1906

Aus WikiReneKousz
1903 | 1904 | 1905 | 1906 | 1907 | 1908 | 1909

Januar

0101D: Französische Rugby-Union-Nationalmannschaft

  • Die Französische Rugby-Union-Nationalmannschaft ist die Nationalmannschaft Frankreichs in der Sportart Rugby Union und repräsentiert das Land bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Die organisatorische Verantwortung trägt die Fédération française de rugby (FFR). Jedes Jahr nimmt die Mannschaft am Turnier Six Nations teil, zusammen mit England, Irland, Italien, Schottland und Wales. Bisher gewann Frankreich den Titel 17 Mal, einschließlich neun Grand Slams, und teilte sich weitere acht Titelgewinne. Seine wichtigsten internationalen Auftritte hat das Team bei den seit 1987 alle vier Jahre stattfindenden Weltmeisterschaften. Seit der ersten Austragung erreichte Frankreich bei allen Weltmeisterschaften mindestens das Viertelfinale. Die Mannschaft stand dreimal im Finale (1987, 1999 und 2011), unterlag aber gegen Neuseeland, Australien und wieder Neuseeland. Frankreich war Gastgeber der Weltmeisterschaft 2007 und auch die Weltmeisterschaft 2023 findet zurzeit dort statt. (Artikel des Tages)

0116D: Algeciras-Konferenz

  • Die Algeciras-Konferenz war eine internationale Konferenz vom 16. Januar bis 7. April 1906 im Hotel Reina Cristina in Algeciras (Spanien), bei der über die Lösung der ersten Marokkokrise entschieden wurde.

0129D: König Friedrich VIII. (Dänemark)

  • Friedrich VIII., (dänisch: Frederik 8.; vollständig: Christian Friedrich Wilhelm Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) (1843-1912) war von 1906 bis 1912 König von Dänemark.

0130D: Pierre Lalo

März

0310D: Grubenunglück von Courrières

  • Eine Explosion unter Tage löst das Grubenunglück von Courrières aus, dem 1.099 Bergleute zum Opfer fallen. Es handelt sich um das schlimmste Grubenunglück in der Geschichte Europas.
  • SRF Tageschronik 2022

April

0407D: Algeciras-Akte zur Beilegung der Marokko-Krise unterzeichnet

  • Die Konferenz von Algeciras besiegelte 1906 Marokkos Schicksal als französisch-spanisches Protektorat. Deutschland war mit Provokationen gegenüber Frankreich an den internationalen Streitigkeiten um das letzte unabhängige Land in Nordafrika beteiligt. Diese riskante Außenpolitik führte letzten Endes direkt in den Ersten Weltkrieg. (dradio.de)

