1936

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Januar

0107D: Reza Schah verbietet das Tragen des Kopftuchs im Iran

  • Schah Reza initiierte ein Reformprogramm im Iran, das das Land moderner machen sollte. Am 7. Januar 1936 verbot er das Kopftuch der Frau.

0120D: Trauermusik (Hindemith)

0128D: Die Prawda agitiert gegen Schostakowitsch

  • Dimitri Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" war ein Riesenerfolg, und auch der allmächtige Stalin war bei der Uraufführung. Leider auf einem miserablen Platz. Kurz darauf fing die "Prawda" an, sich am Komponisten zu reiben, der nun um sein Leben fürchten musste. (br-online.de2)

Februar

0205D: Moderne Zeiten

  • "Moderne Zeiten" (im Original Modern Times) ist ein von Charles Chaplin in den Jahren 1933 bis 1936 geschaffener US-amerikanischer Spielfilm, der am 5. Februar 1936 erstmals aufgeführt wurde. Inhaltlich greift der Film, in dem Chaplin ein weiteres Mal die von ihm kreierte Figur des Tramps darstellt, den Taylorismus in der Arbeitswelt sowie die Massenarbeitslosigkeit in Folge der Weltwirtschaftskrise auf. Er gilt nicht nur als Satire auf die Arbeitswelt, sondern auch auf den Tonfilm: Toneffekte werden lediglich zu dramaturgischen Zwecken eingesetzt, zum Beispiel für das Geräusch von Maschinen, der Film kommt aber fast ohne gesprochene Dialoge aus und verwendet Zwischentitel im Stile eines Stummfilms. Als der Tramp schließlich in einer Szene zum Vorsingen antritt, singt er, da ihm der Text entfallen ist, unverständliches Kauderwelsch, dem lediglich durch ausdrucksstarke Gestik ein Sinn verliehen wird – eine Veranschaulichung von Chaplins Befürchtung, Sprechfilme würden die Fähigkeit zur Pantomime, die er als Grundlage der Filmkunst ansah, zerstören.
  • Eintrag in der Filmdatenbank: (imdb.com)
  • In New York feiert der Charlie-Chaplin-Film "Moderne Zeiten" (Modern Times) Weltpremiere. Er erzählt die Geschichte von Charlie, dem Vagabunden (Tramp), der mit den modernen Zeiten nicht zurecht kommt. Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise übt Charlie Chaplin in seinem Film Kritik an der Industrieproduktion, wo die Arbeitsabläufe von Maschinen bestimmt und Menschen zu Marionetten werden. Die Arbeiter in der Fabrik stumpfen ab. Lediglich die Hauptfiguren Charlie und das Mädchen wahren Sensibilität und Menschlichkeit. (aref.de)
  • Aktuell Top 100 in der IMDb-Datenbank

0206D: Olympischen Winterspiele

  • Die IV. Olympischen Winterspiele wurden 1936 in Garmisch-Partenkirchen, Deutschland ausgetragen.
  • Wenn von den Olympischen Spielen 1936 die Rede ist, sind meist die Sommerspiele in Berlin gemeint. Dabei boten auch die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen den Nationalsozialisten eine Gelegenheit der Selbstdarstellung - und waren zudem die Generalprobe für die großen Sommerspiele. (dradio.de)

0214D: Karl Hampe

  • Karl Hampe (* 3. Februar 1869 in Bremen; † 14. Februar 1936 in Heidelberg) war ein deutscher Historiker, der die Geschichte des frühen und hohen Mittel­alters erforschte. Von 1903 bis 1934 lehrte er als ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Heidel­berg. Während der Kriegs­jahre war er durch seine Belgien-Studien zugunsten des Reiches publizistisch tätig. Nach dem Untergang des Kaiser­reiches wandelte er sich vom Monarchisten zum „Vernunft­republikaner“. 1933 distanzierte er sich vom National­sozialismus und zog sich in das Privat­leben zurück. Hampe zählt zu den bedeutendsten Mediävisten des ersten Drittels des 20. Jahr­hunderts. Mit seinen Überblicks­darstellungen prägte er das Mittelalter­bild der Deutschen vor 1945. Nach seinem Tod wurden seine Texte in der NS-Zeit teilweise propagandistisch missbraucht. Sein von 1914 bis 1920 sorgfältig geführtes Kriegs­tagebuch gilt als bedeutende Quelle für die Kultur- und Mentalitäts­geschichte des Gelehrten­tums am Ende des Kaiser­reiches. (Artikel des Tages)

0216D: "Frente Popular" gewinnen die Parlamentswahlen in Spanien

  • Es sollte für lange Zeit die letzte demokratisch gewählte Regierung bleiben: Mit knappen 270 von 470 Sitzen wurde 1936 das Bündnis aus Sozialisten, Kommunisten und Liberalen zum Wahlsieger. Die ideologischen Differenzen konnte der Wahlerfolg jedoch nicht wettmachen. (dradio.de)

0228D: Bronislaw Huberman

März

0304D: LZ 129 „Hindenburg“ (Zeppelin)

  • Der Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“, benannt nach dem deut­schen Reichs­präsi­denten Paul von Hinden­burg, war neben seinem Schwes­ter­schiff LZ 130 eines der beiden größten jemals gebau­ten Luft­fahr­zeuge und führte das Kenn­zeichen D-LZ129. Die Jung­fern­fahrt des Luft­schiffes war im März 1936. Am 6. Mai 1937 wurde es bei der Lan­dung in Lake­hurst (New Jersey, USA) zer­stört, als sich die Wasser­stoff­füllung entzün­dete. 35 der 97 Menschen an Bord sowie ein Mit­glied der Boden­mann­schaft kamen ums Leben. Die LZ 129 „Hindenburg“ besaß einen Nenn­gas­inhalt von 190.000 m³ (Prall­gas­inhalt von 200.000 m³). Der Schiffs­körper mit 36­eckigem Quer­schnitt hatte eine Länge von 245,0 m. Der größte Durch­messer betrug 41,2 m und das Dienst­gewicht durch­schnitt­lich etwa 215–220 t. Das Gerippe von LZ 129 bestand aus Duralu­minium, einer sehr festen Alu­minium­legie­rung. Im Gegen­satz zu vorher­gehenden Zeppe­linen befanden sich bei LZ 129 die Räume für die Passa­giere auf zwei Decks im Inneren des Auftriebs­körpers. (Artikel des Tages)

