-338
Erscheinungsbild
TEXTVORLAGE
Ordne den Text im folgenden Link möglichst vollständig streng chronologisch an auf Deutsch und in Präsens: Ein ausführlicher, aber rechtlich sicherer Abschnitt zum Jahr 338 v. Chr. in Präsens.
WELTALL
- beim nächsten Eintrag Fortsetzung 336
KELTEN
- Beim nächsten Eintrag: Fortsetzung 280
RÖMISCHE REPUBLIK
(ab urbe condita CDXVI = 416)
- Konsul Gaius Maenius
Gaius Maenius, Angehöriger der plebejischen gens Maenia, wird zum Konsul gewählt, gemeinsam mit Lucius Furius Camillus. - Zweiter Latinerkrieg (340–338)
Rom setzt den Feldzug gegen die Latiner und die mit ihnen verbündeten Volsker fort und rücken nach Latium.
Schlacht von Trifanum
Bei Pedum am Fluss Astura treffen sie auf die vereinigten Heere der latinischen Städte Antium, Lanuvium, Aricia und Velitrae, deren Streitkräfte zu diesem Zeitpunkt den letzten größeren Widerstand der Latiner bilden. In der Schlacht bei Pedum befehligt Gaius Maenius die römischen Seestreitkräfte, die die vereinigten latinischen Heere schlagen und damit den militärischen Widerstand der Latiner brechen, die sich wieder in ihr Stammland Latium zurückziehen. Die Römer gehen als Sieger aus dem Latinerkrieg hervor und unterwerfen den Latinischen Städtebund. Aricia, Lanuvium, Nomentum, Pedum und Rusculum erhalten das Bürgerrecht, Capua, Cumae, Formiae, Fundi und Suessula die zivilrechtliche Gleichstellung mit Rom. - Fortsetzung 337
- 340: Diktator Lucius Papirius Crassus
- 340: Lucius Papirius Cursor, um 365 geboren und Angehöriger der patrizischen gens Papiria, einer alten Adelsfamilie Roms, wird zum Magister equitum (Reiterbefehlshaber) ernannt. Seine Aufgabe ist der Schutz gegen ein feindliches Heer aus Antium, das jedoch durch strategisches Zurückhalten nicht direkt bekämpft wird. Sein Vetter Lucius Papirius Crassus ist Diktator und beauftragt ihn, während des Lateinischen Kriegs gegen die Städte Latiums zu dienen. Fortsetzung 338
- 342: Diktator Marcus Valerius Corvus (1. Amtszeit) Römische Legionen meutern bei Capua. Corvus wird als Diktator ernannt und verhandelt mit den Meuterern statt zu kämpfen. Er sorgt mit neuen Gesetzen für Straffreiheit der Soldaten, schützt sie vor willkürlichen Entlassungen und verbietet die Herabsetzung des Dienstgrades ohne Zustimmung.
- 343: Konsul Marcus Valerius Corvus (3. Amtszeit) Corvus wird wieder Konsul, als der Erste Samnitenkrieg beginnt. Er siegt bei den Schlachten am Mons Gaurus und bei Suessula und erhält weitere Triumphzüge. Im Winter kehrt er zurück, um Kampanien gegen samnitische Angriffe zu schützen.
- 345: Marcus Valerius Corvus wird kurulischer Ädil
- 346: Konsul Marcus Valerius Corvus (2. Amtszeit) Corvus wird zum zweiten Mal Konsul. In seinem zweiten Konsulat besiegt er die Antiater und die Volsker, zerstört Satricum mit Ausnahme des Tempels der Mater Matuta und feiert einen Triumphzug.
- 348: Konsul Marcus Valerius Corvus (1. Amtszeit) Nach seinem Sieg im Vorjahr steigt seine Popularität, und er wird im Alter von 22 Jahren in Abwesenheit zum Konsul gewählt. In seiner Amtszeit wird ein Vertrag zwischen Rom und Karthago geschlossen. Im darauffolgenden Jahr wird er vermutlich Prätor
- 349: Marcus Valerius, Mitglied der patrizischen gens Valeria, tritt als Militärtribun unter dem Konsul Lucius Furius Camillus im Krieg gegen die Gallier hervor. Vor einer Schlacht fordert ein großer gallischer Krieger die Römer zum Zweikampf heraus. Er erhält die Erlaubnis und nimmt an. Ein Rabe landet auf seinem Helm und lenkt den Feind ab, sodass Marcus Valerius ihn besiegen kann. Für seinen Sieg erhält er zehn Ochsen, eine goldene Krone und den Beinamen "Corvus" (Rabe), unter dem er bekannt wird.
ILLYRER
- 344: Pleuratus I. kämpft gegen Philipp II. von Makedonien. Pleuratus wird zwar besiegt, verwundet aber Philipp und dessen Elitetruppen auf der Verfolgung. Philipp begnügt sich daher mit Dassaretia. Isokrates beschreibt daraufhin den Staat der Taulantier nur noch als Gebiet entlang der Adria. Fortsetzung 337
- 356: Pleuratus I.
GRIECHEN
(2./3. Jahr der 110. Olympiade)
Syrakus
- Tyrann Timoleon (345–337)
Karthago versucht, durch Söldner zumindest den Konflikt zwischen Timoleon und den verbliebenen Tyrannen zu verlängern. Dieser Vorstoß endet 338 mit der Niederlage des Hiketas, des Tyrannen von Leontinoi, der gefangen genommen und hingerichtet wird. Ein Vertrag legt fest, dass Karthagos Herrschaft in Sizilien künftig auf das Gebiet westlich des Flusses Halykos (dem heutigen Platani) beschränkt ist. Damit ist der Einflussbereich der Karthager auf der Insel dauerhaft eingegrenzt. - Fortsetzung 337
- 340: Hiketas, der Tyrann von Leontinoi, veranlasst Karthago erneut, eine große Armee nach Sizilien zu schicken, diesmal etwa 70'000 Mann, die um 340/339 in Lilybaion (dem späteren Marsala) landen. Timoleon wirbt rasch etwa 12'000 Mann, überwiegend Söldner, und marschiert mit ihnen nach Westen bis in die Nähe von Selinus. In der Schlacht am Krimisos führt Timoleon persönlich die Infanterie und erringt einen entscheidenden Sieg. Ein heftiger Hagelsturm verstärkt die Niederlage der Karthager und trägt wesentlich zum Ausgang der Schlacht bei. Dieser Sieg verschafft den griechischen Städten Siziliens für viele Jahre relative Sicherheit und Frieden gegenüber Karthago. Die Machtbalance in der westlichen Mittelmeerregion verschiebt sich zu ihren Gunsten. Fortsetzung 338
- 343: Tyrann Dionysios II. (1. Amtszeit 367-357, 2. Amtszeit 346-344/343)
- 343: Timoleon führt seine Truppen ins Landesinnere und schlägt Hiketas, den Tyrannen von Leontinoi, bei Adranon, sodass dieser sich auf Syrakus zurückziehen muss. Im Jahr 343 übergibt Dionysios II. die Insel Ortygia an Timoleon, erhält dafür freies Geleit nach Korinth. Hiketas erhält nun Unterstützung aus Karthago, wobei antike Quellen von rund 60'000 Mann sprechen. Die militärischen Erfolge bleiben jedoch aus, es kommt zu Spannungen, und schließlich lassen die Karthager Hiketas fallen; er wird in Leontinoi belagert und muss kapitulieren, während Timoleon zum unangefochtenen Herrn von Syrakus wird. Timoleon beginnt sofort mit der Wiederherstellung der stark geschwächten Stadt Syrakus. Er ruft neue Siedler aus Korinth und anderen Teilen Griechenlands, um Bevölkerung und Wirtschaft zu stärken. Politisch führt er eine Volksregierung auf Grundlage demokratischer Gesetze ein, die der Gesetzgeber Diokles erlassen hat. Um nicht selbst wie ein Tyrann zu erscheinen, lässt er die Festung auf Ortygia schleifen und an ihrer Stelle ein Gerichtsgebäude errichten. Der jährlich aus einer von drei Familien gewählte Priester des Zeus von Olympia, der sogenannte amphi-polos, wird als oberster Magistrat eingesetzt. Die Reformen erweisen sich als langlebig und gelten der Überlieferung nach in ihren Grundzügen bis in die Zeit des Augustus.
