1934: Unterschied zwischen den Versionen

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*Sayyid Shaykh al-Hadi (geb. 22. November 1867 in Kampung Hulu, Malakka; gest. 20. Februar 1934 in Jelutong auf Penang), auch Syed Sheikh al-Hady ge­schrieben, war ein malaiisch-ara­bischer Unter­nehmer, Publi­zist und Schrift­steller in British Malaya, der zu den Pionieren der malai­ischen Bildungs- und National­bewegung gehörte und sich für eine am Rationa­lismus orien­tierte Reform des Islams im Malai­ischen Archipel ein­setzte. Sayyid Shaykh war stark von den ägyp­tischen Moder­nisten Muhammad ʿAbduh und Qāsim Amīn beein­flusst und warb unter den malai­ischen Muslimen für deren Ideen, insbe­sondere auch für ein modernes Frauen­bild. Dafür gründete er mehrere Zeit­schriften und Schulen und verfasste eine große Zahl von Artikeln und Büchern. Eine Beson­derheit, die al-Hadi von anderen zeit­genös­sischen islami­schen Reform­gelehrten abhebt, ist sein Einsatz von Romanen als Mittel zur Propagie­rung islami­scher Ideale. Da sein Liebes­roman Hikayat Faridah Hanom („Die Geschichte der Farida Hanom“) als der erste malai­ische Roman schlecht­hin gilt, wird al-Hadi auch „Vater des malai­ischen Romans“ genannt. Als Modernist und Progres­sivist befür­wortete Sayyid Shaykh auch die bri­tische Kolonial­herrschaft über Malaya und rief zur Gründung anglo-malai­ischer Schulen auf. (Artikel des Tages)
*Sayyid Shaykh al-Hadi (geb. 22. November 1867 in Kampung Hulu, Malakka; gest. 20. Februar 1934 in Jelutong auf Penang), auch Syed Sheikh al-Hady ge­schrieben, war ein malaiisch-ara­bischer Unter­nehmer, Publi­zist und Schrift­steller in British Malaya, der zu den Pionieren der malai­ischen Bildungs- und National­bewegung gehörte und sich für eine am Rationa­lismus orien­tierte Reform des Islams im Malai­ischen Archipel ein­setzte. Sayyid Shaykh war stark von den ägyp­tischen Moder­nisten Muhammad ʿAbduh und Qāsim Amīn beein­flusst und warb unter den malai­ischen Muslimen für deren Ideen, insbe­sondere auch für ein modernes Frauen­bild. Dafür gründete er mehrere Zeit­schriften und Schulen und verfasste eine große Zahl von Artikeln und Büchern. Eine Beson­derheit, die al-Hadi von anderen zeit­genös­sischen islami­schen Reform­gelehrten abhebt, ist sein Einsatz von Romanen als Mittel zur Propagie­rung islami­scher Ideale. Da sein Liebes­roman Hikayat Faridah Hanom („Die Geschichte der Farida Hanom“) als der erste malai­ische Roman schlecht­hin gilt, wird al-Hadi auch „Vater des malai­ischen Romans“ genannt. Als Modernist und Progres­sivist befür­wortete Sayyid Shaykh auch die bri­tische Kolonial­herrschaft über Malaya und rief zur Gründung anglo-malai­ischer Schulen auf. (Artikel des Tages)
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*Leopold III. wird König der Belgier. Er folgt seinem am 17. Februar gestorbenen Vater Albert I. auf dem Thron nach.


