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RÖMISCHE REPUBLIK

(ab urbe condita CDXIX = 419)

  • Konsul Marcus Valerius Corvus (4. Amtszeit)
    Marcus Valerius Corvus wird zum vierten Mal römischer Konsul und teilt sich das Amt mit Marcus Atilius Regulus Calenus.
    Die Sidiciner verbünden sich mit den Ausonern der Stadt Cales und bilden damit einen lokalen Machtblock, der Rom und seine Verbündeten im Süden bedroht. Der Senat weist in diesem Ausnahmefall die Provinzen nicht durch Los zu, sondern überträgt Corvus direkt das Kommando im Operationsgebiet um Cales, da seine bisherigen militärischen Erfolge besonderes Vertrauen genießen.​ Corvus führt römische Truppen in das Gebiet der Ausoner und beginnt den Feldzug gegen Cales, das als befestigte Stadt einen wichtigen Stützpunkt der gegnerischen Allianz bildet. Er schließt die Stadt ein, richtet Belagerungswerke ein und drängt die Verteidiger in eine immer aussichtslosere Lage, bis ein Ausfall oder eine längere Verteidigung nicht mehr erfolgversprechend erscheint.​ Die römischen Truppen stürmen Cales schließlich erfolgreich und bringen die Stadt unter ihre Kontrolle. Nach der Eroberung richtet Rom dort eine Kolonie von etwa 2500 Siedlern ein, um die strategische Position dauerhaft zu sichern und das eroberte Gebiet politisch wie militärisch zu festigen.​ Für den Sieg über Cales erhält Marcus Valerius Corvus einen Triumphzug in Rom; in der späteren Überlieferung verknüpfen einige Quellen mit diesem Erfolg zusätzlich das Ehrenbeinamen Calenus, der den Bezug zu Cales und dem dortigen Feldzug unterstreicht.
  • Fortsetzung 334

ILLYRER

  • König Pleuratus I. (356–335)
  • König Glaukias (335-302)
    Glaukias von den Taulantiern tritt als illyrischer König auf, der den Fürsten Kleitos in dessen Aufstand gegen Alexander den Großen unterstützt. Die Taulantier behalten ihre Unabhängigkeit von Makedonien, während Kleitos bereits vorher als makedonischer Vasall regiert und nun gegen Alexander revoltiert.​ Alexander bereitet im Nordwesten seines Reiches einen Feldzug gegen mehrere illyrische Kräfte vor, als ihn die Nachricht erreicht, dass Kleitos sich gegen ihn erhebt und Glaukias mit den Taulantiern sich Kleitos anschließt. Gleichzeitig planen weitere illyrische Gruppen, etwa die Autariaten unter Pleurias, einen Angriff aus nördlicher Richtung, sodass Alexander von mehreren Seiten bedroht ist.​ Kleitos besetzt die Festung Pelion und die umliegenden Höhenzüge, um Alexanders Vormarsch zu blockieren, während Glaukias mit einem größeren Heer im Anmarsch ist, um sich mit ihm zu vereinigen. Alexander richtet zunächst ein Lager in Sichtweite der Stellung von Kleitos ein, um Pelion rasch zu bedrohen, bevor Glaukias eintreffen kann.​ Glaukias zieht mit einer großen Streitmacht durch das Gebiet der heutigen Korça‑Ebene zur Festung Pelion und erreicht über den Tsangon‑Pass das Gebiet, sodass er seine Truppen mit jenen des Kleitos vereinigt. In diesem Moment ist Alexander zahlenmäßig deutlich unterlegen, erlebt nach antiken Berichten zum ersten und einzigen Mal in diesem Feldzug das Gefühl, taktisch in einer kritischen Lage zu sein, und muss äußerst vorsichtig manövrieren.​ Alexander lässt einen Schutzwall um sein Lager bei Pelion errichten, um seine Armee gegen Angriffe zu sichern, während er gleichzeitig versucht, Pelion zu blockieren. Nachdem Proviant benötigt wird, schickt Alexander einen Teil seiner Reiterei und den Tross unter Philotas in die Ebene von Korça, wobei Glaukias zunächst den Pass nicht ausreichend sichert und so makedonische Beutezüge zulässt.​ Glaukias erkennt diesen Fehler, besetzt anschließend beide Seiten des Tsangon‑Passes und hofft, das zurückkehrende Kontingent des Philotas in einen Hinterhalt zu locken. Alexander reagiert sofort, entsetzt seine Truppen, führt ein kompliziertes Exerzier‑ und Bewegungsmanöver in Schlachtordnung vor den Augen der Illyrer durch und nutzt die so entstehende Verwirrung, um seine Lage zu stabilisieren.​ Glaukias beobachtet von den Höhen und von den Befestigungen Pelions aus die Bewegungen der makedonischen Phalanx und wirkt beeindruckt sowie irritiert von der Präzision und der raschen Umformierung der Truppen. Alexander formiert daraufhin den linken Flügel seiner Phalanx zu einem Keil und stößt plötzlich gegen die auf den Hängen stehenden Truppen des Kleitos vor, die beim Anblick des Angriffs in Unordnung geraten und fliehen.​ Im Anschluss nutzt Alexander die Initiative, droht den taulantischen Verbänden und zwingt das Heer des Glaukias, sich in Richtung Pelion zurückzuziehen und die unmittelbare Feldstellung aufzugeben. Kleitos und Glaukias ziehen sich schließlich in das Gebiet der Taulantier zurück, sodass Alexander auf eine tiefere Verfolgung verzichtet und sich bald anderen Aufstandsherden, darunter Theben, zuwendet.​ Glaukias bleibt als König der Taulantier politisch und territorial bestehen, obwohl er in der Auseinandersetzung bei Pelion militärisch unterliegt. Sein Reich behält seine Unabhängigkeit von der direkten makedonischen Herrschaft, und Glaukias bleibt noch über Jahrzehnte eine bedeutende Machtfigur in der illyrischen Region.
  • Fortsetzung 314

