740
MAYA
Tikal
Naranjo
Quiriguá
Copan
PIKTEN
- König Óengus I. (732–761)
Ein Krieg zwischen den Pikten und den Northumbriern beginnt, während Æthelbald von Mercia die Abwesenheit Eadberhts nutzt, um dessen Land zu verwüsten und vielleicht York zu verbrennen. Als möglicher Anlass gilt die Tötung Earnwines, Sohn Eadwulfs, auf Befehl Eadberhts, wobei unklar bleibt, ob Óengus oder Æthelbald versuchen, Earnwine auf den northumbrischen Thron zu setzen. - Fortsetzung 742
KELTEN
Uí Néill
Ulaid
Connacht
Leinster
Uí Mháine
Dalriada
Königreich Strathclyde
Gwynedd
Königreich Powys
ANGELSACHSEN
Northumbria
- König Eadberht (737–758)
Um 740 wird Eardwine, wahrscheinlich Sohn des Königs Eadwulf und Großvater des späteren Königs Eardwulf, getötet.
Um 740 kommt es zu einem Krieg zwischen Pikten und Northumbrern, in dessen Verlauf Æthelbald von Mercia die Abwesenheit Eadberhts nutzt und nordhumbrisches Gebiet verwüstet. Die Gründe des Krieges könnte die Tötung Eardwines sein, dessen Vater nach dem Bürgerkrieg von 705–706 im Norden im Exil lebt, oder dass der piktische König Óengus, Æthelbald von Mercia oder beide versuchen, Eardwine als Gegenkönig in Northumbria zu installieren. - Erzbischof Egbert (York, 735-766)
- Bischof Frithubeorht (Hexham, 734–766)
- Bischof Æthelwald von Lindisfarne (721–740)
Æthelwald stirbt. Nach seinem Tod nehmen die Mönche von Lindisfarne seine Reliquien gemeinsam mit denen anderer wichtiger Heiliger mit, als sie vor den Wikingern fliehen (die Flucht selbst findet allerdings erst 875 statt). - Bischof Cynewulf (Lindisfarne, 740–780)
Cynewulf übernimmt das Amt des Bischofs von Lindisfarne. - Der ehemalige Bischof Acca stirbt um 740 oder 742. Er wird nahe der Ostwand der Abtei in Hexham begraben. Zwei kunstvoll gearbeitete Kreuze markieren sein Grab; Fragmente eines davon sind noch erhalten. Schon kurz nach seinem Tod wird er als Heiliger verehrt. Seine Gebeine werden mehrmals erhoben: im frühen 11. Jahrhundert, 1154 bei der Restaurierung der Kirche und 1240 ein weiteres Mal. Sein Gedenktag ist der 20. Oktober, die Translation seiner Reliquien wird am 19. Februar gefeiert.
- Fortsetzung 750
Mercia
- König Æthelbald (716–757)
Es kommt zu offenen Kämpfen mit Cuthred von Wessex, später kämpfen beide gemeinsam gegen die Waliser. Außerdem nutzt Æthelbald einen Krieg zwischen Pikten und Northumbria, um das Gebiet Northumbrias zu plündern und York niederzubrennen. - Bischof Wilfrith I. (Worcester, 718–743/745)
- Bischof Cuthberth (Hereford, 736-740)
Bei etlichen Nachfolgern ist jeweils nur der Name und die ungefähren Amtszeiten bekannt, sodass sich eine Aufnahme in diese Chronik nicht lohnt; erst im Jahr 1056 folgt ein Bischof, über den wieder mehr bekannt ist (Ealdred) - Fortsetzung 743
East Anglia
Königreich Wessex
- König Æthelheard (726-740)
Nach Æthelheards Tod wird Cuthred sein Nachfolger als König von Wessex. - König Cuthred (740–756)
- Fortsetzung 743
Königreich Essex
Königreich Kent
- König Eadberht I. (West-Kent, 725-748)
- König Æthelberht II. (Ost-Kent, 725–762)
- Erzbischof Cuthberth (Canterbury, 740–758)
Cuthbert wird zum Erzbischof von Canterbury gewählt und geweiht, wobei er seine Ernennung vermutlich der politischen Einflussnahme des Mercierkönigs Æthelbald verdankt.