==MÄRZ==
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0528D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Glyndebourne_Festival_Opera '''Glyndebourne Festival Opera''']
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*Die Oper von Glyndebourne [ˈglaɪndbɔːn] (Glyndebourne Festival Opera) wurde 1934 von John Christie (1882 - 1962) gegründet und auf dem Grundstück eines ehemaligen Landhauses in Sussex (England) etabliert. Der Gründer des Festivals, John Christie, war ein wohlhabender Landbesitzer und Musikfreund, der schon vorher in seinem aus dem 16.Jahrhundert stammenden Landhaus private musikalische Abende gegeben hatte. 1931 heiratete er die kanadische Sopranistin Audrey Mildmay, mit der er die Festspiele in Salzburg und Bayreuth besuchte, wo der Plan für ein eigenes Festival auf dem Landsitz mit Schwerpunkt im Mozart-Repertoire reifte. Schon 1920 hatte er sein Haus um einen großen Orgelraum erweitert, den er nun um ein kleines Opernhaus mit 300 Sitzplätzen erweiterte. Das erste Festival wurde am 28. Mai 1934 mit Mozarts Hochzeit des Figaro, gefolgt von Cosi fan tutte eröffnet. Es dauerte sechs Wochen. Die künstlerische Leitung hatten Emigranten aus Hitler-Deutschland: Fritz Busch als Dirigent, Carl Ebert hatte die dramaturgische Leitung (er war ehemaliger Intendant der Städtischen Oper in Berlin) und Rudolf Bing die General-Intendanz, die er bis 1949 behielt. Mozart blieb auch weiterhin das bevorzugte Repertoire in Glyndebourne. Ab den 1960er Jahren war einer der Schwerpunkte die Barockoper (Raymond Leppard). Während des Zweiten Weltkriegs wurde nicht gespielt, das Haus beherbergte damals aus London evakuierte Kinder. 1952 wurde die Glyndebourne Festival Society gegründet, die das Management von John Christie übernahm. Nach dessen Tod 1962 übernahm sein Sohn, der spätere Sir George Christie, und ab 2000 dessen Sohn Gus Christie die Leitung. Glyndebourne liegt zwei Autostunden von London, östlich von Brighton. Im Sommer ist das Festival ein beliebter Anziehungspunkt für Opernfreunde, die die langen Aufführungspausen (die längste anderthalb Stunden) traditionell dazu nutzen, ein Picknick im Park zu veranstalten. Gepicknickt wird allerdings auf hohem Niveau in Abendgarderobe (Smoking/Dinner-Jacket) und ausgesuchtem Menu.
*[https://www.deutschlandfunkkultur.de/ein-picknick-im-abendkleid-102.html Kalenderblatt von Deutschlandradio 2009]  
*Das Opernfestival im englischen Glyndebourne gehört zu den exklusivsten Adressen weltweit. Unverzichtbarer Bestandteil der Aufführungen ist das Picknick während der Pause, das traditionell in bester Abendgarderobe zelebriert wird. Vor 75 Jahren fand mit Mozarts "Hochzeit des Figaro" die erste Aufführung der Glyndebourne Festival Opera statt. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/967927/ (dradio.de)]
*Glyndebourne Festival Opera Company with Fritz Busch Conducting plays Mozart's La Nozze Di Figaro Overture, Recorded for Victor in 1934. This is an except from a 1939 album set called "Victor Record Series of Musical Appreciation". A Japanese Victor Pressing. Played on my Victor J1-50 with Fidelitone Needle.[http://www.youtube.com/watch?v=0d_NVFwkrhQ (youtube.com)]


0528D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Dionne-F%C3%BCnflinge '''Dionne-Fünflinge''']
0528D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Dionne-F%C3%BCnflinge '''Dionne-Fünflinge''']

Version vom 24. Februar 2024, 12:55 Uhr

1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937

JANUAR

0101D: Mecklenburg (Land)

  • Das Land Mecklenburg wird aus den Ländern Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin gebildet.

0101D: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

  • Im Deutschen Reich tritt das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft. Es sieht vor, dass Menschen, die an so genannten Erbkrankheiten leiden, durch einen chirurgischen Eingriff auch gegen ihren eigenen Willen unfruchtbar gemacht werden können.

0105D: Kurt Sandweg und Waldemar Velte begehen einen schweren Bankraub

0107D: Flash Gordon (Comicfigur)

  • Die Comicserie des Zeichners Alex Raymond über den Weltraumhelden Flash Gordon startet in US-Zeitungen.

0111D: Deutsches Nachrichtenbüro

  • Das als unabhängiges privatwirtschaftliches Unternehmen getarnte Deutsche Nachrichtenbüro (DNB) wird in Berlin gegründet. Die offizielle zentrale Nachrichten- und Presseagentur in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus ist faktisch Reichsbesitz und vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda beeinflusst. Im DNB gehen die beiden Vorgänger Wolffs Telegraphisches Bureau und Telegraphen-Union auf.

0119D: Hammond-Orgel

  • In den USA beantragt Laurens Hammond Patentschutz für eine von ihm entwickelte elektronische Orgel, die Hammondorgel.
  • Die Hammond-Orgel (kurz Hammond) ist eine nach ihrem Er­finder Laurens Hammond be­nannte elektro­mecha­nische Orgel, deren Patent am 19. Januar einge­reicht wurde. Sie war ur­sprüng­lich als Ersatz für Pfeifen­orgeln ge­dacht, ent­wickelte sich aber zu einem stil­gebenden Instru­ment vieler Musik­rich­tungen wie Jazz, Gospel, Rock, R&B, Soul und Funk. Die Ton­erzeu­gung der Hammond-Orgel be­ginnt im Genera­tor. Dabei rotieren stählerne Ton­räder mit einem gewell­ten Rand vor elektro­magne­tischen Ton­ab­nehmern (Perma­nent-Stab­magnete in Spulen). Ein Ton der Orgel setzt sich aus neun ver­schie­denen Frequenzen zu­sammen, deren Laut­stärke­pegel über Zug­riegel ein­ge­stellt werden kann. Auch der Klang wird dadurch be­einflusst. In den 1960er und 1970er Jahren er­langte die Hammond-Orgel den Höhe­punkt ihrer Populari­tät, bevor sie von anderen Tasten­instru­menten, speziell den Synthe­sizern, ver­drängt wurde. Der Klang von Gruppen wie Deep Purple und Emerson, Lake & Palmer im Rock­bereich, im Jazz von Musikern wie Brian Auger, Freddie Roach und Jimmy Smith ist ohne Hammond-Orgel nicht denkbar. Noch heute behauptet sie sich trotz Kon­kurrenz vieler anderer Tasten­instru­mente. (Artikel des Tages)