0418D: Erdbeben von San Francisco

  • Das San-Francisco-Erdbeben erschütterte die Küste Nordkaliforniens am 18. April 1906 und gilt als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. In San Francisco kamen durch das Beben und die anschließend ausgelösten Feuer nach offiziellen Angaben rund 3.000 Menschen ums Leben. Die weitgehend akzeptierte Schätzung der Stärke des Bebens liegt bei 7,8 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Andere Quellen gehen von 7,7 bis zu 8,3 auf der Momenten-Magnituden-Skala (siehe Richterskala) aus. Das Epizentrum des Hauptbebens lag etwa 3 km von der Stadt entfernt im Meer nahe „Mussel Rock“. Das Beben erschütterte die Gegend entlang der San-Andreas-Verwerfung nord- wie südwärts 477 km weit. Eine Erschütterung wurde von Oregon bis Los Angeles wahrgenommen, sowie bis nach Nevada. Die Schäden durch das Beben schätzte man seinerzeit auf etwa 405 Millionen Dollar (in heutiger Kaufkraft 10 Milliarden Dollar). Später wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen mit der Hurrikan Katrina-Katastrophe des Jahres 2005 verglichen. Die Berühmtheit des Erdbebens ist dadurch begründet, dass es eine der ersten großen Naturkatastrophen war, die durch fortgeschrittene Technologien wie der Telegrafie, der Fotografie und den Printmedien einem weltweiten Publikum bekannt wurden. Zudem ereignete sich das Beben zu einer Zeit, in der die Seismologie eine Blütezeit erlebte.
  • Mehr als 3000 Menschen starben, als vor 100 Jahren ein Erdbeben die Stadt San Francisco zerstörte. Das Beben von 1906 lieferte den Forschern Daten, die sie noch heute nutzen. Und Seismologen warnen: Die Wahrscheinlichkeit eines starken Bebens in der Region sei nach wie vor hoch. (dradio.de)
  • Das Erdbeben von San Francisco erschütterte am 18. April 1906 die Stadt und wurde eine der bekanntesten Naturkatastrophen des 20. Jahrhunderts. Noch nie wurden ein derartiges Ereignis und seine Folgen von so vielen Hobby-Fotographen so gut dokumentiert. Autor: Herbert Becker (BR2 Kalenderblatt)
  • Um 5.13 Uhr bebt in San Francisco die Erde (Stärke 8). Häuser schwanken und stürzen ein, Kirchenglocken läuten wie wild, Feuer bricht aus. Aber es gibt kein Löschwasser, denn die Wasserleitungen sind auch zerstört. Drei Tage brennt San Francisco. (aref.de)
  • "Klarer Himmel und leichter Nordwind", lautet die Wettervorhersage für San Francisco am 18. April 1906. Doch dann gewaltiges Donnergrollen: Die Erde bebt. Star-Tenor Enrico Caruso stürmt aus dem "Palace Hotel", versucht - wie 200.000 andere Menschen auch - die Stadt zu verlassen. Darunter: Schriftsteller Jack London. "In wilder Angst flohen die Menschen vor dem Feuer", erinnert er sich, "schleppten ihre letzte Habe auf die Hügel. Doch das Feuer folgte ihnen unerbittlich." Ein Erdbeben der Stärke 8,3 erschütterte die kalifornische Metropole. Später entdeckten Geologen: Kalifornien liegt in der größten Erdbebenregion unseres Planeten. Alle 22 Jahre ist mit einem größeren Beben zu rechnen. Das Unglück war der Anfang etlicher Naturkatastrophen im 20. Jahrhundert: Allein 1976 beim Beben in China sterben 650.000 Menschen. Enrico Caruso kam nie mehr nach San Francisco. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

Mai

0508D: Club Deportivo Guadala­jara (Verein)

  • Der Club Deportivo Guadala­jara (zu Deutsch: Sport­verein Guadala­jara) ist ein Profi­fußball­verein aus Guadala­jara, der zweit­größten Stadt von Mexiko. Mit zwölf Titeln ist Depor­tivo Guadala­jara in der heimi­schen Liga die zweit­erfolg­reichste Mann­schaft hinter dem Erz­rivalen Club América, der mit 13 Titeln Rekord­meister der mexi­kani­schen Liga MX ist. Beide Vereine sind die einzi­gen, die seit der Einfüh­rung 1943 un­unter­brochen in der mexi­kani­schen Profiliga vertre­ten sind. Ihre Duelle sind das „Spiel des Jahres“ in Mexiko. Die erfolg­reichste Phase waren die neun Jahre zwischen 1956/57 und 1964/65, in denen sieben Meister­titel errungen wurden. Bis heute ist der Verein der einzige, der die 1943/44 einge­führte Profi­liga vier­mal in Folge (von 1959 bis 1962) gewann. In der jüngeren Ver­gangen­heit war die Mann­schaft, die tradi­tionell aus­schließ­lich aus in Mexiko gebore­nen Spielern besteht, eher im Pokal­wett­bewerb und auf inter­nationa­ler Ebene erfolg­reich. So erreichte sie zwischen 2005 und 2010 drei­mal das Halb­finale der Copa Liberta­dores. Die bedeu­tends­ten Titel auf inter­nationa­ler Ebene waren der Gewinn des CONCACAF Champions’ Cup im Jahr 1962, als das Turnier zum ersten Mal ausge­tragen wurde, sowie der Gewinn seines Nach­folge­wett­bwerbs CONCACAF Champions League im Jahr 2018. (Artikel des Tages)

0510D: in Russland tritt erstmals die Reichsduma zusammen

  • Vor 100 Jahren trat im zaristischen Russland die erste gewählte Volksvertretung, die Duma, zusammen. Ihre Einrichtung war Ergebnis der Revolution von 1905. Sie schien den Weg zu einem demokratischen Russland zu ebnen. Aber diese Hoffnung war verfrüht. (dradio.de)

