1938

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1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1941

Januar

0105D: Gesetz über die Änderung jüdischer Familiennamen und Vornamen

  • Nicht Joshua, Ruth oder Michael durften jüdische Familien ihre Kinder nach dem Namensgesetz des NS-Regimes nennen, sondern Eliser, Geilchen oder Hesekiel. Die Namen bedeuteten eine "sadistische Verhöhnung", notierte der Schriftsteller Jochen Klepper in seinem Tagebuch. (WDR ZeitZeichen 2018)

0116D: Benny Goodman spielt erstmals in der Carnegie Hall

  • Die Carnegie Hall ist wohl der berühmteste Konzertsaal der Welt. Hier in New York an der Ecke 57. Straße und 7th Avenue fanden viele Weltpremieren statt. Vor allem von großen Orchestern unter namhaften Dirigenten aus dem klassischen Bereich. Daher war der Auftritt des Benny Goodman Orchestras - einer Jazz Bigband - etwas ganz Neues. (dradio.de)

0117D: Exposition Internationale du Surréalisme

  • Die Exposition Internationale du Surréalisme war eine Aus­stellung von Künst­lern des Sur­realis­mus, die vom 17. Januar bis zum 24. Februar des Jahres 1938 in der von Georges Wilden­stein geführ­ten, groß­zügig aus­gestatte­ten Gale­rie Beaux-Arts, 140, Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris, statt­fand. Organi­satoren waren der franzö­sische Schrift­steller André Breton, der Kopf und Theo­retiker der Sur­realis­ten, sowie der bekann­teste Poet der Bewe­gung, Paul Éluard. Im Kata­log genannt waren ferner Marcel Duchamp als Gene­rator und Schlich­ter (vor allem für die ständigen Zwistig­keiten zwi­schen den tief zer­stritte­nen Freun­den Breton und Eluard, sowie der Stellungs­kämpfe zwi­schen den be­teilig­ten Künst­lern), Salvador Dalí und Max Ernst als techni­sche Bei­räte sowie Man Ray als Be­leuchtungs­meister und Wolfgang Paalen als ver­antwort­lich für Wasser und Busch­werk. Die in drei Ab­teilungen ins­zenierte Aus­stellung zeigte neben den prä­sentier­ten Ge­mälden und Objek­ten sehr unter­schiedlich umge­staltete Schau­fenster­puppen und unge­wöhnlich deko­rierte Räume. Mit dieser Aus­stellung schrieb die surrea­listische Bewe­gung mit ihrer Total­inszenie­rung – im Sinne eines surrea­listischen Ge­samt­kunst­werks – Ausstellungsgeschichte. (Artikel des Tages)

0125D: Spektakuläres Weltraumwetter über ganz Europa

0129D: Entwicklung der Kunstfaser löst Seidenraupe ab

  • Der deutsche Textilchemiker Prof. Dr. Paul Schlack gibt seine revolutionäre Erfindung bekannt - Die Kunstfaser (aref.de)

Februar

0207D: Prozess gegen Pastor Martin Niemöller

  • Bereits 1933 nahm der Berliner Pfarrer Martin Niemöller den Kampf gegen Adolf Hitler auf. Innerhalb der evangelischen Kirche wurde er zum Ärgernis für viele Zeitgenossen, die auf bequeme Weise mit den neuen Machthabern fertig werden wollten. 1937 holten ihn zwei Gestapo-Beamte zu einer angeblich kurzen Vernehmung ab. Es folgten Untersuchungshaft und acht Monate später ein Prozess. (dradio.de)

0211D: Litauische Verfassung

  • Die Litauische Verfassung vom 11. Februar 1938 war eine von mehreren Verfassungen Litauens in der Zwischenkriegszeit. Sie wurden im 20. Jahrhundert von staatlichen Organen der ersten Republik Litauen erlassen. Man unterscheidet zwischen den Verfassungen der Zwischenkriegszeit und der Verfassung nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit.

0212D: Berchtesgadener Abkommen

  • Das Berchtesgadener Abkommen vom 12. Februar 1938 war ein unter Druck zustandegekommenes Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Bundesstaat Österreich, das eine Reihe von Maßnahmen zur Begünstigung der österreichischen Nationalsozialisten festschrieb.

0215D: Pflichtjahr (Deutsches Reich)

  • Das Pflichtjahr wurde 1938 von den Nationalsozialisten eingeführt. Es galt für alle Frauen unter 25 Jahren und verpflichtete sie zu einem Jahr Arbeit „in der Land- und Hauswirtschaft“. Es stand in Konkurrenz zum etablierten Landjahr sowie ab 1939 zum Dienst im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes.
  • Das Pflichtjahr für Mädchen, eingeführt am 15. Februar 1938, war die größte Arbeitseinsatzmaßnahme im Nationalsozialismus. Es verkörperte das Staatsprogramm der NS-Herrschaft und gehörte unmittelbar zur Kriegsvorbereitung. Erzieherisch im nationalsozialistischen Sinne hat es jedoch nur sehr begrenzt gewirkt. (dradio.de)