In den 730er und 740er Jahren setzt Æthelbald systematisch Mercier in kirchliche Schlüsselpositionen ein, was auch auf eine Ausweitung der mercischen Macht nach Kent hindeutet. Bereits 735 hat Papst Gregor III. dem Bischof von York das Pallium verliehen und York zum Erzbistum erhoben, sodass Cuthbert als Erzbischof von Canterbury nicht mehr den Anspruch seines Vorgängers Theodor erhebt, ganz Britannien zu beanspruchen, sondern faktisch nur noch südlich des Humber Bischöfe weiht und Synoden mit Bischöfen aus Südengland abhält. In seiner Amtszeit steht Cuthbert in intensivem Briefkontakt mit dem Missionar Bonifatius, der ihm in einem langen Schreiben die laxe Moral des Klerus in den britischen Inseln und den übermäßigen Alkoholkonsum der angelsächsischen Bischöfe vorhält. Cuthbert pflegt zugleich eine Korrespondenz mit Lull, dem aus England stammenden Erzbischof von Mainz, und zeigt sich in diesen Briefen als gebildeter lateinischer Briefschreiber
Als Bauherr lässt Cuthbert in Canterbury die dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Kirche St. John the Baptist errichten, westlich der Kathedrale. Diese Kirche dient als Baptisterium und entwickelt sich zum Begräbnisort zahlreicher Erzbischöfe; später finden dort auch Gottesurteile statt, wobei nicht eindeutig belegt ist, ob Cuthbert diese spezielle Nutzung selbst intendiert. Die Kirche wird 1067 durch ein Feuer zerstört, doch bleibt Cuthberts Rolle als Stifter in der Überlieferung präsent. - Fortsetzung 747
FRÄNKISCHES REICH
- Interregnum (737-743)
- Hausmeier Karl Martell (717-741)
um 740: Anlage eines Königshofes in Duisburg - Bischof Floribert I. (Lüttich, 727–746)
- Bischof Milo von Trier (Trier 715–753, Reims 717-753)
- Bischof Wera von Utrecht (739–752)
- Bischof Reginfrid (Köln, 737–743/745)
- Bischof Geroldus (Mainz, 724-743)
- Bischof Sigebald (Metz, 716–741)
- Fortsetzung 741
Herzogtum Aquitanien
Herzogtum Elsass
Herzogtum Alemannien
- Herzog Theudebald (709–746)
- Bischof Arnefrid (Konstanz, 736?–746?)
- Abt Otmar von St. Gallen (Kloster St. Gallen, 719–759)
- um 740: Gründung eines Missionsstützpunktes in Kempten als Kern der späteren Stadt
- Fortsetzung 746
Herzogtum Baiern
- Herzog Odilo (736–748)
- Bischof Gaubald (Regensburg, 739–761)
Um 740 lässt Gaubald die Gebeine des heiligen Emmeram aus Aschheim in das Kloster Sankt Emmeram übertragen und in der Krypta des Klosters beisetzen - Bischof Erembert (Freising, 739–747/748)
Arbeo, um 723 oder früher bei Meran geboren und Angehöriger des Uradelsgeschlechts der Huosi und den frühen Aribonen, tritt um 740 in den Benediktinerorden ein. Unter Abt Erembert erhält er eine Ausbildung an der Lateinschule in Freising. - Bischof Vivilo (Passau, 739–745)
- Bischof Wikterp (Augsburg, 739-772)
Kloster Benediktbeuern
Das Kloster Benediktbeuern wird durch die Brüder Lanfrid, Waldram und Eliland aus dem Adelsgeschlecht der Huosi gegründet und gilt als eines der ältesten Klöster Oberbayerns und ist von Beginn an eng mit dem Bistum Augsburg verbunden, zu dem es auch zur Redaktionszeit dieser Chronik noch als Niederlassung der Salesianer Don Boscos gehört. - Bischof Johannes I. von Salzburg, 739–746)
Zell am See (Siedlung)
um 740/743 schenken die baierischen Brüder Boso und Johannes den Ort, der noch Bisonzio heisst, dem Salzburger Bischof Johannes I. Kurz darauf errichten Mönche des Bistums dort eine Klosterzelle (Cella in Bisonzio), von der sich der Name der späteren Stadt ableitet - Fortsetzung 741
LANGOBARDENREICH
- König Liutprand (712–744)
- Erzbischof Natalis (Mailand, 740-741)
Natalis wird zum Erzbischof von Mailand ernannt und leitet die Erzdiözese bis 741 für insgesamt 14 Monate. Während seiner Amtszeit lässt Natalis in Mailand die Kirche San Giorgio al Palazzo beim alten römischen Palatium errichten und erhält dafür finanzielle Unterstützung des Herzogs Ratchis.