- 345: Die Griechen Siziliens leiden unter inneren Fehden und Parteikämpfen, in die Karthago immer wieder eingreift. Um 345/344 schicken die Syrakusaner Gesandte nach Korinth, um Hilfe zu erbitten. Die korinthische Führung will der Tochterstadt helfen, scheut aber die Verantwortung für einen Stabilisierungsversuch. Timoleon wird von unbekannter Seite als Aisymnetes, also als Schlichter und Sonderbevollmächtigter, vorgeschlagen und in der Volksversammlung einstimmig mit der Führung der Mission betraut.
- 361/360: Agathokles wird in Thermai auf Sizilien geboren. Schon früh beginnt Agathokles eine militärische Laufbahn und dient zunächst als Soldat, später als Offizier in Syrakus
- 366/365: Timoleon: Mitte der 360er Jahre nimmt Timophanes mit Gewalt die Akropolis von Korinth in Besitz und macht sich faktisch zum Tyrannen. Timoleon, sein Bruder und um 411 geboren, hat ihm zuvor in einer Schlacht das Leben gerettet und ihn wiederholt gebeten, auf die Tyrannis zu verzichten. Als Timophanes nicht einlenkt, beteiligt sich Timoleon an dessen Ermordung, um die Tyrannis zu beenden. Viele Korinther billigen dies als patriotische Tat, doch seine Mutter verflucht ihn, und ein Teil der Mitbürger reagiert empört. Unter dem Eindruck des Brudermords zieht sich Timoleon aus Politik und öffentlichem Leben zurück. Dieser selbst auferlegte Rückzug dauert etwa zwanzig Jahre. [Die französische Wikipedia datiert den Brudermord auf das Jahr 366/365]
Leontinoi
Epirus
- 342: In den 350er und 340er Jahren erweitert Philipp II. seine Macht in Griechenland und gerät schließlich mit Arybbas in Konflikt. Um 342 führt Philipp einen Feldzug in die Molossis, stürzt Arybbas und setzt Alexander als neuen König der Molosser und Hegemon von Epirus ein. Zu Beginn seiner Herrschaft unterwirft Alexander neben den Molossern auch andere epirotische Stämme und bringt sie zur Anerkennung seines Königtums. In frühen Kämpfen gegen die Illyrer wendet er ein von Frontinus überliefertes strategisches Täuschungsmanöver an, und er unterstützt Philipp II. beim Einrichten einer Garnison in Ambrakia. Fortsetzung 337
- 360: Als sein Vater Neoptolemos I. um 360, ist Alexander noch zu jung, um König zu werden, und sein Onkel Arybbas übernimmt die Herrschaft. Arybbas festigt seine Position, knüpft enge Beziehungen zu Philipp II. von Makedonien und verheiratet 357 seine Nichte Olympias mit dem makedonischen König; Alexander geht mit seiner Schwester an den Hof Philipps.
- 370: Alexander I. (auch Alexander der Molosser) wird um 370 in Epirus geboren und gehört zur molossischen Dynastie der Aiakiden. Er ist der Bruder von Olympias, der späteren Mutter Alexanders des Großen.
Makedonien
- König Philipp II. (359–336)
Im Sommer spitzt sich der Konflikt zwischen Makedonien und einem Bündnis mehrerer griechischer Poleis unter Führung Athens und Thebens zu, weil diese Städte Philipps wachsende Macht in Griechenland fürchten. Philipp II. sammelt daher sein Heer aus Makedonen und thessalischen Verbündeten und marschiert nach Zentralgriechenland, während sich die Bundesgenossen bei Chaironeia in Böotien versammeln, um seinen Vormarsch zu blockieren.
Schlacht von Chaironeia
0802D: Anfang August kommt es in der Ebene bei Chaironeia zur entscheidenden Schlacht, in der etwa gleich starke Heere aufeinandertreffen. Philipp führt den makedonischen Hauptverband, während sein Sohn Alexander mit der elitär ausgerüsteten Reiterei operiert und im Verlauf des Kampfes einen entscheidenden Durchbruch an der gegnerischen Flanke erzielt, was das Bündnisheer ins Wanken bringt. Im weiteren Verlauf der Schlacht geraten die griechischen Truppen zunehmend in Unordnung, bis das Bündnis militärisch zusammenbricht und Makedonien einen vollständigen Sieg erringt, der Philipps Hegemonie über Griechenland begründet. Nach dem Triumph behandelt Philipp die besiegten Poleis vergleichsweise maßvoll: Athen behält seine demokratischen Institutionen und seine Flotte, während Theben eine härtere Friedensordnung akzeptieren muss, die auch eine makedonische Garnison in der Stadt umfasst. - Prinz Alexander (18)
Alexander nimmt als Kommandeur der makedonischen Hetairenreiterei am Feldzug seines Vaters Philipp II. gegen ein Bündnis griechischer Poleis teil, das vor allem von Athen und Theben getragen wird. In der Ebene bei Chaironeia in Boiotien kommt es zur Entscheidungsschlacht, in der das makedonische Heer der Koalition der Griechen gegenübersteht. Während die von Philipp reformierte Phalanx den feindlichen Fußtruppen frontal bindet, führt Alexander mit der Hetairenreiterei im linken Flügel einen Stoßangriff, der die gegnerische Linie durchbricht und maßgeblich zur Umklammerung und Zerschlagung des Bundesheeres beiträgt. Die makedonischen Truppen siegen, das athenisch‑thebanische Heer wird vernichtend geschlagen, Thebens Heilige Schar geht unter, und der militärische Widerstand der griechischen Stadtstaaten gegen Makedonien bricht zusammen. Alexander tritt erstmals klar als militärischer Führer in Erscheinung, dessen Leistung bereits in der antiken Überlieferung hervorgehoben wird und der damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu seiner späteren Rolle als Oberbefehlshaber im Krieg gegen Persien macht.
Nach dem Sieg der Makedonen in der Schlacht bei Chaironeia reist Antipatros als Gesandter mit Alexander nach Athen, wo er das attische Bürgerrecht erhält. - Regent Lyppeion (Paionien, 359/8–335)
- Aristoteles (48)
Der Philosoph Aristoteles unterrichtet Alexander nicht mehr, lebt aber immer noch im Gebiet von Pella oder Mieza und bleibt mit dem makedonischen Hof verbunden. - Fortsetzung 337
- 341: Aristoteles: Etwa 341 nimmt Aristoteles Pythias, die Nichte und Adoptivtochter von Hermias, in Pella auf und heiratet sie. Sie bekommen eine Tochter namens Pythias.
- 343: Aristoteles: 343/342 lädt Philipp II. von Makedonien Aristoteles nach Pella ein, um seinen dreizehnjährigen Sohn Alexander zu unterrichten. Der Unterricht findet in Mieza statt und umfasst Ethik, Politik sowie Literatur wie Homer und Euripides. Angeblich schenkt Aristoteles Alexander ein kommentiertes Exemplar der Ilias. Auch andere Adlige wie Ptolemaios und Kassander nehmen an seinen Lehrstunden teil. Die Tätigkeit als Erzieher dauert nur wenige Jahre, bevor Alexander als etwa Sechzehnjähriger nach Pella zurückkehrt und als Regent von Makedonien eingesetzt wird. Aristoteles lässt für Alexander eine Abschrift der Ilias anfertigen, die der König als Verehrer des Achilleus später auf seinen Eroberungszügen mit sich führen wird. Nach Abschluss dieser Aufgabe bleibt Aristoteles noch etwa fünf Jahre am Hof. Alexander schenkt ihm Tiere von seinen Jagden und Expeditionen, damit Aristoteles sie für seine naturwissenschaftlichen Werke untersucht
- 345: Aristoteles: 345/344 zieht Aristoteles nach Mytilene auf Lesbos, wo er mit Theophrastos von Eresos biologische Studien betreibt. Danach reist er nach Stageira, seine Heimatstadt.
- 346: Antipatros wurde um 398 in Paliura, Makedonien, als Sohn des Iolaos geboren. Er war bereits früh militärisch und diplomatisch aktiv und erhielt unter Amyntas III., dem Vater von König Philipp II., und dessen Brüdern wichtige militärische und diplomatische Aufträge. In diesem Jahr tritt Antipatros gemeinsam mit Parmenion in Athen als Unterhändler beim Philokratesfrieden auf. Etwa zur gleichen Zeit führt er das Kommando im Krieg in Thrakien.
