1934
JANUAR
0101D: Mecklenburg (Land)
- Das Land Mecklenburg wird aus den Ländern Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin gebildet.
0101D: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses
- Im Deutschen Reich tritt das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft. Es sieht vor, dass Menschen, die an so genannten Erbkrankheiten leiden, durch einen chirurgischen Eingriff auch gegen ihren eigenen Willen unfruchtbar gemacht werden können.
0105D: Kurt Sandweg und Waldemar Velte begehen einen schweren Bankraub
0107D: Flash Gordon (Comicfigur)
- Die Comicserie des Zeichners Alex Raymond über den Weltraumhelden Flash Gordon startet in US-Zeitungen.
0111D: Deutsches Nachrichtenbüro
- Das als unabhängiges privatwirtschaftliches Unternehmen getarnte Deutsche Nachrichtenbüro (DNB) wird in Berlin gegründet. Die offizielle zentrale Nachrichten- und Presseagentur in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus ist faktisch Reichsbesitz und vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda beeinflusst. Im DNB gehen die beiden Vorgänger Wolffs Telegraphisches Bureau und Telegraphen-Union auf.
0119D: Hammond-Orgel
- In den USA beantragt Laurens Hammond Patentschutz für eine von ihm entwickelte elektronische Orgel, die Hammondorgel.
- Die Hammond-Orgel (kurz Hammond) ist eine nach ihrem Erfinder Laurens Hammond benannte elektromechanische Orgel, deren Patent am 19. Januar eingereicht wurde. Sie war ursprünglich als Ersatz für Pfeifenorgeln gedacht, entwickelte sich aber zu einem stilgebenden Instrument vieler Musikrichtungen wie Jazz, Gospel, Rock, R&B, Soul und Funk. Die Tonerzeugung der Hammond-Orgel beginnt im Generator. Dabei rotieren stählerne Tonräder mit einem gewellten Rand vor elektromagnetischen Tonabnehmern (Permanent-Stabmagnete in Spulen). Ein Ton der Orgel setzt sich aus neun verschiedenen Frequenzen zusammen, deren Lautstärkepegel über Zugriegel eingestellt werden kann. Auch der Klang wird dadurch beeinflusst. In den 1960er und 1970er Jahren erlangte die Hammond-Orgel den Höhepunkt ihrer Popularität, bevor sie von anderen Tasteninstrumenten, speziell den Synthesizern, verdrängt wurde. Der Klang von Gruppen wie Deep Purple und Emerson, Lake & Palmer im Rockbereich, im Jazz von Musikern wie Brian Auger, Freddie Roach und Jimmy Smith ist ohne Hammond-Orgel nicht denkbar. Noch heute behauptet sie sich trotz Konkurrenz vieler anderer Tasteninstrumente. (Artikel des Tages)
0120D: Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit (Deutsches Reich)
- Mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit wird nachträglich die im Vorjahr erfolgte Gründung der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront formal legitimiert. In den Wirtschaftsunternehmen wird damit das Führerprinzip eingeführt. Ihrem Vorgesetzten gegenüber werden Mitarbeiter zu absolutem Gehorsam verpflichtet.
0120D: Giuditta (Operette)
- An der Wiener Staatsoper wird die Operette Giuditta von Franz Lehár unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Das Libretto stammt von Paul Knepler und Fritz Löhner-Beda. In der Titelrolle ist Jarmila Novotná zu sehen, die männliche Hauptrolle singt Richard Tauber.
0122D: Lady Macbeth von Mzensk (Oper)
- Die Oper Lady Macbeth von Mzensk von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch wird mit überwältigendem Erfolg am Mariinski-Theater in Leningrad uraufgeführt. Bis zum 28. Januar 1936 feiert die Oper einen Erfolg nach dem anderen.
0126D: Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt
- Die Unterzeichnung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes auf Initiative Adolf Hitlers markiert einen Wendepunkt in der deutschen Außenpolitik.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2009
0126D: Das Apollo-Theater in Harlem öffnet auch für schwarze Gäste
0128D: Prager Manifest
- Die Sopade, die Auslandsleitung der SPD in Prag, ruft in dem im Neuen Vorwärts erscheinenden Prager Manifest zum Sturz der nationalsozialistischen Regierung Hitler auf.