Herzogtum Friaul
Herzogtum Spoleto
- Herzog Hilderic (739–740)
- Herzog Transamund II. (2. Amtszeit 740–742)
Im Dezember kehrt Transamund, unterstützt von Truppen aus den Dukaten Rom und Benevent, nach Spoleto zurück und tötet Hilderic. Er weigert sich jedoch, die vier von Liutprand eroberten Kastelle herauszugeben, wodurch das Bündnis mit Rom endet.
Herzogtum Benevent
SPANIEN
Königreich Asturien
- König Alfons I. (Asturien, 739–757)
Mit Beginn seiner Regierung führt Alfons fast ununterbrochen Krieg gegen die muslimischen Herrscher der Halbinsel. Er nutzt innere Konflikte im Emirat, insbesondere den Berberaufstand ab 741, um große Gebiete im Nordwesten zurückzugewinnen. Ab etwa 740 dehnt er seinen Einfluss nach Galicien aus; Städte wie Lugo und Tuy schließen sich seinem Reich an oder fallen kampflos an ihn. In den folgenden Jahren dringt er zeitweise bis nach León, Teile der Meseta und bis nach La Rioja vor und zerstört oder entvölkert Grenzstädte, sodass ein „leer geräumter Gürtel“ zwischen Christen und Muslimen entsteht. Durch diese Feldzüge schafft Alfons die territoriale Grundlage, auf der das Königreich Asturien dauerhaft überlebt und später weiter expandiert. Spätere Chronisten sehen in ihm den eigentlichen Gründer des asturischen Königreichs und bezeichnen ihn wegen seines Eifers für den Glauben als „den Katholischen“. Aus seiner Ehe gehen unter anderen sein Sohn Fruela hervor, der ihm nachfolgt und die königliche Linie fortsetzt. Damit entsteht das Königshaus von Asturien, auf das sich auch spätere Herrscher der christlichen Reiche im Norden berufen - Fortsetzung 757
REPUBLIK VENEDIG
- Magister Millitum Teodato Ipato (740)
Diodato Ipato stammt aus Heraclea und ist der Sohn des früheren Dogen Orso Ipato; nach Orsos Tod wurde Diodato verurteilt und ins Exil geschickt. Unter der Verwaltung Felicius Cornicolas ist er aus dem Exil zurückgerufen worden und wird nun selber Magister Millitum (möglicherweise auch schon im Vorjahr; die Angaben zu den Amtszeiten der Magistri Militi sind widersprüchlich). - Fortsetzung 741
KARANTANIEN
- Fürst Borouth (740-750)
Borouth (Boruth, slowenisch Borut, "der Kämpfer") wurde um 700 geboren und wuchs als Angehöriger der karantanischen Slawen auf, die im Gebiet des späteren Kärnten, der Steiermark und möglicherweise Teilen des späteren Sloweniens siedeln. Um 740 sieht sich Borouth gezwungen, Herzog Odilo von Baiern wegen der awarischen Bedrohung um militärische Hilfe zu bitten. Odilo gewährt diese Hilfe nur unter der Bedingung, dass Borouth die Oberherrschaft der Baiern und damit des Fränkischen Reiches anerkennt und den christlichen Glauben annimmt, wodurch Karantanien in das fränkisch‑bairische Herrschafts- und Missionssystem eingebunden wird. In der Folge herrscht Borouth als fränkischer Vasall über Karantanien. Er lässt seinen Sohn Cacatius (slowenisch Gorazd) und seinen Neffen Cheitumar (slowenisch Hotimir) als Geiseln nach Salzburg bringen, wo sie im christlichen Glauben erzogen werden und so auf eine christliche Fürstenrolle vorbereitet werden. - Fortsetzung 750
ERSTES BULGARISCHES REICH
BYZANTINISCHES REICH
- Kaiser Leo III. (717–741)
Schlacht bei Akroinon
