteststreik der Redaktion führte zur Einstellung der Boulevardzeitung Ende September 1978, nur anderthalb Jahre nach ihrer Einführung. (Artikel des Tages)

Dezember

1212D: Lebensborn

  • Der Lebensborn e. V. war im nationalsozialistischen Deutschen Reich ein von der SS getragener, staatlich geförderter Verein, dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenrate „arischer“ Kinder auch aus außerehelichen Beziehungen herbeizuführen. Dies sollte durch anonyme Entbindungen und Vermittlung der Kinder zur Adoption – bevorzugt an Familien von SS-Angehörigen – erreicht werden. Der Lebensborn war daneben mitverantwortlich für die Verschleppung von Kindern in den von Deutschland besetzten Gebieten. Falls diese im Sinne der NS-Rassenideologie als „arisch“ galten, wurden sie unter Verschleierung ihrer Identität in Lebensborn-Heimen im Deutschen Reich untergebracht. Das letztendliche Ziel war die Adoption durch parteitreue deutsche Familien. So wurden von den 98 Vollwaisen infolge des Lidice-Massakers 13 für den Lebensborn selektiert, während die anderen ins Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort vergast wurden.
  • Im Rahmen ihrer Bevölkerungspolitik förderten die Nationalsozialisten sogenannten "rassisch und erbbiologisch wertvollen" Nachwuchs. Dazu wurde auf Veranlassung des Reichsführers SS Heinrich Himmler am 12. Dezember 1935 der Verein "Lebensborn" gegründet. (dradio.de)

1218D: In der Tschechoslowakei wird Edvard Beneš zum Staatspräsidenten gewählt

  • Wenn von der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg die Rede ist, fällt meist auch der Name Edvard Beneš. Sein Wirken als überzeugter Demokrat ist darüber fast in Vergessenheit geraten. (dradio.de)

1227D: Regina Jonas wird als erste Rabbinerin ordiniert

  • Regina Jonas war Vorreiterin: die erste Frau, der es gelang, Rabbinerin zu werden. Vor ihr hatte allerdings auch keine andere versucht, diesen Posten einzunehmen. Es erschien nach den jüdischen Religionsgesetzen, der Halacha, unmöglich. 70 Jahre ist es nun her, dass Jonas' Rabbiniatsdiplom ausgestellt wurde. Inzwischen sind weltweit über zweihundert Rabbinerinnen aktiv. (dradio.de)

1231D: Monopoly

  • 22 Straßenzüge, vier Bahnhöfe, ein E-Werk und ein Wasserwerk - die meisten von uns haben irgendwann schon einmal Monopoly gespielt und dabei sich selbst oder andere ruiniert. Vor 80 Jahren wurde das Spiel patentiert, doch ganz astrein war die Sache damals nicht. (dradio.de)

Lexikon

Der Schwanendreher (Hindemith)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Paul Hindemith ist und bleibt ein verkannter Komponist. Warum das so ist? Darüber streiten sich die Geister. Ein paar wenige seiner Werke haben es aber ins Repertoire geschafft, darunter das Bratschenkonzert «Der Schwanendreher» nach alten Volksliedern. Hindemith schreibt das Konzert 1935, zu einer Zeit, als er an seiner Oper «Mathis der Maler» arbeitet, die ebenfalls sein Interesse an Volksliedern spiegelt. Diese bieten ihm einen grossen Fundus an einfachen Melodien, die er mit seiner typischen polyphonen Kompositionstechnik bearbeiten und erweitern kann und mit denen er den Weg zum Publikum leichter zu finden hofft. Selbst ein ausgezeichneter Bratschist, führt er es im gleichen Jahr zum ersten Mal auf, begleitet vom Royal Concertgebouw Orchester und Willem Mengelberg. Die Bratsche kommt darin bestens zur Geltung, das Orchester ist klein und die Streicher nur mit Celli und Kontrabässen besetzt, im zweiten Satz begleitet sogar nur eine Harfe. Das Lied «Seid ihr nicht der Schwanendreher» gibt übrigens dem Konzert den Namen und Hindemith Stoff für einen fulminanten Variationensatz zum Schluss. Mit dem Bratschisten Hannes Bärtschi und dem Musikjournalisten Benjamin Herzog diskutiert Lislot Frei fünf Aufnahmen eines Werks, das die Bratsche endlich einmal in den Mittelpunkt rückt. (SRF Diskothek im Zwei 2015)