0512D: Wiener Hygieneausstellung

  • Die „Allgemeine Hygienische Ausstellung“ in Wien fand vom 12. Mai bis 15. Juli 1906 in der Rotunde, der größten Ausstellungshalle und Wahrzeichen der Wiener Weltausstellung 1873, statt. Insgesamt stand den Ausstellern eine Fläche von 13.685 m² zur Verfügung. Die Ausstellung war täglich an 65 Tagen von 9–24 Uhr geöffnet. Im Katalog werden für die Ausstellung folgende „Ziele“ genannt: Verbreitung der Kenntnisse über die Hilfsmittel und Errungenschaften der hygienischen Wissenschaft, die Vermittlung ihres hohen Wertes sowie die mannigfache Belehrung des Volkes über die Gebote und Anforderungen der Gesundheitspflege. Der ersten Hygieneausstellung von 1906 folgten in Wien noch zwei weitere Ausstellungen 1925 und 1937.

0526D: Buffalo Bill gastiert im Wiener Prater

Juni

0626D: 24-Stunden-Rennen von Le Mans

  • Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist ein Langstreckenrennen für Sportwagen, das vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) in der Nähe der französischen Stadt Le Mans veranstaltet wird. Die sogenannten 24 Heures du Mans für Automobile werden seit 1923 (damals über eine Distanz von circa 17,3 km) auf dem ab 1932 etwa 13,5 km langen Circuit de la Sarthe südlich der Stadt ausgetragen, dessen Abschnitte normalerweise auch als Landstraßen genutzt werden. Motorradfahrer hingegen fahren ihr 24 Heures du Mans moto genanntes Rennen auf der wesentlich kürzeren permanenten Rennstrecke Circuit Bugatti. 1955 kam es bei den 24h du Mans zur größten Katastrophe des Motorsports, als durch den tödlichen Unfall eines Teilnehmers weitere 83 Menschen ums Leben kamen.
  • Die "24 Stunden von Le Mans" sind eines der bekanntesten Autorennen der Welt. Vor 100 Jahren fand in dem kleinen Städtchen bei Paris der erste Grand Prix von Frankreich statt. Damit wurde der Motorrennsport begründet, wie er heute noch die Massen begeistert. (dradio.de)

Juli

0720D: finnische Frauen dürfen erstmals wählen gehen

  • Die skandinavischen Länder gelten bei der Gleichstellung von Frauen als vorbildlich. Schon vor 100 Jahren wurde in Finnland das Frauenwahlrecht eingeführt. Es war Resultat des Kampfes der Finnen gegen die russische Vorherrschaft. (Dradio Kalenderblatt)

August

0812D: Harry Houdini befreit sich aus der Todeszelle

  • Der Entfesselungskünstler Harry Houdini trat auf drei Kontinenten auf und war berühmt dafür, sich aus jeder Fesselung befreien zu können. Am 12. August 1906 gelang es ihm sogar, sich aus einer Todeszelle des Washingtoner Gefängnisses zu befreien. (BR2 Kalenderblatt)
  • Videoclip: (youtube.com)

0814D: Wirbelsturm im Bergischen Land

  • Der Wirbelsturm im Bergischen Land 1906 war ein Wetterereignis am 14. August 1906 im Bereich des Landkreises Solingen und Remscheid, das zu großen Schäden und mehreren Todesopfern geführt hat.

September

0905D: Ludwig Eduard Boltzmann

  • Ludwig Eduard Boltzmann (* 20. Februar 1844 in Wien; † 5. September 1906 in Duino, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Physiker und Philosoph. Er lehrte an den Universitäten von Wien, Graz, München und Leipzig. Seine bedeutendsten Leistungen liegen im Bereich der Thermodynamik und der statistischen Mechanik, wo er sich vor allem mit der Frage beschäftigte, wie die reversiblen mikroskopischen Bewegungen von Teilchen zu irreversiblen makroskopischen Prozessen führen können. Als ein glühender Verfechter der Atomistik verteidigte er die reale, objektive Existenz von Atomen gegen die Angriffe von Ernst Mach und Wilhelm Ostwald. Er gilt als einer der Vollender der klassischen Physik des 19. Jahrhunderts, der an den revolutionären Neuerungen der Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie der Relativitätstheorie und der Quantentheorie zwar selbst keinen Anteil mehr hatte, dessen Methoden jedoch in vieler Hinsicht zukunftsweisend waren. Schwer krank und an Depressionen leidend nahm er sich im Alter von 62 Jahren das Leben. (Artikel des Tages)