Der umayyadische Kalif Hischam beginnt die größte Expedition seiner Regierungszeit nach Anatolien, die insgesamt etwa 90'000 Mann umfasst, aufgeteilt in drei Heeressäulen. Eine Abteilung von 10'000 meist leichtbewaffneten Soldaten unter al‑Ghamr ibn Yazid zieht zur Plünderung der westlichen Küstenlandschaften, während ein Hauptheer von rund 60'000 Mann unter Sulayman ibn Hisham Kappadokien verwüstet. Die dritte Division mit etwa 20'000 Mann steht unter dem gemeinsamen Kommando von al‑Malik ibn Suʿaib und ʿAbdallah al‑Battal und marschiert auf Akroinon im phrygischen Binnenland. Gegen diese Abteilung formiert das Byzantinische Reich eine Feldarmee, um sie im Inneren Anatoliens zu stellen. Leo III. übernimmt persönlich das Oberkommando über das byzantinische Heer und führt seine Truppen nach Kleinasien. An seiner Seite befindet sich sein Sohn Konstantin, der spätere Kaiser Konstantin V., der bereits als Mitkaiser und Feldherr in Erscheinung tritt. Die byzantinischen Streitkräfte stehen zahlenmäßig vermutlich unterlegen einer starken arabischen Division gegenüber; bei Akroinon treffen die byzantinischen Truppen unter Leo III. und Konstantin auf die arabische Division unter al‑Malik ibn Suʿaib und ʿAbdallah al‑Battal. Die Schlacht entwickelt sich zur offenen Feldschlacht, über deren taktischen Ablauf nur sehr wenige Details überliefert sind. Die Araber erleiden eine schwere Niederlage: Beide arabischen Befehlshaber fallen, und der größte Teil ihres Heeres wird vernichtet, wobei Quellen von etwa 13'200 Toten sprechen. Nur ein Restkontingent von ungefähr 6800 Mann kann sich geordnet zurückziehen und sich bei Synnada mit Teilen des Heeres Sulaymans vereinigen. Die byzantinische Seite erringt damit einen seltenen, aber vollständigen Sieg in einer großen Entscheidungsschlacht gegen die Araber, der die laufende Invasion zum Stillstand bringt. Akroinon stellt zugleich den ersten großangelegten Sieg des Reiches in einer offenen Feldschlacht gegen die Muslime seit Jahrzehnten dar. Die verbliebenen arabischen Truppen ziehen sich aus dem byzantinischen Kerngebiet zurück, sodass größere Vorstöße nach Anatolien in den folgenden drei Jahrzehnten ausbleiben werden. In der muslimischen und später besonders in der türkischen epischen Überlieferung lebt die Erinnerung an ʿAbdallah al‑Battal fort, der zur legendären Gestalt Battal Gazi stilisiert wird. Seine Figur verkörpert in diesen Erzählungen den heroischen Kämpfer des Kalifats in den Auseinandersetzungen mit Byzanz. - 1026D: Ein schweres Erdbeben erschüttert Konstantinopel.
- Papst Gregor III. (731–741)
- Patriarch Anastasios (730-754)
- Fortsetzung 741
DABUYIDEN
- Spahbod Dadhburzmihr (728–740)
Dadhburzmihr stirbt, und sein sechsjähriger Sohn Khurshid folgt ihm auf den Thron. - Regent Farrukhan-i Kuchak (740-747/748)
- Spahbod Khurshid (740–760)
Khurshid, um 734/735 in Tabaristan geboren und Sohn von Dadhburzmihr (oder Dadmihr) und Enkel von Farrukhan dem Großen, folgt im Alter von etwa sechs Jahren seinem Vater auf den Thron von Tabaristan. Acht Jahre lang führt sein Onkel Farrukhan-i Kuchak ("Farrukhan der Kleine") als Regent die Regierungsgeschäfte, bis Khurshid mit ungefähr vierzehn Jahren als volljährig gilt. - Fortsetzung 744
ARABER
(122/123 - 25./26. November)
Umayyaden
- Kalif Hischām ibn ʿAbd al-Malik (724–743)
In seinem Feldzug gegen das Byzantinische Reich erleidet Hischām eine schwere Niederlage in der Schlacht bei Akroinon (siehe unter BYZANTINISCHES REICH] - Aufstand des Maysara (740-742)
