1976

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Version vom 27. März 2011, 14:13 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0801D: Niki Lauda im Flammeninferno)
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Januar

0101D: Anschnallpflicht für Autofahrer

  • In Deutschland heißt es "Erst gurten, dann starten", denn von nun an müssen Kraftfahrzeug-Insassen auf den Vordersitzen einen Sicherheitsgurt anlegen. (aref.de)

0116D: Hitparade

  • Der mitreissende Disco-Kracher «I'm On Fire» von 5000 Volts war Mitte der 70er Jahre der perfekte Soundtrack für die Massen. Sängerin des Songs war Tina Charles. Wieso diese trotz grossem Erfolg nicht auf dem Cover der Single abgebildet war und warum sie auch sonst alles andere als glücklich wurde, hören Sie in der Sendung. (DRS2 Bestseller auf dem Plattenteller)

Februar

0203D: Elvis Presley singt "Solitaire"

0207D: Elvis Presley singt "Blue Eyes Crying In The Rain"

März

0324D: Militärjunta stürzt die argentinische Präsidentin Isabel Perón

  • Am 24. März 1976 putschte in Argentinien das Militär. Das Regime überzog das Land mit einer gewaltigen Terrorwelle. Die gesellschaftlichen und politischen Konflikte, die zu der siebenjährigen Gewaltherrschaft führten, reichten bis in die Zeit der Präsidentschaft Juan Domingo Peróns in den 1940er Jahren zurück. (dradio.de)

Mai

0509D Leiche Ulrike Meinhofs in ihrer Gefängniszelle gefunden

  • Viele Mythen ranken sich um Ulrike Meinhof, vor allem um ihren Tod im Gefängnis Stuttgart-Stammheim. Vor 30 Jahren wurde die RAF-Terroristin erhängt in ihrer Zelle gefunden. Die genauen Todesumstände sind bis heute ungeklärt. (dradio.de)

Juni

0610D: Monty Alexander Trio spielt "Satin Doll" in Montreux

0616D: Aufstand in Soweto

  • Der Aufstand in Soweto, auch als Schüleraufstand bezeichnet, begann am 16. Juni 1976 in Soweto in Südafrika. Er forderte zahlreiche Todesopfer und führte zu lange andauernden, landesweiten Protestaktionen gegen die rassistische Bildungspolitik und das gesamte Apartheidsregime des Landes.
  • Am 16. Juni 1976 boykottierten im südafrikanischen Soweto farbige Schüler den Unterricht und gingen auf die Straße. Die Demonstration wurde zu einem Massenprotest gegen die Apartheidspolitik. Die Polizei schlug die Unruhen blutig nieder und erschoss in den folgenden Tagen Hunderte Jugendliche. Der Aufstand wurde zu einem Symbol im Kampf gegen das Apartheidsregime. (dradio.de)
  • Schüsse peitschen durch den Morgenhimmel von Soweto. Pulverdampf und Tränengas erstickt das Schwarzen-Ghetto an jenem 16. Juni 1976: Eine Kugel trifft den 13-jährigen Hector Pietersen mitten in den Kopf. Weiße Polizisten erschießen den Jungen. 25 Kinder sterben wie Hector - weil sie schwarz sind. Sie protestierten friedlich gegen die Einführung von "Afrikaans": die Sprache der Weißen an den Schulen. Eine Welle der Gegengewalt erfasst Südafrika. 100 Menschen werden getötet. Der Spracherlass wird zurückgenommen. Doch erst 20 Jahre später beendet ein Gesetz die Rassentrennung in den Schulen. Aber bis heute haben Schwarze noch immer nicht die gleichen Bildungschancen. (youtube.com: 100 Jahre)