0120D: Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit (Deutsches Reich)

  • Mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit wird nachträglich die im Vorjahr erfolgte Gründung der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront formal legitimiert. In den Wirtschaftsunternehmen wird damit das Führerprinzip eingeführt. Ihrem Vorgesetzten gegenüber werden Mitarbeiter zu absolutem Gehorsam verpflichtet.

0120D: Giuditta (Operette)

  • An der Wiener Staatsoper wird die Operette Giuditta von Franz Lehár unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Das Libretto stammt von Paul Knepler und Fritz Löhner-Beda. In der Titelrolle ist Jarmila Novotná zu sehen, die männliche Hauptrolle singt Richard Tauber.

0122D: Lady Macbeth von Mzensk (Oper)

  • Die Oper Lady Macbeth von Mzensk von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch wird mit überwältigendem Erfolg am Mariinski-Theater in Leningrad uraufgeführt. Bis zum 28. Januar 1936 feiert die Oper einen Erfolg nach dem anderen.

0126D: Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt

0126D: Das Apollo-Theater in Harlem öffnet auch für schwarze Gäste

0128D: Prager Manifest

  • Die Sopade, die Auslandsleitung der SPD in Prag, ruft in dem im Neuen Vorwärts erscheinenden Prager Manifest zum Sturz der nationalsozialistischen Regierung Hitler auf.

0130D: Gesetz über den Neuaufbau des Reichs

  • Mit dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs wird im Zuge der Gleichschaltung die Souveränität der deutschen Länder aufgehoben; diese werden direkt der Reichsregierung unterstellt.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2009

FEBRUAR

0206D: In Paris kommt es zu blutigen Protesten Rechtsextremer

0209D: Balkanentente

  • In Athen schließen die Türkei, Griechenland, Rumänien und Jugoslawien den Balkanpakt, ein Militärbündnis gegen bulgarische Vormachtbestrebungen auf der Balkanhalbinsel.

0212D: Februarkämpfe

  • Als Polizei und die christlich-soziale Heimwehr das Hotel Schiff in Linz nach Waffen durchsuchen wollen, eröffnet der sozialdemokratische Republikanische Schutzbund unter dem lokalen Kommandanten Richard Bernaschek das Feuer. Damit beginnt in Österreich der Februaraufstand der Sozialdemokraten gegen das austrofaschistische Regime von Engelbert Dollfuß.

0215D: Heyne Verlag (Firma)

  • Das deutsche Medienunternehmen Heyne Verlag wird in Dresden gegründet.

0220D: Sayyid Shaykh al-Hadi

  • Sayyid Shaykh al-Hadi (geb. 22. November 1867 in Kampung Hulu, Malakka; gest. 20. Februar 1934 in Jelutong auf Penang), auch Syed Sheikh al-Hady ge­schrieben, war ein malaiisch-ara­bischer Unter­nehmer, Publi­zist und Schrift­steller in British Malaya, der zu den Pionieren der malai­ischen Bildungs- und National­bewegung gehörte und sich für eine am Rationa­lismus orien­tierte Reform des Islams im Malai­ischen Archipel ein­setzte. Sayyid Shaykh war stark von den ägyp­tischen Moder­nisten Muhammad ʿAbduh und Qāsim Amīn beein­flusst und warb unter den malai­ischen Muslimen für deren Ideen, insbe­sondere auch für ein modernes Frauen­bild. Dafür gründete er mehrere Zeit­schriften und Schulen und verfasste eine große Zahl von Artikeln und Büchern. Eine Beson­derheit, die al-Hadi von anderen zeit­genös­sischen islami­schen Reform­gelehrten abhebt, ist sein Einsatz von Romanen als Mittel zur Propagie­rung islami­scher Ideale. Da sein Liebes­roman Hikayat Faridah Hanom („Die Geschichte der Farida Hanom“) als der erste malai­ische Roman schlecht­hin gilt, wird al-Hadi auch „Vater des malai­ischen Romans“ genannt. Als Modernist und Progres­sivist befür­wortete Sayyid Shaykh auch die bri­tische Kolonial­herrschaft über Malaya und rief zur Gründung anglo-malai­ischer Schulen auf. (Artikel des Tages)

0223D: König Leopold III. (Belgien)

  • Leopold III. wird König der Belgier. Er folgt seinem am 17. Februar gestorbenen Vater Albert I. auf dem Thron nach.