0307D: Hitler lässt Truppen der Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland einmarschieren

  • Das Unternehmen war riskant, denn bei einer entschlossenen militärischen Gegenaktion der Franzosen hätten sich die Truppen der Wehrmacht wieder zurückziehen müssen. Doch der deutsche Diktator hatte die Schwäche des Gegners richtig eingeschätzt. (dradio.de)

April

0404D: Yorktown-Klasse

  • Die Yorktown-Klasse war eine Klasse von Flug­zeug­trägern der United States Navy. Die drei Träger der Klasse, die zwischen 1937 und 1941 in Dienst gestellt wurden, bilde­ten zusam­men mit den beiden Flugzeug­trägern der Lexington-Klasse zu Beginn des Zwei­ten Welt­kriegs das Rück­grat der ame­rikani­schen Träger­flotte. Nur die USS Enter­prise erlebte das Kriegs­ende, wurde dann aber 1947 außer Dienst gestellt und 13 Jahre später ver­schrot­tet. Die beiden anderen Schiffe wurden 1942 ver­senkt, die York­town in der Schlacht um Midway, die Hornet in der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln. Die Träger der York­town-Klasse hatten eine Länge über Alles von 246,8 Metern, die Länge in der Kon­struktions­wasser­linie betrug 234,7 Meter. Die Breite in der Kon­struktions­wasser­linie lag bei 25,3 Metern, die maxi­male Breite bei den ersten beiden Schif­fen ursprüng­lich 33,40 Metern. Der Tief­gang lag bei maxi­mal 7,90 Meter. Die Ver­drängung lag zwi­schen 23.507 tn.l. und 32.060 tn.l. Die Schiffe hatten eine Seiten­höhe von 24 Metern und bei 30 Knoten einen takti­schen Durch­messer von 722 Metern. (Artikel des Tages) - Der Stapellauf des Schifftyps erfolgte am 4. April 1936.

0409D: Ferdinand Tönnies

  • Ferdinand Tönnies (* 26. Juli 1855 bei Oldenswort; † 9. April 1936 in Kiel) war ein deut­scher Sozio­loge, National­ökonom und Philo­soph. Mit seinem 1887 er­schiene­nen Haupt­werk Gemein­schaft und Gesell­schaft wurde er zum Begrün­der der Sozio­logie in Deutsch­land. Schon als Schüler war er Kor­rektur­gehilfe des Dich­ters Theodor Storm, mit dem ihn eine lebens­lange Freund­schaft ver­band. Von 1909 bis 1933 war Tönnies Profes­sor in Kiel, ab 1916 als Emeri­tus. 1921 über­nahm er einen Lehr­auf­trag für Sozio­logie, der 1933 mit seiner Ent­lassung aus dem Beamten­verhält­nis durch die national­sozialis­tischen Macht­haber endete. Zudem war er von 1909 bis 1933 Präsi­dent der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­logie. Ab 1980 schuf die Kieler Ferdinand-Tönnies-Gesell­schaft neue Perspektiven der wissen­schaft­lichen Be­schäfti­gung mit ihrem Namensgeber. (Artikel des Tages)

0419D: Violinkonzert (Berg)

  • Sein Violinenkonzert "Dem Andenken eines Engels" widmete Alban Berg einer früh verstorbenen Tochter Alma Mahlers. Kurz danach starb der Komponist selbst an einer Blutvergiftung. Die Uraufführung in Barcelona heute vor 80 Jahren wurde so zu einer Totenfeier. (dradio.de 2016)
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • 1935 arbeitet Alban Berg an seiner zweiten Oper «Lulu», als ihn der amerikanische Violinist Louis Krasner um ein Violinkonzert bittet. Berg, anfangs erst unwillig, nimmt den Auftrag schliesslich an. Enstanden ist das Konzert mit dem Titel «Dem Andenken eines Engels». Das Violinkonzert ist eine Art Porträt und Biografie des Mädchens Manon Gropius, Tochter von Alma Mahler und Walter Gropius, die im April 1935 verstarb. Matthias Arter und Rahel Cunz diskutieren über verschiedene Aufnahmen dieses klassischen Konzerts der Moderne. (SRF Diskothek im Zwei 22.03.2010)

0428D: König Faruk besteigt den ägyptischen Thron

  • Vor 70 Jahren bestieg der erst 16 Jahre alte Faruk den ägyptischen Königsthron. Um seinen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren, ändert der König die Gesetze nach Gutdünken und wirtschaftet in die eigene Tasche. Nachdem sich im Juli 1952 Oberst Gamal Abdel Nasser an die Macht geputscht hatte, ging Faruk ins Exil. Bis zu seinem Tod 1965 macht er durch sein exzessives Leben weiter Schlagzeilen. (dradio.de)

Mai

0502D: Peter und der Wolf (Prokofjew)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Kaum eine andere Musik ist in den Kinderkonzerten weltweit so präsent wie "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew. Und auch bei den Erwachsenen ist das musikalische Märchen beliebt: Die Rolle des Erzählers reizte Stars wie Romy Schneider, Leonard Bernstein, Loriot, Peter Ustinov, Mia Farrow, Sting und David Bowie. Heute vor 75 Jahren wurde "Peter und der Wolf" in der Moskauer Philharmonie uraufgeführt. (dradio.de 2011)

