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*Comte Isaac de Camondo (* 3. Juli 1851 in Konstantinopel; † 7. April 1911 in Paris) war ein Bankier, Musiker, Kunstsammler und Mäzen. Er entstammte einer jüdischen Bankiersfamilie und lebte ab Ende der 1860er Jahre in Frankreich, wo er ab 1874 in der Pariser Filiale des Familienunternehmens arbeitete. Später engagierte er sich auch in anderen Unternehmen. Als Diplomat vertrat er einige Jahre das Osmanische Reich als Generalkonsul in Paris. Camondo bewunderte die Musik von Richard Wagner und komponierte selber, darunter die Oper Le Clown, die in Frankreich und im Ausland zur Aufführung kam. Über mehrere Jahrzehnte trug er eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken verschiedener Epochen und Kulturen zusammen. Herausragend ist seine Bedeutung als Sammler impressionistischer Werke, zu deren frühesten Förderern er gehörte. Seine umfangreichen Kunstsammlungen stiftete Camondo, teilweise schon zu Lebzeiten, dem Louvre. Seine Sammlung impressionistischer Gemälde ist heute im Musée d’Orsay zu sehen. (Artikel des Tages) | *Comte Isaac de Camondo (* 3. Juli 1851 in Konstantinopel; † 7. April 1911 in Paris) war ein Bankier, Musiker, Kunstsammler und Mäzen. Er entstammte einer jüdischen Bankiersfamilie und lebte ab Ende der 1860er Jahre in Frankreich, wo er ab 1874 in der Pariser Filiale des Familienunternehmens arbeitete. Später engagierte er sich auch in anderen Unternehmen. Als Diplomat vertrat er einige Jahre das Osmanische Reich als Generalkonsul in Paris. Camondo bewunderte die Musik von Richard Wagner und komponierte selber, darunter die Oper Le Clown, die in Frankreich und im Ausland zur Aufführung kam. Über mehrere Jahrzehnte trug er eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken verschiedener Epochen und Kulturen zusammen. Herausragend ist seine Bedeutung als Sammler impressionistischer Werke, zu deren frühesten Förderern er gehörte. Seine umfangreichen Kunstsammlungen stiftete Camondo, teilweise schon zu Lebzeiten, dem Louvre. Seine Sammlung impressionistischer Gemälde ist heute im Musée d’Orsay zu sehen. (Artikel des Tages) | ||
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*Der Niederländer Heike Kamerlingh Onnes beobachtet als Erster den Effekt der Supraleitung. | |||
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Version vom 11. April 2021, 15:03 Uhr
JANUAR
0102D: Belagerung der Sidney Street
0105D: Bioparco Rom
- Der Bioparco Rom wird eröffnet. Der Zoo für die italienische Hauptstadt ist vom Tierhändler Carl Hagenbeck nach Hamburger Vorbild konzipiert.
0111D: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
- Auf Vorschlag des Theologen Adolf von Harnack wird in Berlin die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die Vorläuferin der Max-Planck-Gesellschaft, als Trägerin zahlreicher Forschungsinstitute gegründet.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011
0113D: Die Ratten (Schauspiel)
- Am Berliner Lessingtheater wird die Tragikomödie Die Ratten von Gerhart Hauptmann uraufgeführt.
- getAbstract 2014
0118D: Fanghaken für Flugzeuge
- Dem Flugpionier Eugene Burton Ely gelingt – zwei Monate nach dem ersten erfolgreichen Start – erstmals auch die Landung auf einem Schiff, auf einer Plattform des schweren Kreuzers USS Pennsylvania. Dabei kommt das bis heute verwendete Fanghakensystem von Hugh Robinson zur Anwendung.
0121D: Framheim (Basislager)
- Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen errichtet im Ross-Schelfeis in der Nähe des 80. Breitengrades das Camp Framheim als Basislager für seine Antarktisexpedition.
0121D: The March of Women (Lied)
- The March of Women von Ethel Smyth, das später zur Hymne der englischen Suffragettenbewegung wird, wird in der Pall Mall in London uraufgeführt.
0121D: Rallye Monte Carlo
- Die erste Rallye Monte Carlo, initiiert von Albert I., beginnt. In Genf, Paris, Boulogne-sur-Mer, Berlin, Wien und Brüssel starten insgesamt 20 Teilnehmer in Richtung Monaco.
0123D: Siemens-Schuckert I (Luftschiff)
- Von der Luftschiffhalle in Biesdorf startet das halbstarre Luftschiff Siemens-Schuckert I zu seinem ersten Probeflug.
0124D: In Japan werden zwölf oppositionelle Anarchisten hingerichtet
0126D: Wasserflugzeug
- Dem US-amerikanischen Luftfahrtpionier Glenn Curtiss gelingt erstmals ein Start mit einem Wasserflugzeug.
0126D: Der Rosenkavalier (Oper)
- Am Königlichen Opernhaus in Dresden findet die Uraufführung der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss unter der Leitung von Ernst von Schuch statt. Das Libretto stammt von Hugo von Hofmannsthal, der dieses seinem Freund Harry Graf Kessler widmet.
- Klassikarchiv
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011
FEBRUAR
0215D: Die Hose (Sternheim)
0218D: Luftpost
- Der französische Pilot Henri Pequet führt die erste Postbeförderung mittels Flugzeug durch. Er transportiert in Indien mit seinem Doppeldecker 6.000 Briefe und Postkarten von Allahabad ins acht Kilometer entfernte Naini.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2021
0220D: Die Aktion (Zeitschrift)
- Die erste Ausgabe der Zeitschrift Die Aktion, Zeitschrift für freiheitliche Politik und Literatur von Franz Pfemfert erscheint. Sie wird dem Expressionismus zum Durchbruch verhelfen.