0214D: Fritz Kreisler spielt "Andante Cantabile"

  • Here is a recording of Fritz Kreisler playing his arrangement of Andante Cantabile, from Tchaikovsky's String Quartet No.1. It was recorded at Abbey Road Studios in 1938. Franz Rupp is at the piano. (youtube.com)

0220D: Rätoromanisch als vierte Landessprache in der Schweiz

  • Am 20. Februar 1938 stimmten die Schweizer Männer mit einem historischen Resultat für das Rätoromanische als vierte Nationalsprache - mit sage und schreibe 92 Prozent Ja-Stimmen. Die Abstimmung über das Rätoromanische so kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam zum idealen Zeitpunkt, weiss der Romanist Rico Valär, designierter Professor für Rätoromanische Literatur und Kultur an der Universität Zürich. Valär hat seine Dissertation zum Thema gemacht. (SRF Zeitblende 2018)

0228D: Perlon

  • 1935 erfand ein Mitarbeiter der amerikanischen Firma DuPont die Nylonfaser. Doch auch der deutsche Chemiker Paul Schlack suchte nach einem Ersatz für Wolle, Seide oder Baumwolle. Vor 80 Jahren stellte er in seinem Berliner Laboratorium die erste Perlonfaser her. (dradio.de 2018)

März

0313D: Anschluss Österreichs

  • Als Anschluss Österreichs wird der Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und die darauffolgende De-facto-Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich bezeichnet. Mit dem offiziell durch das am 13. März 1938 – ohne Parlament – verabschiedeten Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich wurde die Diktatur des Ständestaates bzw. des Austrofaschismus (seit 1934) vom nationalsozialistischen Regime unter Adolf Hitler abgelöst. Mit diesem Tag endete die staatliche Existenz Österreichs. Die Zeit der NS-Herrschaft in Österreich sollte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im April/Mai 1945 dauern.

0315D: Ismar Boas

  • Ismar Boas (geboren 28. März 1858 in Exin; gestor­ben 15. März 1938 in Wien) war ein deut­scher Arzt. Er gilt als Be­grün­der des Fach­ge­bietes der Gastro­entero­logie und prägte es in den ersten 40 Jahren seines Be­stehens maß­geblich. Mit seiner Nieder­lassung als Spezial­arzt für Magen- und Darm­krank­heiten 1886 be­grün­dete Boas nicht nur das Fach, son­dern leitete auch ins­gesamt die Spezialisierung in der Medizin ein. Er war Grün­dungs­mit­glied der Deut­schen Gesell­schaft für Gastro­entero­logie, Verdau­ungs- und Stoff­wechsel­krank­heiten. Boas veröffent­lichte zahl­reiche Schriften und entwickelte Unter­suchungs- und Behand­lungs­methoden, die in abgewan­delter Form teil­weise noch heute Bestand haben. Am 7. Novem­ber ist der Magen-Darm-Tag. (Artikel des Tages)

0326D: Der italienische Physiker Ettore Majorana verschwindet

April

0415D: Donald's Nephews (Trickfilm)

0418D: Superman

0420D: Olympia (Film)

  • Olympia ist der Titel eines zweiteiligen Dokumentarfilms der deutschen Regisseurin Leni Riefenstahl aus dem Jahr 1938. Der Film dokumentiert die während der Zeit des Nationalsozialismus in Berlin ausgetragenen Olympischen Spiele 1936.
  • Einträge in der Filmdatenbank (imdb.com: Erster Teil (imdb.com: 2. Teil)
  • Leute, die behaupteten, auf die Nazis nur hereingefallen zu sein, gab es viele. Leni Riefenstahl war eine von ihnen. Aber sie war ein besonderer Fall: Ihre Filme waren fraglos künstlerisch bedeutend, warfen aber auch die Frage nach einer faschistischen Ästhetik auf - und was die Regisseurin dazu beigetragen hatte. (dradio.de)

0426D: Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden

  • Die Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden war eine Verordnung, die am 26. April 1938 (RGBl. I. S. 414f.) von Hermann Göring im Deutschen Reich erlassen wurde. Ihr folgte die „Verordnung zur Durchführung der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 18. Juni 1938, bei der die ursprünglich auf den 30. Juni festgesetzte Anmeldefrist bis zum 31. Juli 1938 verlängert wurde. Der zeitgenössische Gesetzeskommentator Alf Krüger vom Reichswirtschaftsministerium bezeichnete die Verordnung als den „Wegbereiter zu der völligen und endgültigen Entjudung der deutschen Wirtschaft“.
  • Stufenweise erhöhten die Nationalsozialisten seit 1933 den Druck auf die Juden, auch um sie zur Auswanderung zu zwingen. Dem sozialen Tod durch Aberkennung bürgerlicher Rechte folgte die Deportation in die Todeslager. Zur Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben trat am 26. April 1938 die "Verordnung über die Anmeldung der Vermögen von Juden" in Kraft. (dradio.de)