0928D: Erich von Drygalski begründet in München die Geografie

  • Am 28. September 1906 begründete der in Königsberg geborene Erdvermesser Erich Dagobert von Drygalski in München einen der frühesten geografischen Lehrstühle in Deutschland. Dafür ehrten die Münchner den weit gereisten Forscher und Abenteurer mit einer Drygalski-Allee. (BR2 Kalenderblatt)

Oktober

1003D: der SOS-Notruf wird eingeführt

  • Der internationale Seenotruf SOS wird häufig als Abkürzung von "save our souls!" erklärt. Doch in Wahrheit wurde die Zeichenfolge schlicht deshalb gewählt, weil sie sich leicht aus anderen Signalen heraushören lässt. Vor 100 Jahren wurde sie auf der Welt-Funkkonferenz für international verbindlich erklärt. (dradio.de)

1008D: Karl Ludwig Nessler stellt in London seinen Dauerwellen-Apparat vor

  • Lockige Haare wollten schon die Frauen in der Antike. Mit der Zeit wurden die Techniken immer ausgefeilter: Es wurde gekreppt, papilottiert, gequetscht oder onduliert. Doch nach der Haarwäsche waren die Locken immer wieder verschwunden - bis der Friseur Karl Ludwig Nessler als Charles Nestlé nach London ging und am 8. Oktober 1906 seinen Dauerwellen-Apparat vorstellte. (dradio.de)

1015D: Margarethenhöhe

  • Nach dem Tod ihres Mannes leitete Margarethe Krupp von 1902 bis 1906 die Stahlschmiede in Essen. Dann übernahm Gustav von Bohlen und Halbach das Unternehmen. Margarethe Krupp baute aber etwas auf, das man bis zum heutigen Tag in Essen bewundern kann. (WDR Stichtag 2016)

1016D: Der "Hauptmann" von Köpenick

  • In Köpenick bei Berlin besetzt ein Mann in Hauptmannsuniform gegen 14.30 Uhr mit 10 Soldaten das Rathaus. Er lässt den Bürgermeister und den Kassendirektor verhaften. Dann beschlagnahmt er die Stadtkasse, zahlt "seinen" Soldaten einen "Sold" aus und verschwindet mit dem "Rest". Die Polizei kommt dem Täter schnell auf die Spur und identifiziert ihn als Wilhelm Voigt. In der Haftanstalt ist er ein alter Bekannter. Das Kommandieren hat er nicht in der preußischen Armee gelernt, sondern im Knast. Die Hauptmannsuniform hat er beim Trödler erstanden. Aber Voigt plante mit seiner Aktion keinen Raubüberfall und auch keinen Staatsstreich, sondern er wollte sich mit der Aktion einen Pass ausstellen lassen, den man ihm immer wieder verweigerte. Aber im Rathaus von Köpenick gab es kein Passamt. (aref.de)

1017D: Bildtelegrafie

  • Als Bildtelegrafie bezeichnet man Verfahren zur Fernübertragung von Bildern durch Übermittlung elektrischer Signale.
  • Die elektronische Übermittlung von Bildern ist nicht erst seit Erfindung des Fernsehens ein wichtiges Kommunikationsmittel. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts legte der deutsche Physiker und Mathematiker Arthur Korn mit seinen Entwicklungen zur Bildtelegrafie erste Grundlagen. (dradio.de)