0502D: Grundsteinlegung für KdF-Seebad Prora

  • "Nur mit einem Volk, das seine Nerven behält, kann man wahrhaft große Politik machen!" Das postuliert Adolf Hitler schon kurz nach der Machtübernahme. Der NS-Freizeitorganisation "Kraft durch Freude" überträgt er die Aufgabe, für genau diese Nervenstärke zu sorgen: mit einem viereinhalb Kilometer langen Betonriegel an einem der schönsten Sandstrände Deutschlands. (WDR ZeitZeichen 2016)

0502D: Äthiopiens Kaiser Haile Selassie flieht ins Exil

  • Noch heute verehren Jamaikas Rastafaris den letzten äthiopischen Kaiser Haile Selassie als "schwarzen Messias". Am 2. Mai 1936 floh er vor den anrückenden italienischen Truppen des faschistischen Diktators Mussolini ins britische Exil. (dradio.de 2016)

0508D: Flughafen Frankfurt am Main

  • Der Verkehrsflughafen Frankfurt am Main (IATA-Code: FRA, ICAO-Code: EDDF) (auch Frankfurt International Airport oder Rhein-Main-Flughafen) ist der mit Abstand größte deutsche Flughafen und zugleich eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrtdrehkreuze. Gemessen am Passagieraufkommen ist er nach London-Heathrow und Paris-Charles de Gaulle der drittgrößte Flughafen in Europa und liegt im weltweiten Vergleich auf Platz 9.[2] Er weist, nach dem Flughafen in Paris, das zweitgrößte Frachtaufkommen aller europäischen Flughäfen auf.[3] Betreibergesellschaft ist die Fraport AG. Im Jahr 2010 wurden in Frankfurt insgesamt 53,0 Millionen Passagiere gezählt. Als Frankfurt-Flughafen ist das Flughafengelände ein eigenständiger Stadtteil von Frankfurt am Main.

0512D: Lindbergh-Affäre

0525D: Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen

0527D: RMS Queen Mary (Schiff)

0528D: Bertha Pappenheim

  • Bertha Pappenheim (* 27. Februar 1859 in Wien; † 28. Mai 1936 in Neu-Isen­burg) war eine Frauen­recht­lerin, jüdi­sche Sozial­pionie­rin und Grün­derin des Jüdi­schen Frauen­bundes (JFB), den sie zwan­zig Jahre lang leiten und für den sie bis zu ihrem Tod 1936 tätig sein sollte. Sie kriti­sierte Zeit ihres Lebens das Frauen­bild in der jüdi­schen Reli­gion und for­derte als Ange­hörige der deut­schen Frauen­bewe­gung, die Ideale der Gleich­berechti­gung auch inner­halb der jüdi­schen Insti­tutio­nen zu verwirk­lichen. Bekannt wurde sie darüber hinaus als Patien­tin Anna O. Die von Josef Breuer zusammen mit Sigmund Freud in den Studien über Hyste­rie ver­öffent­lichte Fallge­schichte war für Freud Aus­gangs­punkt für die Ent­wick­lung seiner Theo­rie der Hyste­rie und damit der Psychoanalyse. (Artikel des Tages)

Juni

0604D: die französische Volksfront übernimmt die Regierung

  • Der Vormarsch faschistischer Bewegungen in Italien und Deutschland hatte zu Beginn der 1930er Jahre auch Frankreich aufgewühlt. Als Reaktion auf die Bedrohung von rechts schlossen sich zehn Parteien der Linken von den Liberalen über die Sozialisten bis zu den Kommunisten in einem Volksfront-Bündnis zusammen. 1936 gewannen sie die Wahlen. Am 4. Juni erhielt der Sozialist Léon Blum den Auftrag zur Kabinettsbildung. (dradio.de)

0612D: Karl Kraus

  • Karl Kraus (* 28. April 1874 in Jičín, deutsch: Jitschin oder auch: Gitschin, Böhmen, damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien; † 12. Juni 1936 in Wien) war einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts, ein Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Förderer junger Autoren, Sprach- und Kulturkritiker – vor allem ein scharfer Kritiker der Presse und des Hetzjournalismus oder, wie er selbst es ausdrückte, der Journaille. Am 1. April 1899 gründete Karl Kraus die Zeitschrift Die Fackel. In der Vorrede zur Fackel sagte er sich von allen Rücksichten auf parteipolitische oder sonstige Bindungen los. Unter dem Motto Was wir umbringen, das er dem reißerischen Was wir bringen der Zeitungen entgegenhielt, sagte er der Welt, vor allem der der Schriftsteller und Journalisten, den Kampf gegen die Phrase an und entwickelte sich zum wohl bedeutendsten Vorkämpfer gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache.

0622D: Erpresseri­scher Menschen­raub

  • Der erpresseri­sche Menschen­raub ist ein Tatbe­stand des deut­schen Straf­rechts. Er zählt zu den Straf­taten gegen die persön­liche Freiheit und ist im 18. Ab­schnitt des Beson­deren Teils des Straf­gesetz­buchs (StGB) in § 239a normiert. Die Norm ent­hält zwei Tatbe­stände: den Entfüh­rungs- und Bemäch­tigungs­tatbe­stand sowie den Aus­nutzungs­tatbe­stand. Erste­rer stellt das Entfüh­ren und das Sich-Be­mächti­gen eines Men­schen zwecks Durch­führung einer Erpres­sung (§ 253 StGB) unter Strafe. Letzte­rer behan­delt das Ausnut­zen einer be­stehen­den Zwangs­lage eines Men­schen zu einer Erpres­sung. 1989 gab der Gesetz­geber diesen Zu­schnitt auf Drei-Perso­nen-Ver­hält­nisse auf. Seit­dem kann die Person, die sich in der Gewalt des Täters befin­det, mit der erpress­ten Person iden­tisch sein. Diese Gesetzes­ände­rung führte zu zahl­reichen Abgren­zungs­schwierig­keiten zwischen dem Tatbe­stand des § 239a StGB und anderen Delik­ten, etwa der räuberi­schen Erpressung (§ 255 StGB). Für den er­presseri­schen Menschen­raub kann eine Frei­heits­strafe zwischen fünf und fünf­zehn Jahren ver­hängt werden. (Artikel des Tages)