GRIECHEN

(1./2. Jahr der 111. Olympiade)

Epirus

  • König Alexander I. (343/342–331)
    Alexander I. von Epirus lässt um 335 mit seiner Gemahlin Kleopatra eine Tochter namens Kadmeia und einen Sohn zeugen, der später als Neoptolemos II. nach der Vertreibung des Pyrrhos im Jahr 302 für einige Jahre als Herrscher von Epirus regieren wird.
    Während in Makedonien Alexander der Große unmittelbar nach seinem Regierungsantritt seine großen Eroberungspläne im Orient vorbereitet und beginnt, sich nach Osten zu orientieren, führt Alexander I. gleichzeitig im Schatten dieser welthistorischen Unternehmungen seine Kriege am westlichen Rand der griechischen Welt und bleibt damit ein regionaler Akteur, dessen Handeln aber dennoch von den gleichen machtpolitischen Spannungen der Zeit geprägt ist.
  • Fortsetzung 334

Makedonien

  • König Alexander der Große (336-323)
    Alexander der Große (21) zieht im Frühjahr mit etwa 15'000 Mann nach Norden in das Gebiet des heutigen Bulgarien und Rumänien, um Aufstände der thrakischen Stämme niederzuschlagen. Er überschreitet die Donau, besiegt die Thraker und sichert damit die Nordgrenze des makedonischen Reiches.​ Philotas nimmt am Feldzug gegen die thrakischen Stämme teil; Alexander beauftragt ihn und Lysanius mit der Verteilung der Kriegsbeute in den Küstenstädten.
    Anschließend wendet Alexander sich gegen die Illyrer im Westen, die ebenfalls versuchen, die makedonische Oberherrschaft abzuschütteln. Alexander besiegt auch sie im Rahmen des sogenannten Balkanfeldzugs und stellt so die Kontrolle über die nordwestlichen Randgebiete wieder her.​
    Während Alexander im Norden operiert, verbreiten seine Gegner in Griechenland das Gerücht, er sei in Illyrien gefallen und Makedonien sei ohne König. Der athenische Politiker Demosthenes nutzt diese Meldungen, um die Griechen zu einem erneuten Befreiungsversuch von der makedonischen Vorherrschaft zu ermutigen.​ Als erste erhebt sich Theben; die Bürger vertreiben die makedonische Besatzung aus der Stadt und erklären faktisch ihre Unabhängigkeit. Andere Poleis beobachten aufmerksam, ob sich aus dem thebanischen Aufstand eine breitere antmakedonische Koalition bilden kann.​ Alexander reagiert sofort, bricht seinen Feldzug im Norden ab und marschiert mit seinem Heer direkt von Illyrien nach Süden nach Böotien. Er steht plötzlich vor Theben, bevor die Griechen mit einer koordinierten Aktion reagieren können.​ Die makedonische Phalanx unter Perdikkas stürmt schließlich die Stadt, nachdem die Verteidiger den Druck nicht länger halten können. Alexander lässt Theben als abschreckendes Beispiel fast vollständig zerstören: Alle Gebäude werden bis auf die Tempel und das Haus des Dichters Pindar dem Erdboden gleichgemacht.​ Etwa 6000 Thebaner fallen in den Kämpfen oder werden bei der Einnahme getötet. Die übrigen ungefähr 30'000 Einwohner verkauft Alexander in die Sklaverei, was Theben als politische Macht endgültig auslöscht.​ Die Härte gegen Theben schockiert die übrige griechische Welt und zeigt unmissverständlich, wie Alexander gegen Aufstände verfährt. Die anderen Poleis brechen daraufhin ihre Widerstandspläne ab und schicken Gesandtschaften, um ihre Unterwerfung und Loyalität zu erklären.​
    In Korinth lässt Alexander sich erneut die Gefolgschaft der Städte des Korinthischen Bundes bestätigen. Er verschont die korinthischen Bürger und die übrigen loyalen Städte, da er sie als Verbündete und Truppenkontingente für den geplanten Persienfeldzug benötigt.
  • Regent Lyppeion (Paionien, 359/8–335)
  • Regent Patraos (Paionien, 335–315)
