2003: Unterschied zwischen den Versionen

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(Quadriga (Preis))
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Version vom 6. Juli 2015, 05:33 Uhr

2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006

JANUAR

0109D: Vertrag über die Ausstellung "Friedrich Christian Flick Collection" unterzeichnet

  • Als Friedrich Christian Flick seine Kunstsammlung den Staatlichen Museen in Berlin am 9. Januar 2003 als Leihgabe überlässt, kommt es zu tumultartigen Debatten. Denn Flicks Vermögen geht auf das Erbe seines Großvaters zurück, der bei den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrecher verurteilt wurde. (dradio.de)

0116D: STS-107

  • STS-107 (englisch Space Transportation System) ist die Missions­bezeich­nung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Columbia. Der Start erfolgte am 16. Januar 2003. Bei dieser Mission wurden rund 80 wissen­schaftliche Experimente durchgeführt. Nach zwei­wöchigem Flug brach die Fähre 16 Minuten vor der geplanten Landung am 1. Februar 2003 beim Wieder­eintritt in die Erd­atmosphäre in 63,1 Kilo­metern Höhe über Texas auseinander. Alle sieben Besatzungs­mitglieder kamen dabei ums Leben. Es war die 113. Space-Shuttle-Mission – die einzige des Jahres 2003 – sowie der 28. und letzte Flug der Raumfähre Columbia. STS-107 war die letzte Shuttle-Mission, die ganz im Zeichen der wissen­schaftlichen Forschung stand, bevor die Internationale Raumstation dieses Tätigkeits­feld übernehmen sollte. (Artikel des Tages)
  • Die US-Raumfähre Columbia, das älteste wiederverwendbare Raumfahrzeug der NASA, startet zu ihrer 28. Mission in den Weltraum (STS-107). Ihr Start war wegen technischer Probleme und Änderungen immer wieder verschoben worden. Auf ihrem zweiwöchigen Flug führt die Crew (in dem im Frachtraum der Columbia untergebrachten Raumlabor Spacehab) 80 wissenschaftliche Experimente durch. Als die US-Raumfähre am 01.02.2003 zur Erde zurückkehrt, bricht sie 16 Minuten vor der geplanten Landung in 63 km Höhe über Texas auseinander. Alle sieben Besatzungsmitglieder, zwei Frauen und fünf Männer (darunter zum ersten Mal ein Israeli - Ilan Ramon), kommen ums Leben. (aref.de)
  • (Countdown des Schreckens)

0127D: die Bundesregierung und der Zentralrat der Juden unterzeichnen einen Staatsvertrag

  • Nach dem Holocaust schien jüdisches Leben im Land der Täter unmöglich. Doch ausgerechnet in Deutschland entstand durch den Zuzug Zehntausender Juden aus der ehemaligen Sowjetunion wieder die drittgrößte jüdische Gemeinschaft Europas. Mit einem Staatsvertrag sollte deren Integration erleichtert werden. (dradio.de)

FEBRUAR

0201D: die US-amerikanische Raumfähre "Columbia" bricht auseinander

  • 1. Februar 2003: Im NASA-Kontrollzentrum in Houston erwartet man die Landung der Columbia. Doch dann gibt es ein Problem. Wenig später bricht die Fähre auseinander. Ihre Bruchteile gehen als Trümmerregen über die Südstaaten nieder. Alle sieben Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. (dradio.de)

0205D: US-Außenminister Powell hält vor dem UN-Sicherheitsrat seine Anklagerede gegen den Irak

  • Eine Rede mit weitreichenden Konsequenzen: Am 5. Februar 2003 warf US-Außenminister Colin Powell dem Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen vor und begründete damit die US-Intervention im Irak. Später entschuldigte sich Powell für die in der Rede verbreiteten Lügen.

0217D: London Congestion Charge

  • Die London Congestion Charge (engl. für Londoner Staugebühr) ist eine Innenstadtmaut, welche Kraftfahrer in Zentral-London entrichten müssen. London ist nicht die erste, wohl aber bis 2006 die größte Stadt, die eine solche Gebühr erhebt. Die für die Gebühr zuständige Organisation ist die Transport for London (TfL), welche auch das Londoner ÖPNV-System trägt. Diese Mautgebühr soll bezwecken, dass Reisende statt Kraftfahrzeuge verstärkt den öffentlichen Nahverkehr, umweltfreundlichere Fahrzeuge, Fahr- und Motorräder oder ihre eigenen zwei Beine zur Fortbewegung nutzen. Hierdurch sollen Staus und die damit verbundene Umweltverschmutzung reduziert und die Dauer der Fahrten zeitlich berechenbarer werden. TfL investiert nach eigenen Angaben einen Großteil des erhobenen Geldes in den Nahverkehr. Die Gebühr wurde zum 17. Februar 2003 eingeführt. Jeder registrierte Besitzer eines Fahrzeugs, das die markierte Mautzone werktags zwischen 7 und 18 Uhr befahren möchte, muss eine Tagesgebühr von £10 entrichten.