1022D: Paul Cézanne

  • Paul Cézanne (* 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence; † 22. Oktober 1906 ebenda) war ein französischer Maler. Cézannes Werk wird unterschiedlichen Stilrichtungen zugeordnet: Während seine frühen Arbeiten noch von Romantik – wie die Wandbilder im Landhaus Jas de Bouffan – und Realismus geprägt sind, gelangte er durch intensive Auseinandersetzung mit impressionistischen Ausdrucksformen zu einer neuen Bildsprache, die den zerfließenden Bildeindruck impressionistischer Werke zu festigen versucht. Er gab die illusionistische Fernwirkung auf, brach die von den Vertretern der Akademischen Kunst aufgestellten Regeln und strebte eine Erneuerung klassischer Gestaltungsmethoden auf der Grundlage des impressionistischen Farbraumes und farbmodulatorischer Prinzipien an. Seine Malerei rief in der zeitgenössischen Kunstkritik Unverständnis und Spott hervor. Bis in die späten 1890er Jahre waren es hauptsächlich Künstlerkollegen wie Pissarro, Monet und Renoir sowie Kunstsammler und der Galerist Ambroise Vollard, denen sich Cézannes Schaffen erschloss und die zu den ersten Käufern seiner Gemälde zählten. Vollard eröffnete im Jahr 1895 in seiner Pariser Galerie die erste Einzelausstellung, die zu einer breiteren Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers führte. Aus der Vielzahl der nach Cézannes Tod sich an dessen Werk orientierenden Künstler sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne'schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne. Cézannes Bildthemen waren oft Badende, die Landschaft um das Gebirge Montagne Sainte-Victoire, Stillleben und Porträts seines Modells, seiner Geliebten und späteren Frau, Hortense Fiquet.

1031D: Die Gebrüder Voisin gründen 1906 die erste Fabrik für Motorflugzeuge

  • Flugzeuge, die hunderte von Menschen über die Meere fliegen, zum Tauchkurs in Ägypten, zum Wellnessevent in Sri Lanka - nichts dieser Art bringt den Durchschnittsbürger noch zum Staunen. Dabei ist die erste Flugzeugfabrik der Welt erst heute vor hundert Jahren von den Gebrüdern Voisin gegründet worden. (dradio.de)

November

1103D: Alzheimer-Krankheit

  • Die Alzheimer-Krankheit (AK) (lateinisch Morbus Alzheimer) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die in ihrer häufigsten Form bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und für ungefähr 60 Prozent der weltweit etwa 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich zeichnet. Charakteristisch ist eine zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die in der Regel mit einer Abnahme der täglichen Aktivitäten, mit Verhaltensauffälligkeiten und neuropsychologischen Symptomen einhergeht. Bereits viele Jahre bevor erste klinische Symptome sichtbar werden, bilden sich im Gehirn des Betroffenen Plaques, die aus fehlerhaft gefalteten Beta-Amyloid-(Aβ-)Peptiden bestehen. Zusammen mit den Plaques sind Neurofibrillen, die sich in Form von Knäueln in den Neuronen ablagern, kennzeichnend (pathognomonisch) für die Erkrankung. Morbus Alzheimer gehört zu den Tauopathien, da sich bei dieser neuodegenerativen Erkrankung fehlerhafte Tau-Proteine aus dem Zellkörper heraus an die Axome anlagern und nicht mehr zurück in den Zellkörpern können und die Zellen bis zur Unfähigkeit hin einschränken. Die zugrunde liegenden Veränderungen sind noch nicht behandelbar. Bis heute ist die Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht vollständig geklärt. Auf genetischer Ebene wurde eine Variante im Gen für das ApoE identifiziert, die einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung darstellt. Darüber hinaus wurden kausale Mutationen in drei verschiedenen Genen gefunden (Präsenilin-1 und -2 und Amyloid-Precursor-Protein (APP, Amyloid-Vorläuferprotein), die als Auslöser der seltenen früh auftretenden Unterform gelten. Die Veränderungen in allen vier Genen führen dazu, dass sich früher als bei der nichterblichen-sporadischen Form große Mengen von Beta-Amyloid im Gehirn anhäufen. Ihr Anteil an der Entstehung von Alzheimer (population attributable risk) wird auf maximal 30 % geschätzt.
  • Im Jahr 2020 werden weltweit etwa 30 Millionen Menschen von Alzheimer-Demenz betroffen sein. Alzheimer wird zu einer Volkskrankheit. 1906 wurde die Erkrankung von Alois Alzheimer erstmals medizinisch beschrieben. (dradio.de)
  • Die Erkrankung war rätselhaft, Alois Alzheimer fand die Erklärung: Am 3. November 1906 beschrieb der Psychiater, welche Ursachen er für den schleichenden Gedächtnisverlust bei einigen seiner Patienten ausgemacht hatte. (BR2 Kalenderblatt)