- 347: Aristoteles: Nach Platons Tod verlässt Aristoteles 347 Athen, vermutlich wegen Meinungsverschiedenheiten und politischer Schwierigkeiten. Er geht nach Assos in Kleinasien, eingeladen von Hermias von Atarneus, einem Bekannten aus der Akademie. Dort forscht er mit Theophrast ausgiebig in Botanik und Meeresbiologie, ein Bereich, den sie später auf Lesbos weiter verfolgen. In dieser Zeit heiratet Aristoteles Pythias, die Adoptivtochter und Nichte von Hermias, und bekommt eine Tochter gleichen Namens. - 367-347 Aufenthalt in Athen
- Um 349: Mithridates I. Ktistes kommt zur Welt. Sein Beiname „Ktistes“ bedeutet „Begründer“. Er gilt als der Gründer des Königreiches Pontos an der Südküste des Schwarzen Meeres. Diodor und Plutarch nennen ihn den Sohn eines Ariobarzanes. Neuere Studien nehmen an, dass dieser Ariobarzanes der Bruder eines Mithridates ist, der zuvor über Mariandynia und Mysien herrscht.
- 352: Philipp (III.) wird als Sohn von König Philipp II. und Philinna von Larissa geboren. Sein Geburtsname ist Arrhidaios und er gilt früh als geistig beeinträchtigt, wobei Historiker später angeben, Olympias habe ihn vergiftet, allerdings gibt es dafür keine Beweise.
- 356: Amyntas: Philipp II. eignet sich den makedonischen Thron vollständig an und verdrängt Amyntas faktisch aus der Herrscherposition. Trotz dieser Usurpation behandelt Philipp II. seinen Neffen weiterhin als vollwertiges Mitglied des Königshauses und hält ihn am Hof. Philipp II. lässt Amyntas mehrere adlige Söhne als Jugendgefährten, sogenannte syntrophoi, zur Seite stellen; einer dieser Gefährten ist Philotas. Amyntas führt offenbar den Königstitel, was eine inschriftlich erhaltene Ehrung durch die böotische Stadt Lebadeia nahelegt, wobei auch denkbar ist, dass die Einwohner ihm den Titel fälschlich beilegen. Die Stadt Oropos verleiht Amyntas die Ehrenbürgerwürde (Proxenie), was seine anerkannte Stellung im griechischen Raum widerspiegelt.
- Um 358: Seleukos wird als Sohn des makedonischen Generals Antiochos und der Laodike in Makedonien geboren. Seleukos wächst vermutlich am Hof von Philipp II. von Makedonien auf und dient als Page.
- 359: König Amyntas IV. (359–356) Amyntas ist etwa drei Jahre alt, als sein Vater Perdikkas III. im Kampf gegen die Illyrer fällt. Daraufhin übernimmt sein Onkel Philipp II. als Vormund die Regentschaft über Makedonien und regiert zunächst formal für den unmündigen Amyntas.
- 359: Lyppeios folgt um 359/8 auf König Agis und übernimmt das peionische Königtum. Kurz nach Philipps Machtübernahme in Makedonien wird Peionien militärisch geschlagen und teils unterworfen, Lyppeios bleibt aber als untergeordneter König im Amt. In den folgenden Jahren prägt Lyppeios Silbermünzen (z.B. Tetradrachmen) mit griechischen Legenden und Bildern von Zeus und Herakles, was eine starke makedonisch‑griechische Prägung des Reiches zeigt. Spätere antike und neuzeitliche Belege (Münzen, Inschriften, Nachschlagewerke) identifizieren die Namensvarianten Lyppeios/Lycceius/Lykkeios als dieselbe historische Person.
- um 360: Lysimachos wird in Pella geboren und ist Sohn des Agathokles. Sein Vater erhält von Philipp II. das makedonische Bürgerrecht. Lysimachos begleitet mit seinen Brüdern Alexander den Großen auf dessen Feldzug durch Asien und gehört zur Königlichen Leibgarde (Somatophylakes). Während der Feierlichkeiten in Susa erhält Lysimachos das nysäische Pferd von Kalanos, bevor dieser sich verbrennt.
- 360-324: Demetrios von Phaleron wird um 360 in Phaleron bei Athen geboren. Er ist der Sohn des Phanostratos und stammt aus einfachen Verhältnissen. Als junger Mann studiert er bei Theophrastos von Eresos, einem Schüler des Aristoteles, und bleibt zeitlebens dessen Freund. Er nimmt auch an den Vorlesungen des Aristoteles teil. Er schenkt Theophrastos einen Garten mit einem Musenheiligtum und einer Bibliothek – das heutige Gelände des Nationalgartens in Athen. Dort lernt er den Komödiendichter Menander und den Redner Deinarchos kennen.
- 367: Aristoteles: Mit siebzehn Jahren zieht Aristoteles nach Athen und tritt in Platons Akademie ein. Dort beschäftigt er sich mit Mathematik und Dialektik und beginnt, eigene Werke zu verfassen, darunter erste Dialoge nach dem Vorbild Platons. Er verteidigt das platonische Erziehungsideal gegen Isokrates und übernimmt Lehrtätigkeiten in der Akademie, wobei seine ersten Lehrschriften entstehen, die später im Organon zusammengefasst werden.
- 367: Ptolemaios wird um 367/366 in Makedonien geboren. Seine Mutter ist Arsinoë, sein Vater vermutlich Lagos, ein makedonischer Adeliger. Gerüchte über eine Abstammung von König Philipp II. machen die Runde, dienen aber wohl ptolemäischer Propaganda, um einen Anspruch auf das makedonische Königshaus zu rechtfertigen. Schon in jungen Jahren wächst er im Umfeld des makedonischen Hofes auf und entwickelt sich zu einem engen Freund Alexanders des Großen.
- 373: Aristoteles: Nach dem Tod seines Vaters im Alter von 11 Jahren wächst Aristoteles bei seinem Stiefbruder Proxenos von Atarneus in Mysien auf. Aristoteles freundet sich schon früh mit Hermias von Atarneus an, dem späteren Tyrannen der Stadt.
- 382-335: Antigonos wird um 382 als Sohn von Philippos geboren und wächst vermutlich im Haus seines Stiefvaters Periandros in Pella auf. Er hat mindestens zwei Brüder und einen Halbbruder (Marsyas). Er heiratet Stratonike, die möglicherweise aus dem makedonischen Königsgeschlecht der Argeaden stammt. Sie bringt ihm die Söhne Demetrios I. Poliorketes und Philippos. Antigonos gehört zur Altersgeneration von Philipp II., dem makedonischen König, und dient diesem als Feldherr und Gefährte (hetairos). Er verliert ein Auge, wodurch er den Beinamen „der Einäugige“ erhält. Laut Plutarch duldet Antigonos keine Respektlosigkeiten gegenüber seiner Sehbehinderung. Als der Sophist Theokritos von Chios ihn beleidigt, sperrt Antigonos ihn ein und verhängt das Todesurteil, das schließlich vollstreckt wird, da Theokritos die geforderte Bußhaltung verweigert.
- 384: Aristoteles wird in Stageira, Chalkidike, östlich von Thessaloniki, geboren. Sein Vater, Nikomachos, ist Leibarzt von König Amyntas von Makedonien und gehört vermutlich der medizinischen Gilde der Asklepiaden an, was Aristoteles früh für Biologie und Medizin interessiert. Seine Mutter, Phéstias, stammt aus Chalkis auf der Insel Euböa und arbeitet als Hebamme.