0218D: Feuer in der U-Bahn in Daegu

  • Ein offenbar geisteskranker Mann legt ein Feuer in der U-Bahn in Daegu (Südkorea), bei dem mindestens 197 Menschen ums Leben kommen.

0220D: Brandkatastrophe im Nachtclub The Station

  • 20. Februar: In der US-amerikanischen Kleinstadt West Warwick verursacht die Brandkatastrophe im Nachtclub The Station den Tod von 100 Menschen, 230 werden verletzt.

0223D: Grammy Awards

  • Bei den Grammy Awards 2003 geht Neuling Norah Jones mit fünf Grammys als große Gewinnerin hervor.

0225D: Darfur-Konflikt

  • Der Konflikt in Darfur ist eine seit 2003 andauernde bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Volksgruppen in Darfur und der sudanesischen Regierung in Khartum. Dabei fordern aus schwarzafrikanischen Stämmen hervorgegangene Rebellenbewegungen mehr Mitbestimmung im Staat und eine Entwicklung ihrer Region. Die Regierung geht militärisch gegen die Rebellen vor und unterstützt in diesem Kampf lokale Milizen, die aus arabischen Reiter-Nomaden bestehen und unter der Bezeichnung Dschandschawid bekannt geworden sind. Etwa 200.000 Menschen[1] sind bis 2007 durch den Konflikt umgekommen, 2,5 Millionen wurden innerhalb der Region vertrieben. Sie werden als IDP („Internally displaced persons“) bezeichnet. Insbesondere die Dschandschawid (arabisch: dschinn „Geist, Dämon“; dschawad „Pferd“) begehen schwere Menschenrechtsverletzungen, dazu gehören die Zerstörung von Dörfern, Massaker an der Zivilbevölkerung und Vergewaltigungen. Der Konflikt hat sich auch auf grenznahe Gebiete Tschads ausgeweitet, einige Tausend Darfuris sind in die Zentralafrikanische Republik geflohen. Seit 1. Januar 2008 soll die Friedensmission UNAMID als weltgrößte Friedenstruppe in Darfur stationiert werden. Im Oktober 2009 befanden sich von den für die Mission einzusetzenden 26.000 Polizisten und Soldaten 19.000 vor Ort. Blockierende Maßnahmen der sudanesischen Regierung, bürokratische Hürden sowie Probleme bei der Zusammenarbeit der Truppenteile erschweren die Mission bislang erheblich.

MÄRZ

0311D: Internationaler Gerichtshof

  • Der Internationale Gerichtshof ist das Hauptrechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen und hat seinen Sitz im Friedenspalast in Den Haag (Niederlande). Seine Funktionsweise und Zuständigkeit sind in der UN-Charta und im IGH-Statut geregelt.
  • Lange wurde um eine internationale Gerichtsbarkeit gekämpft, 2003 war es soweit: In Den Haag wurden die ersten 18 Richter des Internationalen Strafgerichtshof vereidigt. Das Gericht gilt als Errungenschaft der weltweiten Staatengemeinschaft - und das, obwohl es erst ein Urteil gesprochen hat. (dradio.de)

0314D: Die Agenda 2010 (Deutschland)

