1934

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Januar

0115D: Publikation zur künstlichen Radioaktivität

  • Am 15. Januar 1934 legten Irène und Frederic Joliot-Curie der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ein sensationelles Forschungsergebnis vor: Es war ihnen gelungen, künstliche Radioaktivität herzustellen. Dafür gab es postwendend den Nobelpreis, womit Irène in die Fußstapfen ihrer berühmten Mutter Marie Curie trat. (br-online.de2)

0126D: Deutschland und Polen unterzeichnen einen Nichtangriffspakt

  • Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann der Zweite Weltkrieg. Das Verhältnis zu Polen war schon zu Zeiten der Weimarer Republik angespannt, eine Folge des Versailler Vertrages: Seine Grenzziehung empörte deutsche Politiker aller Parteien. Umso überraschender war es, dass Hitler, ein Jahr nach der Machtübernahme, mit Polen einen Nichtangriffspakt schloss - am 26. Januar 1934. (dradio.de)

0130D: Landesparlamente werden aufgelöst

  • Bereits kurz nach ihrer Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten, die föderalen Strukturen der Weimarer Republik zu zerschlagen. Die bundesstaatliche Ordnung mit Landesregierungen und Landesparlamenten war mit den Prinzipien des Führerstaates unvereinbar. Endgültig verloren die Länder ihre Souveränität mit dem Gesetz zum Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934. (dradio.de)

März

0302D: Ha! Ha! Ha! (Trickfilm)

0306D: Dreifacher Weltrekord für Hans Stuck

  • In einem von Porsche konstruierten Wagen fuhr der Rennfahrer Hans Stuck auf der Berliner AVUS gleich drei Weltrekorde ein: Auf der 100 und 200 Meilen-Strecke war er der bis dahin schnellste Fahrer - auch den Stundenweltrekord konnte er verbessern. (DW Kalenderblatt)

0316D: Oscarverleihung

  • Die Oscarverleihung 1934 fand am 16. März 1934 im Ambassador Hotel in Los Angeles statt. Es waren die 6th Annual Academy Awards. Ausgezeichnet wurden Filme aus der Zeit zwischen dem 1. August 1932 und dem 31. Dezember 1933. Im Vorjahr fand keine Oscarverleihung statt, da man zukünftig die Filme aus dem vergangenen Kalenderjahr auszeichnen wollte. Die neue Kategorie Beste Regieassistenz hielt sich nur 5 Jahre lang. Katharine Hepburn gewann ihren ersten von später insgesamt vier Oscars als Beste Hauptdarstellerin.

0326D: Galápagos-Affäre

  • Der von Journalisten geprägte Begriff Galapagos-Affäre bezeichnet Ereignisse, die sich zwischen März und November 1934 hauptsächlich unter deutschen Ansiedlern auf der zum Galápagos-Archipel gehörenden Insel Floreana ereigneten und im Zuge derer drei Menschen unter teilweise ungeklärten Umständen zu Tode kamen, drei weitere spurlos verschwanden. Die Ereignisse, die niemals restlos aufgeklärt wurden, beschäftigten weltweit die Massenmedien und regten bis in die jüngere Vergangenheit auch literarische, neuerdings filmische Verarbeitungen an.

0331D: "Vossischen Zeitung" erscheint zum letzten Mal

  • Sie war Berlins älteste Zeitung, deren Gründungsgeschichte bis in das frühe 17. Jahrhundert zurückreichte: die "Vossische Zeitung". Für ihr bekanntes Feuilleton hatten schon Lessing und Fontane geschrieben. In den Jahren der Weimarer Republik gab es kaum einen bekannten deutschen Autor, der nicht in der "Vossischen" zu Worte kam. Vor 75 Jahren stellte die Zeitung ihr Erscheinen ein. (dradio.de)

April

0401D: Die Bornholmer Eisenbahnen (Dänemark)

  • Die Bornholmer Eisenbahnen (dän. De Bornholmske Jernbaner, kurz DBJ) waren der Zusammenschluss dreier Eisenbahngesellschaften auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm am 1. April 1934. Die Züge liefen auf Meterspur und wurden auf Grund der Insellage nie umgespurt. 1968 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Auf allen Strecken fand Personen- und Güterverkehr statt. Durch die Gesetzesänderung vom 8. Mai 1894, mit der die dänische Regierung ermächtigt wurde, 29 Privatbahnen zu konzessionieren, kam der Bau von Eisenbahnen auch auf Bornholm in Schwung. Der Bau der Strecken trug zur Entwicklung der Insel bei, etwa in Aakirkeby, der einzigen Bornholmer Stadt im Landesinneren.