Sparta
- König der Agiaden: Kleomenes II. (370–309)
- König der Eurypontiden: Archidamos III. (359/358–338)
Archidamos befindet sich weiterhin im Dienst der von Tarent erbetenen militärischen Hilfe gegen die italischen Völker Lukaner und Messapier in Süditalien. Er führt ein Heer an, das zum großen Teil aus ehemaligen Söldnern besteht, die zuvor im Dienst der Phoker gestanden sind. In der Nähe von Mandonion, dem späteren Manduria östlich von Tarent, kommt es zu einer Schlacht zwischen den spartanisch‑tarentinischen Streitkräften und den Messerapiern oder Lukanern. Die italischen Gegner fügen dem spartanisch geführten Heer eine schwere Niederlage zu, bei der viele Soldaten fallen. Archidamos kämpft in dieser Schlacht an der Spitze seiner Truppen und fällt im Gefecht. Die Sieger verweigern anschließend die Herausgabe des Leichnams des gefallenen Königs an die mit Sparta verbündeten Tarentiner. In Sparta und im weiteren griechischen Raum verbreitet sich die Nachricht, dass der spartanische König fern der Heimat auf einem Feldzug für eine Koloniestadt ums Leben kommt. Als Reaktion auf seinen Tod errichten die Spartaner dem Archidamos III. in Olympia eine Statue, um sein Andenken als gefallenen König zu ehren. - König der Eurypontiden Agis III. (338–331)
Agis III., der älteste Sohn des spartanischen Königs Archidamos III. aus dem Königshaus der Eurypontiden, übernimmt den Thron und regiert als König von Sparta. In den Jahren nach 338 festigt Philipp II. von Makedonien durch den Korinthischen Bund seine Vorherrschaft in Griechenland, während Sparta und besonders Agis III. sich weigern, diesem Bund beizutreten. Agis III. lehnt die makedonische Hegemonie ab und sucht nach einer Gelegenheit, die alte spartanische Führungsrolle auf dem Peloponnes zurückzugewinnen. - Fortsetzung 336
- 370: Kleomenes II. ist der zweite Sohn von König Kleombrotos I., der der Agiaden-Dynastie Spartas angehört. Nach dem Tod seines Vaters in der Schlacht von Leuktra 371 ist zunächst sein älterer Bruder Agesipolis II. auf den Thron gefolgt. Dieser stirbt jedoch kurz darauf, sodass Kleomenes II. nun König von Sparta wird. Kleomenes II. regiert außerordentlich lange, nämlich nach Diodoros von Sizilien 60 Jahre und 10 Monate. Trotz der Länge seiner Herrschaft sind nur sehr wenige Details über sein Leben und Wirken bekannt. Er hat den Ruf, politisch unauffällig oder sogar bedeutungslos zu sein, was von einigen Historikern als "Nullität" beschrieben wird. Möglicherweise führt die scheinbare Schwäche Kleomenes’ dazu, dass Aristoteles in seiner Politik ein kritisches Bild des spartanischen Königshauses zeichnet. Während seiner Regentschaft konzentriert sich Kleomenes vermutlich auf die Innenpolitik Spartas, während die militärische Führung den Eurypontiden Agesilaos II., Archidamos III. und Agis III. überlassen wird. Die Spartaner hüten ihre Staatsangelegenheiten streng vor Ausländern, was das Schweigen der antiken Quellen über Cleomenes erklärt.
Bosporanisches Reich
- 342: Nachdem Spartokos II. im Jahr 342 nach fünfjähriger Herrschaft stirbt, wird Paerisades der alleinige Herrscher des Bosporanischen Reiches. Zu irgendeinem Zeitpunkt während seiner Regierung heiratet er vermutlich seine Cousine Komosarye, die Tochter seines Onkels Gorgippos. Aus dieser Ehe gehen vier Söhne hervor: Satyros II., Eumelos, Gorgippos II und Prytanis; außerdem eine Tochter namens Akis. Durch diese Heirat wird Paerisades auch König der Sindi. Seine Untertanen verehren ihn und geben ihm möglicherweise die Beinamen "Epiphanes" ("göttlich-offenbart") oder "Theos" ("Gott"). Paerisades ist ein aktiver militärischer Führer: Er nimmt möglicherweise Tanais und unterwirft verschiedene Stämme rund um das Meotische Sumpfgebiet. Er expandiert das Königreich weiter als sein Vater während der Bosporanischen Expansionskriege und führt zu einem späteren Zeitpunkt Krieg gegen die Skythen. Im Kampf trägt Paerisades drei verschiedene Outfits: Eines für die Truppeninspektion, eines im Gefecht und eines für den Fall der Flucht. Bei der Inspektion möchten alle ihn erkennen; im Kampf möchte er von Feinden nicht erkannt werden, und im Falle eines Rückzugs will er anonym bleiben
- 347: Paerisades I. ist der Sohn von Leukon I., der das Bosporanische Reich von einer kleinen Hegemonie rund um Panticapaeum zu einem großen hellenistischen Königreich im Kimmerischen Bosporus ausbaut. Seine Mutter heißt vermutlich Theodosia, wobei dies nicht sicher belegt ist. Paerisades tritt zunächst als Mitregent von Spartokos II. auf und regiert über kleinere Teile des Königreichs wie Theodosia, da er nicht der älteste Sohn ist. Fortsetzung 310
- 349: König Gorgippos (389–349)
Bithynien
- 378: Bas, 397 oder 396 als Sohn des bithynischen Herrschers Boteiras geboren, übernimmt 378/377 die Herrschaft über Bithynien, vermutlich noch in lockerer Abhängigkeit vom Perserreich. Fortsetzung 334
Salamis
- 345: Nach seiner Machtergreifung schließt sich Pnytagoras dem von König Tabnit von Sidon begonnenen Aufstand gegen die Perser unter Artaxerxes III. an. Phokion und der abgesetzte Euagoras II. belagern Pnytagoras daraufhin längere Zeit in Salamis, bis er sich schließlich den Persern ergibt. Trotz seiner vorherigen Rebellion wird Pnytagoras von den Persern überraschend in seinem Amt als König von Salamis bestätigt, und Euagoras II. kehrt nicht mehr auf den Thron zurück. Fortsetzung 333
- 351: Pnytagoras kommt um 360 in Salamis auf Zypern an die Macht, indem er seinen perserfreundlichen Halbonkel Euagoras II. stürzt und dessen Königsherrschaft beendet.
- 351: König Euagoras II. (361–351)
ACHÄMENIDENREICH
- Großkönig Artaxerxes III. (358–338)
- Großkönig Artaxerxes IV. (338-336)
Der aus Ägypten stammende Eunuch und Hofminister Bagoas vergiftet den persischen Großkönigs Artaxerxes III. und mehrere seiner Söhne, vermutlich weil dieser nach der Eroberung Ägyptens den heiligen Apis-Stier von Memphis töten hat lassen. Anschließend lässt er den Leichnam des Großkönigs den Tieren zum Fraß vorwerfen. Der von Bagoas verschonte jüngste Sohn Arses wird als Marionette des Ministers Nachfolger seines Vaters im Reich der Achämeniden. - Satrap Pixodaros (Karien, 340-334)
- Satrap Ariarathes I. (Nordkappadokien, 350?-322)
- Fortsetzung 336
- 340: Pixodaros ist der jüngste von drei Söhnen des karischen Dynasten Hekatomnos; seine Brüder sind Maussolos und Idrieus, seine Schwestern Artemisia und Ada. Er gehört damit der in Karien herrschenden hekatomidischen Dynastie an und wirkt als persischer Provinzstatthalter (Satrap) in Karien an der Südwestküste des heutigen türkischen Festlands. Um 340 stürzt Pixodaros seine regierende Schwester Ada und übernimmt selbst die Herrschaft in Karien. Ada verliert dadurch die Machtstellung in Halikarnassos, bleibt aber als Exilfigur politisch bedeutsam und mit Ansprüchen auf Karien verbunden. Fortsetzung 338
- 344: Mazaios: Ab 344/343 prägt Mazaios als Stadtherr von Sidon etwa elf Jahre lang Münzen und festigt damit seine Stellung in der Region. Eine Zeitlang verwaltet Mazaios laut seinen Münzzeugnissen neben Kilikien auch die Satrapie Syrien westlich des Euphrat anstelle des in Ungnade gefallenen Belesys. Später gibt er Kilikien an Arsames ab und dient unter Dareios III. als Satrap von Koilesyrien und „Syrien zwischen den Strömen“, womit Syrien und Mesopotamien gemeint sind, sowie als Philos (Freund) des Königs am Hof.
- 350: Stateira ist die Tochter des persischen Adligen Arsames; möglicherweise ist sie auch die Tochter von Sisygambis oder einer anderen Gattin/Konkubine von Arsames. Dareios III. heiratet spätestens kurz nach 350 Stateira. Sie ist Schwestergemahlin des persischen Königs und möglicherweise die Mutter von Stateira (der Jüngeren) und Drypetis.