MÄRZ
0301D: Sächsischer Bergsteigerbund
- Der Sächsische Bergsteigerbund, der größte sächsische Sportverband, wird in Dresden gegründet.
0305D: Haus der Industrie (Wien)
- Kaiser Franz Joseph I. eröffnet in Wien das Haus der Industrie.
0318D: Die Dämmerung (Gedicht)
- In der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm erscheint Alfred Lichtensteins Gedicht Die Dämmerung.
0319D: Internationaler Frauentag
- Von Clara Zetkin initiiert, wird in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn und der Schweiz erstmals ein Internationaler Frauentag begangen.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2006
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2011
0320D: Beilis-Affäre
0322D: SMS Kaiser (Schiff)
- In Kiel läuft mit der SMS Kaiser das erste mit Turbinen angetriebene deutsche Linienschiff vom Stapel.
0325D: Dům umění (Brünn)
- Mit einer Ausstellung der Vereinigung deutsch-mährischer bildender Künstler wird in Brünn das Kaiser-Franz-Josephs-Jubiläums-Künstlerhaus eröffnet.
0325D: Brand der Triangle Shirtwaist Factory
- Beim Brand der Triangle Shirtwaist Factory in New York City kommen 146 großteils minderjährige Arbeiterinnen ums Leben. Die Leichen werden zum Teil am Arbeitsplatz sitzend vorgefunden, den sie sich nicht zu verlassen getraut haben.
0328D: SMS Goeben (Schiff)
- In der Schiffswerft Blohm & Voss in Hamburg wird der Schlachtkreuzer SMS Goeben vom Stapel gelassen. Ab August 1914 läuft sie als Yavuz Sultan Selim unter türkischer Flagge.
APRIL
0407D: Isaac de Camondo
- Comte Isaac de Camondo (* 3. Juli 1851 in Konstantinopel; † 7. April 1911 in Paris) war ein Bankier, Musiker, Kunstsammler und Mäzen. Er entstammte einer jüdischen Bankiersfamilie und lebte ab Ende der 1860er Jahre in Frankreich, wo er ab 1874 in der Pariser Filiale des Familienunternehmens arbeitete. Später engagierte er sich auch in anderen Unternehmen. Als Diplomat vertrat er einige Jahre das Osmanische Reich als Generalkonsul in Paris. Camondo bewunderte die Musik von Richard Wagner und komponierte selber, darunter die Oper Le Clown, die in Frankreich und im Ausland zur Aufführung kam. Über mehrere Jahrzehnte trug er eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken verschiedener Epochen und Kulturen zusammen. Herausragend ist seine Bedeutung als Sammler impressionistischer Werke, zu deren frühesten Förderern er gehörte. Seine umfangreichen Kunstsammlungen stiftete Camondo, teilweise schon zu Lebzeiten, dem Louvre. Seine Sammlung impressionistischer Gemälde ist heute im Musée d’Orsay zu sehen. (Artikel des Tages)
0408D: Supraleiter
- Der Niederländer Heike Kamerlingh Onnes beobachtet als Erster den Effekt der Supraleitung.
0419D: Der Panthersprung nach Agadir
0427D: Huanghuagang-Aufstand
MAI
0506D: Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden
0509D: Schwarze Hand
0522D: Der brave Soldat Schwejk (Hašek)
0524D: Iamdudum in Lusitania (Enzyklika)
0525D: Mexikanische Revolutionäre stürzen den Diktator Porfirio Díaz
0530D: Indianapolis 500
Juli
0701D: Zweite Marokkokrise
0719D: Reichsversicherungsordnung (Deutsches Reich)
0724D: Entdeckung der Inkastadt Machu Picchu
- Anfang des Monats war sie in den Schlagzeilen: Die alte Inka-Stadt Machu Picchu in den Bergen von Peru. Leider keine guten Schlagzeilen. Ein deutscher Tourist hat dort eine Absperrung ignoriert und ist auf einem der steilen Abhänge zu Tode gestürzt, als er ein Selfie machen wollte. Entdeckt wurde Machu Picchu erst am 24. Juli 1911. (WDR Stichtag 2016)
- Machu Picchu wurden durch den US-amerikanischen Forscher Hiram Bingham in den peruanischen Anden entdeckt. Die Ruinen zählen zu den berühmtesten archäologischen Stätten der Welt. Heute ist bekannt, dass die Siedlung keineswegs ein Machtzentrum der Inka darstellte, wie lange vermutet wurde. (dradio.de 2011)
August
0810D: Parliament Act (Vereinigtes Königreich)
- Der Parliament Act ist ein Gesetz des britischen Parlaments vom 10. August 1911 (abgeändert 1949). Es beschneidet die Rechte des Oberhauses (engl. House of Lords) im Parlament, indem es festlegt, dass das Oberhaus Gesetze, die vom Unterhaus (engl. House of Commons) beschlossen wurden, nicht mehr aufheben oder beliebig lang hinauszögern kann. Damit bestätigt es das Unterhaus als die oberste gesetzgebende Gewalt. Am 16. Dezember 1949 wurden die Rechte des Oberhauses durch einige Änderungen im Parliament Act weiter eingeschränkt, indem die Zeitspanne des aufschiebenden Vetos gegen Gesetzesentwürfe von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt wurde. Vor der Verabschiedung des Parliament Act schwelte ein Machtkampf zwischen Ober- und Unterhaus, der durch Verabschiedung des Gesetzes eindeutig zugunsten des Unterhauses entschieden wurde. Die Mitglieder des Oberhauses sind – im Gegensatz zum Unterhaus – nicht vom Volk gewählt; der Parliament Act war deshalb ein wichtiger Schritt zu einer demokratischeren Gesetzgebungsstruktur. Großbritannien hat keine geschriebene Verfassung, der Parliament Act kann jedoch als Teil des britischen Verfassungsrechts angesehen werden.