Mai

0512D: Fußballtrainer Sepp Herberger wird offiziell Nachfolger von Otto Nerz

  • Otto Nerz war der erste Reichstrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. Er war ein Quereinsteiger, ein Volksschullehrer der Medizin studierte und promovierte. An seiner fußballerischen Fachkompetenz zweifelte kaum jemand. Als Trainer setzte er auf Zucht, Ordnung und Drill. Spieler fühlten sich beim Training behandelt wie in einer Kaserne. (WDR ZeitZeichen 2018)

0516D: Bau des Kraftwerks Kaprun

  • Das Elektrizitätswerk Kaprun ist ein eindrucksvolles Beispiel der Ingenieurskunst. Seinen Nimbus bezog es auch aus der besonderen Situation, in der es entstand: in einem verarmten, zum Staatszwerg verkleinerten Österreich, in dem sich die politischen Lager zwischen den Weltkriegen unversöhnlich bekämpft hatten. (dradio.de 2018)

0519D: Adolf Schlatter

  • Adolf Schlatter (* 16. August 1852 in St. Gallen; † 19. Mai 1938 in Tübingen) war ein Schweizer evange­lischer Theo­loge und Profes­sor für Neues Testa­ment und Systema­tik in Bern, Greifs­wald, Berlin und Tübingen. Er ist Autor von über 400 Publi­katio­nen, mit denen er sich an Wissen­schaft­ler und ein­fache Gemeinde­glieder wendet. Seine For­schungs­schwer­punkte lagen in der Entwick­lung einer „empiri­schen Theolo­gie“ sowie in der beo­bachten­den Ausle­gung des Neuen Testa­ments für Fach­leute und Laien. Er gilt in Fach­kreisen als theo­logi­sches Origi­nal abseits der Haupt­strömun­gen seiner Zeit. Obwohl er keine Schul­rich­tung hervor­brachte, werden etliche seiner Werke in Theolo­gie und Kirche bis heute rezipiert. In Stutt­gart existie­ren ein Adolf-Schlatter-Archiv und eine Adolf-Schlatter-Stif­tung. In Tübingen ist das „Adolf-Schlatter-Haus“ in der Öster­berg­straße nach ihm benannt und in Recke das „Adolf-Schlatter-Heim“. (Artikel des Tages)

0521D: Westermann Druck- und Verlagsgruppe

  • Die Westermann Druck- und Verlagsgruppe stellt Druckerzeugnisse aller Art her, insbesondere aber Fachbücher, Schulbücher und Schulatlanten.
  • George Westermann wurde 1810 im Zentrum des deutschen Buchhandels in Leipzig geboren. Er absolvierte eine Buchhandelslehre und ging mit 17 nach Braunschweig, wo er 1838 den Westermann Verlag gründete. Zum Flaggschiff seines Hauses wurde der Diercke Weltatlas, der Schülern seitdem die Erde erklärt. (dradio.de)

0521D: in Paris wird "99 Prozent" uraufgeführt

  • Im dänischen Exil arbeitete Bertolt Brecht über mehrere Jahre an einem Stück, mit dem er entgegen seiner sonstigen Gewohnheit der künstlerischen Verfremdung die Verhältnisse im Hitler-Deutschland angreifen wollte. Sein dokumentarisches Theaterstück "Furcht und Elend des Dritten Reiches" ist eine Aneinanderreihung von 24 charakteristischen Szenen. In Paris wurden einige der Szenen unter dem Titel "99 Prozent" uraufgeführt. (dradio.de)

0524D: in Düsseldorf wird die Ausstellung "Entartete Musik" eröffnet

  • Der Erfolg von Musik- und Theateraufführungen jüdischer Komponisten oder Regisseure passte den Nationalsozialisten in den 1930er-Jahren nicht. Sie ließen die Vorstellungen bestimmter Stücke nicht nur verbieten, sondern boten auch in einer Ausstellung dar, was "entartete" Musik sei. (dradio.de)

0526D: Grundstein für das Volkswagenwerk gelegt

  • In der Nähe von Fallersleben, im heutigen Wolfsburg, wurde vor 70 Jahren von Adolf Hitler der Grundstein für das Volkswagenwerk gelegt. Nach Fertigstellung wurde hier aber für die Rüstung produziert. Erst ein britischer Offizier verhalf dem VW-Käfer nach Kriegsende zur Produktion. Er wurde zum erfolgreichsten Auto der Welt mit internationalem Kultstatus. (dradio.de)

0528D: Mathis der Maler (Hindemith)

  • Mathis der Maler ist eine Oper in sieben Bildern von Paul Hindemith, der auch das Libretto verfasste. Im Mittelpunkt der Oper steht das Leben des Malers Matthias Grünewald zur turbulenten Zeit der Reformation und der Bauernkriege. Inspiriert zu diesem Werk wurde Hindemith durch die Bilder des Isenheimer Altars.
  • Paul Hindemith gilt als einer der produktivsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Oper "Mathis der Maler" setzte sich nicht nur mit den Konflikten in Zeiten der Revolution auseinander, sondern wurde selbst zum Stein des Anstoßes. Am 28. Mai 1938 wurde die Oper in Zürich uraufgeführt. (dradio.de)