- 350: Satrap Ariamnes (Nordkappadokien, 362-350)
- 351: Mazaios: Mazaios ist Angehöriger der hohen persischen Aristokratie und vermutlich Nachkomme des Hydarnes, weshalb er seinen ältesten Sohn später ebenfalls Hydarnes nennt. Unter Großkönig Artaxerxes III. tritt Mazaios zunächst als Satrap von Kilikien auf und folgt dort Datames im Amt nach. Seine Stellung ist durch von ihm geprägte Münzen aus Tarsos und anderen kilikischen Städten belegt, und er genießt am achämenidischen Hof hohes Ansehen. 351/350 erscheint Mazaios erstmals in den erhaltenen Quellen, als er gemeinsam mit dem syrischen Satrapen Belesys II. den Auftrag erhält, den Aufstand der Phönizier unter König Tabnit (Tennes) von Sidon niederzuschlagen. Die Rebellion wird vom ägyptischen Pharao Nektanebos unterstützt, der 4000 griechische Söldner unter Mentor von Rhodos entsendet, und Mazaios sowie Belesys erleiden zunächst eine Niederlage gegen Mentors Truppen. Später zieht Artaxerxes III. persönlich mit einer starken Armee gegen Sidon, das ihm von Tennes verräterisch übergeben wird, und lässt Tennes trotz dessen Dienstes beseitigen.
- 358: Nach der Ermordung von Datames um 362, wahrscheinlich nach dem Regierungsantritt von Artaxerxes III. (358–338) teilen die persischen Zentralbehörden die Satrapie Kappadokien in einen nördlichen und einen südlichen Verwaltungsbezirk auf, um Datames' angesammelte Macht zu entziehen und die Effizienz zu steigern. In den 340er Jahren (gemäss englischer Wikipedia eventuell bereits im Jahr 350) übernimmt Ariarathes von seinem Vater Ariamnes die Herrschaft über Nordkappadokien, das später zum Königreich Pontos wird. Aufgrund der stabilen Herrschaft kann er Artaxerxes III. Truppen für dessen Feldzug nach Ägypten zur Verfügung stellen.
- 362: Satrap Datames (Kappadokien, 380-362)
- 404: Während der Regierungszeit von Artaxerxes II. (404–358) dient Ariarathes' Familie als kleine Beamte in der Satrapie Kappadokien. Zu dieser Zeit verwaltet Datames das Gebiet.
- 405: Ariarathes I. wird 405/404 als Sohn von Ariamnes geboren. Er hat einen Bruder mit dem Namen Orophernes (auch Holophernes genannt). Er stammt aus einer iranischen Familie, die ihre Herkunft auf Kyros den Großen und Anaphas, einen der sieben persischen Verschwörer gegen den Pseudo-Smerdis, zurückführt.
ÄGYPTEN
Spätzeit, 31. Dynastie
- Pharao Chabbasch (338-335)
Seit der persischen Rückeroberung Ägyptens 343 wird das Land als Satrapie des Achämenidenreichs verwaltet. Um 338 nutzt Chabbasch die Schwäche des Achämenidenreiches, das zeitgleich innere Krisen und Kriegszüge in anderen Regionen bewältigen muss, und erhebt sich in Ägypten gegen die persische Herrschaft. Er residiert in Sais im fünften Gau des Nildeltas, wo er sich als Pharao präsentiert und damit eine eigenständige, native Herrschaft in Unterägypten etabliert. Chabbasch nimmt eine Thronnamenform an (in den Quellen als ägyptischer Königstitel bezeugt) und erscheint in zeitgenössischen Dokumenten als legitimer Herrscher, was zeigt, dass sein Aufstand nicht nur militärisch, sondern auch staatlich-religiös organisiert ist. Die Quellen erwähnen zudem, dass Chabbasch gemeinsam mit seinem ältesten Sohn agiert, der offenbar eine wichtige Rolle im militärischen und politischen Führungsstab spielt. Chabbasch bemüht sich, die traditionellen Kulte fortzuführen, um die Priesterschaft und die ägyptische Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Ein Apis-Stiersarkophag aus Sakkara trägt seinen Namen und ist auf sein zweites Regierungsjahr datiert, was belegt, dass die Memphitische Priesterschaft seine Königswürde anerkennt und ihn in die kultische Kontinuität der Pharaonen einordnet. Gleichzeitig organisiert Chabbasch die Verteidigung des Deltas gegen persische Einfälle und versucht, die vorhandenen Garnisonen und lokalen Eliten in sein Lager zu ziehen. Seine militärische Machtbasis stützt sich auf ägyptische Truppen und vermutlich auch auf griechische Söldner, wie es in Ägypten des 4. Jahrhunderts v. Chr. bereits üblich ist, auch wenn die Quellen dazu nur indirekte Hinweise liefern. - Fortsetzung 335
KUSCH
- 350: Akhraten herrscht etwa von 350 bis 335 als König von Kusch; er ist möglicherweise ein Sohn des Königs Harsiotef und gehört wahrscheinlich zur gleichen Generation wie Nastasen und ist vielleicht dessen Bruder. Während seiner Herrschaft entsteht eine Kapelle, in der sein Name in einer Kartusche belegt ist. Aus demselben Zeitraum stammt eine schwarze Granitstatue aus dem Barkal-Tempel 500, die später in Boston unter der Inventarnummer 23.735 aufbewahrt wird. Die Statue ist kopflos und ihr fehlen die Füße, sodass ihr ursprüngliches Aussehen nur teilweise rekonstruierbar ist. Trotz dieses fragmentarischen Erhaltungszustands dient sie als wichtiges Zeugnis für Akhratens Darstellung als König. Gegen Ende seiner Regierungszeit bereitet sich der Übergang der Herrschaft auf seinen Nachfolger vor.
- 369: König Harsiotef (404-369)
KARTHAGO
- beim nächsten Eintrag Fortsetzung 310
INDIEN
Magadha
- 345: Nach den Puranas ist Mahapadma Nanda der Sohn des letzten Shaishunaga‑Königs Mahanandin und einer Shudra‑Frau. Diese Texte sehen in ihm den Begründer der Nanda‑Dynastie von Magadha und bezeichnen ihn als ersten Nanda‑König. Jainische Quellen wie Parishishtaparvan und Avashyaka Sutra kennen den Namen Mahapadma nicht und berichten stattdessen, der erste Nanda‑König sei der Sohn einer Kurtisane und eines Barbiers. Nach diesen Texten folgt dieser Nanda dem König Udayin auf den Thron, nachdem Udayin durch einen Rivalen getötet worden ist. Greco‑römische Quellen stützen die Vorstellung, dass der Dynastiegründer aus niedrigem Stand stammt: Sie berichten, ein Barbier stürzt den letzten König der vorangehenden Dynastie. Der römische Historiker Curtius schreibt nach der Darstellung des Poros, dieser Barbier werde wegen seines Aussehens der Geliebte der früheren Königin, ermordet heimtückisch den regierenden König, tritt zunächst als Vormund der Prinzen auf und tötet sie später, um die Herrschaft ganz zu übernehmen. Die buddhistischen Texte erwähnen den Namen Mahapadma nicht, sondern bezeichnen den ersten Nanda‑Herrscher als Ugrasena. Nach einer verbreiteten Deutung ist Ugrasena möglicherweise ein anderer Name für Mahapadma, doch die buddhistischen Quellen geben ihm eine „unbekannte Herkunft“ statt einer gemischten königlich‑shudrischen Abstammung. In der buddhistischen Tradition ist Ugrasena ein Mann aus einem Grenzgebiet, der von einer Räuberbande verschleppt und später deren Anführer wird. Die acht nachfolgenden Nanda‑Könige gelten hier als seine Brüder, nicht als seine Söhne, und insgesamt regiert die Nanda‑Dynastie nach dieser Überlieferung 22 Jahre, wobei Dhana Nanda der letzte König ist. Greco‑römische Autoren nennen den zur Zeit von Alexanders Feldzug herrschenden Nanda‑König „Agrammes“. Dieser Name wird oft als Entstellung des