0130D: Gesetz über den Neuaufbau des Reichs
- Mit dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs wird im Zuge der Gleichschaltung die Souveränität der deutschen Länder aufgehoben; diese werden direkt der Reichsregierung unterstellt.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2009
FEBRUAR
0206D: In Paris kommt es zu blutigen Protesten Rechtsextremer
0209D: Balkanentente
- In Athen schließen die Türkei, Griechenland, Rumänien und Jugoslawien den Balkanpakt, ein Militärbündnis gegen bulgarische Vormachtbestrebungen auf der Balkanhalbinsel.
0212D: Februarkämpfe
- Als Polizei und die christlich-soziale Heimwehr das Hotel Schiff in Linz nach Waffen durchsuchen wollen, eröffnet der sozialdemokratische Republikanische Schutzbund unter dem lokalen Kommandanten Richard Bernaschek das Feuer. Damit beginnt in Österreich der Februaraufstand der Sozialdemokraten gegen das austrofaschistische Regime von Engelbert Dollfuß.
0215D: Heyne Verlag (Firma)
- Das deutsche Medienunternehmen Heyne Verlag wird in Dresden gegründet.
0220D: Sayyid Shaykh al-Hadi
- Sayyid Shaykh al-Hadi (geb. 22. November 1867 in Kampung Hulu, Malakka; gest. 20. Februar 1934 in Jelutong auf Penang), auch Syed Sheikh al-Hady geschrieben, war ein malaiisch-arabischer Unternehmer, Publizist und Schriftsteller in British Malaya, der zu den Pionieren der malaiischen Bildungs- und Nationalbewegung gehörte und sich für eine am Rationalismus orientierte Reform des Islams im Malaiischen Archipel einsetzte. Sayyid Shaykh war stark von den ägyptischen Modernisten Muhammad ʿAbduh und Qāsim Amīn beeinflusst und warb unter den malaiischen Muslimen für deren Ideen, insbesondere auch für ein modernes Frauenbild. Dafür gründete er mehrere Zeitschriften und Schulen und verfasste eine große Zahl von Artikeln und Büchern. Eine Besonderheit, die al-Hadi von anderen zeitgenössischen islamischen Reformgelehrten abhebt, ist sein Einsatz von Romanen als Mittel zur Propagierung islamischer Ideale. Da sein Liebesroman Hikayat Faridah Hanom („Die Geschichte der Farida Hanom“) als der erste malaiische Roman schlechthin gilt, wird al-Hadi auch „Vater des malaiischen Romans“ genannt. Als Modernist und Progressivist befürwortete Sayyid Shaykh auch die britische Kolonialherrschaft über Malaya und rief zur Gründung anglo-malaiischer Schulen auf. (Artikel des Tages)
0223D: König Leopold III. (Belgien)
- Leopold III. wird König der Belgier. Er folgt seinem am 17. Februar gestorbenen Vater Albert I. auf dem Thron nach.
0226D: Carl von Ossietzky kommt ins KZ Esterwegen
MÄRZ
0302D: Ha! Ha! Ha! (Film)
0304D: Tatra 77 (Automobil)
- Mit dem Tatra 77 wird auf dem Prager Automobilsalon vom tschechoslowakischen Automobilhersteller Tatra das weltweit erste serienmäßig hergestellte stromlinienförmige Auto präsentiert.
0312D: Staatsstreich vom 12. März 1934 (Estland)
- In einem Staatsstreich übernehmen das Staatsoberhaupt Konstantin Päts und Armeechef Johan Laidoner die Macht in Estland. Päts verbietet politische Parteien und suspendiert die Meinungs- und Pressefreiheit im Land.
0316D: Oscarverleihung
0317D: Römer Protokolle
- In den Römischen Protokollen vereinbaren Italien, Österreich und Ungarn eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit.
0317D: Nigerian Youth Movement
- In Nigeria wird die Lagos Youth Movement (seit 1936 Nigerian Youth Movement) gegründet. Die neue Partei vertritt vehementer als die regierende Nigerian National Democratic Party eine unabhängigere Rolle Nigerias im Commonwealth, z. B. als Dominion wie Kanada oder Australien. Sie wird die Wahlen 1938 gewinnen.