    Paionien liegt nördlich von Makedonien und steht im 4. Jahrhundert v. Chr. unter starkem makedonischen Druck. Unter Philipp II. wurde das Reich der Paionen schrittweise in ein abhängiges Königreich umgewandelt und teilweise in die makedonische Sphäre eingegliedert.​Bereits vor 335 beginnen paionische Herrscher, Münzen mit griechischen Legenden zu prägen, was die zunehmende Hellenisierung und die Anlehnung an makedonische Vorbilder zeigt. Diese Münzen tragen häufig den Namen des Königs in griechischen Buchstaben und verbinden lokale Motive mit griechischer Ikonographie.​ Um 335 beginnt Patraos seine Herrschaft als König von Paeonien; sein Name erscheint auf einer Serie von Silbertetradrachmen, die numismatisch in diese Zeit datiert werden. Die genaue dynastische Beziehung zu seinem Vorgänger ist in den Quellen nicht gesichert, doch die Datierung der Münzen legt nahe, dass um dieses Jahr ein Herrscherwechsel stattfindet.​ Patraos selbst bleibt in den erzählenden Quellen der Alexanderhistoriker weitgehend im Hintergrund; seine Präsenz erschließt sich vor allem indirekt über Münzfunde und die Angabe seiner Regierungszeit; er prägt Silbermünzen, vor allem Tetradrachmen, die in Gewicht und Stil dem makedonischen Standard folgen. Auf den Vorderseiten erscheint meist ein nach rechts gewandter Kopf Apollons, was den Anschluss an griechische Bildtradition zeigt.​ Die Rückseiten zeigen regelmäßig einen berittenen Krieger, der einen gefallenen Feind angreift oder niederreitet, während der Name des Königs in griechischen Buchstaben beigefügt ist. Diese Darstellung verbindet paionische Reiterkriegsführung mit dem Prestige griechischer Münzkunst und verweist auf die militärische Elite des Königreichs.​ Patraos regiert bis zu seinem Tod um 315, während Makedonien und die Diadochenkämpfe die politische Großlage bestimmen. Nach ihm setzen andere paionische Könige die Tradition eigener Prägungen fort, doch das Reich bleibt langfristig in der makedonisch-hellenistischen Ordnung eingebunden.
  • Aristoteles (51)
    Aristoteles kehrt nach Athen zurück. Als Nichtbürger (Metöke) darf er kein Eigentum erwerben und mietet das Lykeion, einen Gebäudekomplex mit Gymnasium und Wandelhalle, wo er seine eigene Schule gründet. Dort leitet er Kurse, betreibt intensive Forschungsarbeit, baut ein umfangreiches Manuskriptarchiv auf und veröffentlicht viele philosophische Werke. Aristoteles gibt zwei Arten von Unterricht: vormittags den „akroamatischen“ oder „esoterischen“ Unterricht für fortgeschrittene Schüler und nachmittags exotische Lektionen, die allen offenstehen. In dieser Zeit stirbt seine Frau Pythias. Aristoteles lebt daraufhin mit Herpyllis von Stagira zusammen und bekommt einen Sohn, den er nach seinem Vater Nikomachos nennt Er sammelt große Mengen Material und unterhält zahlreiche Mitarbeiter. Sein Verhältnis zum makedonischen Statthalter Antipatros ist freundschaftlich. Aristoteles begründet zentrale Disziplinen wie Wissenschaftstheorie, Logik, Biologie, Physik und Ethik und entwickelt die Syllogistik als Grundlage der formalen Logik. Mit der Unterscheidung von Form und Materie beantwortet er die Frage nach Entstehung und Veränderung in der Natur. In der Ethik sieht er das Ziel des Menschen im Glück und fordert die Ausbildung von Tugenden. Seine Staatslehre stellt die Gemeinschaft als Voraussetzung des Glücks dar und vergleicht verschiedene Verfassungen. In der Dichtungstheorie beschreibt er die Tragödie als Mittel zur Reinigung von Emotionen. - Die produktivste Schaffensperiode des Aristoteles liegt zwischen 335 und 323 Sie umfasst das achte Buch der „Metaphysik“, die „Kleine naturkundliche Abhandlungen“, die Eudämonische Ethik, Teile der Nikomachischen Ethik, die „Verfassung der Athener“ und möglicherweise die „Ökonomik“
  • Fortsetzung 334