0821D: In Paris wird das berühmte Gemälde aus dem Pariser Louvre gestohlen
- Zeitungen vermuteten ein Komplott des Deutschen Kaiserreiches, Pablo Picasso wurde von der Polizei verhört: 1911 erschütterte der Diebstahl der Mona Lisa Frankreich. Bis sie hinter einem italienischen Ofen wieder auftauchte. (dradio.de 2011)
September
0907D: St. Pauli Elbtunnel
- Der 1911 eröffnete St. Pauli Elbtunnel – in Abgrenzung zum seit 1975 bestehenden Neuen Elbtunnel auch Alter Elbtunnel genannt – unterquert die Norderelbe auf einer Länge von 426,5 Metern und verbindet mit zwei Tunnelröhren die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken (Nordeingang) mit der Elbinsel Steinwerder (Südeingang). Er wird als öffentlicher Verkehrsweg, sowohl von Fußgängern und Radfahrern sowie eingeschränkt von Kraftfahrzeugen, genutzt. Er galt bei seiner Eröffnung als technische Sensation, steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wurde 2007 für die Auszeichnung Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.
- Er galt als Meisterwerk des Tunnelbaus, als er am 7. September 1911 mit Glanz und Gloria eingeweiht wurde. "Seine einem Mausoleum nicht unähnliche Gestalt ist wohl geeignet, beim Beschauer ein Grübeln über dessen Bestimmung zu wecken", kommentierte damals die Presse. Heute hat der "alte Elbtunnel" Kultstatus. (dradio.de 2011)
0914D: Pjotr Arkadjewitsch Stolypin
- Pjotr Arkadjewitsch Stolypin (1862-1911) war ein russischer Staatsmann, der im Amt des Premierministers von 1906 bis 1911 tiefgreifende Reformen im russischen Kaiserreich durchsetzte.
- Lenin bezeichnete ihn als Henker und Mörder, liberale Politiker sahen in ihm einen Reformer, der der russischen Geschichte einen anderen Lauf hätte geben können. Ein Attentat auf Pjotr Stolypin, den tatkräftigen Ministerpräsidenten des letzten russischen Zaren, beendete am 14. September 1911 die Laufbahn des umstrittenen Politikers. (dradio.de 2011)
0917D: Teuerungsrevolte
- Die Teuerungsrevolte, auch Teuerungs- oder Septemberunruhen genannt, waren Ausschreitungen nach einer Arbeiterdemonstration und deren gewaltsame Niederschlagung in Wien am 17. September 1911. Zum ersten Mal nach dem Oktoberaufstand 1848 wurde in Wien wieder das Feuer auf Demonstranten eröffnet.
0929D: Italienisch-Türkischer Krieg
- Der Italienisch-Türkische Krieg war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Italien und dem Osmanischen Reich, der vor allem im Mittelmeer und in Nordafrika ausgetragen wurde. Er begann mit der italienischen Kriegserklärung am 29. September 1911 und endete mit dem Frieden von Ouchy am 18. Oktober 1912. In ihm trat das Osmanische Reich Tripolitanien, die Cyrenaika und den Dodekanes an Italien ab.
Oktober
1002D: in Preußen wird die Schulstunde auf 45 Minuten festgesetzt
- Frankreich, die Niederlande oder die USA kennen Schulstunden mit 50, 60 oder 90 Minuten. In Deutschland wurde die 45-Minuten-Unterrichtsstunde zu Zeiten des deutschen Kaiserreichs eingeführt - aus Spargründen. Heute verabschieden sich immer mehr Schulen davon. (dradio.de 2011)
1010D: Xinhai-Revolution
- Die Xinhai-Revolution, benannt nach dem chinesischen Jahr Xinhai (~ 1911), bedeutete das Ende der Qing-Dynastie unter Pu Yi, dem letzten der Mandschu-Kaiser. Sie begann am 10. Oktober 1911 und endete in der Gründung der Republik China am 12. Februar 1912.
1010D: Wuchang-Aufstand
- Der Wuchang-Aufstand begann am 10. Oktober 1911 in Wuchang, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei. Nach einer langen Reihe erfolgloser Aufstände in verschiedenen Städten des Landes gelang es den Aufständischen von Wuchang die lokale Regierung zu stürzen. Im Ergebnis des Aufstandes wurde mit der Militärregierung von Hubei das erste moderne Regime auf chinesischem Boden eingesetzt, die Republik China ausgerufen und mit dem chinesischen Kaiserreich das langlebigste politische System der Menschheit beendet. In der Folge erklärten binnen kurzer Zeit zahlreiche Provinzen ihre Unabhängigkeit, was den Beginn der nach dem chinesischen Jahr Xinhai (~ 1911) benannten Xinhai-Revolution markierte. Somit bildet der Wuchang-Aufstand den Beginn der republikanischen Ära Chinas. (Artikel des Tages)
- Die Revolution in China begann mit einem Unfall in der Provinz: In der Stadt Wuchang am Yangtse-Fluss flog ein Munitionslager in die Luft und löste am 10. Oktober 1911 einen Aufstand aus. Die Rebellen setzten eine Militärregierung ein und proklamierten im Namen ganz Chinas die Republik. (dradio.de 2011)
1014D: Das weite Land (Schnitzler)
- "Das weite Land" ist eine Tragikomödie in fünf Akten von Arthur Schnitzler, die am 14. Oktober 1911 am Volkstheater in Wien uraufgeführt wurde. Der Text erschien im selben Jahr bei S. Fischer in Berlin. Der Wiener Fabrikant Friedrich Hofreiter bricht mehrfach die Ehe, kann aber die darauf folgende Untreue seiner Gattin Genia nicht verzeihen. Der gemeinsame halbwüchsige Sohn Percy kann die zerbrochene Ehe nicht kitten.