0626D: Focke-Wulf Fw 61

  • Die Focke-Wulf Fw 61 (später als Focke-Achgelis Fa 61 bezeichnet) war ein Versuchs-Hubschrauber, mit dessen Konstruktion Henrich Focke bereits 1932 begonnen hatte. Nach seinen Entwürfen wurden bei der von ihm und Georg Wulf 1923 gegründeten Focke-Wulf Flugzeugbau AG in den Jahren 1935 und 1936 unter Anwendung des Prinzips der seitlichen Rotoren zwei Exemplare gebaut. Sie erwiesen sich schnell als die ersten gebrauchsfähigen Hubschrauber der Welt.
  • Allein in Deutschland sind gegenwärtig rund 800 Hubschrauber zugelassen. Am 26. Juni 1936 hob mit der "Focke Wulf 61" der erste Hubschrauber überhaupt ab - wenn auch nur kurz. (dradio.de)

0630D: Vom Winde verweht (Roman)

Juli

0708D: Verkehrsflughafen Frankfurt am Main

  • "Die Überseereisen unserer Luftschiffe werden in Zukunft auf dem Weltflughafen Rhein-Main ihren Anfang nehmen", jubelte die Zeitschrift Weltwoche 1935. Damals entstand südwestlich von Frankfurt die größte Zeppelinhalle der Welt. Reisen mit den Luftriesen schien die Zukunft zu gehören. (WDR ZeitZeichen 2016)
  • Als der Frankfurter Flughafen seinen heutigen Standort bekam, schleppten die Reisenden ihr Gepäck noch zu Fuß über das Rollfeld. Heute zählt der Heimathafen der Deutschen Lufthansa zu den drei größten Airports Europas. (dradio.de 2011)

0718D: Spanischer Bürgerkrieg

  • Der Spanische Bürgerkrieg wurde zwischen Juli 1936 und April 1939 zwischen der demokratisch gewählten republikanischen Regierung Spaniens und den Putschisten unter General Francisco Franco ausgetragen. Er endete mit dem Sieg der Anhänger Francos und dessen bis 1975 anhaltender Diktatur, dem sogenannten Franquismus.
  • Ganz zu Anfang schien es noch einer jener unzähligen Staatsstreiche und Putschversuche zu sein, von denen die spanische Politik schon seit mehr als einem halben Jahrhundert in regelmäßigen Abständen heimgesucht wurde. Als sich dann 1936 die Generäle der spanischen Kolonialarmee im marokkanischen Tetuan gegen die Regierung in Madrid erhoben, wurde daraus ein blutiger Bürgerkrieg, in dem der Diktator Franco seine Herrschaft begründete. (dradio.de)
  • Viele spanische Militärs in den 30er-Jahren hassten den Gedanken einer Republik und wünschten sich die Monarchie zurück. Nach dem Wahlsieg der linken Volksfront 1936 arbeiteten sie unter General Franco auf einen Militärputsch hin. Er gelang unter größten Opfern - und mündete in die Franco-Diktatur. (dradio.de)
  • 1936 beginnt der spanische Bürgerkrieg. Aus der ganzen Welt reisen Freiwillige nach Spanien, um gegen den Faschismus zu kämpfen. Unter ihnen auch 650 Schweizer. Rund ein Dutzend junge Männer in Uniform vor einem Auto. Wer aus dem Bürgerkrieg in die Schweiz zurückkehrt, wird von der Militärjustiz verurteilt. Eine Amnestie lehnt das Schweizer Parlament im Februar 1939 ab. Erst 2009 rehabilitiert die Schweizer Politik die Spanienkämpfer. Der Publizist Ralph Hug ist Gesprächsgast in der «Zeitblende». Er beschreibt, was die Schweizer ins ferne Spanien zog. Und welche Beweggründe hinter dem Umgang der offiziellen Schweiz mit «ihren» Spanienfreiwilligen stecken. (SRF Zeitblende 2019)

0720D: Vertrag von Montreux

  • Der Vertrag von Montreux (auch Meerengen-Abkommen) vom 20. Juli 1936 gab der Türkei die volle Souveränität über die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus zurück. Er ist noch heute in Kraft und regelt den freien Schiffsverkehr durch diese Gewässer.
  • Schiffsunfälle auf dem Bosporus bedrohen ständig die Metropole Istanbul. Dennoch darf die Türkei das Nadelöhr nicht sperren: Die freie Schiffspassage durch die Meerenge wird durch den Vertrag von Montreux gewährleistet, der am 20. Juli 1936 geschlossen wurde. (dradio.de)

August

0801D: XI.Olympische Sommerspiele

  • Die Olympischen Sommerspiele 1936 (offiziell Spiele der XI. Olympiade genannt) wurden vom 1. bis 16. August 1936 in Berlin ausgetragen. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Olympiagelände Berlin statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 49 teilnehmenden Nationen und 3961 Athleten stellten die Spiele von Berlin einen neuen Teilnehmerrekord auf. Der herausragende Sportler der Spiele war der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens, der vier Goldmedaillen gewann. Der Kunstturner Konrad Frey war mit drei Goldmedaillen, einer Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen der erfolgreichste deutsche Athlet. Neben der sportlichen Bedeutung zeichneten sich die Spiele 1936 besonders dadurch aus, dass die regierenden Nationalsozialisten sie erfolgreich als Propagandaforum missbrauchten, um das NS-Regime im Ausland positiv darzustellen. (Artikel des Tages)
  • Völkerverständigung, Teamgeist, Respekt: Die olympische Werte passen eigentlich so gar nicht zur Ideologie der Nationalsozialisten. Trotzdem macht Hitler aus den Spielen einen Werbefeldzug für sein Reich. (WDR ZeitZeichen 2016)