0320D: Erster Spatenstich für den Bau der A1
0321D: Schiffshebewerk Niederfinow
0324D: Albert Einstein wird die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt
0326D: Galápagos-Affäre
0330D: Sikorsky S-42 (Flugzeug)
- Das viermotorige Flugboot Sikorsky S-42 bricht bei seinem Erstflug gleich mehrere Rekorde für Passagierflugzeuge.
0331D: Die Vossische Zeitung erscheint zum letzten Mal
APRIL
0401D: Die Bornholmer Eisenbahnen (Dänemark)
MAI
0510D: Deutsche Freiheitsbibliothek
- In Paris wird die Deutsche Freiheitsbibliothek eröffnet
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2014
0523D: Das Verbrecherpaar Bonnie und Clyde wird erschossen
0528D: Glyndebourne Festival Opera
0528D: Dionne-Fünflinge
0529D: Bekennende Kirche
0530D: Röhm-Putsch
JUNI
0630D: Erich Klausener
- Erich Klausener (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf; † 30. Juni 1934 in Berlin) war zu Zeiten des Deutschen Reiches ein führender Vertreter des politischen Katholizismus. 1906 wurde er Staatsbeamter im Preußischen Handelsministerium und zum Regierungsassessor ernannt. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er 1917 Landrat im Landkreis Adenau und 1919 in Kreis Recklinghausen. Im Jahre 1924 wurde er Ministerialdirektor im Ministerium für Volkswohlfahrt (Preußen). 1926 wechselte er zum preußischen Innenministerium und übernahm dort die Leitung der Polizeiabteilung. Nach der Machtergreifung der NSDAP bzw. Hitlers 1933 wurde er ins Reichsverkehrsministerium versetzt. Als Leiter der Berliner Katholischen Aktion seit 1928 organisierte er Kundgebungen von Katholiken und kritisierte öffentlich die Politik der jeweiligen Regierung, im Besonderen wandte er sich 1933 gegen die antikirchliche Politik der Nationalsozialisten. In einer Rede auf dem 32. Märkischen Katholikentag am 24. Juni 1934 kritisierte er öffentlich die Kirchenpolitik der Machthaber und deren Ausgrenzung von weltanschaulichen Kontrahenten. Klausener wurde im Zuge der unter der Propagandabezeichnung Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle in seinem Dienstzimmer ermordet. (Artikel des Tages)
JULI
0704D: Marie Curie
- Marie Curie (* 7. November 1867 in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 4. Juli 1934 bei Passy, geborene Maria Salomea Skłodowska) war eine Physikerin und Chemikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich lebte und wirkte. Sie untersuchte die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen und prägte für diese das Wort „radioaktiv“. Im Rahmen ihrer Forschungen, für die ihr 1903 ein anteiliger Nobelpreis für Physik und 1911 der Nobelpreis für Chemie zugesprochen wurde, entdeckte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die chemischen Elemente Polonium und Radium. Marie Curie ist die einzige Frau unter den vier Personen, denen bisher mehrfach ein Nobelpreis verliehen wurde, und neben Linus Pauling die einzige Person, die Nobelpreise auf zwei unterschiedlichen Gebieten erhielt. (Artikel des Tages)
0725D: Kanzler Engelbert Dollfuß wird ermordet
AUGUST
0801D: Erster Prozess am Berliner Volksgerichtshof
Oktober
1005D: Der Aufstand der Fischer (Spielfilm)