1108D: Eröffnung der Kammerspiele am Deutschen Theater in Berlin

  • Ist heute von den Kammerspielen oder Werkstattbühnen der großen Theater die Rede, ist kaum jemandem bewusst, seit wann es sie gibt und wer einst diese Idee geboren hat: kein anderer als Max Reinhardt, der große Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Gründer der Salzburger Festspiele und Chef eines wahrhaften Theaterimperiums. (dradio.de)

1112D: Der Brasilianer Alberto Santos-Dumont macht das Fliegen in Europa populär

  • Wie kaum ein anderer hat Alberto Santos-Dumont die frühe Luftfahrt geprägt. Sein erstes lenkbares Luftschiff flog er 1899. 1906 gelang ihm der erste offiziell anerkannte Fluggeschwindigkeitsweltrekord. (dradio.de)

1113D: Grundstein für das Deutsche Museum wird gelegt

  • Um 1900 kam der Durchbruch für die Ingenieurswissenschaften in fast allen Lebensbereichen, doch die Bevölkerung wusste kaum, was ihr Leben plötzlich so einschneidend veränderte. Oskar von Miller, Energiebündel und Starkstromtechniker hatte die Vision von einem technischen Museum für das Volk. Am 13. November war Grundsteinlegung für das Deutsche Museum in München. (BR2 Kalenderblatt)

1115D: Reichsparteischule der SPD

  • Die Reichsparteischule der SPD wurde am 15. November 1906 in der Lindenstraße 3 in Berlin gegründet. Sie war die erste dauerhafte Einrichtung einer deutschen Partei, die gezielt Parteifunktionäre schulte. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde sie geschlossen.
  • Die am 15. November 1906 eröffnete zentrale Parteischule der SPD hatte den Charakter einer Elite-Einrichtung. 8 Professoren kamen auf maximal 30 Schüler. Dass die Seele dieser wahrhaft beeindruckenden Schule die wegen ihres pädagogischen Talents allseits gepriesene Rosa Luxemburg war, ist kaum bekannt. (dradio.de)

Dezember

1214D: SM U 1

  • SM U 1 (Seiner Majestät Unterseeboot 1) war das erste deutsche Militär-U-Boot und wurde am 14. Dezember 1906 von der Kaiserlichen Marine in Dienst gestellt.
  • Die Idee, mit einem Boot unter der Wasseroberfläche zu fahren, lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Das erste funktionsfähige U-Boot wurde Ende des 18. Jahrhunderts in England gebaut. Wirklich vorangetrieben wurde die Entwicklung aber erst, als die Militärs sich für U-Boote interessierten. Vor 100 Jahren stellte die Kaiserliche Marine des Deutschen Reichs ihr erstes U-Boot in Dienst. (dradio.de)

1225D: Reginald Aubrey Fessenden strahlt die erste Rundfunksendung aus

  • Die Geschichte des Radios setzt für viele in den 20er Jahren ein, als zunächst amerikanische und dann europäische Sender mit dem Rundfunkbetrieb begannen. Aber es gibt auch eine Vorgeschichte, die nicht minder spannend ist. In ihr geht es um die Erforschung der Elektrizität, um drahtlose Telegraphie, um rivalisierende Telegraphenkonzerne und um Pioniere der Technik. Einer von ihnen war Reginald Fessenden, ein Kanadier, der entscheidenden Anteil am Aufbau des amerikanischen Rundfunks hatte. Am Heiligabend 1906 ging er mit einer ersten Radiosendung in die Geschichte ein. (dradio.de)

1230D: Enrico Caruso singt "Ideale"

Lexikon

Asrael – Symphonie c-moll op. 27 (Suk)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Josef Suk war am Prager Konservatorium der Lieblingsschüler von Antonin Dvorak und ging im Hause seines Lehrers ein und aus. Suk verehrte Dvorak und verliebte sich in dessen Tochter Otilka. Nach der Heirat lebten die beiden glücklich - bis Otilka wenige Monate nach ihrem Vater Antonin Dvorak starb. In seiner fassungslosen Trauer um Schwiegervater und Ehefrau komponierte Suk ein monumentales Orchesterwerk: seine Sinfonie «Asrael», benannt nach dem Todesengel im islamischen Glauben. Die Sinfonie galt lange Zeit als eines der wichtigsten tschechischen Werke. In der Diskothek stehen fünf Interpretationen von Suks Sinfonie im Vergleich. Gäste von Eva Oertle sind die Tonmeisterin Michaela Wiesbeck und der Dirigent Jan Schultsz. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Ausbesserungswerk München-Neuaubing