0803D: Jesse Owens sprintet zu Olympia-Gold

0813D: Jüdischer Weltkongress

  • Der Jüdische Weltkongress (engl. World Jewish Congress, WJC) ist eine internationale Vereinigung von jüdischen Gemeinschaften und Organisationen. Der politische Anspruch des WJC ist die Vertretung aller Juden in der Diaspora, also jener, die außerhalb des Staates Israel leben.
  • Als Reaktion auf die Bedrohung durch den Nationalsozialismus wurde 1936 in Genf der Jüdische Weltkongress gegründet. Nachdem der jüdische Staat Israel Realität geworden ist, versteht sich der Kongress heute als Vertretung der Juden in der Diaspora. (dradio.de 2006)

0815D: Lebensborn

  • In den neun Jahren ihres Bestehens betrieb die SS-Organisation "Lebensborn" 9 Mutter-Kind-Heime in Deutschland und 15 Heime im von Deutschen besetzten Ausland. Das erste Haus wurde am 15. August 1936 in dem Dorf Steinhöring bei München eröffnet. In den Heimen sollte der deutsche Nachwuchs nach den Maßstäben der krankhaften NS-Rassenideologie gezeugt werden. (dradio.de 2006)

0816D: Verhaftung von Federico García Lorca

0818D: Thomas Mann wird Tschechoslowake

0819D: In Moskau beginnt der erste kommunistische Schauprozess

0819D: Ermordung von Federico García Lorca

September

0907D: Der Tasmanische Tiger stirbt aus

Oktober

1004D: Schlacht in der Cable Street

  • Schlacht in der Cable Street (engl. Battle of Cable Street) werden die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Laufe einer Demonstration von Anhängern der British Union of Fascists in der Cable Street im Londoner Eastend am 4. Oktober 1936 genannt. Die etwa 3000 Anhänger der Faschisten wurden von Oswald Mosley angeführt und von einem großen Aufgebot des Metropolitan Police Service begleitet. Die Polizeikräfte sollten den geplanten Ablauf der Demonstration ermöglichen, was die zahlreichen Gegendemonstranten jedoch verhinderten. Der Protestmarsch der Faschisten wurde schließlich abgebrochen.

1010D: Sepp Herberger Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft

  • Der Name Sepp Herberger ist eng mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 verknüpft. Das "Wunder von Bern" gilt zu großen Teilen als sein Verdienst. Fast 30 Jahre lang war er der "Chef" im deutschen Fußball. (dradio.de)

November

1123D: LIFE (Zeitschrift)

  • Die erste Ausgabe des fotojournalistischen Magazins Life erscheint in den USA.
  • "Könnte Ihre Armee mal bitte zwei Schritte rückwärts gehen? Das sieht auf dem Bild besser aus." Dieser Ausspruch wird einem Fotografen zugeschrieben, der einen militärischen Aufmarsch ablichtete. Er kann es sich leisten, denn sein Auftraggeber ist nicht irgendein Magazin, sondern "Life", die Ikone des amerikanischen Fotojournalismus. (dradio.de 2006)
  • Zwischen den 30er- und 60er-Jahren gilt "Life" als wegweisende Zeitschrift für engagierten Fotojournalismus. In Reportagen mit großformatigen Abbildungen widmen sich Fotografen dort allen nur denkbaren Themen. Am 23. November erscheint die erste Ausgabe des Magazins. (dradio.de 2011)

1130D: der Kristallpalast in London fällt einem Brand zum Opfer

  • Kaum vier Monate benötigten die Bauarbeiter für die Errichtung der riesigen Halle für die Londoner Weltausstellung von 1851: Aus vorgefertigten Eisen- und Glaselementen entstand der Crystal Palace, der Kristallpalast, in Rekordzeit. Später als Sporthalle, Konzert- oder Festsaal genutzt, wurde die provisorische Gewächshaus-Konstruktion von Joseph Paxton zur Attraktion. Bis dann vor 75 Jahren ein Großbrand das filigrane Monument zerstörte. (dradio.de)

Dezember

1205D: Sowjetische Verfassung

  • Die Sowjetische Verfassung von 1936 war die zweite Verfassung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Sie wurde am 5. Dezember 1936 vom VIII. außerordentlichen Sowjetkongress der UdSSR angenommen und vom Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Josef Stalin, verkündet. Sie löste die Sowjetische Verfassung von 1924 ab. Am 7. Oktober 1977 wurde sie selbst wiederum durch die Verfassung von 1977 abgelöst. Die Verfassung von 1936 war formell eine demokratische Verfassung und garantierte die Menschenrechte, das allgemeine Wahlrecht und geheime Wahlen. De facto war der Generalsekretär der KPdSU Josef Stalin jedoch nahezu unbeschränkter Alleinherrscher und es herrschte weder Rechtssicherheit noch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Kurz nach Verabschiedung der Verfassung begannen die schlimmsten Jahre der Willkürherrschaft des Großen Terrors in denen etwa 1,5 Millionen Menschen verhaftet und ungefähr die Hälfte davon liquidiert wurden (darunter auch große Teile des Staatsapparats und der Armeeführung). Letztlich stand die Verfassung nur auf dem Papier und die Realität in der Sowjetunion hatte damit nichts zu tun. Durch diese scheindemokratische Verfassung erhoffte die Sowjetunion für den Westen als Partner in einem Bündnis gegen den Nationalsozialismus akzeptabel zu werden.
  • Ab Mitte der 1930-ziger Jahre setzte Parteichef Josef Stalin eine Terrorwelle gegen angebliche Volksfeinde und Saboteure in Gang. Wie Hohn nimmt sich daneben die Gewährleistung bürgerlicher Grundrechte in der neuen Verfassung aus, die am 5. Dezember 1936 ebenfalls auf Stalins Veranlassung verabschiedet wurde. (dradio.de)