Juni

0625D: Heimat (Spielfilm)

  • Heimat ist ein deutscher Spielfilm von Carl Froelich aus dem Jahr 1938 nach dem gleichnamigen Schauspiel von Hermann Sudermann.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Mit den Stars Zarah Leander und Heinrich George wurde der Film "Heimat" zu einer der erfolgreichsten Ufa-Produktionen - und zum Propagandaerfolg der Nationalsozialisten. Durch den scheinbar unpolitischen Inhalt gelang es, Führungstreue und den hohen Wert der Familien zu vermitteln. Vor 70 Jahren feierte "Heimat" in Danzig Premiere. (dradio.de)

Juli

0704D: Lewis Caroll erzählt erstmals die Geschichte von "Alice im Wunderland"

  • Ein "provozierend sonderbarer Autor" wurde Charles Lutwidge Dodgson alias Lewis Carroll genannt. Seine Werke waren Ausgeburten wildester Fantasie. Vor allem mit "Alice im Wunderland" ist ihm dabei ein Stück Avantgarde geglückt: Weltliteratur, welche die Kluft zwischen Jung und Alt spielend überbrückt. (dradio.de)

0706D: Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich

  • Das Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich, kurz Reichsschulpflichtgesetz, vom 6. Juli 1938, unter anderem geändert durch Gesetz vom 16. Mai 1941, regelte die Schulpflicht im Deutschen Reich. Mit der Einführung des Grundgesetzes ging es in die Landesgesetzgebung über.
  • 06.07.1938: Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung verkündet das "Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich". Die Schulpflicht ist danach "durch den Besuch einer reichsdeutschen Schule zu erfüllen". (aref.de)

0715D: Keine Hilfe für jüdische Flüchtlinge

  • Im Juli 1938 fand im französischen Evian eine internationale Flüchtlingskonferenz statt. Zehn Tage lang diskutierten Vertreter von 32 Staaten sowie Delegierte von Dutzenden Nichtregierungsorganisationen, wie man den von den Nazis verfolgten Juden helfen könne. Das Ergebnis war ernüchternd. (dradio.de 2018)

0724D: Vier Männer bezwingen die Eiger-Nordwand

0725D: die Nationalsozialisten erlassen ein Berufsverbot für jüdische Mediziner

  • Für die Nationalsozialisten waren Ärzte weitaus mehr als Mediziner: Sie sollten nicht nur Krankheiten heilen, sondern für eine höhere Geburtenrate und perfektes Erbgut sorgen. Jüdische Ärzte hatten hier keinen Platz. Ihnen wurde per Gesetz vom 25. Juli 1938 die Approbation entzogen. (dradio.de)

0728D: der brasilianische Bandenführer Virgulino Ferreira da Silva wird von Polizisten erschossen

  • Zwei Jahrzehnte lang zog Virgulino Ferreira da Silva Anfang des 20. Jahrhunderts mit seiner Cangaço-Bande durch das Hinterland im brasilianischen Nordosten. Heute bezeichnen ihn seine Landsleute - je nach Ansicht - entweder als Helden oder üblen Verbrecher. (dradio.de)

August

0808D: KZ Mauthausen

  • Das Konzentrationslager Mauthausen (auch: KZ Mauthausen) war das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten in den damaligen Donau- und Alpenreichsgauen, dem heutigen Österreich. Es befand sich in Mauthausen, 15 Kilometer östlich von Linz, und existierte vom 8. August 1938 bis zu seiner Befreiung durch US-amerikanische Truppen am 5. Mai 1945. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet sich heute eine Gedenkstätte.

0810D: Abriss der jüdischen Synagoge in Nürnberg

  • 10.08.1938: Mit seiner Rede auf einer Großkundgebung am Nürnberger Hans-Sachs-Platz verkündet Gauleiter Julius Streicher den Abriss der jüdischen Hauptsynagoge. Er begründet ihn damit, dass das Gebäude "das schöne deutsche Stadtbild empfindlich störe". Mit dem Abriss wird sofort begonnen. (aref.de)

0826D: Fliegerwettbewerb „Kleine Entente“

  • Der Fliegerwettbewerb „Kleine Entente“ hat zwischen dem 26. August und 5. September 1938, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, stattgefunden. Es haben 45 Piloten aus der Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien daran teilgenommen. Den absoluten Sieg erzielte der rumänische Pilot deutscher Abstammung Eduard Lindner

September

0918D: Horace Trumbauer

  • Horace Trumbauer (* 28. Dezember 1868 in Philadelphia; † 18. September 1938 ebenda) war ein US-amerikanischer Architekt. Er gründete 1890 sein eigenes Architektenbüro in Philadelphia, das über seinen Tod hinaus bis 1968 bestand. In seiner aktivsten Phase hatte Trumbauer bis zu 30 Angestellte, darunter sein langjähriger Chefdesigner Julian F. Abele, der ab 1938 gemeinsam mit dem Architekten William O. Frank die Firma weiterführte. Trumbauer realisierte insgesamt über 1000 Gebäude nahezu aller Größen und Verwendungszwecke. Er machte sich in seinen Anfangsjahren während des Gilded Age einen Namen mit herrschaftlichen Wohnhäusern für Großindustrielle wie Peter Widener und James Buchanan Duke und weitete sein Tätigkeitsfeld später auf große öffentliche Gebäude, Hotels und Bürogebäude aus. Weiterhin war seine Firma ab Mitte der 1920er Jahre hauptverantwortlich für den Ausbau der Duke University, ein Projekt, das sich bis in die 1950er Jahre hinein erstreckte. (Artikel des Tages)