  • Das Ausbesserungswerk München-Neuaubing, abgekürzt als AW München-Neuaubing, war ein Eisenbahnausbesserungswerk im Westen der bayerischen Landeshauptstadt München im heutigen Stadtteil Aubing. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen eröffneten das Werk 1906 als Centralwerkstätte Aubing mit zwei Reparaturhallen. In den folgenden Jahren wurde es mehrfach erweitert. Bis 1927 errichtete die Deutsche Reichsbahn eine dritte Wagenreparaturwerkstatt. Während das Werk als Güterwagen-Ausbesserungswerk eröffnet wurde, diente es später vor allem der Instandhaltung von Personenwagen. Zudem wurden Triebwagen und vereinzelt Elektrolokomotiven ausgebessert. Ende 2001 legte es die Deutsche Bahn still. Große Teile der ehemaligen Werkstattgebäude stehen heute unter Denkmalschutz. (Artikel des Tages)

Dreadnought

  • Der englische Begriff Dreadnought (von englisch dread nought frei übersetzt ‚Fürchtenichts‘) bezeichnete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen neuen Typ von Kriegsschiff, der ab 1906 die bis dahin vorherrschenden Linienschiffe in jeder Hinsicht übertrumpfte. Der Begriff geht zurück auf das erste Schiff dieser Art, die in jenem Jahr fertiggestellte HMS Dreadnought. Die Vorgängerbauten, die noch nicht über eine Bewaffnung mit einem Einheitskaliber verfügten, wurden fortan als „Pre-Dreadnoughts“ oder Einheitslinienschiffe bezeichnet. Alle diese Bezeichnungen waren aber nur von umgangssprachlicher Bedeutung, während amtliche Stellen diese Typen weiter als „Linienschiffe“ bzw. „Großlinienschiffe“ oder „Schlachtschiffe“ einstuften. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Begriff allmählich durch „Großkampfschiff“ oder „Schlachtschiff“ verdrängt.

Erzählung "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" (Rilke)

  • 350 Zeilen, hingeschrieben in einer Herbstnacht bei Kerzenlicht: Auch wenn der Mythos um die Entstehung der Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke später entzaubert wurde, trägt Rilkes Jugendwerk doch etwas Unmittelbares in sich, das das letzte Jahrhundert überdauert hat. Die kurzen Szenen werfen Schlaglichter auf ein zu früh beendetes Leben: Erst 18 Jahre alt, fällt die Hauptfigur auf einem Schlachtfeld in Ungarn. Doch die historische Kulisse ist nebensächlich, austauschbar. Der Fokus liegt auf den Ängsten und Träumen des jungen Fahnenträgers, der kurz vor der entscheidenden Schlacht eine Liebesnacht in einem prunkvollen Schloss verbringt. Das Gedicht wurde zur Identifikations- und Projektionsfläche unzähliger junger Soldaten, „und viele dünne Bände der Insel-Ausgabe verwesen auf den Schlachtfeldern mit den Gebeinen jener, die dem dunklen Rufe folgen mussten: ,und dann der Feind ...‘“, so der Schriftsteller Wolfgang Paul. Auch wenn die Erlebnisse des Krieges heute vielen Lesern fremd sind, hat der Cornet mit seinem knappen, bildreichen Stil und seinen zeitlosen Themen nichts von seiner Wirkungsmacht verloren. (getAbstract 2018)

Lutherkirche (Hamburg-Neustadt)