Sanskrit‑Begriffs Augraseniya gedeutet, der „Sohn oder Nachkomme des Ugrasena“ bedeutet und so die buddhistische Namensform widerspiegelt. Die Puranas beschreiben Mahapadma als ekarat („einziger Souverän“) und als sarva‑kshatrantaka („Vernichter aller Kshatriyas“). Ihm wird zugeschrieben, zahlreiche Kshatriya‑Geschlechter zu besiegen oder zu vernichten, darunter die Maithalas, Kasheyas, Ikshvakus, Panchalas, Shurasenas, Kurus, Haihayas, Vitihotras, Kalingas und Ashmakas, wodurch er das Reich weit über Magadha hinaus ausdehnt. Jainische Texte berichten zusätzlich, dass sein Hauptminister Kalpaka ein gewaltloser Jain ist, der sein Leben für den Frieden opfert. So entsteht in dieser Tradition das Bild eines machtbewussten Königs, der zugleich mit einem pazifistisch gesinnten Berater verbunden ist. Die Puranas schreiben Mahapadma eine ungewöhnlich lange Herrschaft zu. Das Matsya Purana nennt 88 Regierungsjahre, während das zeitnahe Vayu Purana von 28 Jahren spricht. Moderne Forscher versuchen, seine Thronbesteigung in die Geschichte einzuordnen und kommen zu unterschiedlichen Datierungen. F. E. Pargiter setzt seine Krönung auf 382, R. K. Mukherjee auf 364 und H. C. Raychaudhuri etwa auf 345; der Beginn der Nanda‑Herrschaft wird in der Forschung teils sogar schon ins 5. Jahrhundert v. Chr. gelegt. Nach den Puranas regieren nach Mahapadma seine acht Söhne nacheinander insgesamt weitere 12 Jahre, namentlich ist nur Sukalpa überliefert. Zusammengenommen entsteht dort das Bild einer sehr langen Nanda‑Phase unter Mahapadma selbst und einer kurzen Kettenherrschaft seiner Söhne. Demgegenüber sieht die buddhistische Tradition, wie erwähnt, die acht nachfolgenden Nandas als Brüder des ersten Königs und begrenzt die gesamte Nanda‑Herrschaft auf 22 Jahre. In allen großen Traditionen endet die Dynastie jedoch mit Dhana Nanda, den auch die griechisch‑römischen Quellen als Nanda‑Herrscher zur Zeit Alexanders kennen Fortsetzung 326
Anuradhapura
- 367: Mutasiva ist König des Königreichs Anuradhapura in Sri Lanka, dessen Hauptstadt Anuradhapura ist. Er ist der Sohn von König Pandukabhaya. Bis 307 regiert er sechzig Jahre lang. Seine Regierungszeit ist von einem ununterbrochenen Frieden im Land geprägt. Während seiner Herrschaft ist den Menschen die Existenz der Perlen vor der Küste von Ceylon bekannt. Sie kennen acht verschiedene Perlensorten und betreiben den Abbau von Edelsteinen. In dieser Zeit lässt Mutasiva den Mahamevnāwa-Park in Anuradhapura anlegen, der als der größte und schönste Park im alten Lanka gilt. Er ist auch der erste König, der einen Park errichten lässt. Mutasiva hat zehn Söhne, von denen einige – Devanampiya Tissa, Uttiya, Mahasiva, Suratissa und Asela – ihm als Könige nachfolgen. Fortsetzung 307
- 367: König Pandukabhaya (437–367)
CHINA
Zeit der Streitenden Reiche
(39./40. Zyklus - Jahr des Wasser-Schafs; am Beginn des Jahres Wasser-Pferd)
Qin
- Herzog Xiao (361-338)
Qin greift erneut Wei an, schlägt dessen Armee bei Anmen und nimmt den General Wei Cuo gefangen; zugleich verbündet sich Qin mit den Dali Rong und belagert Heyang südöstlich von Hancheng. Damit erreicht Qin nahezu vollständig die Sicherung des Hexi‑Gebiets und eine dominante Stellung im Westen der Streitenden Reiche. Xiao erkrankt schwer. Die "Strategien der Streitenden Reiche" berichten, er wolle den Thron an Shang Yang übertragen, doch dieser lehnt ab. Fünf Monate nach Krankheitsbeginn stirbt Xiao im Alter von etwa 44 Jahren und wird in Di Yu bestattet. - König Huiwen (338–311)
König Huiwen von Qin, mit dem persönlichen Namen Ying Si, ist der neue Herrscher des Staates Qin während der Östlichen Zhou-Dynastie. Er regiert bis 311 und ist der erste Herrscher von Qin, der sich selbst König nennt statt Herzog. Er ist der Sohn von Herzog Xiao. Als junger Kronprinz ist er für ein Vergehen streng bestraft worden: Der bedeutende Minister Shang Yang führte gerade legalistische Reformen in Qin durch und bestand darauf, dass der Kronprinz trotz seines Status bestraft wurde. Herzog Xiao unterstützte die harte Bestrafung, ebenso wurden die Lehrer von Ying Si bestraft: Prinz Qian verlor seine Nase, Gongsun Gu wurde gezeichnet und der Kronprinz wurde aus dem Palast verbannt. Es wird angenommen, dass Huiwen deshalb eine persönliche Feindschaft gegen Shang Yang hegt, denn als König lässt er Shang Yang wegen Hochverrats hinrichten, behält jedoch die Reformen seines Vaters und Shang Yang bei. - Fortsetzung 329
- 341: Wei erleidet in der Schlacht von Maling gegen Qi eine vernichtende Niederlage: General Pang Juan begeht Selbstmord, und Kronprinz Shen gerät in Gefangenschaft. Shang Yang erläutert Herzog Xiao daraufhin, dass das Ringen zwischen Qin und Wei wie eine "innere Krankheit" sei: entweder verschlingt Wei Qin oder Qin verschlingt Wei, und gerade jetzt, da Qin erstarkt und Wei von Qi geschlagen sowie von anderen Staaten im Stich gelassen ist, sei der ideale Moment für einen Angriff. Herzog Xiao akzeptiert diese Einschätzung und befiehlt eine großangelegte Offensive. - Qin verbündet sich mit Qi und Zhao, um Wei anzugreifen; Xiao schickt Shang Yang in die Region Hedong, wo Wei Prinz Ang als Befehlshaber entsendet. Shang Yang bietet Ang schriftlich ein Treffen zum Schwur und gemeinsamen Rückzug an, doch bei der Begegnung lässt er ihn in einen Hinterhalt laufen, nimmt ihn gefangen und nutzt die Verwirrung für einen Überraschungsangriff, der das wei‑sche Heer zerschlägt. König Hui von Wei muss, geschwächt durch Qi und Qin, Teile von Hexi an Qin abtreten, um Frieden zu erkaufen, und Shang Yang erhält als Belohnung 15 Städte in den Regionen Yu und Shang sowie den Titel "Fürst Shang". * Fortsetzung 338
- 344: Um Zeit für die inneren Reformen zu gewinnen, beruft Herzog Xiao 350 v. Chr. ein Friedensreffen mit König Hui von Wei in Tongdi ein, was die Spannungen vorübergehend entschärft. Einige Jahre später, unter dem Vorwand eines Tributs an den Zhou‑König, sammelt König Hui von Wei die „Zwölf Fürsten von Sishang“, um eine Koalition gegen Qin zu schmieden. Als Reaktion setzt Herzog Xiao Shang Yangs Strategie um, Wei durch höfische Ehrung zu besänftigen: 344 v. Chr. reist Shang Yang nach Wei, rät König Hui, formell den Königstitel anzunehmen, nördliche Allianzen zu suchen, Qi im Osten zu schlagen, Qin im Westen zu verbünden und Chu im Süden anzugreifen, um wahre Hegemonie zu erringen. König Hui folgt dem Rat, proklamiert sich zum König, baut prächtige Paläste, führt königliche Insignien ein und veranstaltet die Fengze‑Versammlung bei heutigem Kaifeng, an der auch ein qin‑ischer Prinz und der Zhao‑Herrscher teilnehmen. Dieser Bruch mit der Ritualordnung erzürnt jedoch Qi und Chu, sodass viele Fürsten ihre Loyalität in Richtung Qi verschieben und Weis Stellung schwächer wird. 343 v. Chr. baut Qin eine Festung in Wucheng, was seine Position an der Westgrenze von Wei weiter stärkt.