0927D: RMS Queen Elizabeth

  • Ein richtig dicker Brummer war sie und trotzdem eine vollendete Schönheit. Mit 84.000 Bruttoregistertonnen und 314 Metern Länge das größte Passagierschiff der Welt, gleichzeitig von einer Eleganz, die einem den Atem verschlug. (WDR ZeitZeichen 2018)

0927D: Londoner Rundfunk

0929D: Münchner Abkommen

Oktober

1030D: Orson Welles löst in den USA mit "The War of the Worlds" (k)eine Massenpanik aus

November

1108D: Fritz Bleichröder

  • Fritz Bleichröder (* 12. Januar 1875 in Berlin; † 8. November 1938 in Berlin) war ein deutscher Arzt jüdischer Herkunft. Bekannt wurde er in der Medizin durch seine Publikationen in der Fachzeitschrift Berliner Klinische Wochenschrift zum Einsatz des Katheters und die folgende Diskussion mit dem späteren Nobelpreisträger Werner Forßmann bezüglich der ersten jemals durchgeführten Herzkatheteruntersuchung am Menschen. Bleichröder führte gemeinsam mit seinem Kollegen Ernst Unger über hundert Experimente mit Kathetern durch. Ziel dieser Studien war es, Medikamente punktgenau und mit hoher Konzentration an die betroffenen Organe zu platzieren. Nach einer Reihe von Tierversuchen unternahm er zwei Selbstversuche, bei denen Ernst Unger einen Katheter über Arm- bzw. Beinvenen bei ihm einführte. Bei einem der Selbstversuche an Bleichröder erreichte der Katheter vermutlich sein Herz. Diese Begebenheit wurde aber von den Forschern nicht veröffentlicht. Erst als Jahre später Werner Forßmann eine ähnliche Studie veröffentlichte, kam es zum Disput. (Artikel des Tages)

1109D: Novemberpogrome (Deutsches Reich)

  • Im Deutschen Reich kommt es reichsweit zu organisierten Übergriffen gegen Juden und jüdische Einrichtungen, bei denen unter anderem Synagogen in Brand gesteckt werden. Polizei und Feuerwehr haben Weisung, nur nichtjüdisches Eigentum zu schützen.
  • Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch (Reichs-)Kristallnacht oder Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete. (Artikel des Tages)
  • WDR ZeitZeichen 2023
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2013
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2023

1110D: Mustafa Kemal Atatürk

  • Mustafa Kemal Atatürk (osmanisch ‏مصطفى كمال پاشا‎ Muṣṭafâ Kemâl Paşa; * 1881 in Selânik, heute Thessaloniki; † 10. November 1938 in Istanbul), war der Begründer der modernen Republik Türkei und erster Präsident der nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervor­gegangenen Republik. Seine Verdienste als Offizier bei der Verteidigung der Halbinsel Gallipoli 1915 gegen alliierte Truppen, welche die Dardanellen unter Kontrolle bringen wollten, der Abwehr­kampf ab 1921 gegen die nach Anatolien vordringenden Griechen sowie der Offensiv­krieg mit Armenien im Osten haben ihn zur Symbolfigur türkischen Selbst­behaup­tungs­willens und National­bewusstseins werden lassen. Als Macht­politiker, der die Modernisierung seines Landes nach westlichem Vorbild beharrlich vorantrieb, hat er mit der Abschaffung von Sultanat und Kalifat sowie mit weitreichenden gesellschaft­lichen Reformen einen in dieser Form einmaligen Staatstypus geschaffen. Darauf beruhen trotz einiger Schatten­seiten seines Wirkens die personen­kultartige Verehrung, die ihm in der Türkei bis heute entgegen­gebracht wird, und die Unange­fochten­heit des ihm 1934 vom türkischen Parlament verliehenen Nachnamens „Atatürk“ (Vater der Türken). (Artikel des Tages)

1110D: Martha Goldberg

  • Martha Goldberg (* 4. August 1873 in Schwerin als Martha Suss­mann; † 10. Novem­ber 1938 in Burg­damm) war eine deutsche, sozial enga­gierte Frau sowie eines der fünf jüdi­schen Opfer, die in der Reichs­pogrom­nacht in Bremen und in zwei nörd­lich davon gelege­nen Umland­gemein­den von den National­soziali­sten ermor­det wurden. Sie war die Ehe­frau des in Burg­damm prakti­zieren­den jüdischen Arztes Adolph Gold­berg und genoss durch ihr soziales Handeln hohes Ansehen. Mehr als vier Jahr­zehnte lang unter­stützte sie auf vielfäl­tige Weise bedürftige Mit­bürger, insbe­sondere aus dem Kreis der Patienten ihres Mannes und deren Familien. Sie wurde zusam­men mit ihrem Mann von einem SA-Angehö­rigen getötet. Während die Umstände ihrer Ermor­dung und die straf­recht­liche Behand­lung während der Zeit des National­sozialis­mus und der Nach­kriegs­zeit durch erhal­tene Prozess­akten dokumen­tiert sind, begann eine Auf­arbei­tung ihres persön­lichen Schick­sals erst in den 1980er-Jahren. (Artikel des Tages)