Um 739/740 kommt die Lage zum Bruch, als der Statthalter Umar ibn al‑Muradi in Tanger die Berber seiner Provinz als "Eroberte" deklariert und beginnt, ihr Eigentum zu beschlagnahmen, Menschen zu versklaven und den "fünfteligen Anteil" für den Kalifen einzutreiben oder zumindest ihre Tribute drastisch erhöht. Für die berberischen Stämme Westmarokkos – zuerst Ghumara, Barghwata und Miknasa – ist dies der letzte Auslöser, sich offen zu erheben; sie wählen Maysara al‑Matghari zu ihrem Anführer. Gleichzeitig erhält der Ifriqiyaner Feldherr Habib ibn Abi Ubayda den Auftrag, mit dem Hauptheer nach Sizilien gegen Byzanz zu ziehen und führt den Großteil der ifriqiyanischen Truppen aus Marokko ab, wodurch ein Machtvakuum entsteht. Sobald Habib mit dem Heer nach Sizilien übersetzt, sammelt Maysara berberische Koalitionstruppen, die sich in sufritischer Weise die Köpfe scheren und Koranverse an ihre Lanzen binden, und marschiert auf Tanger. Tanger fällt rasch in die Hände der Rebellen, der verhasste Gouverneur Umar ibn al‑Muradi wird getötet, und Maysara nimmt den Titel amir al‑muʾminīn an. Maysaras Heer zieht von Tanger aus die Westküste Marokkos hinab, gewinnt immer mehr Anhänger, zerschlägt umayyadische Garnisonen bis zur Sous‑Region und tötet dabei unter anderem Ismail ibn Ubayd Allah, den Sohn des Gouverneurs von Kairouan. Der Gouverneur Ubayd Allah ibn al‑Habhab in Kairouan wird von der Erhebung überrascht und verfügt zunächst über wenig Truppen. Er befiehlt Habib ibn Abi Ubayda, den Sizilienfeldzug abzubrechen und das Heer nach Afrika zurückzuführen, und stellt gleichzeitig eine kavalleriebetonte Eliteeinheit aus der arabischen Oberschicht Kairouans zusammen, die unter Khalid ibn Abi Habib nach Norden gegen die Berber ins Feld zieht. Eine kleinere Reserve unter Abd ar‑Rahman ibn al‑Mughira erhält den Auftrag, Tlemcen zu halten, falls die Berber durchbrechen und Richtung Kairouan vorrücken. Maysaras Kräfte stoßen in der Umgebung von Tanger auf die Vorhut der ifriqiyanischen Kolonne unter Khalid ibn Abi Habib, liefern nur ein kurzes Gefecht und weichen dann überraschend nach Tanger zurück. Khalid verfolgt nicht, sondern blockiert die Stadt aus der Position südlich Tangers, während er auf Habib ibn Abi Ubaydas Rückkehr aus Sizilien wartet.
Schlacht der Edlen
In dieser Atempause stürzen die berberischen Stammesführer Maysara durch einen internen Putsch, töten ihn und wählen den Zanata‑Fürsten Khalid ibn Hamid al‑Zanati zum neuen Anführer. Khalid ibn Hamid entscheidet sich, die untätige ifriqiyanische Adelskolonne anzugreifen, bevor Verstärkung eintrifft, und schlägt das arabische Kavalleriekorps in der später sogenannten "Schlacht der Edlen" vernichtend, wobei ein Großteil der ifriqiyanischen Aristokratie umkommt. Die Niederlage löst bei den Umayyaden Schockwellen aus; in Tlemcen bricht unter dem Reserveheer Panik aus, der Kommandeur ordnet wahllose Verhaftungen und Massaker an, woraufhin die überwiegend berberische Stadtbevölkerung die Umayyaden herauswirft. Damit springt der Aufstandsherd von Marokko in den Zentralmaghreb. Das sizilianische Expeditionsheer Habibs trifft zu spät ein, um die Niederlage der Edlen zu verhindern, und zieht sich nach Tlemcen zurück, wo es jedoch nur Unordnung vorfindet. Habib stößt dort auf den umayyadischen Offizier Musa ibn Abi Khalid, der trotz der Gefahr in der Umgebung Tlemcens loyale Truppen gesammelt hat, macht ihn zum Sündenbock für das Chaos und lässt ihm Hand und Fuß abschlagen. Habib verschanzte die Reste des ifriqiyanischen Heeres im Raum Tlemcen oder weiter östlich bei Tahart und fordert Verstärkungen aus Kairouan an, worauf die Nachricht bis nach Damaskus gelangt und Kalif Hischam einen großen Gegenstoß ankündigt. Die