Sparta

Bosporanisches Reich

Bithynien

Salamis

ACHÄMENIDENREICH

ÄGYPTEN

Spätzeit, 31. Dynastie

  • Pharao Chabbasch (338-335)
    Um oder kurz nach 335 scheitert der Aufstand endgültig, und Khabash verliert de facto seine Machtstellung gegenüber den Persern. In der Folge gilt entweder Artaxerxes IV. oder Darius III. als Nachfolger in der offiziellen Herrscherreihe, während Chabbasch nur als aufständischer, aber tatsächlicher letzter einheimischer Pharao in der Forschung beschrieben wird.​ Spätere Quellen aus ptolemäischer Zeit erwähnen Khabash noch als König mit vollem Thronnamen, was zeigt, dass seine Herrschaft rückblickend zumindest in Teilen Ägyptens anerkannt wird. In der modernen Geschichtsschreibung erscheint sein Regierungszeitraum üblicherweise mit etwa 338 bis 335 und markiert damit den letzten selbständigen ägyptischen Herrscher vor der Eroberung durch Alexander den Großen.

KUSCH

  • König Akhraten (350–335)
  • König Nastasen (335-315/310)
    Nastasen ist ein König des Reichs von Kusch, der von 335 bis 315/310 regiert. Seine Mutter heißt Königin Pelkha, und sein Vater ist möglicherweise König Harsiotef. Nastasen ist mit Sekhmakh verheiratet.​ Während seiner Regentschaft besiegt Nastasen eine Invasion, die aus Oberägypten in das Reich von Kusch eindringt. Der Anführer dieser Invasion heißt Kambasuten, vermutlich eine lokale Variante von Khabbash, einem Herrscher aus Oberägypten. Nastasen gewinnt im Zuge seines Sieges zahlreiche wertvolle Boote und andere Kriegsbeute.​ Seine Herrschaft ist durch mehrere Monumente belegt. Eine Granitstele mit einer langen historischen Inschrift wird in Neu-Dongola gefunden und befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Berlin. Ursprünglich steht sie vermutlich im Amun-Tempel von Jebel Barkal. Auf der Stele erscheinen Bilder und Namen seiner Mutter Pelkha und seiner Frau Sekhmakh neben Nastasen. Weitere Artefakte, wie der Silbergriff eines Spiegels sowie mehrere Schabti-Figuren, werden in seinem Grab im Pyramidenkomplex von Nuri (Nu. 15) entdeckt. Nastasen ist der letzte König von Kusch, der im königlichen Friedhof von Napata bestattet wird. Fortsetzung 315

INDIEN

Magadha

Anuradhapura

CHINA

Zeit der Streitenden Reiche
(39./40. Zyklus - Jahr des Feuer-Hundes; am Beginn des Jahres Holz-Hahn)

Qin

Zhou

Zhao

Wei

Qi

Chu

JAPAN

QUELLEN

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08.12.2025 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt

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