1116D: LSD

  • Im Rahmen seiner Forschungen zum Mutterkorn stellt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann erstmals Lysergsäurediethylamid (LSD) her.
  • SRF Tageschronik 2021

Dezember

1202D: Rettung vor dem NS-Regime

  • Heute vor 75 Jahren ging die "De Praag" in Harwich vor Anker: Es war das erste Schiff, mit dem zwischen 1938 und 1939 etwa 10.000 Kinder vor dem NS-Regime flüchten konnten und in England Zuflucht fanden. (dradio.de 2013)

1221D: Entdeckung des Quastenflossers

Lexikon

Contrasts (Bartók)

Dravida Nadu

  • Dravida Nadu ist die Bezeich­nung für einen von An­hängern der Dravi­dischen Bewe­gung gefor­derten Staat, der das Sied­lungs­gebiet der „Draviden“ Süd­indiens umfassen sollte. Die Dravi­dische Bewe­gung war Anfang des 20. Jahr­hunderts in den tami­lischen Gebieten Indiens ent­standen und postu­lierte eine eigen­ständige Iden­tität der „Draviden“ im Gegen­satz zu den „Ariern“ Nord­indiens. Aus dem Befund einer ethni­schen, kultu­rellen und histo­rischen Eigen­ständig­keit der Draviden wurde schließ­lich die Idee eines eigen­ständigen Draviden­staates abge­leitet. Erst­mals geäußert wurde die For­derung nach einem unab­hängigen Dravida Nadu 1938 von E. V. Rama­sami (Periyar), dem Vor­denker der Dravi­dischen Bewe­gung. Auch die Partei Dravida Munnetra Kazhagam (DMK), die sich 1949 unter C. N. Anna­durai von E. V. Ramasamis Dravidar Kazhagam (DK) abspal­tete und zu einer wichtigen poli­tischen Kraft im Bundes­staat Madras wurde, übernahm die Sezessions­forderung. (Artikel des Tages)

Elektrofotografie

  • Die Elektro­fotografie (auch Elektro-Faksimile­verfahren, kurz Elektro­fax­verfahren, Xerografie oder umgangs­sprachlich Fotokopie genannt) erzeugt durch eine Abbildung beziehungsweise Belichtung eines Fotoleiters mit dem optischen Abbild einer Vorlage (zum Beispiel ein Dokument) ein latentes Bild aus elektrischen Ladungen, das nachfolgend dazu benutzt wird, selektiv einen Toner aufzutragen (Entwicklung) und ein Abbild der Vorlage (Kopie), beispielsweise auf Papier, zu erzeugen. Die Elektro­fotografie ist ein von dem US-Amerikaner Chester F. Carlson zusammen mit seinem Assistenten Otto Kornei erfundenes Kopier­verfahren. Das Patent wurde im Oktober 1937 angemeldet. Die erste erfolgreiche Fotokopie wurde am 22. Oktober 1938 unter Zuhilfenahme einer mit einem Tuch elektrisch aufgeladenen Metallplatte, Schwefelpuder, staubfeinen Bärlapp­sporen und einer Wachsplatte durchgeführt. (Artikel des Tages)

Honky Tonk Train Blues (Meade Lux Lewis)

Hydroformylierung

  • Die Hydroformylierung ist eine technisch bedeutende, homogen katalysierte Reaktion von Olefinen mit Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff zur Herstellung von Aldehyden. Das Verfahren wurde von dem deutschen Chemiker Otto Roelen 1938 entwickelt, der die dem Verfahren zugrunde liegende Reaktion bei der Untersuchung der Fischer-Tropsch-Synthese entdeckte. Die primär entstehenden Aldehyde werden meist zu Alkoholen wie n-Butanol hydriert, die als Weichmacher für PVC, als Tensidrohstoff für Wasch- und Reinigungsmittel oder als Lösungsmittel dienen. Zum Teil werden die Produkte zu Polymeren weiterverarbeitet. Die Produktionskapazität dieses Prozesses wurde seit seiner Erfindung kontinuierlich ausgebaut, die Gesamtkapazität der Hydroformylierungsanlagen beträgt mehrere Millionen Tonnen pro Jahr. Durch den Einsatz neuer, aktiver Katalysatorsysteme mit Liganden, welche die Regio- und Stereoselektivität steuern, wurde die Hydroformylierung ein wichtiges Werkzeug in der organischen Synthese von Feinchemikalien. (Artikel des Tages)

Jumpin’ at the Woodside (Basie)

