1748

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APRIL

0406D: Die Ausgrabung von Pompeji beginnt

0428D: Nordstern-Orden

  • Der Nordstern-Orden (sv. Kungliga Nordstjärneorden) wurde am 28. April 1748 durch den König von Schweden, Friedrich I. an seinem 72. Geburtstag gestiftet und kann als Zivilverdienstorden für hervorragende kulturelle, wissenschaftliche und technische Leistungen an In- und Ausländer verliehen werden. Seit der Verfassungsreform von 1975 wird die Auszeichnung nur noch an Mitglieder des schwedischen Königshauses sowie an Ausländer verliehen. Er wurde früher auch das Schwarze Band genannt.

OKTOBER

1018D: Frieden von Aachen

  • Der Frieden von Aachen war ein am 18. Oktober 1748 abgeschlossenes völkerrechtliches Vertragswerk, welches den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Vorausgegangen war ein Kongress, der seit dem 24. April 1748 in der freien Reichsstadt Aachen begonnen hatte.

LEXIKON

Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand (Hume)

  • Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand ist der Titel, unter dem das Buch An Enquiry Concerning Human Understanding von David Hume im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist. Bei der Erstveröffentlichung in London 1748 war der Titel der erkenntnistheoretischen Schrift noch Philosophical Essays Concerning Human Understanding. Dem entsprechend war die erste deutsche Übersetzung, erschienen 1755 in Hamburg und Leipzig, Philosophische Versuche über die Menschliche Erkenntniß überschrieben. Ein weiterer Titel einer deutschen Übersetzung lautete Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes, zum Beispiel 1869, übersetzt von Julius von Kirchmann. Während Hume für seine Schrift von Seiten der Schulmetaphysik scharf angegriffen wurde, regte er wichtige Veränderungen in der nachfolgenden Philosophie an. Der Herausgeber der deutschsprachigen Erstausgabe, Johann Georg Sulzer, selbst Anhänger Christian Wolffs und keineswegs ein Skeptiker wie Hume, bezeichnete diesen als „Wohlthäter der Philosophie“, nach dessen Kritik das Feld der Metaphysik neu bestellt werden könne. Immanuel Kant ging noch einen Schritt weiter, indem er aus Humes Skeptizismus die Verpflichtung zur kritischen Prüfung der Erkenntnismöglichkeiten ableitete, die ihn zu seiner kritischen Philosophie führte.
  • Mit seinem Traktat über die menschliche Natur hatte David Hume keinen Erfolg, also versuchte er es knapp zehn Jahre später noch einmal. Seine straffere, lesbarere Untersuchung über den menschlichen Verstand, die 1748 erschien, verhalf dem schottischen Philosophen zwar auch nicht zu der erhofften akademischen Karriere; es erwies sich aber als beste Werbung, dass sie kontrovers diskutiert und wegen ihres angeblichen Atheismus von Kirchenvertretern scharf angegriffen wurde. Bis heute zählt die Schrift, die Kant nach eigener Aussage aus dem „dogmatischen Schlummer“ weckte, zu den wichtigsten und einflussreichsten Texten der Philosophiegeschichte. Als Empirist, der nur auf die eigenen Sinne und Erfahrungen vertraut, leuchtet Hume die menschliche Erkenntnisfähigkeit und ihre Grenzen aus. Statt metaphysische Spekulationen anzustellen, sollten wir uns auf die Erforschung der alltäglichen Dinge beschränken, fordert er. Bei aller analytischen Schärfe erinnert das elegant geschriebene Werk daran, dass Philosophie zuallererst für den Menschen da sein sollte. (getAbstract)