MÄRZ

0302D: Ha! Ha! Ha! (Film)

0316D: Oscarverleihung

0320D: Erster Spatenstich für den Bau der A1

0326D: Galápagos-Affäre

0331D: Die Vossische Zeitung erscheint zum letzten Mal

APRIL

0401D: Die Bornholmer Eisenbahnen (Dänemark)

Mai

0510D: Deutsche Freiheitsbibliothek

0523D: Das Verbrecherpaar Bonnie und Clyde wird erschossen

0528D: Glyndebourne Festival Opera

0528D: Dionne-Fünflinge

  • Die Dionne-Fünflinge waren die ersten bekannten überlebenden Fünflinge. Die fünf eineiigen Mädchen Yvonne (Edouila Marie), Annette (Lillianne Marie), Cécile (Marie Emilda), Emilie (Marie Jeanne) und Marie (Reina Alma) wurden am 28. Mai 1934 mit Hilfe des Landarztes Dr. Allan Roy Dafoe und zwei Hebammen in einer Hütte ohne Wasser und Stromversorgung in dem Ort Corbeil im Norden der kanadischen Provinz Ontario geboren. Ihr Geburtsgewicht betrug jeweils unter 1000 Gramm. Über den tatsächlichen Geburtsort gibt es unterschiedliche Ansichten, da die Farm der Familie zwischen zwei Städten lag. Ihre Geburt wurde jedoch in Corbeil registriert, welche die Eltern als ihre Heimatstadt betrachteten. Da die etwas größere Nachbarstadt Callander jedoch mehr Einnahmen aus der Vermarktung der Kinder erhielt, wird des Öfteren behauptet, sie seien dort geboren.
  • Die "Dionne-Fünflinge" sind in die Annalen ihres Heimatlandes Kanada eingegangen. Bis zum 28. Mai 1934, als die fünf eineiigen Mädchen auf die Welt kamen, hatte es keine vergleichbare Geburt gegeben. Doch ihr weiteres Leben war von einigen tragischen Ereignissen geprägt - und von der Vermarktung ihrer Kindheit. (dradio.de 2014)

0529D: Bekennende Kirche

  • Die Bekennende Kirche (BK) war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in der Zeit des Nationalsozialismus. Solche Versuche unternahmen bis 1934 die „Deutschen Christen“, dann staatlich eingesetzte Kirchenausschüsse und teilweise direkte Staatskommissare, die die Kirchenvertreter absetzten. Die BK reagierte darauf mit einer Abgrenzung ihrer Lehre, Organisation und Ausbildung, später auch mit politischen Protesten. Sie beanspruchte seit ihrer Gründung im Mai 1934, die einzige rechtmäßige Kirche zu sein, und schuf sich mit einem kirchlichen „Notrecht“ seit Oktober 1934 eigene Leitungs- und Verwaltungsstrukturen (Kirchenkampf). Ihre Pastoren blieben aber in vielen Landeskirchen offizielle Beamte der DEK. Eine einheitliche Opposition gegen das NS-Regime bildete die BK nicht.
  • Als Hitler 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde, führte dies zu einer Spaltung unter den evangelischen Christen. Unter dem Namen "Deutsche Christen" versammelten sich Kirchenmitglieder, die die völkisch-rassische Ideologie in die evangelische Kirche einführen wollten. Aus Protest dagegen gründete sich 1934 die "Bekennende Kirche". (dradio.de)
  • In Barmen bei Wuppertal konstituiert sich die "Bekennende Kirche" und verfasst die Barmer Erklärung, um der inzwischen national-sozialistisch unterwanderten Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) entgegenzutreten. Die Bekennende Kirche ging aus dem 1933 von Pfarrer Martin Niemöller gegründeten Pfarrernotbund hervor. Er unterstützte vom NS-Regime verfolgte Pfarrer und bekämpfte den national-sozialistischen Arierparagrafen. (aref.de)