  • Jumpin’ at the Woodside ist eine Jazz-Komposition von Count Basie und den Musikern seiner Band ungefähr aus dem Jahr 1938. Er wurde zu einem beliebten Jazz-Standard des Swing. 1957 verfasste Jon Hendricks einen Text für sein „Vocalese“-Trio mit Dave Lambert und Annie Ross.
  • Interpretation von Count Basie und Oscar Peterson (Empfehlung Clavio Video der Woche)

Klavierkonzert op. 35 (Schostakowitsch)

  • Nachdem Dimitri Schostakowitsch beschlossen hatte, seine Pianistenkarriere aufzugeben, setzte er sich hin - und schrieb ein Klavierkonzert. Es sollte eine «Herausforderung» an bisherige Hörgewohnheiten werden. Der Pianist der Uraufführung heisst Dimitri Schostakowitsch. «Eine spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Konzert-Gestus» hat der Komponist geplant. Für den «konservativ-seriösen Charakter» steht der spröde Klavierpart, während die Solo-Trompete mit ihren zirzensischen Tollheiten den Part der «spöttischen Herausforderung» übernimmt. Die beiden Dirigentinnen Graziella Contratto und Olga Machonova Pavlu diskutieren fünf Aufnahmen dieses frühen Werkes Schostakowitschs. Die Sendung wurde am 28. September 2010 im Rahmen des «Radio-Kulturcafé DRS 2» im Kaffeehaus «unternehmen mitte» vorproduziert. (DRS2 Diskothek im Zwei 2010)
  • Interpretation von Martha Argerich (youtube.com)
  • Eines der faszinierendsten Klavierkonzerte die mir je zu Ohren gekommen sind. Die Diskothek im Zwei öffnet ein Spektrum verschiedener Interpretationen (5 Aufnahmen), und Youtube bietet die gesamte Aufnahme mit den Sieger-Interpreten: hervorragendes Bild, gestochen klarer Ton, hinreissende Interpretation (Rk)

Mein Katalonien (Orwell)

  • Als im Sommer 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, kamen Freiwillige aus aller Welt nach Spanien, um die republikanischen Truppen gegen Francos Faschisten zu unterstützen. Auch Orwell reiste voller Enthusiasmus nach Barcelona und meldete sich bei der dortigen Arbeitermiliz. Doch während der vier Monate an der Front verlor er nach und nach alle Illusionen. Mangelnde Koordination, Planlosigkeit und vollkommen veraltete Waffen machten jede Kampfhandlung zu einer Farce. Statt gegen Faschisten kämpften die Soldaten der Arbeitermiliz gegen die Kälte und die Langweile. Auch politisch erlebte Orwell eine Ernüchterung. Nachdem er erkannt hatte, wie moskautreue Kommunisten mit faschistischen Mitteln die Vorherrschaft über linke Strömungen gewannen, wandte er sich gegen jede Form von Totalitarismus – das große Thema seiner späteren Romane. In Mein Katalonien lernt man den Journalisten Orwell kennen, der einen engagierten, dabei heiter-lakonischen Stil pflegt. Das Ergebnis ist eine ebenso realistische und detailreiche wie persönliche Reportage aus der Feder eines großen Literaten. (getAbstract 2016)

Nazi-Stein in Chur

Orgelkonzert g-Moll (Poulenc)

Roman "Die Kapuzinergruft" (Roth)

Roman "Rebecca" (du Maurier)

  • Rebecca ist eines der populärsten Werke der englischen Kriminalliteratur. Der Roman erzählt die spannende Geschichte von der gleichzeitigen Aufdeckung und – schließlich erfolgreichen – Vertuschung eines Mordes im Adelsmilieu. Zufällige Ereignisse und Entdeckungen sorgen dabei für ein hohes Maß an Unvorhersehbarkeit. Tiefe gewinnt die Krimistory durch ihre Verschränkung mit der Liebesgeschichte zwischen dem Mörder und seiner Frau, die es nicht erträgt, im Schatten ihrer Vorgängerin zu stehen. Das gelungene Psychogramm ihrer Eifersucht hat nichts an Aktualität verloren. Du Maurier gelingt es, diese uralte menschliche Emotion in moderne Verhältnisse zu übertragen und in ihrer Doppelmoral zu charakterisieren: Die Eifersucht erlaubt es der Frau des Mörders, diesen trotz oder gerade wegen seines Bekenntnisses, seine ehemalige Gattin gehasst und ermordet zu haben, weiter und sogar noch stärker zu lieben. Auch wenn die Entwicklungen der Geschichte nicht immer ganz wasserdicht konstruiert sind, eine packende und unterhaltsame Erzählung ergeben sie allemal. (getAbstract 2016)