Huey P. Long Bridge (Jefferson Parish)

  • Die Huey P. Long Bridge ist eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke über den Mississippi im Jefferson Parish im Bundesstaat Louisiana der USA. Sie führt sechs Spuren des U.S. Highway 90 sowie zwei Gleise der New Orleans Public Belt Railroad, die Eigner der Brücke ist. Die Stahlfachwerkbrücke mit Gerberträger wurde 1926 von Ralph Modjeski entworfen und zwischen 1933 und 1935 errichtet. Sie war die erste Mississippibrücke im Großraum New Orleans und im gesamten Bundesstaat. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Gouverneur Louisianas Huebert Pierce Long, der 1935 einem Attentat zum Opfer fiel. Im Rahmen eines großangelegten Infrastrukturprogramms von Louisiana wurde die ursprünglich vierspurige Brücke zwischen 2006 und 2013 auf sechs Spuren erweitert, wobei die Hauptbrücke durch zusätzliche Fachwerke beidseitig verbreitert wurde. Entwurf und Planung erfolgten ab den 1990er Jahren durch Modjeski & Masters, deren Firmengründer schon das ursprüngliche Bauwerk entworfen hatte. 2012 nahm die ASCE die Brücke in die Liste der historischen Meilensteine der Ingenieurbaukunst auf. Das tägliche Verkehrsaufkommen lag 2017 bei durchschnittlich 40.900 Fahrzeugen. (Artikel des Tages)

Marschall der Sowjetunion (Sowjetunion)

  • Der Marschall der Sowjetunion (russisch Маршал Советского Союза) war ein militä­rischer Rang in den Streit­kräften der Sowjet­union. Er wurde 1935 von Josef Stalin eingeführt und im Zuge des Zusammen­bruchs der UdSSR 1991 abgeschafft. Die Offiziere im Rang eines Marschalls der Sowjet­union stellten in diesem Zeitraum die militä­rische Führungs­elite der UdSSR dar. Insgesamt wurde der Dienst­grad an 41 Personen verliehen. Dazu traten noch einmal drei Admirale der Flotte der Sowjet­union, welche dem Marschall der Sowjet­union im Rang gleich­gestellt waren. Am 20. November 1935 wurden aufgrund eines Dekretes des Rates der Volks­kommissare die ersten fünf Marschälle mit Wirkung zum 22. November ernannt. Letzt­mals wurde der Rang eines Marschalls der Sowjet­union am 28. April 1990 verliehen.

Mercedes-Benz OM 138 (Automobil)

  • Der Mercedes-Benz OM 138 ist ein von Ende 1935 bis 1940 insge­samt 5719-mal gebau­ter Diesel­motor der Daimler-Benz AG und der erste Diesel­motor, der spe­ziell für den Ein­satz in einem Pkw ent­wickelt wurde. Das Kon­zept, auf Nutz­fahr­zeug­motoren zurückzugreifen, um einen passen­den Motor für Pkw zu ent­wickeln, wurde Ende 1934 unter Bei­behal­tung von Bohrung und Hub durch Ver­ringe­rung der Zylinder­anzahl auf nur noch vier erreicht. Im Jahr 1935 war der Motor schließ­lich zur Serien­reife gebracht, anfäng­liche Pro­bleme wie starke Abgas­bildung und unruhi­ger Motor­lauf wurden beho­ben. Das erste mit dem OM 138 ausge­rüstete Fahr­zeug ist der Merce­des-Benz W 138. Außer im Pkw wurde der OM 138 auch in den leich­ten Nutz­fahr­zeugen L 1100 und L 1500 ein­schließ­lich des Omni­bus­modells O 1500 einge­setzt. Unter der Be­zeich­nung BOM 138 wurde der Motor als Boots­antrieb angeboten. (Artikel des Tages)

Oper "Lulu" (Berg)

