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LEXIKON

Amelios Gentilianos

  • Amelios Gentilianos (* wohl zwischen 216 und 226; † wohl zwischen 290 und 300) war ein antiker Philo­soph. Er war Neu­platoni­ker und gehörte der Philo­sophen­schule in Rom an, die von seinem Lehrer Plotin, dem Begrün­der des Neu­platonis­mus, geleitet wurde. Unter den Schülern Plotins spielte Amelios eine heraus­ragende Rolle. Als sein Lehrer tödlich erkrankte, verließ er 268/269 Rom und über­siedelte in den Osten des Römi­schen Reichs. Er ließ sich in Apameia in Syrien nieder. Sein umfang­reiches Werk ist nur fragmen­tarisch erhalten geblie­ben. Als Platoni­ker vertrat Amelios die von Platon einge­führte Ideen­lehre, wobei er von deren neu­platoni­scher Interpre­tation aus­ging. Unter Ideen verstan­den die Platoni­ker die ewigen metaphysi­schen Urbilder der vergäng­lichen Sinnes­objekte. Den Ideen schrieben sie eine objek­tive Existenz in einem rein geisti­gen Bereich, der intelli­giblen Welt, zu. Nach­drücklich setzte sich Amelios für die neu­platonische Über­zeugung ein, der zufolge die Ideen nur inner­halb des Nous, der göttlichen Welt­vernunft, zu verorten sind. Die im antiken Platonis­mus vorherr­schende Meinung, die Anzahl der Ideen sei begrenzt, lehnte er jedoch ab. Er meinte, es gebe un­endlich viele Ideen. (Artikel des Tages)

Historia Augusta

  • Die Historia Augusta (Kaiser­geschich­te, auch Scripto­res Historiae Augustae; der ur­sprüng­liche Titel ist nicht über­liefert) ist eine auf Latein ver­fasste spät­antike Samm­lung von 30 Viten (Lebens­beschrei­bungen) römi­scher Kaiser und Usur­pato­ren für die Zeit von Hadrian bis Numerian/Carinus (117–284/85). Das Werk gibt sich als Samm­lung von Kaiser­biogra­phien aus, die von sechs ver­schiede­nen Auto­ren in der Zeit um 300 ver­fasst worden seien. Die moderne For­schung hat jedoch plausi­bel machen können, dass die Ver­fasser­namen fiktiv sind und die Historia Augusta in Wahr­heit von nur einem einzi­gen Autor verfasst worden ist. Dieser anonyme Verfas­ser hat zahl­reiche fiktive Ele­mente in die Viten einge­floch­ten und mehrere Ereig­nisse falsch darge­stellt. Die große Mehr­heit der For­scher akzep­tiert diese Sicht­weise heute. Zahl­reiche Einzel­fragen sind aber weiter­hin Gegen­stand der wissen­schaft­lichen Diskussion. (Artikel des Tages)

QUELLEN

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26.03.2022 Artikel eröffnet