  • Die Agenda 2010 (sprich „Agenda zwanzig-zehn“) ist ein Konzept zur Reform des deutschen Sozialsystems und Arbeitsmarktes, das von 2003 bis 2005 von der aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen gebildeten Bundesregierung weitgehend umgesetzt wurde. Als Grundlage der Reform diente der „Wirtschaftspolitische Forderungskatalog für die ersten hundert Tage der Regierung“ der Bertelsmann-Stiftung – seinerzeit u. a. im Wirtschaftsmagazin Capital publiziert –, dessen Inhalte zu weiten Teilen übernommen wurden. Die Bezeichnung „Agenda 2010“ verweist auf Europa. So hatten die europäischen Staats- und Regierungschefs im Jahr 2000 auf einem Sondergipfel in Portugal beschlossen, die EU bis zum Jahr 2010 nach der sog. „Lissabon-Strategie“ zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen. Die Inhalte der Agenda 2010 decken sich jedoch nur begrenzt mit denen der Lissabon-Agenda, die auf die Förderung von Innovation, der Wissensgesellschaft und der sozialen Kohäsion abzielte.
  • In einer Regierungserklärung verkündet Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestag die Agenda 2010. Mit umfangreichen Reformen will er für mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit und für mehr Beschäftigung sorgen und die ständig steigenden Arbeitslosenzahlen und Sozialausgaben in den Griff bekommen. Insbesondere seine Ankündigung, die Leistungen des Staates zu kürzen und mehr Eigenleistung zu fordern, führt zu heftigen Kontroversen gerade auch in der eigenen Partei (SPD). So manche Gesetzesreform kann Schröder nur mit Rücktrittsdrohungen durchsetzen. (aref.de)

0320D: Irakkrieg

  • Der Irakkrieg war eine Invasion des Iraks durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs und verbündeter Staaten in der sogenannten Koalition der Willigen im Jahr 2003. Des Weiteren stellt er den Gipfel und auch das Ende des Irak-Konflikts sowie der langjährigen Spannungen zwischen einem Teil der Vereinten Nationen und dem Irak dar.
  • Weil der Diktator Saddam Hussein angeblich über Massenvernichtungswaffen verfügte, marschierten die USA am 20. März 2003 in den Irak ein. Fernsehzuschauer in aller Welt konnten erstmals den Beginn der militärischen Operationen live mitverfolgen. (dradio.de)
  • 3.35Uhr: In Iraks Hauptstadt Bagdad heulen die Sirenen. Kurze Zeit später feuert die US-Airforce die ersten Raketen auf "strategisch wichtige Ziele". Die USA erklären: Mit der Operation "Iraqi Freedom" hat die "Entwaffnung" des Irak begonnen. (aref.de)

MAI

0521D: Erdbeben vor Algerien

  • Erdbeben der Stärke 6,8 in Algerien, 2.266 Tote (Löste einen Tsunami vor der mallorquinischen Küste aus)

0524D: Eurovision Song Contest

  • Sertab Erener gewinnt in Riga mit dem Lied Everyway That I Can für die Türkei die 48. Auflage des Eurovision Song Contest.

0528D: Ökumenischer Kirchentag

  • Der erste ökumenische Kirchentag, ein Laientreffen von Christen vor allem der beiden großen Konfessionen in Deutschland unter der Losung „Ihr sollt ein Segen sein“, beginnt in Berlin.

0531D: Sonnenfinsternis

  • Am 31. Mai 2003 ereignete sich eine ringförmige Sonnenfinsternis, die in Island, Grönland und dem nördlichen Atlantischen Ozean zu sehen war. Die Zone der partiellen Sichtbarkeit erstreckte sich über Asien, Europa und Nordamerika. Die Geometrie der Finsternis war ausgesprochen ungewöhnlich. Die Nordhalbkugel war der Sonne zugewandt. Die Achse des Kernschattenkegels lief knapp am Nordpol vorbei, so dass eine Grenze des Schattenpfads durch die Tag-Nacht-Grenze bestimmt wurde. Zudem bewegte sich der Bereich der ringförmigen Verfinsterung von Ost nach West über die Erdoberfläche, statt umgekehrt, wie das normalerweise der Fall ist.

JUNI

0626D: Prague Biennale

0629D: Masoala-Halle (Zürich)

  • Die Masoala-Halle oder Masoala kely (kely bedeutet „klein“ auf Malagasy) im Zoo Zürich bildet ein Stück des madagassischen Masoala-Regenwaldes ab und beherbergt 45 verschiedene Tierarten und über 35.000 Individuen aus Madagaskar. Die Ökosystem-Halle ist das größte Projekt, das der Zoo Zürich bisher verwirklicht hat und gehört zu den Haupt­attraktionen des Zoos. Die Kosten von 52 Millionen Schweizer Franken wurden zum großen Teil durch Spenden gedeckt. Die Halle ist 90 Meter breit, 120 Meter lang und an der höchsten Stelle 30 Meter hoch; sie überdeckt eine Fläche von 10.856 m². Mit zwei Prozent der Einnahmen des Zoo-Restaurants und den im Informations­zentrum gesammelten Spenden unterstützt der Zoo Zürich Naturschutz­projekte im Nationalpark Masoala und zur Förderung von Erwerbs­möglichkeiten in den umliegenden Dörfern. Am 29. Juni wurde die Halle durch den Bundesrat Moritz Leuenberger im Beisein einer Delegation aus Madagaskar unter der Leitung des Ministers für Umwelt, Wald und Wasser, Charles Sylvain Rabotoarison, feierlich eröffnet. (Artikel des Tages)