1221D: Deutsche Volksfront in Paris

  • Das Ambiente im Pariser Hotel Lutetia, wo sich die "deutsche Opposition im Ausland" traf, war nobel. Ihr erklärtes Ziel: Hitler entmachten. Doch dauerte es fast ein Jahr, bis der Aufruf "zur Vorbereitung einer Volksfront" verabschiedet werden konnte. (WDR ZeitZeichen 2016)

Lexikon

Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes (Keynes)

  • War John Maynard Keynes ein Revoluzzer? Die Antwort muss lauten: politisch nein, in der Wirtschaftstheorie sehr wohl. Sein Anliegen war es, wirtschaftspolitische Instrumente zu entwickeln, mit denen das kapitalistische System stabilisiert und vor selbstzerstörerischen Tendenzen bewahrt werden konnte. Keynes hat zwar keine Regierungen gestürzt, wohl aber am Thron der nationalökonomischen Klassiker gerüttelt wie kein anderer. Er stellte den Glauben an die „unsichtbare Hand“ des Marktes, jene von Adam Smith beschworene Kraft, die Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht bringen sollte, grundlegend infrage. Angesichts der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren konnte er kein Gleichgewicht mit Vollbeschäftigung erkennen. Gab es am Ende gar keines? In seinem Hauptwerk, der Allgemeinen Theorie, führte er dann den entscheidenden Angriff gegen die klassischen Ökonomen: Der Markt versagt, es gibt ein Unterbeschäftigungsgleichgewicht, und nicht die Löhne, sondern die Investitionen, nicht das Angebot, sondern die Nachfrage sind die Bestimmungsfaktoren der Wirtschaft. Die neukeynesianische Idee der Nachfrageunterstützung durch den Staat unter Inkaufnahme von Verschuldung (eine Idee, der Keynes selbst allerdings widersprach) läutete eine neue Ära der Wirtschaftspolitik ein. Auch wenn sich gegen Keynes’ Theorie später die Neoliberalen und Monetaristen erhoben: Seine Bedeutung ist auch heute noch überragend. (getAbstract)

Berlin - Reichsauptstadt 1936 (Propagandafilm anlässlich der Olympischen Spiele)

Caravan

  • "Caravan" ist ein Jazz-Standard, komponiert von Juan Tizol und Duke Ellington. Er wurde zuerst 1936 von Barney Bigard, 1937 vom Duke Ellington Orchestra aufgenommen. Die Autorenrechte für den Text liegen bei Irving Mills.

Carmina Burana (Orff)

  • Carmina Burana (lateinisch für Beurer Lieder oder Lieder aus Benediktbeuern) ist der Titel einer szenischen Kantate von Carl Orff aus den Jahren 1935–36. Die Texte in mittellateinischer und mittelhochdeutscher Sprache sind den Carmina Burana entnommen, einer Sammlung von im 11. und 12. Jahrhundert entstandenen Lied- und Dramentexten. Nach der Komposition von Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite fasste Carl Orff die Carmina Burana mit diesen unter dem Titel Trionfi zusammen. Aufführungen des gesamten Triptychons sind aber die Ausnahme geblieben. Die Carmina Burana wurden am 8. Juni 1937 in der Oper zu Frankfurt am Main unter der musikalischen Leitung von Bertil Wetzelsberger und der Regie von Oskar Wälterlin uraufgeführt.
  • Gäste im Studio: Verena Naegele, Historikerin - Andreas Werner, Tonmeister und Sänger SRF Diskothek im Zwei 22.09.2008

Flughafen Memmingen

  • Der Flughafen Memmingen bei Memmingen in Oberschwaben ist der kleinste von drei Verkehrs­flughäfen in Bayern und der höchst­gelegene Verkehrs­flughafen Deutschlands. Der Flieger­horst Memmingerberg wurde 1936 eingeweiht und das Kampf­geschwader 51 „Edelweiß“ dort stationiert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstörten drei Bomben­angriffe große Teile der Anlage. Ab 1956 wurde der Flieger­horst von der deutschen Luftwaffe genutzt und 1959 das Jagdbomber­geschwader 34 „Allgäu“ in Dienst gestellt. Während des Kalten Krieges waren US-ameri­kanische Atomwaffen auf dem Gelände gelagert. Die Auflösung des Geschwaders wurde Ende 2000 beschlossen, der Flieger­horst Mitte 2004 stillgelegt. Bereits 2002 gründete ein Konsortium aus lokalen Unternehmern die spätere Allgäu Airport GmbH & Co. KG, um die Möglich­keiten einer zivilen Nutzung des Flughafens nach seiner Schließung vorzube­reiten. Sie ist die Betreiber­gesellschaft des Flughafens und mit über 70 Komman­ditisten zum größten Teil in der Hand lokaler, mittel­ständischer Unternehmen. Mitte 2007 wurden die ersten Linienflüge aufgenommen. Der Flughafen wird von den Billigflug­gesellschaften Ryanair und WizzAir angeflogen, die einen großen Anteil am Flug- und Passagier­aufkommen haben. Weitere nationale und inter­nationale Ziele werden von verschiedenen Charter­gesellschaften teilweise saisonal angeflogen. (Artikel des Tages)

Franquismus (Spanien)