- Der Aufstand der Fischer (russisch: Восстание рыбаков) ist ein Spiel- und früher Tonfilm nach der Novelle Aufstand der Fischer von St. Barbara von Anna Seghers, der zwischen 1931 und 1934 im Auftrag der deutsch-russischen Meschrabpom-Film Aktiengesellschaft in der Sowjetunion entstand. Ursprünglich sollten eine gegen die erstarkende NS-Bewegung gerichtete deutsche und eine russische Fassung produziert werden. Aufgrund erheblicher organisatorischer Defizite und Differenzen zwischen Filmgesellschaft und Regisseur konnte nur die russische Fassung vollendet werden. Es handelt sich um das Spielfilmdebüt des deutschen Regisseurs Erwin Piscator. Der Film behandelt einen Streik unter den verarmten Matrosen des Küstenorts Port Sebastian, der durch verschlechterte Arbeitsbedingungen auf den Schiffen des Reeders Bredel ausgelöst wird. Der Aufstand der Fischer hatte am 5. Oktober 1934 Premiere in der Sowjetunion. Während der 6. Westdeutschen Kurzfilmtage wurde der Film im März 1960 erstmals in Deutschland vorgestellt und seitdem in Filmklubs, Programmkinos und auf Filmfestivals wie der Berlinale 2012 präsentiert. (Artikel des Tages)
1020D: Protest gegen national-sozialistische Einheitskirche
- Auf ihrer 2.Reichsbekenntnissynode protestiert die "Bekennenden Kirche" gegen die Gleichschaltung von NS-Diktatur und Evangelischer Kirche mit Ludwig Müller als neuen"Reichsbischof". Anders als viele Mitläufer und Mittäter hielt die Bekennende Kirche Christensein und NS-Rassenlehre für unvereinbar und lehnte Führerprinzip und Arierparagraphen ab. Der NS-Staat reagierte mit Amtsenthebungen von Pfarrern und Professoren, mit Inhaftierung von Pastoren und Laien sowie mit Bücherverboten. (aref.de)
1027D: Langer Marsch (China)
- Der Lange Marsch (chin. 長征 / 长征, Chángzhēng) ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas und war ein militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich aus der Einkreisung durch die Armee Chiang Kai-sheks zu befreien. Beim Langen Marsch waren mehrere Abteilungen der Roten Armee auf dem Weg nach Westen und Norden. Am bekanntesten ist der Marsch der Armeegruppe mit der Führungsspitze der Kommunistischen Partei Chinas, die innerhalb von 370 Tagen 12.500[1][A 1] km zurücklegte und dabei einige der unwegsamsten Regionen Chinas durchquerte. Während des Langen Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei zu festigen und auszubauen. Nur 10 % der 90.000, die sich aus dem Jiangxi-Sowjet auf den Langen Marsch begaben, erreichten ihr Ziel.
- Der legendäre "Lange Marsch" gilt als Geburtsstunde des kommunistischen Chinas. Mao Zedong führte 1934 die Rote Armee auf einem 10.000 Kilometer langen Weg über Berge und Flüsse von Südchina in den Norden und entkam so den regierenden Nationalisten unter Chiang Kaishek. Bis heute wird in China der "Lange Marsch" als gelungene Militäroperation gefeiert. Doch von den knapp 100.000 Rotarmisten erreichte nach einem Jahr nur etwa ein Zehntel das Ziel. (dradio.de)
- Vom Berg schreit eine Stimme in den Wind: "Durchhalten heißt siegen!" Die rote Fahne weht auf dem Gipfel, daneben steht Mao Tse-tung. "Seht her, sogar der Schneesturm verneigt sich vor unserem Banner." Monatelang schleppen sich 100.000 kommunistische Bauern-Kämpfer über Chinas unwirtliche Gebirge. Zu Fuß und auf Pferden folgen sie Mao - 12.000 Kilometer. Die Flucht vor der militärisch weit überlegenen nationalistischen Armee wird zum Siegeszug: Mao zieht die Massen in seinen Bann, schließlich auch die gegnerischen Soldaten. Der leuchtende Führer der KP steht für die Scheinheiligkeit der Diktatur: Mao selbst lebte bis zum Tode in Saus und Braus. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
Dezember
1213D: Vater und Sohn (Plauen)
- Vater und Sohn sind die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser alias e.o.plauen (1903–1944). Die textlosen Geschichten handeln von den Erlebnissen eines rundlichen, kahlköpfigen Vaters und seines struwwelpetrigen Sohnes, die sich mit diversen Alltagssituationen herumschlagen.