- Mein "bestgebautes Stück" nannte der Dramatiker Arthur Schnitzler seine Tragikomödie "Das weite Land", die am 14. Oktober 1911 in Wien und an sieben weiteren deutschsprachigen Bühnen uraufgeführt wurde. Die Geschichte einer problematischen Ehe avancierte zu einem Klassiker des 20. Jahrhunderts. (dradio.de 2011)
November
1101D: im italienisch-türkischen Krieg wird erstmals in der Geschichte eine Bombe aus einem Flugzeug abgeworfen
- Im italienisch-türkische Krieg wurde erstmals eine Bombe aus einem Flugzeug abgeworfen. Das Königreich Italien und das Osmanischen Reich führten um die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer Krieg. Das nationalistische Italien propagierte die Idee, durch koloniale Expansion die sozialen Probleme zu lösen. (dradio.de 2011)
1104D: Marokko-Kongo-Vertrag
- Mit dem sogenannten Marokko-Kongo-Abkommen erkannte das Deutsche Reich die französische Vorherrschaft über Marokko an. Die Unterzeichnung des Marokko-Kongo-Vertrags am 4. November 1911 in Berlin beendete die Zweite Marokkokrise. Im Gegenzug trat Frankreich Teile des französischen Kongo und Französisch-Äquatorialafrikas, das so genannte Neukamerun, an das Deutsche Reich ab. Ein kleineres Gebiet im Nordosten Kameruns, auch Entenschnabel genannt, ging an Frankreich.
Dezember
1201D: Jedermann (Hofmannsthal)
- "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" ist ein Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal, das am 1. Dezember 1911 im Berliner Zirkus Schumann unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt wurde. Das Bühnenbild der Uraufführung entwarf Ernst Stern. Seit 1920 wird das Stück jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen aufgeführt, die Hofmannsthal mitbegründete. Nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele und dramatischer Bearbeitungen aus der frühen Neuzeit (Elckerlijc/Everyman, Homulus, Hecastus) treten im Jedermann neben den Figuren von Gott und Teufel auch der Tod, der Mammon, der Glaube und andere abstrakte Begriffe als Personifikationen auf. Der wohlhabende Jedermann sieht sich mit dem unerwarteten Tod konfrontiert, der ihn vor seinen Schöpfer führen will. Weder sein treuer Knecht, noch seine Freunde, noch sein Geld wollen ihn ins Grab begleiten; erst der Auftritt seiner Werke und des Glaubens bringen ihn dazu, sich zum Christentum zu bekennen und als reuiger Bekehrter ins Grab zu steigen.
- Hugo von Hofmannsthals "Jedermann" gehört zu Salzburg wie die Nockerln, der Schnürlregen und Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei hat das "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" seine Wurzeln im Berlin der Kaiserzeit. Dort wurde es vor 100 Jahren uraufgeführt. (dradio.de 2011)
- Der Jedermann ist bei den Salzburger Festspielen eine echte Institution: Alle Jahre wieder eröffnet das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ vor der barocken Kulisse des Salzburger Doms das Theater- und Musikfestival. Besucher reißen sich um die Karten und die berühmtesten deutschsprachigen Schauspieler um die Rollen – und das, obwohl das Stück von der Kritik immer wieder als volkstümlich und rührselig, verlogen und naiv verspottet wurde. In der Tat, subtile Aussagen sucht man darin vergeblich, dafür hat es pfundweise Moral: Der reiche Jedermann führt ein frevelhaftes Leben und soll vor Gottes Gericht geführt werden. In seiner Todesstunde verlassen ihn Geliebte, Freunde und Verwandte und er erkennt, dass alle materiellen Güter vergänglich sind. In letzter Minute findet er zum Glauben, bereut seine Sünden und wird durch die Gnade Gottes gerettet. Man sieht der Handlung an, dass aus dem Mittelalter überlieferte Formen des religiösen Mysterienspiels als Vorlage dienten. Hofmannsthal wollte diese wieder zum Leben erwecken, weil er in der Geschichte von Jedermann eine allgemeingültige, zeitlose Wahrheit vermutete. Tatsächlich ist es den Theaterregisseuren in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, das Stück zu entstauben und seine Botschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen. (getAbstract)
1214D: Roald Amundsen erreicht den Südpol
- Ursprünglich war der Nordpol sein Ziel, doch der Amerikaner Robert Peary kam ihm zuvor. Also disponierte der Norweger Roald Amundsen um. Nach einem 1500 Kilometer langen Marsch war es am 14. Dezember 1911 so weit: Am Südpol flatterte die norwegische Fahne. (dradio.de 2011)