0530D: Röhm-Putsch

  • Als Röhm-Putsch bezeichnete die nationalsozialistische Propaganda die Ereignisse von Ende Juni/Anfang Juli 1934 um die Ermordung Ernst Röhms, des Stabschefs der SA, und weiterer SA-Funktionäre sowie anderer von der nationalsozialistischen Führung als feindlich eingeschätzter Personen. Unter den vermutlich etwa 200 Toten waren auch bekannte Persönlichkeiten wie z. B. Kurt von Schleicher, Hitlers Amtsvorgänger als Reichskanzler, und seine Ehefrau Elisabeth von Schleicher. Daneben gab es aufgrund von Verwechslungen auch Zufallsopfer, die zu Hitler und seinem Regime keine nennenswerte Beziehung hatten. Die vor allem auf Betreiben von Hitler und Hermann Göring lange vorbereitete Säuberungswelle wurde durch Kommandos der SS mit Unterstützung durch Gestapo und Reichswehr durchgeführt. Zu Grunde lagen dem Blutbad NS-interne ideologische Differenzen und machtpolitische Spannungen zwischen der SA und Teilen der NSDAP, auf deren Seite Hitler stand.
  • SA-Chef Ernst Röhm und die in einem Hotel am Tegernsee einberufene SA-Führungsspitze wurden am 30. Juni 1934 inhaftiert und anschließend erschossen. Die blutige Abrechnung mit der Sturmabteilung (SA), von den Verantwortlichen um Hitler, Göring und Himmler als sogenannter Röhm-Putsch verschleiert, forderte zahlreiche Opfer im Nachgang. (dradio.de 2014)

Juli

0704D: Marie Curie

  • Marie Curie (* 7. November 1867 in Warschau, Russisches Kaiser­reich; † 4. Juli 1934 bei Passy, geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physi­kerin und Chemi­kerin polnischer Her­kunft, die in Frank­reich lebte und wirkte. Sie unter­suchte die 1896 von Henri Becquerel beobach­tete Strah­lung von Uran­verbin­dungen und prägte für diese das Wort „radio­aktiv“. Im Rah­men ihrer Forschungen, für die ihr 1903 ein an­teiliger Nobel­preis für Physik und 1911 der Nobel­preis für Chemie zuge­sprochen wurde, ent­deckte sie gemein­sam mit ihrem Ehe­mann Pierre Curie die chemi­schen Ele­mente Polo­nium und Ra­dium. Marie Curie ist die einzige Frau unter den vier Personen, denen bisher mehrfach ein Nobel­preis verliehen wurde, und neben Linus Pauling die einzige Person, die Nobel­­preise auf zwei unter­schied­lichen Ge­bieten er­hielt. (Artikel des Tages)

0630D: Erich Klausener

  • Erich Klausener (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf; † 30. Juni 1934 in Berlin) war zu Zeiten des Deutschen Reiches ein führender Vertreter des politischen Katholizismus. 1906 wurde er Staats­beamter im Preußischen Handels­ministerium und zum Regierungs­assessor ernannt. Nach seiner Teilnahme am Ersten Welt­krieg wurde er 1917 Landrat im Landkreis Adenau und 1919 in Kreis Reckling­hausen. Im Jahre 1924 wurde er Ministerial­direktor im Ministerium für Volks­wohl­fahrt (Preußen). 1926 wechselte er zum preußischen Innen­ministerium und übernahm dort die Leitung der Polizei­abteilung. Nach der Macht­ergreifung der NSDAP bzw. Hitlers 1933 wurde er ins Reichsverkehrsministerium versetzt. Als Leiter der Berliner Katholischen Aktion seit 1928 organisierte er Kundgebungen von Katholiken und kritisierte öffentlich die Politik der jeweiligen Regierung, im Besonderen wandte er sich 1933 gegen die antikirchliche Politik der National­sozialisten. In einer Rede auf dem 32. Märkischen Katholikentag am 24. Juni 1934 kritisierte er öffentlich die Kirchen­politik der Macht­haber und deren Aus­grenzung von welt­anschaulichen Kontrahenten. Klausener wurde im Zuge der unter der Propaganda­bezeichnung Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungs­welle in seinem Dienst­zimmer ermordet. (Artikel des Tages)

Juli

0725D: Kanzler Engelbert Dollfuß wird ermordet

  • Engelbert Dollfuß, seit 1931 Kanzler Österreichs, errichtete im Land ein autoritäres Regime mit faschistischen Einschlägen. Am 25. Juli 1934 versuchten österreichische Nationalsozialisten, ihn zu stürzen. Dollfuß starb. Die Täter wurden gefasst. (dradio)

August

0801D: erster Prozess am Berliner Volksgerichtshof

  • Seit dem 1. August 1934 war der Volksgerichtshof zuständig für die Aburteilung politischer Straftaten. Nachdem Roland Freisler 1942 Präsident wurde, diente das Gericht nur noch als Terrorinstrument der Nazis, das Gegner des NS-Regimes ausschalten sollte. Ungefähr jeder Dritte, der hier vor Gericht stand, wurde zum Tode verurteilt. Insgesamt waren das mehr als 5.000 Menschen. (dradio.de)

Oktober

1005D: Der Aufstand der Fischer (Spielfilm)