Juli

0710D: Sevesounglück

  • Das Sevesounglück war ein Chemieunfall, der sich am 10. Juli 1976 in der chemischen Fabrik Icmesa im italienischen Meda, 20 Kilometer nördlich von Mailand, ereignete. Icmesa war ein Tochterunternehmen von Givaudan, das wiederum eine Tochter von Roche war. Das Firmengelände berührte das Gebiet von vier Gemeinden, unter ihnen Seveso, das Namensgeber des Unglücks wurde. Dabei wurde eine unbekannte Menge des hochgiftigen Dioxins TCDD freigesetzt, das umgangssprachlich auch Dioxin oder Sevesogift genannt wird. Das Unglück führte zusammen mit ähnlich gelagerten Unfällen zur heutigen Richtlinie 96/82/EG (Seveso-II-Richtlinie).
  • Am 10. Juli 1976 ereignete sich der bis dahin spektakulärste Chemieunfall der Geschichte, bei der die ganze Region um das norditalienische Provinzstädtchen Seveso mit Dioxin verseucht wurde. Der Fall gilt als Zäsur für die Umweltpolitik: 1982 beschloss die EG eine Störfall-Verordnung - die so genannte Seveso-I-Richtlinie. (dradio.de)
  • Meda bei Mailand: In der Fabrik Icmesa S.p.A des schweizerischen Pharma-Konzerns Hoffmann-LaRoche gelangen durch einen Bedienungsfehler über ein Sicherheitsventil eine halbe Stunde lang giftigste Gase ins Freie. Ein Giftwolke geht über die Orte Seveso, Meda, Desio und Cesano Maderno nieder. Es gibt weder Warnsysteme noch Alarmpläne. Spezialisten entnehmen Bodenproben, 1976; Quelle: dpaIn Seveso verenden zahllose Tiere jämmerlich, Kinder werden reihenweise mit Hautreizungen und Durchfall in die Kliniken eingeliefert. Erst neun Tage (!) später erfährt die Bevölkerung: Bei der Gaswolke handelte es sich um ein bis zwei Kilogramm von hochgiftigem Dioxin (TCDD). Große Wohngebiete werden unbewohnbar. Die Gesundheitsbehörden raten Schwangeren zu einer Abtreibung. (aref.de)

0717D: Olympischen Sommerspiele

  • Die Olympischen Sommerspiele 1976 (offiziell Spiele der XXI. Olympiade genannt) fanden vom 17. Juli bis zum 1. August 1976 im kanadischen Montreal statt. 16 afrikanische Länder verzichteten auf die Teilnahme an den Spielen, weil Neuseeland zuvor den internationalen Sportbann gegen den Apartheid-Staat Südafrika gebrochen hatte, indem es gegen die dortige Rugby-Auswahlmannschaft gespielt hatte. Im Vorfeld der Spiele kam es zu großen Verzögerungen beim Bau der Sportstätten, da technische Probleme und Streiks der Bauarbeiter den Zeitplan erheblich durcheinanderbrachten; die Spiele mussten in einem unvollendeten Stadion eröffnet werden. Nach dem Terroranschlag bei den vorangegangenen Spielen in München stellten die Organisatoren in Montreal die Sicherheit der Athleten in den Mittelpunkt aller Bemühungen. Sicherheitskontrollen bestimmten das Bild an allen Wettkampfstätten. Herausragende Sportler der Spiele von Montreal waren der sowjetische Turner Nikolai Andrianow mit viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze, sowie der US-Schwimmer John Naber, der viermal Olympiasieger und einmal Silbermedaillengewinner wurde. Bei den Damen ragten die DDR-Schwimmerin Kornelia Ender mit viermal Gold und einmal Silber und die erst 14-jährige rumänische Turnerin Nadia Comăneci mit drei Goldmedaillen, einer Silber- und einer Bronzemedaille heraus. Als bisher einziger Gastgeber von Olympischen Sommerspielen blieb Kanada ohne Olympiasieg.
  • Bei den Olympischen Spielen 1964, '68 und '72 setzten afrikanische Staaten noch erfolgreich die Boykottwaffe als Drohung ein, um die Apartheidstaaten Südafrika und Rhodesien zu isolieren. Dies misslang allerdings 1976: Ihr Boykott in Montreal wegen der Olympiateilnahme Neuseelands fand weltweit wenig Sympathien, zumal auch der Ostblock - anders als früher - jede Unterstützung verweigerte. (dradio Kalenderblatt)