- "All die Mühsal, all die Entbehrungen, all die Qual. Wofür? Für nichts als Träume, die jetzt zerbrochen sind." Robert Falcon Scott sinkt erschöpft und verzweifelt in die Knie. Der britische Marineoffizier hatte den Wettlauf zum Südpol verloren - und eine dunkle Vorahnung erfüllte ihn: "Mir graut vor dem Rückweg." Er behielt Recht: Seine ganze Mannschaft erfror in der Eishölle. Nur wenige Meilen vom rettenden Depot entfernt, verließen auch Scott die Kräfte. Sein letztes Tagebuchgekritzel: "Bitte sorgt für unsere Hinterbliebenen." Als Erster hatte der Forscher Roald Amundsen den Südpol erreicht - am 14. Dezember 1911 hisste er dort Norwegens Flagge. Und war begeistert: "Eine endlose Ebene, die kein menschliches Auge je geschaut, kein menschlicher Fuß je betreten hatte." Die Welt respektierte diesen Erfolg - doch die Sympathien galten Scott. Ein Symbol für die bewahrte Menschlichkeit unserer Zeit: Vor der Geschichte gewannen im 20. Jahrhundert oft die, die verloren hatten. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
1218D: erste Ausstellung der Künstlergruppe "Blauer Reiter" eröffnet
- Als Gegenveranstaltung zur Jahresschau der "Neuen Münchner Künstlervereinigung" gründen Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej von Jawlensky und Paul Klee die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter". Dazu entstand ein sehr erfolgreicher Kunstalmanach. (dradio.de)
1221D: Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis (Moskau)
- Die Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria ist eine neugotische Kirche im Zentrum Moskaus und die Kathedrale des Erzbistums Mutter Gottes von Moskau. Sie ist eine von zurzeit nur zwei geöffneten katholischen Kirchen in Moskau und die größte katholische Kathedrale in ganz Russland. Erbaut 1911 nach einem Entwurf von Tomasz Bohdanowicz-Dworzecki als Filialkirche der polnischen Gemeinde, wurde die Kirche 1938 von der kommunistischen Regierung geschlossen, umgebaut und fast 60 Jahre lang für profane Zwecke genutzt. Erst 1996 wurde sie nach jahrelangen Verhandlungen wieder ihrer religiösen Bestimmung als Kirche übergeben und nach einer umfassenden Renovierung 2001 neu geweiht. Den Status einer Kathedrale erhielt sie 2002. In der Kathedrale finden regelmäßige Gottesdienste auf Russisch, Polnisch, Koreanisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Armenisch und Latein sowie Wohltätigkeitskonzerte der Orgel- und Kirchenmusik statt. Der Kathedrale angeschlossen ist eine Bibliothek, die Hauptredaktion der russischen katholischen Zeitschrift „Der katholische Bote – das Licht des Evangeliums“ (russ. „Католический вестник — Свет Евангелия“) sowie das Büro des örtlichen Caritasverbandes. Die Kathedrale ist in die Liste des Kulturerbes der Russischen Föderation eingetragen und steht unter Denkmalschutz.
- Um 1890 war die polnische katholische Gemeinde in Moskau stark angewachsen. Deshalb beschloss der polnische Gemeinderat, die Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria zu errichten. Seit der Weihe 1911 ist sie die größte katholische Kirche in Russland. (dradio.de 2011)
Lexikon
Auf verwachsenem Pfade (Janacek)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- «Ich will in jedem Ton spüren, dass er durch die Feuer-Esse des Herzens ging», sagt Leos Janácek über seine kleinen Kompositionen für Klavier «Auf verwachsenem Pfade». Was nicht ganz einfach ist, handelt es sich doch bei diesen Klavier-Miniaturen um seine ganz persönlichen Erinnerungen und Stimmungsbilder. «Kommt mit!» oder «Es stockt das Wort» oder «So namenlos bange» heissen sie. Wie stark muss da die Herzens-Esse eingeheizt werden? Gäste sind Michael Kaufmann, Leiter der Hochschule für Musik in Luzern, und die Dirigentin Olga Machonova Pavlu. (DRS1 Diskothek im Zwei 2011)
Bahnstrecke Lampertsmühle-Otterbach–Otterberg
- Die Bahnstrecke Lampertsmühle-Otterbach–Otterberg war eine 3,9 Kilometer lange Stichbahn, die 1911 von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen zunächst ausschließlich für den Güterverkehr eröffnet wurde. Ihr Hauptzweck bestand darin, die nördlich von Kaiserslautern liegende Stadt Otterberg an das Eisenbahnnetz anzuschließen, was letztere seit Jahrzehnten gefordert hatte. Personenverkehr gab es von 1919 bis 1954. Anschließend führte die Deutsche Bundesbahn bis 1969 Güterverkehr auf der Strecke durch. Ab diesem Zeitpunkt diente die Strecke noch als Anschlussgleis für zwei Unternehmen, bis am 1. Februar 1980 der Betrieb eingestellt und die Gleise abgebaut wurden. Heute verläuft auf einem Teil der Strecke ein Wander- und Radweg. (Artikel des Tages)
Das Lied von der Erde (Mahler)
- Das Lied von der Erde ist ein großer sinfonischer Liederzyklus, den Gustav Mahler 1908-1909 auf Nachdichtungen altchinesischer Lyrik von Hans Bethge komponierte. Als Besetzung sind großes Sinfonieorchester und zwei Solisten (Alt oder Bariton sowie Tenor) vorgesehen. Die Uraufführung fand postum am 20. November 1911 in München unter Bruno Walter statt.