  • Der Aufstand der Fischer (russisch: Восстание рыбаков) ist ein Spiel- und früher Tonfilm nach der Novelle Aufstand der Fischer von St. Barbara von Anna Seghers, der zwischen 1931 und 1934 im Auftrag der deutsch-russischen Meschrabpom-Film Aktien­gesellschaft in der Sowjet­union entstand. Ursprünglich sollten eine gegen die erstarkende NS-Bewegung gerichtete deutsche und eine russische Fassung produziert werden. Aufgrund erheblicher organisato­rischer Defizite und Differenzen zwischen Film­gesellschaft und Regisseur konnte nur die russische Fassung vollendet werden. Es handelt sich um das Spielfilm­debüt des deutschen Regisseurs Erwin Piscator. Der Film behandelt einen Streik unter den verarmten Matrosen des Küstenorts Port Sebastian, der durch verschlechterte Arbeits­bedingungen auf den Schiffen des Reeders Bredel ausgelöst wird. Der Aufstand der Fischer hatte am 5. Oktober 1934 Premiere in der Sowjetunion. Während der 6. Westdeutschen Kurzfilm­tage wurde der Film im März 1960 erstmals in Deutschland vorgestellt und seitdem in Filmklubs, Programmkinos und auf Film­festivals wie der Berlinale 2012 präsentiert. (Artikel des Tages)
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)

1009D: Attentat auf König Alexander I. von Jugoslawien

1020D: Protest gegen national-sozialistische Einheitskirche

  • Auf ihrer 2.Reichsbekenntnissynode protestiert die "Bekennenden Kirche" gegen die Gleichschaltung von NS-Diktatur und Evangelischer Kirche mit Ludwig Müller als neuen"Reichsbischof". Anders als viele Mitläufer und Mittäter hielt die Bekennende Kirche Christensein und NS-Rassenlehre für unvereinbar und lehnte Führerprinzip und Arierparagraphen ab. Der NS-Staat reagierte mit Amtsenthebungen von Pfarrern und Professoren, mit Inhaftierung von Pastoren und Laien sowie mit Bücherverboten. (aref.de)

1027D: Langer Marsch (China)

  • Der Lange Marsch (chin. 長征 / 长征, Chángzhēng) ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas und war ein militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich aus der Einkreisung durch die Armee Chiang Kai-sheks zu befreien. Beim Langen Marsch waren mehrere Abteilungen der Roten Armee auf dem Weg nach Westen und Norden. Am bekanntesten ist der Marsch der Armeegruppe mit der Führungsspitze der Kommunistischen Partei Chinas, die innerhalb von 370 Tagen 12.500[1][A 1] km zurücklegte und dabei einige der unwegsamsten Regionen Chinas durchquerte. Während des Langen Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei zu festigen und auszubauen. Nur 10 % der 90.000, die sich aus dem Jiangxi-Sowjet auf den Langen Marsch begaben, erreichten ihr Ziel.
  • Der legendäre "Lange Marsch" gilt als Geburtsstunde des kommunistischen Chinas. Mao Zedong führte 1934 die Rote Armee auf einem 10.000 Kilometer langen Weg über Berge und Flüsse von Südchina in den Norden und entkam so den regierenden Nationalisten unter Chiang Kaishek. Bis heute wird in China der "Lange Marsch" als gelungene Militäroperation gefeiert. Doch von den knapp 100.000 Rotarmisten erreichte nach einem Jahr nur etwa ein Zehntel das Ziel. (dradio.de)
  • Vom Berg schreit eine Stimme in den Wind: "Durchhalten heißt siegen!" Die rote Fahne weht auf dem Gipfel, daneben steht Mao Tse-tung. "Seht her, sogar der Schneesturm verneigt sich vor unserem Banner." Monatelang schleppen sich 100.000 kommunistische Bauern-Kämpfer über Chinas unwirtliche Gebirge. Zu Fuß und auf Pferden folgen sie Mao - 12.000 Kilometer. Die Flucht vor der militärisch weit überlegenen nationalistischen Armee wird zum Siegeszug: Mao zieht die Massen in seinen Bann, schließlich auch die gegnerischen Soldaten. Der leuchtende Führer der KP steht für die Scheinheiligkeit der Diktatur: Mao selbst lebte bis zum Tode in Saus und Braus. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

Dezember

1213D: Vater und Sohn (Plauen)

  • Vater und Sohn sind die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser alias e.o.plauen (1903–1944). Die textlosen Geschichten handeln von den Erlebnissen eines rundlichen, kahlköpfigen Vaters und seines struwwelpetrigen Sohnes, die sich mit diversen Alltagssituationen herumschlagen.
  • Die "Vater und Sohn"-Comics von E.O. Plauen waren in Deutschland noch in den 70er-Jahren äußerst populär. Allerdings wusste kaum ein Leser, dass sich der Schöpfer der Bildgeschichten aus Angst vor den Nationalsozialisten erhängt hatte. (dradio.de 2014)