Elsterwerda-Grödel-Floßkanal

  • Der Elsterwerda-Grödel-Floßkanal ist eine im 18. Jahrhundert auf persön­liche Anord­nung des säch­sischen Kur­fürsten künstlich ange­legte Wasser­straße. Er führt von der Pulsnitz im süd­branden­burgischen Elster­werda bis zu einem an der Elbe gelegenen Bassin im säch­sischen Grödel. Ur­sprüng­licher Zweck des in der Gegen­wart vor allem zu Nah­erholungs­zwecken genutzten Kanals war es, den hohen Bedarf an Holz im Raum Dresden/Meißen aus in den nörd­lichen Landes­teilen gelegenen Wäldern zu decken. Später diente er bis zur Ein­stellung der Schiff­fahrt im Jahre 1942 in erster Linie als Trans­port­weg für das Gröditzer Eisen­werk. Zum Trans­port wurden auf dem Kanal von Bomätschern gezogene Kähne einge­setzt. Ab den 1960er Jahren bis zur Wende wurde er als Be­wässerungs­kanal genutzt. Der Floß­kanal besitzt seit 1978 den Status eines Bau­denk­mals. Wasser­wirtschaftlich hat er kaum noch Bedeu­tung. Er wird heute auch als Angel­gewässer genutzt. Um einen histo­rischen Ein­blick in die Geschichte des Kanals zu erhalten, wurden 1993 an der Schleuse in Prösen Rekon­struktions­arbeiten durch­geführt und die hölzer­nen Schleusen­tore wieder errichtet. (Artikel des Tages)

Fanny Hill (Cleland)

  • Fanny Hill ist ein erotischer Briefroman von John Cleland, der zuerst 1749 in London erschien.
  • Als Fanny Hill Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals erschien, wurde der Roman als derart obszön und anstößig empfunden, dass sein Autor John Cleland sogar vor Gericht erscheinen musste. Tatsächlich ist die Geschichte nicht ohne Brisanz: Fanny Hill, ein Landmädchen von gerade mal 15 Jahren, kommt nach London, um sich dort ihren Lebensunterhalt als Bedienstete zu verdienen. Sie wird von einer Kupplerin aufgegriffen und landet im Bordell. Zwar wird sie schon nach kurzer Zeit von einem Gentleman gerettet und aufgenommen, gerät aber bald wieder in die Mühle der Prostitution. Erst Jahre später findet Fanny wieder auf den rechten Weg zurück und lebt schließlich als ehrbare Ehefrau. Clelands Roman war nicht so sehr wegen seines Inhalts berüchtigt – die Verführung tugendhafter Mädchen war zu seiner Zeit ein beliebtes Sujet –, sondern vielmehr wegen der Offenheit, mit der Fanny von ihrer Zeit als Edelprostituierte erzählt. Dank Clelands Erzählkunst wirken aber auch diese detaillierten Schilderungen selten pornografisch oder abstoßend. Für den heutigen Leser sind seine Bemühungen, ausdrucksstarke Synonyme für Geschlechtsorgane und Sexualakte zu finden, eher amüsant denn anstößig. Trotzdem wurde Fanny Hill erst vor wenigen Jahrzehnten in den Klub der literarisch wertvollen Bücher aufgenommen. (getabstract)

Felsengarten Sanspareil

  • Der Felsengarten Sanspareil (fran­zösisch sans pareil [sɑ̃paˈʀɛj] = ohne­glei­chen) ist ein 1744–1748 ge­schaf­fener eng­lischer Land­schafts­garten in der Nähe der ober­frän­kischen Ge­meinde Wonsees im Land­kreis Kulm­bach. Der Garten schließt die vor­han­dene Fel­sen­struk­tur des Frän­kischen Juras sowie die mit­tel­alter­liche Burg Zwer­nitz als Staf­fagen in das Garten­konzept ein, dessen Aus­füh­rung Mark­graf Frie­drich von Bay­reuth im Früh­jahr 1744 begann und seine Gattin Mark­gräfin Wil­hel­mine von Bay­reuth nach ihren Vor­stel­lungen voll­endete. Ende 1744 waren das Refe­renten­haus, das Holz­stoß­häus­chen und das Belve­dere fertig­ge­stellt. Im Folge­jahr began­nen die Bau­arbei­ten am Mor­gen­län­dischen Bau, Burg­grafen­haus, Mark­grafen­haus und am Küchen­bau unter maß­geb­licher Betei­ligung des Hof­stucka­teurs Gio­vanni Bat­tista Pe­drozzi. 1746 folgten die Ar­beiten am Ruinen- und Grotten­theater. Zwei Jahre später waren alle Ar­beiten am Garten und an den festen Bauten ab­geschlos­sen und die Anlage konnte mit der Fertig­stel­lung der Stucka­turen im Saal des Morgen­län­dischen Baus als voll­endet gelten. Das ge­samte En­semble steht unter Denkmal­schutz. Der Garten ist vom Baye­rischen Landes­amt für Umwelt als Geotop 477R008 aus­gewie­sen. (Artikel des Tages)

Gemäldegalerie

Herzog Philipp (Parma)

  • Philipp, Herzog von Parma (1720-1765) war der dritte Sohn des Königs Philipp V. von Spanien und dessen zweiter Frau Elisabetta Farnese von Parma. Er war Infant von Spanien und seit 1748 Herzog von Parma; sowie Herzog von Piacenza und Guastalla.