JULI

0707D: Opportunity

  • Opportunity ist ein Marsrover, der am 8. Juli 2003 von Cape Canaveral aus gestartet wurde und im Januar 2004 auf dem Roten Planeten landete. Seither hat er mehr als 35 Kilometer auf der Marsoberfläche zurückgelegt und ist weiterhin aktiv. Die Schwestersonde Spirit landete einige Tage vorher auf dem Mars, allerdings verlor die NASA im März 2010 den Kontakt. Die Doppelmission der Mars Exploration Rovers hat Teile ihres Datenmaterials, noch vor der Auswertung durch die zuständigen Wissenschaftler, über das Internet annähernd in Echtzeit zugänglich gemacht. Ein Ergebnis der Arbeit von Opportunity besteht im erstmaligen Nachweis von ehemals flüssigem Wasser auf einem anderen Planeten. Es befand sich in einem offenen Salzsee oder Ozean. (Artikel des Tages)

AUGUST

0801D: Hitzewelle in Europa

  • Anfang August: Die Hitzewelle führt in Europa zu zehntausenden Todesopfern.

0803D: in den USA wird erstmals ein homosexueller Priester zum Bischof gewählt

  • 2003 wird Gene Robinson anglikanischer Bischof - der erste in den USA, der offen mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammenlebt. Robinsons Ernennung löst weltweite Proteste aus, vor allem bei bibeltreuen Anglikanern. Auch heute noch spaltet das Thema die Kirche. (dradio.de)

SEPTEMBER

0909D: Edward Teller

  • Edward Teller(* 15. Januar 1908; † 9. September 2003) war ein ungarisch-amerikanischer Physiker. Zusammen mit Hermann Arthur Jahn erklärte er den Jahn-Teller-Effekt. Er leistete außerdem wichtige Beiträge zur sogenannten Brunauer-Emmett-Teller-Theorie (BET-Messung). Weite Bekanntheit in der allgemeinen Öffentlichkeit erlangte er jedoch als „Vater der Wasserstoffbombe“. Teller studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe und der Universität München und promovierte bei Werner Heisenberg in Leipzig. Wegen seiner jüdischen Herkunft musste er Deutschland 1933 verlassen und emigrierte 1935 in die USA. Er war sehr früh Mitglied des Manhattan-Projekts, das die ersten Nuklearbomben entwickeln sollte. In späteren Jahren war Teller hauptsächlich für sein vehementes Eintreten für kontroverse technologische Ansätze zur Lösung militärischer wie auch ziviler Probleme bekannt. So unterstützte er beispielsweise 1958 einen Plan zur Schaffung eines künstlichen Hafens in Alaska durch die Nutzung thermonuklearer Sprengkörper, genannt Operation Chariot. (Artikel des Tages)

0912D: Johnny Cash

  • Johnny Cash (* 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas; † 12. September 2003 in Nashville, Tennessee) war einer der einflussreichsten US-amerikanischen Country-Sänger und -Songschreiber. Cash war für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband Tennessee Three sowie seine kritischen und unkonventionellen Texte bekannt. Sein musikalisches Spektrum reichte von den fünfziger Jahren mit Country, Gospel, Rockabilly, Blues, Folk und Pop bis hin zum Alternative Country Anfang des 21. Jahrhunderts. Legendär sind seine Konzerte in den Gefängnissen Folsom und San Quentin Ende der sechziger Jahre. Johnny Cash, der den Beinamen „Man in Black“ trug, hat etwa 500 Songs geschrieben, mehr als 53 Millionen Tonträger verkauft und wurde mit 13 Grammy Awards ausgezeichnet. (Artikel des Tages)

0924D: das Bundesverfassungsgericht entscheidet über ein Kopftuchverbot für Lehrkräfte

  • Darf eine muslimische Lehrerin in der Schule Kopftuch tragen? Mit dieser Frage befassten sich im Jahr 2003 die Verfassungsrichter in Karlsruhe. Geklagt hatte die Lehrerin Fereshta Ludin. Die Entscheidung dagegen löste damals heftige Reaktionen aus. Und beigelegt ist der Streit bis heute nicht. (dradio.de 2013)

0929D: Album "Geräusch" (Die Ärzte)

  • Die Ärzte veröffentlichen ihr Doppelstudioalbum Geräusch.