  • Als Franquismus werden das System und die ideolo­gische Unter­mauerung der Diktatur Francisco Francos in Spanien von 1936/39 bis zu den ersten freien Wahlen 1977 bezeichnet. Die Herrschafts­form bzw. das System des Fran­quismus gilt als ausge­sprochen persona­listisch, das heißt: Sie war in größerem Maße durch die Person des Diktators als durch eine bestimmte Ideologie geprägt. Der als wenig charisma­tisch geltende Franco verstand es, sich seine fast unum­schränkte Macht bis zu seinem Tod am 20. November 1975 zu erhalten. In Spanien gab es während seines Regimes keine kodifi­zierte Verfassung, sondern nur eine geringe Anzahl von ihm erlassener Grund­gesetze mit Verfas­sungs­rang. Franco hielt unter anderem dadurch die Zügel in der Hand, dass er alle wichtigen politi­schen Ämter, bis hin zur Provinz­ebene, auf der Basis persön­licher Vertrauens­verhält­nisse besetzte. Zudem hielt er diejenigen Institu­tionen, denen er Macht­befugnisse übertragen hatte oder die er nicht ignorieren konnte – unter anderem die Staats­partei Movimiento Nacional, die katho­lische Kirche und das Militär – dadurch unter Kontrolle, dass er sie fort­während gegen­einander ausspielte. (Artikel des Tages)

Franz von Werra - ein Walliser im Dritten Reich

Gibson ES-150

  • Die Gibson ES-150 ist ein Gitarren­modell des US-amerikanischen Herstellers Gibson Guitar Corporation, das von 1936 bis 1956 produziert wurde. Das Modell war bei seiner Markt­einführung eine der weltweit ersten Schlag­gitarren, die mit einem elektro­magnetischen Tonabnehmer ausgestattet waren – für die Klang­verstärkung über einen elektrischen Gitarren­verstärker. Durch die damit erzielbaren höheren Spiel­lautstärken hatte die ES-150 eine Pionier­rolle beim Wandel der Bedeutung von Gitarren in Musik­gruppen und Orchestern – vom reinen Begleit­instrument zum vollwertigen Solo­instrument. Diese Ausstattung und die Verkaufs­zahlen machten die ES-150 zum ersten erfolgreich industriell in Serie produzierten Instrument der Gattung, die heute als E-Gitarre bekannt ist. (Artikel des Tages)

Großer Terror (Sowjetunion)

  • Der Große Terror – auch als Große Säuberung (russisch Большая чистка, Bolschaja tschistka) oder Jeschowschtschina‚ Jeschow-Herrschaft) bezeichnet – war eine von Herbst 1936 bis Ende 1938 dauernde umfangreiche Verfolgungskampagne in der Sowjetunion. Die Durchführung dieser von Josef Stalin veranlassten und vom Politbüro gebilligten Terrorkampagne lag bei den Organen des Innenministeriums der UdSSR (NKWD) unter Leitung von Nikolai Jeschow. Der Terror richtete sich vor allem gegen mutmaßliche Gegner der stalinistischen Herrschaft und als unzuverlässig angesehene „Elemente“ oder Gruppen. Als Großer Terror im engeren Sinn wird der Zeitraum von Juli 1937 bis Mitte November 1938 verstanden. Allein in diesen Monaten kam es zur Verhaftung von etwa 1,5 Millionen Menschen, von denen etwa die Hälfte erschossen, die anderen bis auf wenige Ausnahmen in die Lager des Gulag oder in Gefängnisse verbracht wurden. Die umfassenden Repressionen gelten als Höhepunkt einer Kette von Säuberungswellen der Stalin-Ära. Die für den Terror Verantwortlichen inszenierten anfangs eine Serie von Schauprozessen, zu deren bekanntesten die Moskauer Prozesse gehören, vorrangig gegen Eliten in Politik, Militär, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Kultur. Die geheimen „Massenoperationen“ ab Mitte 1937, von denen so genannte Kulaken, „sozial schädliche“ und „sozial gefährliche Elemente“ sowie ethnische Minderheiten betroffen waren, forderten allerdings eine weit größere Opferzahl. Drei Jahre nach dem Tod Stalins berichtete der damalige Erste Sekretär des Zentralkomitees, Nikita Chruschtschow, während einer Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 über frühere „politische Säuberungen“ gegen Parteimitglieder. Die Massenoperationen blieben weiterhin ein Staatsgeheimnis. Erst seit dem Ende der Sowjetunion machten umfangreiche Archivfunde und -studien Art und Ausmaß des Terrors deutlich. In der Forschung zum Großen Terror gab es lange Zeit Kontroversen, hauptsächlich über die Zahl seiner Opfer und seine Ursachen. Deutungen im Rahmen der Totalitarismustheorie standen Deutungen gegenüber, die die Hauptursachen in den Widersprüchen der sowjetischen Gesellschaft sowie in politischen Konflikten zwischen Zentrum und Peripherie verorten. (Artikel des Tages)

Panzerkampfwagen III

  • Der Panzerkampfwagen III (auch PzKpfw III oder Panzer III) war ein mittlerer deutscher Panzer des Zweiten Weltkrieges. Als Standardmodell für die künftigen Panzerdivisionen vorgesehen, war er mit einer panzer­brechenden Kanone für die Panzer­bekämpfung ausgerüstet, während der bauähnliche Panzer IV als Unter­stützungs­fahrzeug dienen sollte. Der von Daimler-Benz entwickelte Panzer III, der in den Jahren 1941 und 1942 der wichtigste deutsche Panzer­kampfwagen war, bewährte sich in der ersten Kriegshälfte gut, danach nahm jedoch mit dem Erscheinen leistungs­fähigerer gegnerischer Panzer sein Kampfwert aufgrund der eingeschränkten Ausbau­fähigkeit schnell ab. Von 1936 bis 1943 wurden 5700 Exemplare hergestellt, wobei das Fahrgestell als Grundlage für das wesentlich erfolgreichere Sturm­geschütz III bis zum Kriegsende in Produktion war. (Artikel des Tages)

Schauspiel "Bernarda Albas Haus" (Lorca)