Erzählung "Peter Pan" (Barrie)
- Wendys Abenteuer mit Peter Pan in Nimmerland begeistern seit über 100 Jahren junge wie alte Leser. Was macht den ungeheuren Erfolg dieser Geschichte aus? Ein Grund ist bestimmt die Offenheit der Idee von der fantastischen Insel Nimmerland: Jedes Kind darf hier seine eigene Welt erschaffen und ist eingeladen, das Bestehende weiterzudenken. Freie Adaptionen wie der Kinofilm Hook zeigen, dass sich die Grundzüge der Geschichte auf neue Umstände und Zeiten übertragen lassen, ohne dass die Handlung ihre große Anziehungskraft verliert. Die Figur des Peter Pan ist Sinnbild kindlicher Fantasie und Autonomie – ein frecher Junge mit unbändiger Abenteuerlust, der sich in eine Reihe mit beliebten Figuren wie Pippi Langstrumpf oder Tom Sawyer stellen lässt. Erwachsene fühlen sich diesen Figuren auf besondere Art verbunden. An manchen Tagen kommt man nicht umhin, sich zu fragen: Ja, genau, warum sind wir eigentlich erwachsen geworden? Zum Glück ist ein kleiner Ausflug in die Kindheit jederzeit möglich. Wer sich einen Rest Fantasie bewahrt hat (und es zudem verschmerzen kann, dass die Elfe Tinker Bell in dieser Übersetzung zu „Gypsy Bell“ verunstaltet wird), der sollte zwischendurch einmal wieder sein Boot an den Zauberküsten Nimmerlands festmachen und Peter Pan erneut zur Hand nehmen. (getAbstract)
- Fluoreszenzmikroskopie ist eine spezielle Form der Lichtmikroskopie. Sie beruht auf dem physikalischen Effekt der Fluoreszenz. Wenn fluoreszierende Stoffe mit Licht bestimmter Wellenlängen angeregt werden, strahlen sie Licht anderer, längerer Wellenlängen ab (Stokes-Verschiebung). Das Abstrahlen wird als Emission bezeichnet. Bei der Fluoreszenzmikroskopie wird das erzeugte, vergrößerte Bild des untersuchten Objekts nur durch abgestrahltes (emittiertes) Licht erzeugt. Durch Farbfilter wird sichergestellt, dass das Anregungslicht blockiert wird. Fluoreszenzmikroskopische Bilder sind dann informativ, wenn nicht das ganze mikroskopische Präparat gleichmäßig fluoresziert, sondern wenn nur einige Strukturen leuchten. Diese Strukturen erzeugen helle Signale vor dunklem Hintergrund. Jedes fluoreszierende Molekül im Präparat kann dabei als neue Lichtquelle angesehen werden. Liegt die Intensität der von diesen Molekülen abgestrahlten Fluoreszenz über der Nachweisgrenze, können mit der Fluoreszenzmikroskopie auch Strukturen nachgewiesen werden, die weit kleiner sind als die Auflösungsgrenze des Mikroskops. (Artikel des Tages)
Gemälde "Die gelbe Kuh" (Marc)
- "Die gelbe Kuh" ist ein Gemälde des deutschen Malers Franz Marc aus dem Jahr 1911. Es ist eines der bekanntesten Werke des Künstlers und zeigt eine seiner zahlreichen Tierdarstellungen im Stile des Expressionismus. Die Ausführung erfolgte in Öl auf Leinwand mit den Maßen 140,5 × 189,2 Zentimeter.[1] Als zentrales Motiv dominiert eine springende gelbe Kuh das Gemälde. Sie ist von einer farbigen, strukturierten Landschaft umgeben . Die Konzeption des Bildes prägt der Kontrast zwischen dynamischem Motiv und ruhigem Hintergrund. Die gelbe Kuh fällt in die prägende Phase von Marcs Werk. Die zu dieser Zeit von ihm mitentwickelte Farbsymbolik durchdringt das Bild. Bei ihr steht nicht eine naturalistische Farbwiedergabe, sondern die Vermittlung der zugeschriebenen Gefühlswelt des Motivs im Vordergrund. So erhält die Darstellung bewusst eine subjektive Botschaft des Malers und vermittelt seine Sichtweise der Welt. Für Marc verkörperten Tiere ein Ideal, das er menschlicher Naturbeherrschung entgegen hielt. Spätere Deutungen seiner Gelben Kuh verweisen auf autobiografische Einflüsse und bringen das Bild in einen Zusammenhang zur Beziehung zu seiner Frau Marie. Seit 1949 befindet sich das Gemälde im Besitz der Solomon R. Guggenheim Foundation, die es im New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum ausstellt. Zuvor präsentierten es unter anderem Ausstellungen des Blauen Reiters in München und die Galerie Nierendorf.
Gemälde "La strada entra nella casa" (Boccioni)
- La strada entra nella casa (Die Straße dringt in das Haus) ist ein Gemälde von Umberto Boccioni. Das Werk entstand nach seinem Parisaufenthalt im November des Jahres 1911, einer sehr intensiven Schaffensperiode Boccionis. Anfangs schlicht mit Balkon betitelt, wurde es bereits ein Jahr später erstmals und unter dem Titel La rue entre dans la maison gezeigt, und zwar anlässlich der ersten im Ausland organisierten Futuristen-Ausstellung in der Pariser Galerie Bernheim-Jeune vom 5. bis 24. Februar 1912. Die Wanderausstellung ging im darauffolgenden April nach Berlin in Herwarth Waldens Sturm-Galerie, wo sie 35 Gemälde umfasste, anschließend nach London in die Sackville Gallery. In Berlin erwarb, neben anderen Gemälden, der Bankier und Sammler Albert Borchardt ebendieses Gemälde. Heute befindet es sich im Sprengel Museum in Hannover.