Kunde vom berberischen Sieg erreicht al‑Andalus, wo die Berber die Araber zahlenmäßig deutlich übertreffen und die arabische Elite fürchtet, die Garnisonen könnten dem marokkanischen Beispiel folgen. In diesem Klima stürzen die andalusischen Araber im Januar 741 den Statthalter Uqba ibn al‑Hajjaj, einen Beauftragten Ubayd Allahs, und setzen seinen populäreren Vorgänger Abd al‑Malik ibn Qatan al‑Fihri ein, um die Lage zu stabilisieren. Berichte über einen andalusischen Entsatzzug nach Marokko, der Ende des Jahres von Berbern geschlagen wird, gelten in der modernen Forschung als unzuverlässig. - Statthalter Ubayd Allah ibn al-Habhab (Ifriqiya, 734–741)
- Statthalter Uqba ibn al-Hajjaj (al-Andalus, 734-740)
- Statthalter Abd al-Malik ibn Qatn al-Fihri (al-Andalus, 2. Amtszeit 740–742)
Nach dem Tod seines Vorgängers ernennen die Truppen Abd al-Malik erneut zum Statthalter von al-Andalus. Er bekämpft die Berber-Revolte in al-Andalus mit Hilfe des syrischen Generals Balj ibn Bishr al-Qushayrī, dessen Truppen aus Ceuta kommen. - Imam Ja'far al-Sadiq (732–765)
- Der im Vorjahr begonnene Aufstand des schiitischen Imams Zaid ibn ʿAlī in Kufa gegen die Herrschaft der Umayyaden wird niedergeschlagen, nachdem die meisten seiner Anhänger wieder von ihm abgefallen sind. Zaid kommt dabei im Straßenkampf ums Leben. Sein noch junger Sohn Yahyā flieht nach Chorasan.
- Papst und Patriarch Theodoros I. (Alexandria, 730–742)
- Griechisch-orthodoxer Patriarch Kosmas I. (Alexandria, 727–768)
- Fortsetzung 741
TURK-SCHAHI
ZWEITES TÜRK-KHAGANAT
- Khagan Tengri Khan (739–741)
Der Tang-Kaiser Xuanzong sendet den Gesandten Li Zhi, der Ashina Kutluk offiziell zum Tengri Qaghan erklärt und damit seine Stellung als Qaghan bestätigt. - Fortsetzung 741
TÜRGESCH
INDIEN
Kaschmir
Pratihara
Malla
Chauhan-Dynastie
Chalukya
Westliche Ganga-Dynastie
Pallava
Anuradhapura
TIBET
- König Mé Aktsom (705–755)
- Tibet verliert mehrere Gebiete an China.
- Fortsetzung 751
CHINA
(57./58. Zyklus - Jahr des Metall-Drachen; am Beginn des Jahres Erde-Hase)
Tang-Dynastie
KOREA
Silla
Balhae
JAPAN
- Tennō Shōmu (724–749)
Kibi no Makibi und Genbō diskreditieren am Hof in Nara den Beamten Fujiwara no Hirotsugu, der als Dazai shoni in Kyūshū dient. Im 9. Monat des Jahres erhebt sich Hirotsugu gegen den wachsenden Einfluss von Genbō und anderen. Im 9. Monat entsendet der Hof unter dem Kommando von Ōno no Azumabito ein Heer von etwa 17'000 Mann nach Kyūshū, um den Aufstand niederzuschlagen. Im 10. Monat desselben Jahres wird Hirotsugu militärisch besiegt und in der Provinz Hizen enthauptet. Noch während der Feldzüge verlässt Shōmu im 10. Monat des Jahres Tenpyō 12 (November) die Hauptstadt Heijō‑kyō und zieht mit seinem Hof ostwärts, weil er Anhänger der Fujiwara in Nara fürchtet und durch seine Präsenz Unruhen in den Provinzen verhindern will. Am 22., 23. und 24. November erreicht der Tross zunächst Horikoshi, dann Nabari und Ao und gelangt schließlich nach Kawaguchi in der Provinz Ise, wo ein provisorischer Palast bezogen wird. Nach vier Tagen in schwerem Regen und tiefem Schlamm trifft die Gefolgschaft am 25. November in Kawaguchi ein und erfährt kurz darauf von der Hinrichtung Hirotsugus und dem Ende der Rebellion. Trotz dieser Nachricht bleibt Shōmu bis zum 4. Dezember 740 in Kawaguchi. - Fortsetzung 741
QUELLEN
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29.09.2023 Artikel eröffnet
09.11.2023 Grundstock erstellt
17.12.2025 Grundstock ergänzt