0720D: "Viking-1" landet auf dem Mars

  • Nach einer Flugzeit von fast einem Jahr landet die 570kg schwere US-Sonde "Viking-1" mit einem riesigen Fallschirm weich auf dem Mars. Sie fährt ihre Antenne aus und funkt 20 Minuten später als erste Sonde Fotos vom Mars zur Erde. Sie zeigen einen rötlichen Himmel und einen rostfarbenen Boden mit viel Geröll. Wenige Wochen später erreicht auch Viking-2 den roten Planeten. Beide unbemannten NASA-Sonden analysieren die Atmosphäre und den Boden. Die Hoffnung, Wasser oder Anhaltspunkte für früheres Leben auf dem Mars zu finden, erfüllen sich nicht. (aref.de)

August

0801D: Niki Lauda im Flammeninferno

  • Niki Lauda (27) ist auf dem Weg zu seiner zweiten Formel-1-Weltmeisterschaft. In der zweiten Runde bricht sein 500-PS-Ferrari bei 240 km/h plötzlich aus, durchschlägt den Fangzaun, knallt frontal in die Böschung und wird wieder auf die Strecke geschleudert. Der Ferrari mit dem bewusstlosen Niki Lauda brennt lichterloh. Die Streckenposten sind hilflos. Fast eine Minute später stürzt sich der italienische Rennfahrer Arturo Merzario todesmutig in die Flammen und öffnet das Gurt-Schloss. Zusammen mit Guy Enwards zieht er Niki Lauda heraus. (aref.de)

0813D: Hitparade

  • John Miles als «one hit wonder» zu bezeichnen, ist nicht all zu weit hergeholt, denn «music» blieb sein einziger grosser Hit. Aber die Zeile «music was my first love - and it will be my last» ist wie der ganze Song für die Ewigkeit. DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0818D: DDR-Pfarrer - von Staat und Kirche verfolgt - übergießt sich mit Benzin

  • Aus Protest gegen die Kirchenfeindlichkeit der DDR opferte am 18. August 1976 der Pfarrer Oskar Brüsewitz sein Leben. Auf dem Marktplatz der Stadt Zeitz setzte er sich in Brand und wurde tödlich verletzt. Sein Selbstmord löste heftige Diskussionen über das Verhältnis von Kirche und Staat in der DDR aus. (dradio Kalenderblatt)
  • Oskar Brüsewitz (*1929), ein von Staat und Kirche verfolgter Pfarrer in der DDR, übergießt sich aus Protest gegen das DDR-Regime auf dem Marktplatz von Zeitz (Sachsen-Anhalt) mit Benzin. (aref.de)

Oktober

1029D: Elvis Presley singt "Pledging My Love"

1031D: israelisches Militär befreit Geiseln auf dem Flughafen Entebbe

  • Am Morgen des 4. Juli 1976 gelang israelischen Elitesoldaten die Befreiung von 100 Geiseln, die zuvor als Passagiere eines Air-France-Flugzeuges von palästinensischen Terroristen entführt worden waren. Angesichts der Landung einer Militäreinheit in einem souveränen Staat erntete Israel international Kritik. (dradio.de)

November

1113D: Wolf Biermann in Köln

Lexikon

60 X Deutschland

  • Am 3. März 2009 startet im Ersten die neue Reihe "60 x Deutschland - Die Jahresschau". Sie dokumentiert 60 Jahre deutsche Geschichte von der Gründung von Bundesrepublik und DDR 1949 bis heute. 60 filmische, 15-minütige Kalenderblätter erzählen, was die Deutschen in West und Ost bewegte. "60 x Deutschland" ist eine deutsch-deutsche Chronik im Nachrichtenformat - kompakt, informativ und unterhaltsam. Moderatorin Sandra Maischberger führt durch die Jahresschau. (youtube.com)

Quellen

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