- 349: 349/348 v. Chr. verlegt er die Hauptstadt von Liyang nach Xianyang und leitet die zweite Reformphase ein, die u. a. die Abschaffung des Brunnengelandes, die Einführung des Privateigentums an Boden samt freier Übertragung, eine landesweite Bezirksverwaltung, Kopfsteuern und einheitliche Maße und Gewichte umfasst. Ebenfalls werden private philosophische Schriften verbrannt, der Einfluss mächtiger Clans begrenzt, wandernde Beamte verboten und strenge Wohnsitzregistrierungen durchgesetzt. Durch die fortgesetzten Reformen wird Qin reich und militärisch stark; Berichte schildern wohlhabende Untertanen, geringe Kriminalität und eine Bevölkerung, die öffentliche Pflichten mutig, private Konflikte aber vorsichtig angeht. König Xian von Zhou erkennt Herzog Xiao als Hegemon an und sendet 343 v. Chr. auch rituelles Opferfleisch nach Qin, was seine Stellung im Zhou‑System bestätigt. 348 v. Chr. besucht Marquis Zhao von Han Qin zu einem Waffenstillstand, und 342 v. Chr. führt der Kronprinz Si (der spätere König Huiwen) 92 Rong‑Stämme des Westens nach Osten, um dem Zhou‑König Tribut zu bringen und Qins Führungsrolle im Westen zu demonstrieren. Im Hintergrund bleibt die Rückgewinnung der von Wei besetzten Hexi‑Region ein Hauptziel, das schon Herzog Xian verfolgt. In dessen Zeit gewinnt Qin zwar Schlachten bei Luoyin, Shimen und Shaoliang gegen Wei, kann Hexi jedoch nicht dauerhaft sichern. Erst nach den beiden Reformwellen unter Herzog Xiao verfügt Qin über genügend Stärke, um dieses Ziel systematisch anzugehen.
- 350: 350 v. Chr. lässt Herzog Xiao im Guanzhong‑Becken, am Nordufer des Wei‑Flusses und mit Zugang zum Gelben Fluss und dem Hangu‑Pass, den Jique‑Palast und eine neue Hauptstadt errichten, um die Expansion nach Osten zu erleichtern.
- 351: 351 v. Chr. führt Shang Yang erneut Qin‑Truppen, belagert Guyang und nimmt die Stadt. In derselben Zeit schließen König Hui von Wei und Marquis Cheng von Zhao ein Bündnis nahe dem Zhang‑Fluss, ziehen Weis Truppen von Handan ab und ermöglichen Wei, seine Kräfte wieder nach Westen gegen Qin zu konzentrieren, was zur Rückeroberung von Anyi und zur erneuten Belagerung von Guyang führt.
- 352: 353 v. Chr. ruft Marquis Cheng von Zhao um Hilfe bei Qi, worauf König Wei von Qi zwei Heere entsendet; eines beteiligt sich mit Song und Wei an der Belagerung von Xiangling, einer Festung Weis. Gleichzeitig durchbricht Wei zwar Handan, wird aber in der Schlacht von Guiling von einem anderen Qi‑Heer unter Tian Ji und Sun Bin schwer geschlagen, während Chu Gebiete zwischen Sui‑ und Hui‑Fluss an sich bringt. 352 v. Chr. nutzt Herzog Xiao die geschwächte Lage Weis und ernennt Shang Yang zum Da Liang Zao (etwa „Chefarchitekt des Staates“), beauftragt ihn mit einer Großoffensive und lässt Qin die alte wei‑sche Hauptstadt Anyi besetzen. Zum Schutz gegen Qin ordnet König Hui von Wei danach den Bau einer Verteidigungsmauer östlich von Guyang im Shang‑Kommandobezirk an, der später „Xiaoshan‑Große Mauer“ genannt wird.
- 354: 354 v. Chr. greift der Staat Zhao den Verbündeten Wei an und erobert die Orte Qi und Fuqiu, worauf Wei Zhao‑Hauptstadt Handan belagert. Während Weis Hauptheer vor Handan steht, nutzt Herzog Xiao die Lage und schickt ein Qin‑Heer gegen die wei‑sche Festung Yuanli; es tötet 7 000 wei‑sche Soldaten und besetzt Shaoliang. Im gleichen Jahr befiehlt Herzog Xiao Gongsun Zhuang einen Angriff auf Han und die Belagerung von Jiaocheng; obwohl die Stadt nicht fällt, sichern sich die Qin‑Truppen Shangzhi, Anling und Shanshi und befestigen sie als Einflussbrücke in die Grenzregion von Han und Wei.
- 355: Die Reformen vom Vorjahr beginnen die Staatskraft Qins deutlich zu steigern. 358 v. Chr. schlägt Qin Han bei Xishan, 357 v. Chr. schickt der Chu‑König Xuan seinen rechten Hofminister Hei zur Heirat mit der Tochter Herzog Xiaos nach Qin, wodurch ein Bündnis entsteht, und 355 v. Chr. trifft Herzog Xiao König Hui von Wei zu einem Gipfel in Duping, was Qins Rückkehr in die Bündnispolitik der Großmächte markiert. Die innenpolitischen Veränderungen machen Qin zunehmend zu einem straff organisierten, militaristischen Staat, in dem strenge Gesetze, militärische und landwirtschaftliche Leistungen sowie Zwangsumsiedlungen zur Urbarmachung neuer Gebiete das gesellschaftliche Leben prägen.
- 356: 356 v. Chr. ernennt Herzog Xiao Shang Yang zum linken Hilfskanzler (zuo shuzhang) und startet damit die erste große Reformphase. Nun folgen Maßnahmen wie die Neuordnung der Haushaltsregistrierung, Einführung einer strengen Kollektivhaftung (Lianzuo‑System), drakonische Militärgesetze mit klaren Belohnungen für Kampferfolge, Abschaffung erblicher Adelsprivilegien und Aufbau eines Zwanzigrang‑Systems militärischer Adelstitel. Parallel werden Landwirtschaft und Weberei gefördert, Privatfehden hart bestraft, das Qin‑Recht kodifiziert und die Kernfamilie gegenüber Großsippen gestärkt.
- 361: 361 v. Chr. stirbt Herzog Xian nach 24 Regierungsjahren, und sein 21‑jähriger Sohn Ying Quliang besteigt als Herzog Xiao von Qin den Thron. Zu dieser Zeit sind die sechs Großmächte der Streitenden Reiche bereits ausgebildet, das Zhou‑Königtum ist geschwächt, Wei hält weiterhin die frühere Hexi‑Region Qin, und Qin gilt, im fernen Westen isoliert, als „barbarischer“ Randstaat. Herzog Xiao will die Hegemonie seines Ahnherrn Herzog Mu wiederherstellen und erlässt einen berühmten öffentlichen Aufruf, in dem er fähige Männer auffordert, Strategien zur Stärkung Qins vorzulegen, und ihnen hohe Ämter sowie Land in Aussicht stellt. Im selben Jahr führt er zwei Feldzüge: nach Osten zur Belagerung der Stadt Shan (bei heutigem Hancheng) und nach Westen gegen die Westlichen Rong, wobei der Rong‑König Gua getötet wird; Zhao und Han nutzen den Herrscherwechsel und greifen Qin gemeinsam an. In diese Situation fällt der Aufruf auch in andere Staaten; der aus Wei stammende Rechtsgelehrte Wei Yang, später Shang Yang genannt, erfährt davon. Shang Yang dient zunächst als Mitarbeiter des Premierministers Gongshu Cuo in Wei und reist nach dessen Tod mit dem Gesetzeswerk „Kanon des Rechts“ nach Qin. Er wird durch den Günstling Jing Jian bei Herzog Xiao eingeführt und hält nacheinander mehrere Audienzen: zuerst vertritt er den „Weg des Kaisers“ (dao der Heiligen Könige), dann den „Weg des Königs“ (herrschen durch Wohlwollen), erreicht aber keine Zustimmung. In einer weiteren Audienz spricht er vom „Weg des Hegemons“ und erkennt zugleich, dass der Herzog schnelle, praktische Erfolge in seiner eigenen Lebenszeit anstrebt. In einer vierten, sehr langen Unterredung legt Shang Yang schließlich konkrete Maßnahmen zur Stärkung von Staat und Finanzen vor, und Herzog Xiao ist so vertieft, dass er unbewusst näher zu ihm rückt; sie diskutieren tagelang ohne Ermüdung. Auf dieser Grundlage entwerfen sie Reformpläne, die trotz heftiger Opposition konservativer Adliger von Herzog Xiao voll unterstützt und schrittweise umgesetzt werden. Bereits 359 v. Chr. erlässt der Herzog auf Shang Yangs Drängen das „Landurbar‑Edikt“ (Ken-cao-Ling), das als Auftakt zur großen Reform gilt und vor allem die Landwirtschaft fördern, den Handel eindämmen, Adlige zur Feldarbeit heranziehen, Steuern vereinheitlichen und die Vorrangstellung der Landwirtschaft im Wertesystem verankern soll.
- 366: Im Jahr 366 v. Chr. besiegt Qin unter dem künftigen Herzog Xian ein Bündnis aus Han und Wei in der Schlacht von Shimen; Soldaten werden nach der Zahl abgeschlagener Feindköpfe befördert, und Qin entreißt Wei weiteres Land.