Mai

0528D: Glyndebourne Festival Opera

  • Die Oper von Glyndebourne [ˈglaɪndbɔːn] (Glyndebourne Festival Opera) wurde 1934 von John Christie (1882 - 1962) gegründet und auf dem Grundstück eines ehemaligen Landhauses in Sussex (England) etabliert. Der Gründer des Festivals, John Christie, war ein wohlhabender Landbesitzer und Musikfreund, der schon vorher in seinem aus dem 16.Jahrhundert stammenden Landhaus private musikalische Abende gegeben hatte. 1931 heiratete er die kanadische Sopranistin Audrey Mildmay, mit der er die Festspiele in Salzburg und Bayreuth besuchte, wo der Plan für ein eigenes Festival auf dem Landsitz mit Schwerpunkt im Mozart-Repertoire reifte. Schon 1920 hatte er sein Haus um einen großen Orgelraum erweitert, den er nun um ein kleines Opernhaus mit 300 Sitzplätzen erweiterte. Das erste Festival wurde am 28. Mai 1934 mit Mozarts Hochzeit des Figaro, gefolgt von Cosi fan tutte eröffnet. Es dauerte sechs Wochen. Die künstlerische Leitung hatten Emigranten aus Hitler-Deutschland: Fritz Busch als Dirigent, Carl Ebert hatte die dramaturgische Leitung (er war ehemaliger Intendant der Städtischen Oper in Berlin) und Rudolf Bing die General-Intendanz, die er bis 1949 behielt. Mozart blieb auch weiterhin das bevorzugte Repertoire in Glyndebourne. Ab den 1960er Jahren war einer der Schwerpunkte die Barockoper (Raymond Leppard). Während des Zweiten Weltkriegs wurde nicht gespielt, das Haus beherbergte damals aus London evakuierte Kinder. 1952 wurde die Glyndebourne Festival Society gegründet, die das Management von John Christie übernahm. Nach dessen Tod 1962 übernahm sein Sohn, der spätere Sir George Christie, und ab 2000 dessen Sohn Gus Christie die Leitung. Glyndebourne liegt zwei Autostunden von London, östlich von Brighton. Im Sommer ist das Festival ein beliebter Anziehungspunkt für Opernfreunde, die die langen Aufführungspausen (die längste anderthalb Stunden) traditionell dazu nutzen, ein Picknick im Park zu veranstalten. Gepicknickt wird allerdings auf hohem Niveau in Abendgarderobe (Smoking/Dinner-Jacket) und ausgesuchtem Menu.
  • Das Opernfestival im englischen Glyndebourne gehört zu den exklusivsten Adressen weltweit. Unverzichtbarer Bestandteil der Aufführungen ist das Picknick während der Pause, das traditionell in bester Abendgarderobe zelebriert wird. Vor 75 Jahren fand mit Mozarts "Hochzeit des Figaro" die erste Aufführung der Glyndebourne Festival Opera statt. (dradio.de)
  • Glyndebourne Festival Opera Company with Fritz Busch Conducting plays Mozart's La Nozze Di Figaro Overture, Recorded for Victor in 1934. This is an except from a 1939 album set called "Victor Record Series of Musical Appreciation". A Japanese Victor Pressing. Played on my Victor J1-50 with Fidelitone Needle.(youtube.com)

0529D: Bekennende Kirche

  • Die Bekennende Kirche (BK) war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in der Zeit des Nationalsozialismus. Solche Versuche unternahmen bis 1934 die „Deutschen Christen“, dann staatlich eingesetzte Kirchenausschüsse und teilweise direkte Staatskommissare, die die Kirchenvertreter absetzten. Die BK reagierte darauf mit einer Abgrenzung ihrer Lehre, Organisation und Ausbildung, später auch mit politischen Protesten. Sie beanspruchte seit ihrer Gründung im Mai 1934, die einzige rechtmäßige Kirche zu sein, und schuf sich mit einem kirchlichen „Notrecht“ seit Oktober 1934 eigene Leitungs- und Verwaltungsstrukturen (Kirchenkampf). Ihre Pastoren blieben aber in vielen Landeskirchen offizielle Beamte der DEK. Eine einheitliche Opposition gegen das NS-Regime bildete die BK nicht.
  • Als Hitler 1933 zum Reichskanzler gewählt wurde, führte dies zu einer Spaltung unter den evangelischen Christen. Unter dem Namen "Deutsche Christen" versammelten sich Kirchenmitglieder, die die völkisch-rassische Ideologie in die evangelische Kirche einführen wollten. Aus Protest dagegen gründete sich 1934 die "Bekennende Kirche". (dradio.de)
  • In Barmen bei Wuppertal konstituiert sich die "Bekennende Kirche" und verfasst die Barmer Erklärung, um der inzwischen national-sozialistisch unterwanderten Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) entgegenzutreten. Die Bekennende Kirche ging aus dem 1933 von Pfarrer Martin Niemöller gegründeten Pfarrernotbund hervor. Er unterstützte vom NS-Regime verfolgte Pfarrer und bekämpfte den national-sozialistischen Arierparagrafen. (aref.de)