Lexikon

Bahnstrecke Türkismühle–Kusel

  • Die histo­rische Bahnstrecke Türkismühle–Kusel war eine Neben­bahn, die vom Bahn­hof Türkis­mühle an der Nahetal­bahn bis nach Kusel führte. Die Bahn­strecke durch­querte den nord­öst­lichen Teil des Saar­landes und lief anschließend nach Rhein­land-Pfalz. Die in baulicher Hinsicht sehr aufwändig gestal­tete Strecke wurde im Zeit­raum von 1934 bis 1936 eröff­net. Im Zweiten Weltkrieg erlangte sie strate­gische Bedeu­tung. Die schritt­weise Still­legung begann bereits in den 1950er Jahren, als der Durch­gangs­verkehr zwi­schen Freisen und Schwarz­erden endete. In den Jahren 1970 und 1971 wurde der Abschnitt Freisen–Kusel demon­tiert. Der Abschnitt Türkis­mühle–Wolfers­weiler wurde bis 2012 im Güter­verkehr bedient. Einzig der Bahn­hof Schwarz­erden ist bis heute in Betrieb: Er dient bis heute der 1938 eröff­neten Ostertal­bahn als Güter- und Museums­bahnhof; die dort befind­lichen, 900 Meter langen Gleis­anlagen sind der letzte Rest der ehemals imposan­ten Bahn­strecke durch den Westrich. (Artikel des Tages)

Deutsche Nanga-Parbat-Expedition

  • Die Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1934, oder auch Deutsche Himalaya-Expedition 1934 (DHE) genannt, war nach der im Jahr 1932 erfolglos beendeten Deutsch-Amerikanischen Himalaya-Expedition (DAHE) der zweite Versuch eines deutschen Expeditionsteams, den Nanga Parbat (8125 m) zu besteigen. Der bergsteigerische Misserfolg dieser Expedition verfestigte für den Nanga Parbat den pathetischen Begriff des „Schicksalsberges der Deutschen“. Die parallel durchgeführte wissenschaftliche Erkundung des Nanga-Parbat-Gebiets brachte hingegen wichtige Erkenntnisse. (Artikel des Tages)]

Flötenkonzert (Ibert)

Liste von Denkmälern für den Februaraufstand 1934

  • Die Liste von Denkmälern für den Februaraufstand 1934 gibt einen Über­blick über die öffent­liche Erinnerungs­kultur rund um die Ereig­nisse des Februar 1934. Diese war und ist stark von den jewei­ligen poli­tischen Umständen geprägt. Der dikta­torisch regierte Stände­staat gedachte bis zum Anschluss Öster­reichs 1938 „seiner“ Opfer, wohin­gegen das Gedenken an gefal­lene Kämpfer der unter­legenen Seite als Akt des Wider­stands gelten konnte. Im Dritten Reich wurden Denk­mäler des Stände­staates häufig aktiv entfernt oder sie fielen Kriegs­zer­störungen zum Opfer und wurden nach 1945 nicht wieder­errichtet. Erst in der Zweiten Repu­blik konnten offiziell Denkmäler für gefal­lene Auf­ständische er­richtet werden, die nun – unter dem Eindruck des Zweiten Welt­krieges und auch des Stali­nismus – häufig als „Kämpfer für ein freies Öster­reich“, „Kämpfer gegen den Faschis­mus“ oder „Kämpfer für Demo­kratie“ bezeichnet wurden, wenngleich diese Zuschrei­bungen 1934 nicht immer alle zutref­fend gewesen sein mögen. (Artikel des Tages)

Max Emden und die Brissago-Inseln

Messerschmitt Bf 108

  • Die Messerschmitt Bf 108 ist ein vier­sitziges, ein­motoriges Leicht­flugzeug des deutschen Herstellers Bayerische Flugzeug­werke (BFW) bzw. der Messer­schmitt AG. Es wurde zunächst als Wettbewerbs­flugzeug konzipiert und später zu einem luxuriösen Schnellreise­flugzeug weiterentwickelt. In der Planung des Flugzeugs hat Willy Messerschmitt seine Vorstellung eines idealen Flugzeugs verwirklicht und das Reichs­luftfahrt­ministerium sah darin eine Chance, den Europa­rundflug 1934 zu gewinnen. Nachdem am 13. Juni 1934 die erste Bf 108 fertig­gestellt worden war, wurden bis 1945 etwa 885 Exemplare hergestellt. Die meisten waren für die Luftwaffe der Wehrmacht bestimmt und wurden für Umschulungs­zwecke oder als Kurier­flugzeuge eingesetzt. Die Produktion wurde während des Zweiten Welt­krieges nach Frankreich verlagert, wo nach 1945 noch etwa 300 Exemplare der Nachfolge­modelle Nord 1001 und 1002 gebaut wurden. Mit der Bf 108 wurden zwischen 1934 und 1971 zahlreiche Rekorde und sportliche Erfolge erflogen. Die deutsche Sport­fliegerin Elly Beinhorn gab dem Flugzeug nach der Überquerung von drei Kontinenten an einem Tag im Jahre 1936 den Beinamen „Taifun“. Heute sind in Europa noch vier flugfähige Bf 108 erhalten. (Artikel des Tages)