Vom Geist der Gesetze (Montesquieu)

  • Das Buch Vom Geist der Gesetze von Charles de Secondat, Baron de Montesquieu wurde 1748, in der Frühzeit der Aufklärung, unter dem französischen Originaltitel De L'esprit des Loix in Genf erstveröffentlicht. Die Erstveröffentlichung erfolgte anonym, weil Montesquieus Werke der Zensur unterlagen, und tatsächlich wurde das Buch 1751 auf den Index gesetzt. Der Geist der Gesetze stellt Montesquieus Hauptwerk dar. Der französische Untertitel der Originalausgabe „Ou du rapport que les loix doivent avoir avec la constitution de chaque gouvernement, les moeurs, le climat, la religion, le commerce &c., à quoi l'Auteur a ajouté des recherches nouvelles sur les Loix Romaines touchant les Successions, sur les Loix Françoises et sur les Loix Féodales“ (dt.: Oder über den Bezug, den die Gesetze zum Aufbau jeder Regierung, zu den Sitten, zum Klima, der Religion, dem Handel usw. haben müssen, wozu der Autor noch neue Untersuchungen über die römischen Erbfolgegesetze, die französischen Gesetze und die Feudalgesetze hinzugefügt hat) zeigt schon den Umfang der bearbeiteten Themengebiete auf. Die Grundlage für das Buch bilden seine Studien über Aufstieg und Fall des Römischen Reiches. Anders als die christliche Geschichtsphilosophie, die den Niedergang Roms als das Werk göttlicher Vorsehung betrachtete, wollte Montesquieu eine sachbezogene Erklärung finden. Diese Einsichten hat er im Geist der Gesetze zu einer Staats- und Gesellschaftstheorie ausgeformt und versucht, die bestimmenden Faktoren zu definieren, gemäß derer einzelne Staaten ihr jeweiliges Regierungs- und Rechtssystem entwickelt haben. Aus diesen Faktoren ergibt sich der „allgemeine Geist“ („esprit général“) einer Nation und diesem wiederum entspricht der Geist ihrer Gesetze. Deren Gesamtheit ist nach Montesquieu also nicht eine quasi beliebige Summe von Gesetzen, sondern Ausdruck des natürlichen Umfeldes, der Geschichte und des „Charakters“ eines Volkes. Es handelt sich um einen Schlüsseltext der Aufklärung.
  • Es gibt kein Patentrezept für die erfolgreiche Verwaltung eines Staates, zu unterschiedlich sind die Zutaten in jedem einzelnen Fall. Diese Erkenntnis war bei Veröffentlichung von Montesquieus Abhandlung Vom Geist der Gesetze 1748 neu. Dass Regierungsform und Gesetze exakt auf die natürlichen Lebensbedingungen, auf Sitten, Gewohnheiten und religiöse Traditionen eines Landes zugeschnitten sein müssen, war Ergebnis seiner Studien zu Staatssystemen in unterschiedlichen Weltregionen. Statt abstrakt über Zweck und Aufbau eines idealen Staates zu sinnieren, setzte sich der französische Aristokrat mit den konkreten Verhältnissen auseinander; seine auf Reisen durch viele europäische Länder gemachten Beobachtungen flossen in das Werk ein. Mit dieser Vorgehensweise war er seiner Zeit weit voraus: Erst viel später wurden soziologische Methoden Standard. Seine Heimat, das von einem absoluten Monarchen regierte Frankreich, sah er auf dem besten Weg in die Despotie. Zum Schutz vor Willkürherrschaft jeder Art ersann der liberale Aufklärer seine berühmte Lehre von der Gewaltenteilung. Sein Buch wurde ein Bestseller, seine Ideen verbreiteten sich in Europa, überquerten den Atlantik und beeinflussten die Verfassung der USA und die vieler anderer demokratischer Staaten. (getAbstract)

QUELLEN

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07.04.2009 Artikel eröffnet

08.12.2010 Grundstock erstellt

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