Juli

0725D: Kanzler Engelbert Dollfuß wird ermordet

  • Engelbert Dollfuß, seit 1931 Kanzler Österreichs, errichtete im Land ein autoritäres Regime mit faschistischen Einschlägen. Am 25. Juli 1934 versuchten österreichische Nationalsozialisten, ihn zu stürzen. Dollfuß starb. Die Täter wurden gefasst. (dradio)

August

0801D: erster Prozess am Berliner Volksgerichtshof

  • Seit dem 1. August 1934 war der Volksgerichtshof zuständig für die Aburteilung politischer Straftaten. Nachdem Roland Freisler 1942 Präsident wurde, diente das Gericht nur noch als Terrorinstrument der Nazis, das Gegner des NS-Regimes ausschalten sollte. Ungefähr jeder Dritte, der hier vor Gericht stand, wurde zum Tode verurteilt. Insgesamt waren das mehr als 5.000 Menschen. (dradio.de)

Oktober

1020D: Protest gegen national-sozialistische Einheitskirche

  • Auf ihrer 2.Reichsbekenntnissynode protestiert die "Bekennenden Kirche" gegen die Gleichschaltung von NS-Diktatur und Evangelischer Kirche mit Ludwig Müller als neuen"Reichsbischof". Anders als viele Mitläufer und Mittäter hielt die Bekennende Kirche Christensein und NS-Rassenlehre für unvereinbar und lehnte Führerprinzip und Arierparagraphen ab. Der NS-Staat reagierte mit Amtsenthebungen von Pfarrern und Professoren, mit Inhaftierung von Pastoren und Laien sowie mit Bücherverboten. (aref.de)

1027D: Langer Marsch (China)

  • Der Lange Marsch (chin. 長征 / 长征, Chángzhēng) ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas und war ein militärischer Rückzug der Streitkräfte der Kommunistischen Partei Chinas 1934/35, um sich aus der Einkreisung durch die Armee Chiang Kai-sheks zu befreien. Beim Langen Marsch waren mehrere Abteilungen der Roten Armee auf dem Weg nach Westen und Norden. Am bekanntesten ist der Marsch der Armeegruppe mit der Führungsspitze der Kommunistischen Partei Chinas, die innerhalb von 370 Tagen 12.500[1][A 1] km zurücklegte und dabei einige der unwegsamsten Regionen Chinas durchquerte. Während des Langen Marsches gelang es Mao Zedong, seine Macht innerhalb der Partei zu festigen und auszubauen. Nur 10 % der 90.000, die sich aus dem Jiangxi-Sowjet auf den Langen Marsch begaben, erreichten ihr Ziel.
  • Der legendäre "Lange Marsch" gilt als Geburtsstunde des kommunistischen Chinas. Mao Zedong führte 1934 die Rote Armee auf einem 10.000 Kilometer langen Weg über Berge und Flüsse von Südchina in den Norden und entkam so den regierenden Nationalisten unter Chiang Kaishek. Bis heute wird in China der "Lange Marsch" als gelungene Militäroperation gefeiert. Doch von den knapp 100.000 Rotarmisten erreichte nach einem Jahr nur etwa ein Zehntel das Ziel. (dradio.de)
  • Vom Berg schreit eine Stimme in den Wind: "Durchhalten heißt siegen!" Die rote Fahne weht auf dem Gipfel, daneben steht Mao Tse-tung. "Seht her, sogar der Schneesturm verneigt sich vor unserem Banner." Monatelang schleppen sich 100.000 kommunistische Bauern-Kämpfer über Chinas unwirtliche Gebirge. Zu Fuß und auf Pferden folgen sie Mao - 12.000 Kilometer. Die Flucht vor der militärisch weit überlegenen nationalistischen Armee wird zum Siegeszug: Mao zieht die Massen in seinen Bann, schließlich auch die gegnerischen Soldaten. Der leuchtende Führer der KP steht für die Scheinheiligkeit der Diktatur: Mao selbst lebte bis zum Tode in Saus und Braus. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

Lexikon

Cellosonate op. 40 (Schostakowitsch)

  • Sie ist begehrt bei Solisten wie bei Zuhörern: die Cellosonate von Dmitrij Schostakowitsch, uraufgeführt 1934. Sie ist Schostakowitschs erstes großes Kammermusikwerk nach seinem Studium am St. Petersburger Konservatorium. Uta Sailer stellt das tiefgründige Stück zusammen mit dem Cellisten Johannes Moser vor. (BR4 Starke Stücke)

Sinfonie Nr. 4 (Vaughan Williams)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Vieles von seiner Musik scheint der Inbegriff "englischer" Musik zu sein und die grünen Wiesen und sanft geschwungenen Hügel seiner Heimat widerzuspiegeln. Doch Vaughan Williams konnte auch anders: mit seiner vierten und sechsten Symphonie schockierte er das Publikum mit einer expressiven Zerrissenheit, die man ihm nicht zugetraut hatte. (BR4 Starke Stücke)

Quellen

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