OKTOBER

1003D: Der "Tätervolk"-Polit- und Medienskandal

  • Im Bürgerhaus von Neuhof bei Fulda hält der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann eine Rede zum Tag der Deutschen Einheit. Er spricht über Deutschland und seine "schwierige Beziehung" zu sich selbst. Hohmann hinterfragt die Rollenverteilung mit den Deutschen als "Tätervolk" auf der einen Seite und die moralischen überlegenen Nationen auf der anderen. Dies regt niemanden auf, weder die 150 Besucher, noch die Lokalpresse. Unbequeme Themen und Anfragen an den deutschen Bundestag sind sie von ihrem ehemaligen Bürgermeister gewohnt. Aber vier Wochen später meldet die "Tagesschau "(ARD, 30.10.2003), die Äußerungen Hohmanns sorgten für Wirbel. Die Online-Ausgabe der Tagesschau verkürzt die Informationen auf die Schlagzeile: "CDU-Abgeordneter nennt Juden ‚Tätervolk'". In Windeseile wird die Nachricht von allen Agenturen verbreitet. Am Tag darauf (31.10.2003) erklärt Hohmann, dass er weder Deutsche noch Juden als Tätervolk bezeichnet und dass er bedauere, wenn er durch seine Rede Gefühle verletzt habe. Trotzdem äußert die CDU-Chefin Angela Merkel Zweifel an der demokratischen Grundhaltung Hohmanns, und der Zentralrat der Juden in Deutschland stellt gegen den Bundestagsabgeordneten Strafanzeige wegen Volksverhetzung. Was der Abgeordnete in seiner Rede zum 3. Oktober gesagt habe, sei "das Schlimmste an Antisemitismus", was er in den vergangenen Jahren gehört habe, erklärt der Zentralrats-Vorsitzende Paul Spiegel. Nur zwei Wochen vor der Rede Hohmanns hatte er selbst Deutschland als "Land der Täter" bezeichnet. Am 4. November entlässt Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) einen Brigade-General (Reinhard Günzel, Chef der Elite-Einheit KSK = Kommando Spezialkräfte), weil er das Ansehen der Bundeswehr beschädigt habe. Er hatte Hohmann in einem persönlichen Brief "Mut zur Wahrheit und Klarheit" bescheinigt. Am 10. November wird Hohmann aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausgeschlossen. Viele Politiker - auch der eigenen Partei - fordern daraufhin, die CDU müsse sich ganz von Hohmann trennen. Obwohl Tausende in Briefen, E-Mails und Anrufen in der CDU-Zentrale in Berlin seine volle Rehabilitierung fordern - darunter auch viele Juden - und Hohmann immer wieder betont, dass er seine politische Heimat nur in der CDU sieht, wird er zur "Schadensbegrenzung" über Landes- und Bundesparteigericht am 04.11.2004 aus der CDU ausgeschlossen. Laurenz Meyer, ihr Generalsekretär, fasst die Entscheidung mit den Worten zusammen: "Herr Hohmann hat mit seiner Rede und seinem Verhalten erheblich gegen die Grundsätze und Ordnung der Partei verstoßen und ihr schweren Schaden zugefügt." Nur einer der fünf Parteirichter (Friedrich W. Siebeke, bis dahin stellvertretende Vorsitzende des CDU-Bundesparteigerichts) hatte mit einer "abweichenden Meinung" votiert. (aref.de)

1012D: Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen

  • Die deutschen Frauen gewinnen die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, gegen Schweden mit 2:1 n.GG.
  • Fußballspielen ist heute für die meisten Mädchen und Frauen selbstverständlich. Das war nicht immer so. Fragwürdige sittliche und medizinische Gründe wurden ins Feld geführt, warum Männer bei diesem Sport unter sich bleiben sollten. Den Moralhütern im wilhelminischen Deutschland um 1900 etwa galten Spreiz- und Grätschbewegungen der Frau, als sittenwidrig. Inzwischen aber ist Deutschlands Frauenfußball weltweit das Maß aller Dinge, insbesondere durch die Erfolge der Nationalelf, die 2003 im Kalifornischen Carlson, heute vor fünf Jahren, erstmals Weltmeister wurde. (dradio.de 2008)

1025D: Estádio da Luz (Lissabon)

  • Der Fußballverein Benfica Lissabon nimmt seine neue Sportarena Estádio da Luz in Betrieb.