  • Lulu ist nach Wozzeck die zweite, allerdings im 3. Akt unvollendet gebliebene Oper des österreichischen Komponisten Alban Berg. Das Fragment wurde am 2. Juni 1937 postum uraufgeführt. Die Erstaufführung in Deutschland leitete 1953 Gustav König in Essen. Es existiert eine Fertigstellung der Oper von Friedrich Cerha, die am 24. Februar 1979 an der Pariser Oper unter der musikalischen Leitung von Pierre Boulez uraufgeführt wurde. Die Figur der Lulu steht im Mittelpunkt der beiden Tragödien Erdgeist und Die Büchse der Pandora von Frank Wedekind, die Berg zu drei Akten umarbeitete, wobei er den Wortlaut des Autors fast unverändert ließ. Lulu beschreibt den sozialen Aufstieg einer jungen Frau, bis zur Ermordung desjenigen, den sie am meisten geliebt hat, sowie im Anschluss daran ihren Fall, bis sie schließlich als Prostituierte endet und von ihrem letzten Liebhaber ermordet wird. Die Personenkonstellation in der Oper ist symmetrisch angelegt. Auf die ersten drei Liebhaber und Ehemänner – der Arzt, der Maler und Dr. Schön – folgen drei Kunden – der Professor (≈ Arzt), der Neger (≈ Maler) sowie als letzter Kunde Jack the Ripper (≈ Dr. Schön). Im Umfeld von Lulu leiden und sterben die Männer sowie auch eine lesbische Gräfin, welche ihrem Charme erliegt und sich sogar für sie ins Krankenhaus legt und ihre Krankheit holt und am Schluss von Lulus Mörder ebenfalls ermordet wird.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Lulu ist die letzte Oper, die Alban Berg komponierte und über der er starb. Lange Zeit musste man sich mit der zweiaktigen, der unfertigen Fassung begnügen. Nach dem Tod der Witwe, Helene Berg, vervollständigt Friedrich Cerha die hinterlassenen Skizzen. Lulu hat nun drei Akte - und ist über drei Stunden lang. Bei den Aufnahmen und bei den Aufführungen entscheidet man sich mal so mal so. Was bei einem Vergleich wie in der Diskothek im 2 zu Schwierigkeiten, aber auch zu interessanten Meinungen führt. Gäste sind die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Musikbibliothekar Markus Erni. (DRS2 Diskothek im Zwei 2010)

Sinfonie Nr. 3 op. 44 (Rachmaninow)

S-Mine

  • Die deutsche S-Mine (Abkürzung für Schrapnell­mine, Splitter­mine oder Spring­mine, auch bekannt als Bouncing Betty) ist die bekann­teste Vertre­terin aus der Minen­klasse der Spring­minen inner­halb der Gruppe der Anti­personen­minen. Sie wurde von der Wehr­macht in den 1930er Jahren ent­wickelt und im Zweiten Welt­krieg häufig einge­setzt. Die S-Mine war für den Einsatz im offenen Gelände gegen ungepan­­zerte Infan­terie­­einheiten vorge­sehen. Nach der Auslösung durch Tritt oder Stolper­draht und einer kurzen Verzöge­rung wird der Minen­körper bis etwa auf Hüft- oder Kopf­höhe in die Luft geschleu­dert, wo er mit Splitter­wirkung explo­diert. Der tödliche Wirkungs­grad ist größer als bei einer herkömm­lichen Anti­personen­mine, denn sie verletzt nicht nur den Auslösen­den, sondern auch Personen im Umfeld der Auslö­sung. Bis zur Produktions­einstellung 1945 wurden 1,93 Millionen S-Minen herge­stellt. Diese Minen fügten den geg­nerischen Streit­kräften schwere Verluste zu und verlang­samten deren Vorstöße in von Deutschen gehaltene Gebiete. In der Anfangs­­phase des Krieges, dem Sitzkrieg, wurden franzö­sische Vorstöße sogar abgewiesen. (Artikel des Tages)

Violinkonzert op. 63 (Prokofjew)

  • Das 2. Violinkonzert in g-Moll, op. 63 ist ein Violinkonzert des russischen Komponisten Sergej Prokofjew.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Die Diskothek gastiert wieder an der Hochschule der Künste Bern. Sechs Studierende im dritten Bachelor-Jahr wagen sich aufs Glatteis der Interpretationskritik. Gegenstand des Gesprächs ist eines der meist eingespielten Konzerte des 20. Jahrhunderts: das 2. Violinkonzert von Sergej Prokoffiew. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.