- 382: Herzog Xiao von Qin (persönlicher Name Ying Quliang) wird am 6. Dezember 382 v. Chr. im 4. Regierungsjahr seines Vaters Herzog Xian geboren.
Zhou
- 368: Ji Bian übernimmt die Herrschaft und wird König Xian von Zhou. Während seiner Regierungszeit schickt er Geschenke an viele der feudalen Staaten, insbesondere an die Staaten Qin und Chu, die formell seine Vasallen sind. Spät in seiner Regierungszeit erklären sich die Herrscher dieser Staaten selbst zu Königen und erkennen den König von Zhou nicht mehr einmal nominell als ihren Oberherrn an. Fortsetzung 321
- 369: König Lie (375–369)
Zhao
- 349: Markgraf Su tritt um 349 die Herrschaft im Staat Zhao an und regiert bis zu seinem Tod 326. In seiner Regierungszeit lässt er im Norden seines Herrschaftsgebietes eine befestigte Mauer gegen Steppenvölker errichten; diese Anlagen gelten als früher Abschnitt der später sogenannten Großen Mauer. Fortsetzung 326
Wei
- 344: Hui erhebt den Staat Wei vom Marchen zum Königreich und nimmt selbst den Königstitel an. Fortsetzung 319
- 361: Hui verlegt die Hauptstadt von Anyi nach Daliang, um sie vor dem Zugriff des Qin-Staates zu schützen. Anyi liegt auf einem Plateau südlich des Fen-Flusses, nahe des Zusammenflusses von Fen-, Wei- und Gelbem Fluss. Daliang befindet sich im Südosten von Wei an der Grenze zum Staat Song. Von da an wird Wei kurzzeitig auch Liang genannt. In den Jahren 361–355 führt Hui mehrere persönliche Treffen mit Herrschern benachbarter Staaten durch.
- 362: Zwischen 362 und 359 tauscht Hui Gebiete mit Zhao im Norden und Han im Süden aus. Dadurch schafft er sinnvollere Staatsgrenzen, sichert die neue Hauptstadt und erhält mehr Kontrolle über wichtige Handelswege.
- 369: Wei Ying, um 400 geboren, Enkel des Marquess Wen, des Gründers des Staates Wei, und der Sohn von Marquess Wu, seinem Vorgänger, übernimm nach einem Thronfolgekrieg, bei dem Wei beinahe von den Staaten Zhao und Han aufgeteilt wird, den Thron und nimmt den Herrschernamen Hui an. Zunächst regiert er als Markgraf, später erhebt er sich 344 selbst in den Königsrang.
- 370: Markgraf Wu (396–370)
Qi
- 356: Wei übernimmt um 356 die Herrschaft in Qi nach dem Tod seines Vaters. Er nennt sich als Erster Herrscher von Qi "König". Er erweist sich als würdiger Herrscher mit großem Einfluss und Wohlstand im Staat. Die Bürger gelten als fähig, die Generäle als entschlossen und die Armee als stark. Er geht sehr besonnen mit seinen Untergebenen um. Als Spione berichten, dass der General Zhangzi zum Feind (Qin) übergelaufen ist, glaubt König Wei dies nicht und behält Vertrauen. Bald darauf gewinnt Qi einen entscheidenden Sieg; Zhangzi wird als treu erwiesen und der König von Qin bittet Qi um Entschuldigung. Darüber hinaus ermuntert König Wei Kritik an seiner Person und belohnt nach einem gestaffelten System: Wer ihn persönlich kritisiert, erhält die höchste Belohnung, schriftliche Kritik bringt die zweithöchste und weitergeleitete Kritik die geringste Belohnung. Dies führt zunächst zu reger Kritik ("wie ein Marktplatz" vor seinem Zimmer). Nach einem Jahr existieren keine Petitionen mehr, weil alle Probleme gelöst sind und die Staaten Yan, Zhao, Han und Wei seinem Hof ihre Referenz erweisen. - Wei setzt Sun Bin als militärischen Berater ein. Sun Bin ist zuvor von Pang Juan (Wei) bestraft und an den Knien verstümmelt worden. Tian Ji, ein Befehlshaber von Qi, bringt Sun Bin auf Weisung des Königs nach Qi. Da Sun Bin nicht reiten kann, lehnt er den Armeebefehl ab, aber entwickelt in der Folge die Strategien zum Sieg von Qi in der Schlacht von Maling 342, was den Rivalenstaat Wei schwächt und Pang Juan den Tod bringt. Später in der Herrschaft führt König Wei militärische Aktionen gegen Qin und Zhao. - Wei lässt ein bronzenes Ritualgefäß gießen, das die früheste bekannte Erwähnung des Gelben Kaisers trägt (Chen Hou Yinqi dui). - Wei ist verheiratet mit Königin Wei; zudem gibt es Wey Ji (Clan von Wey), Mutter des Prinzen Jiaoshi, sowie Yu Ji (Clan von Yu, mit Namen Juanzhi). Seine Söhne sind Kronprinz Pijiang (regiert später als König Xuan von Qi), Prinz Ying (Vater von Lord Mengchang), Lord Jingguo (Premierminister, erhält das Lehen Xue 322 v. Chr.) und Prinz Jiaoshi. Fortsetzung 320
- 357: Herzog Huan (374–357)
- 376: Wei wird um 378 geboren. Er gehört zur Tian-Dynastie des Staates Qi, als Sohn von Herzog Huan von Tian Qi. Seine Vorfahren sind Viscount Xiang, Viscount Zhuang, Herzog Tai und Herzog Huan von Tian Qi sowie Consort Xiao.
Chu
- 339: Xiong Shang ist der Sohn von Xiong Liangfu, der postum den Namen König Xuan von Chu trägt. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 340 oder 339 v. Chr. besteigt Shang den Thron des Staates Chu und wird König Wei von Chu. Er regiert Chu von 339 bis 329 v. Chr., währenddessen der Staat Chu seine größte territoriale Ausdehnung erreicht. Das Herrschaftsgebiet umfasst nun die mittleren bis unteren Abschnitte des Jangtse sowie das Becken des Huai-Flusses. Während seiner Regierungszeit besiegen und teilen Chu und Qi in den Jahren 334 oder 333 v. Chr. den südöstlich gelegenen Staat Yue, wodurch Chu die Kontrolle über Suzhou, das Jangtse-Delta und das Kanalsystem des ehemaligen Staates Wu erhält. Xiong Shang gehört zum Königshaus von Chu aus der Xiong-Linie, einem Zweig der Familie Mi. Sein persönlicher Name wird im Altchinesischen mit dem Zeichen 商 wiedergegeben, das im modernen Hochchinesisch „Shang“ ausgesprochen wird. Die Sprache des Staates Chu ist in ihrer genauen Natur unsicher, gilt aber wahrscheinlich als nicht-sinitisch. Fortsetzung 329
JAPAN
- 342: Kōrei wird geboren. Sein Eigenname ist Ō-yamato-neko-hiko-futo-ni no mikoto. Seine Mutter ist laut Nihonshoki Oshi-hime, laut Kojiki Oshika-hime no mikoto. Fortsetzung 317
- 392: Nach dem Tod seines Vaters besteigt Kōan am 27. Tag des 1. Mondmonats des Folgejahrs den Thron. Er gilt nach den Chroniken Kojiki und Nihonshoki als 6. Tennō von Japan. Die historische Existenz Kōans bleibt zweifelhaft, da er zu den "acht undokumentierten Kaisern" gehört, über die es nur knappe Überlieferungen gibt. Sein Eigenname lautet nach dem Nihonshoki Yamato-tarashi-hiko-kuni-oshi-hito no mikoto, seine Mutter ist Yoso-tarashi-hime; laut Kojiki heißt er Ō-yamato-tarashi-hiko-kuni-oshi-hito no mikoto, seine Mutter Yoso-taho-hime no mikoto.
- 393: Tennō Kōshō (475–393)
- 408: Am 14. Tag des 1. Mondmonats im 68. Regierungsjahr seines Vaters Kōshō wird Kōan im Alter von 20 Jahren zum Kronprinzen ernannt.
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Links sind nach der jeweiligen Quelle benannt.
11.06.2023 Artikel eröffnet
01.08.2023 Grundstock erstellt
13.12.2025 Grundstock ergänzt