NOVEMBER

1112D: das erste deutsche Geothermie-Kraftwerk geht ans Netz

  • Dass Wärme aus dem Erdinneren Gebäude beheizen kann, wissen mittlerweile viele Häuslebauer. Aber auch Strom lässt sich aus dieser Hitze gewinnen. Im November 2003 wurde im mecklenburgischen Neustadt-Glewe das erste deutsche Geothermie-Kraftwerk in Betrieb genommen. (dradio.de 2013)

1116D: Estádio do Dragão (Porto)

  • In Porto eröffnet das neue Estádio do Dragão, Heimstätte der Spiele des FC Porto.

DEZEMBER

1210D: 1. FC Lokomotive Leipzig

  • Fußball: Der 1. FC Lokomotive Leipzig wird als offizieller Nachfolger des VfB Leipzig gegründet.

LEXIKON

60 X Deutschland

  • Anfang des Jahres bekräftigen Bundeskanzler Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac gemeinsam ihre ablehnende Haltung zum Irak-Krieg. Demgegenüber beteiligen sich England, Spanien, Italien sowie viele osteuropäische Staaten an der „Koalition der Willigen“ von US-Präsident Bush. Kurz nach der Präsentation angeblicher Beweise für irakische Massenvernichtungswaffen beginnt im März der Angriff. Anfang Mai erklären die Alliierten den Sieg; die Kampfhandlungen sollen sich aber noch Jahre hinziehen. Gerhard Schröder verkündet das wichtigste innenpolitische Projekt seiner Amtszeit, die „Agenda 2010“. Der Umbau des Sozialstaates soll bessere Rahmenbedingungen für Wachstum und Beschäftigung schaffen. Staatliche Leistungen werden gekürzt, von den Bürgern wird mehr Eigenverantwortung erwartet. An der sozialdemokratischen Basis stößt die Agenda auf massive Kritik: Bis zum Ende des Jahres treten 40.000 Mitglieder aus der SPD aus. Der Kino-Hit "Good Bye, Lenin!", eine Tragikomödie zur Nachwendezeit, löst eine Ostalgie-Welle aus. DDR-Produkte werden wieder auf den Markt gebracht, Fernsehformate wie „Die große DDR-Show“ oder „Ein Kessel DDR“ feiern große Erfolge. Kritiker sehen darin eine Verharmlosung der SED-Diktatur. (bpb.de/mediathek)

Fedora

  • Fedora ist eine Linux-Distribution. Ziel der Entwickler der Distribution ist es, freie Software zu fördern und ein Betriebssystem für eine möglichst vielfältige Zielgruppe zu gestalten. Organisiert wird die Entwicklung in der Online-Community des Fedora-Projekts, das von der Firma Red Hat angeführt wird. Fedora wird für den generellen Einsatz auf Server- und Desktop-Systemen entwickelt. Fedora erfreut sich unter anderem als Nachfolger der alten Red-Hat-Linux-Versionen großer Beliebtheit und hat dieses in vielen Unternehmen und Institutionen ersetzt. Die meisten kommerziellen Anwendungen, Daemons und Treiber, die früher für Red Hat Linux zur Verfügung gestellt wurden, werden mittlerweile ebenfalls für Fedora angeboten, womit diese Distribution eine breitflächige Unterstützung durch Firmen und Institutionen bekommt. Laut den Erhebungen von Distrowatch gehört Fedora seit dem Jahre 2004 zu den fünf bedeutendsten Linux-Distributionen der Welt. Das Software-Repository für Fedora 19 enthielt über 36.000 verschiedene Pakete, die einen Großteil der für Linux verfügbaren Anwendungen und Tools abdeckten. (Artikel des Tages)

Internationale Münchner Friedenskonferenz

  • Erstmaliges Stattfinden der Internationalen Münchner Friedenskonferenz

Klavier

Quadriga (Preis)

  • Erstmalige Vergabe der Auszeichnung Quadriga

QUELLEN

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