  • Bernarda Albas Haus. Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens (spanisch: La Casa de Bernarda Alba. Drama de mujeres en los pueblos de España) ist ein dreiaktiges Drama des spanischen Autors Federico García Lorca (1898–1936). Es wurde zwei Monate vor Lorcas Tod im Jahre 1936 fertiggestellt. Eine deutsche Übersetzung ist im Reclam-Verlag erschienen. Bernarda Albas Haus bildet gemeinsam mit Yerma und Bluthochzeit (Bodas de sangre) eine Trilogie (trilogía de tragedias rurales) über die Rolle der Frau und deren Unterdrückung im Spanien der 1930er Jahre. Die Handlungsführung des Werkes ist sehr einfach und beschränkt sich auf die handelnden Personen. So taucht im ganzen Werk kein einziger Mann auf.
  • Die stets um den guten Ruf ihres Hauses besorgte Witwe Bernarda Alba herrscht mit diktatorischer Strenge über das Leben ihrer fünf heiratsfähigen Töchter. Frauen sollen sich erst ihrer Familie und später ihren Ehemännern unterordnen, meint sie. Sexualität betrachtet Bernarda Alba als eine reine Männersache, die Frauen über sich ergehen lassen müssen. Als die jüngste Tochter sich dem Regiment der Mutter widersetzt und eigene Sehnsüchte äußert, bricht das ohnehin labile Familiengefüge auseinander. Federico García Lorca wollte sein Drama über die Frau im ländlichen Spanien als fotografisch genaue Dokumentation verstanden wissen. Ohne Scheu vor Tabus legt er die autoritären, durch die Macht der katholischen Kirche gefestigten, verkrusteten Gesellschafts- und Familienstrukturen seiner Zeit offen. Mit großer Einfühlungskraft zeichnet er das Bild von Frauen, die unter der rigiden Sexualmoral leiden, oftmals aber ihre schärfsten Hüterinnen sind. Ein realistisches, düsteres Stück, das zugleich durch seine große poetische und symbolische Kraft beeindruckt. (getAbstract)

Sinfonie Nr. 3 op. 44 (Rachmaninow)

Spielfilm "The_White_Angel"

  • The White Angel ist ein US-amerika­nischer Spielfilm aus dem Jahr 1936 über das Wirken von Florence Night­ingale, die als Begründerin der modernen Kranken­pflege gilt, während des Krim­krieges. Der Film von Regisseur William Dieterle ist ein typisches Beispiel für das Genre des biogra­fischen Films, das insbe­sondere seit dem Aufkommen des Tonfilms einen großen Aufschwung erfuhr. Mit seinem Fokus auf die Kämpfe und Auseinander­setzungen von Florence Night­ingale gegen männliche Vorurteile und gesellschaft­liche Beschränkungen gegenüber Frauen steht der Film ganz in der erzähle­rischen Tradition des sogenannten „Woman’s picture“. Die Haupt­darstellerin Kay Francis, deren Geburtstag sich am 13. Januar 2015 zum 110. Mal jährt, war damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und 1936 der höchst­bezahlte weibliche Star des Studios. Für sie war The White Angel eine Abkehr von den sonst für sie typischen Filmsujets, die sich in der Regel mit emotio­nalen Problemen und romantischen Verwicklungen der Heldin beschäftigen. Die meisten zeitge­nössischen Kritiker bescheinigten The White Angel ein hohes Maß an Fakten­treue und der Haupt­darstellerin Integrität und Pathos in der Darstellung. Kritik gab es jedoch an der pathetischen Überhöhung des Charakters, der Night­ingale auf ein Podest stellen würde. (Artikel des Tages)

Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau

  • Die Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau war eine in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1936 nördlich der Kleinstadt Hessisch Lichtenau in der damaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau errichtete Sprengstofffabrik. Errichtet wurde sie im Auftrag und auf Rechnung der deutschen Wehrmacht über ein getarntes staatliches Finanzierungs- und Verwaltungssystem (→ Montan-Schema), während der eigentliche Betrieb in den Händen der Gesellschaft m.b.H. zur Verwertung chemischer Erzeugnisse (Verwertchemie) als Tochterfirma der Dynamit AG (DAG) lag. Der Tarnname des Sprengstoffwerkes lautete Friedland. Aus den im Zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Anlagen und Gebäuden der Fabrik entwickelte sich nach 1945 das heutige Industriegebiet Hirschhagen der Stadt Hessisch Lichtenau. (Artikel des Tages)

Streichquartett op. 11 (Barber)

Weiße Rose Hamburg

  • Weiße Rose Hamburg ist die nach 1945 von der For­schung verwen­dete Bezeich­nung für eine Wider­stands­gruppe gegen den National­sozialis­mus in Hamburg. Die Beteilig­ten selbst haben sich nicht so genannt, zum größ­ten Teil sahen sie sich auch nicht als Wider­stands­kämpfer. Unter dem Begriff werden mehrere Freun­des- und Familien­kreise zusam­men­gefasst, die teil­weise seit 1936 in Oppo­sition zum National­sozialis­mus standen und ab 1942 in Anleh­nung an die Aktio­nen der Weißen Rose in München und deren Fort­set­zung gegen das NS-Regime und den Zwei­ten Welt­krieg agier­ten. Auch wenn viele der Mitglie­der zur Eltern­genera­tion gehör­ten, wird die Gruppe als Jugend- und Stu­denten­opposi­tion ein­geord­net. Zwi­schen 1943 und 1944 verhaf­tete die Gestapo mehr als 30 Perso­nen aus diesem Um­feld und über­stellte sie in Gefäng­nisse und Kon­zentra­tions­lager. Acht Ange­hörige dieser Wider­stands­gruppe wurden bis Kriegs­ende ermor­det oder starben nach Misshandlungen. (Artikel des Tages)

Quellen

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