  • Die Lutherkirche war ein Kirchengebäude in Hamburg-Neustadt, das als Filialkirche ohne eigene Pfarrgemeinde zur Hauptkirche St. Michaelis gehörte. Die Kirche in der Karpfangerstraße wurde 1905/06 zusammen mit dem angrenzenden Haus der Deutschen Seemannsmission im Wolfgangsweg erbaut. Die Entwürfe für beide Gebäude stammten von Hugo Groothoff, der die Kirche im neugotischen Stil als Zentralbau auf sehr begrenztem Raum ausführte. Bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört. Das Kirchengrundstück wurde in der Nachkriegszeit mit einem Altersheim für Seefahrer bebaut. Nur wenige Ausstattungsgegenstände der Kirche haben überdauert: Die Luther-Statue befindet sich heute bei St. Nikolai in Moorfleet, das Adlerpult in St. Michaelis. 1995 plante die Stiftung, das Altersheim wegen der schlechten Auslastung zu schließen. Der Hungerstreik eines Bewohners trug mit zur Verzögerung dieses Plans bei. Die verbliebenen Bewohner sollten im Altenheim „Fallen Anker“ in Hamburg-Othmarschen untergebracht werden. Schließlich wurde das Altersheim geschlossen, 1997 wurde das Ensemble aus Seemannshaus am Wolfgangsweg und Neubau an der Karpfangerstraße saniert. Ab 2015 wurde das Haus Karpfangerstraße 9 zusammen mit dem Haus Wolfgangsweg 12 zu einem Wohngebäude für Mikroappartements umgebaut. (Artikel des Tages)

New-Croton-Talsperre

  • Die New-Croton-Talsperre (englisch: New Croton Dam) ist ein Teil des Wasserversorgungssystems der Stadt New York und steht am Croton River, einem Zufluss des Hudson River, bei Croton-on-Hudson, etwa 35 km nördlich der Stadt New York. Die Staumauer aus Mauerwerk wurde zwischen 1892 und 1906 gebaut.

Roman "Der Dschungel" (Sinclair)

  • Upton Sinclairs Enthüllungsroman Der Dschungel kann auch heute noch schockieren – mehr als 100 Jahre nach seiner Entstehung. Der Autor zeigt darin das erbärmliche Leben am Boden der amerikanischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dank realitätsnahen Dialogen und detailreichen Schilderungen kommt der Leser dem Geschehen näher, als ihm lieb sein kann. Die Hauptfigur, Jurgis Rudkus, verlässt mit seiner Verlobten seine Heimat Litauen, um sein Glück in den USA zu finden. Doch der amerikanische Traum platzt schnell. Wie viele andere findet Jurgis einen Job in den Schlachthöfen, wo die Arbeiter nicht mehr Wert haben als das Vieh, das sie schlachten. Jurgis’ Familie wird Opfer von Ausbeutung und Ungerechtigkeit, die Hälfte stirbt oder verschwindet. Sinclair prangert gnadenlos das frühkapitalistische System der USA an. Seine Kritik verpackt er gekonnt in eine so mitreißende wie bestürzende Geschichte. Gegen Ende verliert er sich leider in stereotyper sozialistischer Propaganda, mit der er den narrativen Rahmen zum Leidwesen des Lesers verlässt. (getAbstract 2016)

Roman "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" (Musil)

  • Die Verwirrungen des Zöglings Törleß gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Romane um 1900. Er ist zeitlos in der Schilderung des Lebensgefühls Pubertät: das Warten und Suchen, die Leere und Langeweile, das Gefühl, vor einem Tor zu stehen, das sich noch nicht aufgetan hat. Aus heutiger Perspektive ist das Buch geradezu hellsichtig, was diktatorische Systeme betrifft: Es scheint die perverse Vernichtungslogik des Nationalsozialismus an zwei jugendlichen Klassentyrannen sowie ihrem Opfer und ihrem Mitläufer durchzudeklinieren. Während heute das Thema Homosexualität unter Internatsschülern kaum noch schockiert, so ist man doch sehr irritiert darüber, wie das Gewaltopfer vom Erzähler als „moralisch minderwertig“ taxiert wird. Der Mitläufer Törleß empfindet kein Mitleid mit dem Gefolterten, er hilft ihm lange nicht und am Ende nur, um dem Ganzen selbst zu entkommen – und er empfindet bis zum Schluss ausdrücklich keine Reue. Während die Erzählweise, wenn sie nah an Törleß ist, durch ihre Modernität überzeugt, nervt sie an den vielen Stellen, wo der Erzähler es besser weiß und das Erleben der Hauptfigur nicht nur kommentiert, sondern sogar korrigiert. (getAbstract 2013)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.