Oper "Lady Macbeth von Mzensk" (Schostakowitsch)

Roman "Mord im Orient-Express" (Christie)

Roman "Sein eigener Herr" (Laxness)

  • Sein eigener Herr ist ein Roman des isländischen Schriftstellers Halldór Laxness. Das Werk erschien ursprünglich in zwei Teilen 1934 und 1935 in isländischer Sprache unter dem Titel Sjálfstætt fólk (wörtlich „Selbständige Leute“). Die isländische Erstausgabe trägt den Titelzusatz Hetjusaga („Heldengeschichte“). Ältere deutsche Übersetzungen sind unter den Titeln Der Freisasse (nur erster Teil) und Unabhängige Menschen erschienen. Die Hauptfigur des Romans ist ein isländischer Schafzüchter, der sein Ideal einer autarken Existenz auf so starrsinnige Weise lebt, dass er damit sich und seine Familie ins Verderben stürzt. Sein eigener Herr ironisiert die Tradition des Bauernromans, womit Laxness insbesondere der verklärten Darstellung des bäuerlichen Lebens in Knut Hamsuns Roman Segen der Erde entgegentreten wollte. (Artikel des Tages)

Symphonie Mathis der Maler (Hindemith)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Die Begleitumstände rund um Paul Hindemiths «Mathis der Maler» sind eine eigene, längere Geschichte, bekannt geworden unter dem Schlagwort «Der Fall Hindemith». 1933, die Nationalsozialisten sind gerade in Deutschland an die Macht gekommen, ist Paul Hindemith mit dem Stoff zu «Mathis der Maler» beschäftigt, woraus eine Oper entstehen soll. Schon ganz früh ist Hindemith mit seiner modernen Musiksprache eine Zielscheibe der Nazis, gebrandmarkt als sogenannter «Kulturbolschewist». Wilhelm Furtwängler setzt sich für Hindemith ein, bestellt beim Komponisten eine Sinfonie. Und Hindemith schreibt sie ihm aus Material der Oper, wie die Oper genannt «Mathis der Maler». Aus der politischen Verstrickung entsteht «Der Fall Hindemith» (der dann auch zu einem «Fall Furtwängler» wird). Doch neben den politischen Implikationen ist diese Sinfonie vor allem auch eine wunderbare Musik. Sehr sinnlich im Klang, wie man das bei Hindemith nicht unbedingt erwarten würde, vielleicht ja auch wegen der Wahl des Sujets. Denn mit «Mathis der Maler» ist Matthias Grünewald gemeint, den Erschaffer des bekannten Isenheimer Altars, den man heute im Museum in Colmar bestaunen kann. Ungewöhnlich ausdrucksstark mit kräftigen Farben werden hier drei Szenen gezeigt, die Hindemith auch die Anregung gegeben haben für die drei Sätze der Sinfonie: Ein Konzert gespielt von Engeln, die Grablegung Christi und die Versuchungen des heiligen Antonius. In der Sendung kommen fünf bzw. sechs Interpretationen dieses gewichtigen Werkes von Paul Hindemith zur Sprache. Gäste von Norbert Graf sind die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Musikwissenschaftler Silvan Moosmüller. (SRF Diskothek im Zwei 2020)

Streichquartett Nr. 5 (Béla Bartók)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Ein Streichquartett in Brückenform? Ja! Vier Sätze legen sich symmetrisch um den zentralen Mittelsatz herum, und bilden so eine Brücke, sind musikalisch, motivisch und strukturell aufeinander bezogen. So ist Béla Bartóks fünftes Streichquartett konzipiert – doch es ist alles andere als Kopfmusik. Der Groove dieses Werks geht direkt in den Bauch – was nicht nur an den aus der Volksmusik entlehnten Melodien und Rhythmen liegt, sondern auch an den vielen verschiedenen Artikulationsarten, die Bartók den vier Streichern in die Partitur geschrieben hat. Und weil dieses Werk so eine Wucht ist und besonders im Konzert beim Publikum eine grosse Wirkung erzielt, gibt es zahlreiche Aufnahmen davon. Fünf von den neueren Aufnahmen hat Jenny Berg ausgewählt, und diskutiert sie mit ihren beiden Gästen, der Geigerin Helena Winkelman und dem Musikpublizisten Thomas Meyer. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Quellen

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