Goyescas (Granados)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Es wird geflirtet, verführt und auch gelitten in dieser Musik. In seiner Klaviersuite «Goyescas», angeregt von Bildern des Malers Francisco de Goya, breitet Enrique Granados in knapper Form ein ganzes Liebesdrama aus. Angefangen bei der ersten Verführung bis zum Tod des Geliebten. Wie viel Phantasie braucht es für diese Musik? Welche Klangfarben? Und welche rhythmische Prägnanz? Der Pianist Tomas Dratva und der Musikjournalist Thomas Meyer diskutieren verschiedene Aufnahmen dieses zentralen Werks der spanischen Klaviermusik. (SRF Diskothek im Zwei)
- Das Haber-Bosch-Verfahren ist ein großindustrielles chemisches Verfahren zur Synthese von Ammoniak. Es ist nach den deutschen Chemikern Fritz Haber und Carl Bosch benannt, die das Verfahren am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten. Als bedeutendes Chemieverfahren mit einem Produktionsausstoß von mehr als 100 Millionen Tonnen jährlich deckt es den überwiegenden Teil des weltweiten Bedarfs an Ammoniak. Ammoniak ist eine chemische Substanz, die überwiegend für die Herstellung von Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphaten sowie Harnstoff genutzt wird. Diese Stoffe werden als Düngemittel verwendet und tragen zur Ernährung eines Großteils der Weltbevölkerung bei. Im Zusammenhang mit dem Haber-Bosch-Verfahren vergab die Nobelstiftung 1918 den Nobelpreis für Chemie an Fritz Haber, 1931 an Carl Bosch sowie 2007 an Gerhard Ertl, unter anderem für die vollständige theoretische Erklärung des Mechanismus der Ammoniakbildung. (Artikel des Tages)
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
- Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (KWG) war bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Trägerin der Kaiser-Wilhelm-Institute (KWI), führender Forschungsinstitute, die vor allem der Grundlagenforschung in Deutschland dienten. Die KWG hatte ihren Sitz in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ihre Institute nach und nach von der neu gegründeten Max-Planck-Gesellschaft übernommen, die sich als Nachfolgerin und Erbin der KWG versteht. Die endgültige Auflösung der KWG erfolgte erst am 21. Juni 1960. Alle „Wissenschaftlichen Mitglieder“ der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sind in der Liste der Wissenschaftlichen Mitglieder der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft aufgeführt.
Ma Mère l'oye (Ravel)
- Eintrag ik Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Nr. 3 Laideronette, Imperatrice des Pagodes: Interpretation von Martha Argerich und Nelson Freire (Empfehlung von Clavio Video der Woche)
Oper "Herzog Blaubarts Burg" (Bartók)
- Herzog Blaubarts Burg (ungarischer Originaltitel A kékszakállú herceg vára) ist eine 1911 von Béla Bartók komponierte Oper in einem Akt mit einem Libretto von Béla Balázs. Die Uraufführung fand am 24. Mai 1918 im Königlichen Opernhaus in Budapest statt. Die Oper beruht auf dem Märchen Blaubart. Musikalische Motive der Oper klingen später in Bartóks Konzert für Orchester wieder an.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Was ist nur in diese Judit gefahren? Sie verlässt ihren Verlobten, sie verlässt ihre Familie, magisch ist sie angezogen von Herzog Blaubart und seiner dunklen kalten Burg. Da ist offenbar ihre «Mission». Mit ihrer bedingungslosen Liebe bringt sie Blaubart in der Tat dazu, dass er ihr all seine verborgenen Räume aufsperrt: die Folterkammer, die Waffenkammer, der Zaubergarten, die Schatzkammer, der Tränensee. Und auch die letzte der sieben Türen geht auf: Dort leben Blaubarts Frauen, tot, aber in ewiger Schönheit und Judit wird auch eine von ihnen. Entlang der ungarischen Sprache vertont der junge Béla Bartók das Libretto von Béla Balacz. Noch steht er unter dem Eindruck von Richard Strauss, aber seine intesnive Beschäftigung mit der ungarischen Volks- und Bauernmusik ist nicht zu überhören, genau so wenig wie ein Dur-Moll-System, das sich aufzulösen beginnt. Gäste von Gabriela Kaegi sind der Dirigent Kevin John Edusei und die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz. (SRF Diskothek im Zwei 2015)
- Eduard von Keyserlings impressionistischer Roman Wellen zeichnet ein Psychogramm der Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg. Das Selbstverständnis des Adels erodiert. Nervös und erregt taumelt man einer ungewissen Zukunft entgegen. Diese atemberaubende weite Perspektive entwickelt Keyserling in einer auf den ersten Blick eher beschaulichen Geschichte: Unter greller Sommersonne mietet sich in einem Fischerdorf an der Ostsee eine Offiziersfamilie ein. Auch eine schöne Gräfin, die mit einem Maler durchgebrannt ist, hat auf ihrer Flucht vor den Zwängen der Gesellschaft hierhergefunden. Schnell richten sich alle Blicke auf sie – lüsterne Männerblicke, erschrockene Frauenblicke (nicht selten durch ein Opernglas), sehnsüchtige Mädchenblicke. Wer sich – durchaus aus ganz gegenwärtigen Motiven – für die emotionalen Lagen einer Gesellschaft im Umbruch interessiert, für all ihre unstillbaren Sehnsüchte, ihre Melancholie, ihre Ängste und ihre teils groteske Komik, für den ist Keyserlings mitreißend poetischer Roman augenöffnend. (getAbstract 2018)