- Die "Vater und Sohn"-Comics von E.O. Plauen waren in Deutschland noch in den 70er-Jahren äußerst populär. Allerdings wusste kaum ein Leser, dass sich der Schöpfer der Bildgeschichten aus Angst vor den Nationalsozialisten erhängt hatte. (dradio.de 2014)
Lexikon
- Die historische Bahnstrecke Türkismühle–Kusel war eine Nebenbahn, die vom Bahnhof Türkismühle an der Nahetalbahn bis nach Kusel führte. Die Bahnstrecke durchquerte den nordöstlichen Teil des Saarlandes und lief anschließend nach Rheinland-Pfalz. Die in baulicher Hinsicht sehr aufwändig gestaltete Strecke wurde im Zeitraum von 1934 bis 1936 eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg erlangte sie strategische Bedeutung. Die schrittweise Stilllegung begann bereits in den 1950er Jahren, als der Durchgangsverkehr zwischen Freisen und Schwarzerden endete. In den Jahren 1970 und 1971 wurde der Abschnitt Freisen–Kusel demontiert. Der Abschnitt Türkismühle–Wolfersweiler wurde bis 2012 im Güterverkehr bedient. Einzig der Bahnhof Schwarzerden ist bis heute in Betrieb: Er dient bis heute der 1938 eröffneten Ostertalbahn als Güter- und Museumsbahnhof; die dort befindlichen, 900 Meter langen Gleisanlagen sind der letzte Rest der ehemals imposanten Bahnstrecke durch den Westrich. (Artikel des Tages)
Deutsche Nanga-Parbat-Expedition
- Die Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1934, oder auch Deutsche Himalaya-Expedition 1934 (DHE) genannt, war nach der im Jahr 1932 erfolglos beendeten Deutsch-Amerikanischen Himalaya-Expedition (DAHE) der zweite Versuch eines deutschen Expeditionsteams, den Nanga Parbat (8125 m) zu besteigen. Der bergsteigerische Misserfolg dieser Expedition verfestigte für den Nanga Parbat den pathetischen Begriff des „Schicksalsberges der Deutschen“. Die parallel durchgeführte wissenschaftliche Erkundung des Nanga-Parbat-Gebiets brachte hingegen wichtige Erkenntnisse. (Artikel des Tages)]
Flötenkonzert (Ibert)
Liste von Denkmälern für den Februaraufstand 1934
- Die Liste von Denkmälern für den Februaraufstand 1934 gibt einen Überblick über die öffentliche Erinnerungskultur rund um die Ereignisse des Februar 1934. Diese war und ist stark von den jeweiligen politischen Umständen geprägt. Der diktatorisch regierte Ständestaat gedachte bis zum Anschluss Österreichs 1938 „seiner“ Opfer, wohingegen das Gedenken an gefallene Kämpfer der unterlegenen Seite als Akt des Widerstands gelten konnte. Im Dritten Reich wurden Denkmäler des Ständestaates häufig aktiv entfernt oder sie fielen Kriegszerstörungen zum Opfer und wurden nach 1945 nicht wiedererrichtet. Erst in der Zweiten Republik konnten offiziell Denkmäler für gefallene Aufständische errichtet werden, die nun – unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und auch des Stalinismus – häufig als „Kämpfer für ein freies Österreich“, „Kämpfer gegen den Faschismus“ oder „Kämpfer für Demokratie“ bezeichnet wurden, wenngleich diese Zuschreibungen 1934 nicht immer alle zutreffend gewesen sein mögen. (Artikel des Tages)
Max Emden und die Brissago-Inseln
- Die Messerschmitt Bf 108 ist ein viersitziges, einmotoriges Leichtflugzeug des deutschen Herstellers Bayerische Flugzeugwerke (BFW) bzw. der Messerschmitt AG. Es wurde zunächst als Wettbewerbsflugzeug konzipiert und später zu einem luxuriösen Schnellreiseflugzeug weiterentwickelt. In der Planung des Flugzeugs hat Willy Messerschmitt seine Vorstellung eines idealen Flugzeugs verwirklicht und das Reichsluftfahrtministerium sah darin eine Chance, den Europarundflug 1934 zu gewinnen. Nachdem am 13. Juni 1934 die erste Bf 108 fertiggestellt worden war, wurden bis 1945 etwa 885 Exemplare hergestellt. Die meisten waren für die Luftwaffe der Wehrmacht bestimmt und wurden für Umschulungszwecke oder als Kurierflugzeuge eingesetzt. Die Produktion wurde während des Zweiten Weltkrieges nach Frankreich verlagert, wo nach 1945 noch etwa 300 Exemplare der Nachfolgemodelle Nord 1001 und 1002 gebaut wurden. Mit der Bf 108 wurden zwischen 1934 und 1971 zahlreiche Rekorde und sportliche Erfolge erflogen. Die deutsche Sportfliegerin Elly Beinhorn gab dem Flugzeug nach der Überquerung von drei Kontinenten an einem Tag im Jahre 1936 den Beinamen „Taifun“. Heute sind in Europa noch vier flugfähige Bf 108 erhalten. (Artikel des Tages)