Sudetendeutsches Freikorps

  • Das Sudetendeutsche Freikorps (SFK), auch Freikorps Henlein oder Sudeten­deutsche Legion, war eine während der Sudetenkrise aus sudeten­deutschen Männern gebildete paramilitärische Truppe unter dem Kommando von Konrad Henlein, dem Führer der Sudeten­deutschen Partei (SdP), der bis zu 40.000 Mitglieder angehörten. Adolf Hitler ordnete die Bildung des Freikorps am 17. September 1938 – auf dem Höhepunkt der Sudetenkrise – an. Offiziell sollte das SFK die Sudeten­deutschen vor angeblichen tschechischen Übergriffen schützen. Tatsächlich verübten die Angehörigen des SFK ab dem 19. September 1938 vom Deutschen Reich aus bewaffnete Überfälle auf tschecho­slowakische Einrichtungen im Sudetenland, um die Tschechoslowakei zu destabilisieren. Insgesamt führten SFK-Trupps mehr als 200 Terror­aktionen durch, töteten dabei über 100 Menschen und entführten etwa 2000 Opfer ins Deutsche Reich. Mehr als 50 der Freikorps-Kämpfer kamen bei diesen Aktionen ums Leben. Infolge des Münchner Abkommens wurde das SFK formell am 9. Oktober 1938 aufgelöst. (Artikel des Tages)

Violinkonzert Nr. 2 (Bartok)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Es ist eins der wichtigsten Geigenwerke des 20. Jahrhunderts: Bartóks zweites Violinkonzert. Darin ist so ziemlich alles zu finden, was für eine Geige und ein Orchester spannend ist: Eine Zwölftonreihe, Bauerntänze, Kantilenen, virtuose Passagen und Variationen. Kein Wunder, gibt's zahlreiche Aufnahmen von dem Stück, gerade in den letzten Jahren sind einige bedeutende dazugekommen. Spannend ist, sie mit dem Mitschnitt der Uraufführung in Amsterdam von 1939 zu vergleichen, den es glücklicherweise gibt. Gäste von Annelis Berger sind die Musikjournalistin Corinne Holtz und der Musikdramaturg Hans-Georg Hofmann. (DRS2 Diskothek im Zwei)

VW Käfer (Automarke)

  • Der VW Käfer ist ein von 1938 bis 2003 von der heutigen Volkswagen AG produziertes Automodell und war bis Juni 2002 mit über 21,5 Millionen Exemplaren das meistverkaufte Automobil der Welt, bis er diesen Titel an seinen Nachfolger, den VW Golf, weitergab. Die Ursprünge des VW Käfer gehen auf staatliche Bestrebungen des nationalsozialistischen Deutschland zur Schaffung eines für breite Bevölkerungsschichten erschwinglichen „Volkswagens", seinerzeit KdF-Wagen genannt, zurück. Großen Anteil an der Entwicklung hatte Ferdinand Porsche, der allgemein als Schöpfer des Käfers bezeichnet wird. Die Idee eines „Volkswagens“ ist in ihren Grundzügen aber älter als seine Entwicklung zur NS-Zeit. Der KdF-Wagen wurde vor dem Krieg nicht mehr in Serie produziert, weil das im Mai 1938 gegründete Volkswagenwerk bei Fallersleben (heute ein Stadtteil Wolfsburgs) noch nicht fertig war. Im Zweiten Weltkrieg wurden dort Militärfahrzeuge und andere Rüstungsgüter hergestellt, sodass die serienmäßige Produktion des dann Volkswagen genannten Wagens erst im Sommer 1945 beginnen konnte. Bis zum Jahresende 1945 wurden 1785 Wagen hergestellt und an die Besatzungsmächte sowie an die Deutsche Post geliefert. Ab 1946 konnte der VW mit Bezugsschein zum Preis von 5000 Reichsmark auch privat gekauft werden (entspricht einem heutigen Gegenwert von 16.000 Euro). Mit dem Export in die USA und viele andere Länder und infolge des sogenannten Deutschen Wirtschaftswunders, für das der Volkswagen symbolhaft stand, erreichte die Käfer-Produktion in Wolfsburg und zahlreichen Produktions- und Montagewerken in aller Welt ungeahnte Höhen. In den USA – nach Deutschland dem wichtigsten VW-Markt – erlangte der Käfer als billiges, nach dortigen Begriffen sparsames Vehikel, vor allem aber auch als Verkörperung einer „Gegenkultur“ zu den Straßenkreuzern in den 1960er-Jahren große Popularität. Anfang der 1970er-Jahre ließ der Absatz nach, weil der Käfer zunehmend Konkurrenz durch wesentlich modernere Kleinwagen erhalten hatte. 1974 begann die Produktion seines Nachfolgers VW Golf in Wolfsburg, die Produktion in Deutschland (Emden) endete 1978. Danach wurde er nur noch in Mexiko und Brasilien hergestellt. Bis 1985 wurde der Käfer von VW in Deutschland angeboten. Insgesamt wurden 21.529.464 VW Käfer hergestellt; davon entstammen knapp 15,8 Millionen Stück (darunter etwa 330.000 Cabriolets) der deutschen Produktion. Der Käfer erhielt werksintern die Bezeichnung Typ 1, als 1950 der VW-Transporter als Typ 2 herauskam. Die Karosserieform des seit 1998 in Mexiko hergestellten VW New Beetle lehnt sich an die des Käfers an.

Quellen

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