- Die Sinfonie Nr. 4 in a-Moll op. 63 schrieb Jean Sibelius zwischen 1910 und 1911. Die Uraufführung erlebte sie am 3. April 1911 in Helsinki mit dem Sinfonischen Orchester Helsinki unter Leitung des Komponisten, wie schon bei den Sinfonien zuvor.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Vor 100 Jahren schrieb Jean Sibelius seine Vierte Sinfonie - ein eigentliches Bekenntniswerk. Betroffen von inneren und äusseren Krisen, setzte Sibelius mit der Sinfonie in a-Moll op. 63 ein Zeichen der Selbstbehauptung. Um 1911 durchlebte Sibelius persönlich eine Zeit der Krise. Die Entwicklungen der neuen Musik machten ihm zu schaffen, und die Politik steuerte auf den Ersten Weltkrieg zu. Als Antwort darauf schrieb Sibelius mit der Vierten Sinfonie seine modernste Musik. Matthias Arter und Patrick Müller diskutieren mit Roland Wächter einige der zahlreichen Aufnahmen. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)
- Die Soo Line High Bridge (auch Arcola High Bridge) ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Saint Croix River. Die Flussquerung befindet sich auf einem über 200 Kilometer langen Flussabschnitt, der die Grenze zwischen den Bundesstaaten Wisconsin und Minnesota bildet. Sie liegt etwa zwei Kilometer östlich der kleinen Gemeinde Arcola (Minnesota) und fünf Kilometer westlich der Stadt Somerset (Wisconsin). Die Fachwerk-Bogenbrücke wurde bis 1911 von der Minneapolis, St. Paul and Sault Ste. Marie Railway (Soo Line) errichtet und ersetzte eine Brücke der Wisconsin Central Railway aus dem Jahre 1884. Die Brücke ist nach wie vor Teil einer Eisenbahnverbindung zwischen den Twin-Cities und Chicago, die nach mehreren Fusionen und Übernahmen seit 2001 Bestandteil des Netzes der Canadian National Railway ist. Im Jahr 1977 wurde die 817 Meter lange und bis zu 55 Meter hohe Stahlbrücke durch Aufnahme ins National Register of Historic Places unter Denkmalschutz gestellt. (Artikel des Tages)
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München)
- Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße (kurz: Grünwalder Stadion oder nur Grünwalder, im Volksmund immer noch Sechzger-Stadion oder nur Sechzger, früher auch Sechzgerplatz) ist das drittgrößte Fußballstadion Münchens. Es liegt im Bezirk Untergiesing, unmittelbar am Mittleren Ring. 1911 wurde es durch den damaligen TV 1860 München errichtet und in den 1920ern ausgebaut. 1937 musste 1860 München das Stadion an die Stadt verkaufen, die es später nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen ließ. Bis zur Einweihung des Olympiastadions 1972 war es die bedeutendste Sportstätte der Stadt. Heute wird das Stadion, das in seiner gegenwärtigen Form seit 1979 besteht, nur mehr von den Zweitvertretungen und den A-Jugend-Mannschaften des TSV 1860 München und des FC Bayern München genutzt. 1948 wurde mit rund 58.200 Personen im Stadion der Zuschauerrekord aufgestellt, mittlerweile ist die Kapazität offiziell auf 10.240 Zuschauer beschränkt.
- Die Wieslauterbahn – seltener auch Wasgaubahn, Wieslautertalbahn oder Lauterbahn genannt – ist eine Nebenbahn in Rheinland-Pfalz. Sie zweigt im Bahnhof Hinterweidenthal Ost von der Hauptbahn Landau–Pirmasens ab und führt über Dahn nach Bundenthal-Rumbach. Ihre größte Bedeutung erlangte sie im Ausflugsverkehr. Auf der 1911 eröffneten Strecke wurde 1966 der Personenverkehr mit Ausnahme des Ausflugszugs „Der Bundenthaler“ von und nach Mannheim eingestellt. Im Jahr 1976 wurde auch dieser Zug eingestellt. Bis 1995 gab es noch Güterverkehr. Seit 1997 wurde an Sonn- und Feiertagen wieder Personenverkehr eingeführt, dessen Fortführung nach der Jahrtausendwende zeitweise gefährdet war, aber inzwischen mittelfristig gesichert ist. Jahrzehntelangen Stilllegungsplänen begegnete die regionale Bevölkerung wiederholt mit Widerstand und trug so zum Erhalt der Bahnstrecke bei.
- "Die Aktion" war eine von Franz Pfemfert von 1911 bis 1932 herausgegebene literarische und politische Zeitschrift, die dem Expressionismus zum Durchbruch verhalf und für eine undogmatische linke Politik stand. Anfangs erschien Die Aktion wöchentlich, ab 1919 vierzehntäglich, ab 1926 schließlich nur noch unregelmäßig. Seit 1981 erscheint eine neue Die Aktion im Verlag Edition Nautilus.
- Das Zwillingsparadoxon ist ein Gedankenexperiment, das einen scheinbaren Widerspruch in der speziellen Relativitätstheorie beschreibt. Im Gedankenexperiment fliegt ein Zwilling mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zu einem fernen Stern, während der andere Zwilling auf der Erde zurückbleibt. Anschließend kehrt der reisende Zwilling mit derselben Geschwindigkeit wieder zurück. Nach der Rückkehr auf die Erde stellt sich heraus, dass der dort zurückgebliebene Zwilling älter geworden ist als der gereiste. Dies ist eine Folge der Zeitdilatation. Die Paradoxie besteht darin, dass bei linearer Betrachtung jeder Zwilling annehmen kann, dass der jeweils andere langsamer altert. Die Höhe des Altersunterschieds zwischen den Zwillingen bei der Rückkehr wird durch die Geschwindigkeit der Reise und durch die zurückgelegte Entfernung bestimmt. Die Annahme einer Reisegeschwindigkeit nahe bei Lichtgeschwindigkeit bewirkt zusammen mit den astronomischen Entfernungen zum Stern einen Altersunterschied in Höhe von Jahren. (Artikel des Tages)
Quellen
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