Oper "Lady Macbeth von Mzensk" (Schostakowitsch)
Roman "Mord im Orient-Express" (Christie)
Roman "Sein eigener Herr" (Laxness)
- Sein eigener Herr ist ein Roman des isländischen Schriftstellers Halldór Laxness. Das Werk erschien ursprünglich in zwei Teilen 1934 und 1935 in isländischer Sprache unter dem Titel Sjálfstætt fólk (wörtlich „Selbständige Leute“). Die isländische Erstausgabe trägt den Titelzusatz Hetjusaga („Heldengeschichte“). Ältere deutsche Übersetzungen sind unter den Titeln Der Freisasse (nur erster Teil) und Unabhängige Menschen erschienen. Die Hauptfigur des Romans ist ein isländischer Schafzüchter, der sein Ideal einer autarken Existenz auf so starrsinnige Weise lebt, dass er damit sich und seine Familie ins Verderben stürzt. Sein eigener Herr ironisiert die Tradition des Bauernromans, womit Laxness insbesondere der verklärten Darstellung des bäuerlichen Lebens in Knut Hamsuns Roman Segen der Erde entgegentreten wollte. (Artikel des Tages)
Symphonie Mathis der Maler (Hindemith)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Die Begleitumstände rund um Paul Hindemiths «Mathis der Maler» sind eine eigene, längere Geschichte, bekannt geworden unter dem Schlagwort «Der Fall Hindemith». 1933, die Nationalsozialisten sind gerade in Deutschland an die Macht gekommen, ist Paul Hindemith mit dem Stoff zu «Mathis der Maler» beschäftigt, woraus eine Oper entstehen soll. Schon ganz früh ist Hindemith mit seiner modernen Musiksprache eine Zielscheibe der Nazis, gebrandmarkt als sogenannter «Kulturbolschewist». Wilhelm Furtwängler setzt sich für Hindemith ein, bestellt beim Komponisten eine Sinfonie. Und Hindemith schreibt sie ihm aus Material der Oper, wie die Oper genannt «Mathis der Maler». Aus der politischen Verstrickung entsteht «Der Fall Hindemith» (der dann auch zu einem «Fall Furtwängler» wird). Doch neben den politischen Implikationen ist diese Sinfonie vor allem auch eine wunderbare Musik. Sehr sinnlich im Klang, wie man das bei Hindemith nicht unbedingt erwarten würde, vielleicht ja auch wegen der Wahl des Sujets. Denn mit «Mathis der Maler» ist Matthias Grünewald gemeint, den Erschaffer des bekannten Isenheimer Altars, den man heute im Museum in Colmar bestaunen kann. Ungewöhnlich ausdrucksstark mit kräftigen Farben werden hier drei Szenen gezeigt, die Hindemith auch die Anregung gegeben haben für die drei Sätze der Sinfonie: Ein Konzert gespielt von Engeln, die Grablegung Christi und die Versuchungen des heiligen Antonius. In der Sendung kommen fünf bzw. sechs Interpretationen dieses gewichtigen Werkes von Paul Hindemith zur Sprache. Gäste von Norbert Graf sind die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Musikwissenschaftler Silvan Moosmüller. (SRF Diskothek im Zwei 2020)
Streichquartett Nr. 5 (Béla Bartók)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Ein Streichquartett in Brückenform? Ja! Vier Sätze legen sich symmetrisch um den zentralen Mittelsatz herum, und bilden so eine Brücke, sind musikalisch, motivisch und strukturell aufeinander bezogen. So ist Béla Bartóks fünftes Streichquartett konzipiert – doch es ist alles andere als Kopfmusik. Der Groove dieses Werks geht direkt in den Bauch – was nicht nur an den aus der Volksmusik entlehnten Melodien und Rhythmen liegt, sondern auch an den vielen verschiedenen Artikulationsarten, die Bartók den vier Streichern in die Partitur geschrieben hat. Und weil dieses Werk so eine Wucht ist und besonders im Konzert beim Publikum eine grosse Wirkung erzielt, gibt es zahlreiche Aufnahmen davon. Fünf von den neueren Aufnahmen hat Jenny Berg ausgewählt, und diskutiert sie mit ihren beiden Gästen, der Geigerin Helena Winkelman und dem Musikpublizisten Thomas Meyer. (SRF Diskothek im Zwei 2018)
Quellen
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.