1949: Unterschied zwischen den Versionen

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*Der Ministerrat der DDR ent­scheidet sich für Auferstanden aus Ruinen mit dem Text von Johannes R. Becher und der Melo­die von Hanns Eisler als National­hymne.
*Der Ministerrat der DDR ent­scheidet sich für Auferstanden aus Ruinen mit dem Text von Johannes R. Becher und der Melo­die von Hanns Eisler als National­hymne.
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*Es bietet Bertolt Brecht die Möglichkeit, seine Theaterkonzepte in die Praxis umzusetzen: Das Berliner Ensemble in Ost-Berlin schreibt mit seinen neuartigen Inszenierungen Theatergeschichte. Bereits die Premiere der ersten Inszenierung ist ein gefeierter Erfolg. [http://www.deutschlandfunk.de/brechts-berliner-ensemble-premiere-des-wichtigsten.871.de.html?dram:article_id=463143 (dradio.de 2019)]


1122D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Petersberger_Abkommen '''Petersberger Abkommen''']
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Version vom 30. November 2019, 17:05 Uhr

1946 | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952

Januar

0111D: Uraufführung von Bertolt Brechts "Mutter Courage" in Deutschland

  • Mutter Courage, die Marketenderin mit drei Kindern, zieht zu Zeiten des 30-jährigen Krieges durch die Lande, immer einen Regiment hinterher. Mutter Courage verfügt über einen guten Geschäftssinn, doch sie verliert ihre Kinder. (WDR ZeitZeichen 2019)
  • Zusammen mit dem Regisseur Erich Engel hatte Bertolt Brecht am Berliner Theater am Schiffbauerdamm 1928 seinen bis dahin größten Erfolg erlebt: die Dreigroschenoper. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil versuchte er, an seine Arbeit in Berlin anzuknüpfen. Wiederum mit Erich Engel entstand "Mutter Courage und ihre Kinder". Nach einer Züricher Aufführung brachte Brecht das Stück 1941 am Deutschen Theater selbst heraus. (dradio.de 2009)
  • Bertolt Brecht verfasste „Mutter Courage und ihre Kinder“ im schwedischen und dänischen Exil. Während das Stück in Zürich bereits 1941 zu sehen war, dauerte es bis zum 11. Januar 1949, bis die Marketenderin mit ihrem Planwagen auch in Deutschland über die Bühne zog – dort jedoch in einer verschärften Textversion. (dradio.de 2019)

0118D: Geschlechter-Gleichberechtigung bekommt Verfassungsrang

  • „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – lange kam es den Vätern unserer Verfassung nicht in den Sinn, diesen Satz ins zu entwerfende Grundgesetz zu schreiben. Erst die Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn am 18. Januar durch. (dradio.de 2019)

0120D: Harry Trumans Regierungserklärung

  • Newsreel footage of President Truman's first inaugural address on January 20, 1949. (youtube.com)

0121D: Rücktritt des chinesischen Präsidenten Chiang Kai-shek

  • Chiang Kai-shek präsentierte sich im Inland gerne als Präsident des chinesischen Volkes, obwohl er letztlich nur Repräsentant einer kleinen, städtischen Elite war. Vor 70 Jahren trat er schließlich als Präsident der Republik China zurück, floh nach Taiwan und Mao Zedong rief die Volksrepublik China aus. (dradio.de 2019)

0124D: ifo Institut für Wirtschaftsforschung

  • Fachkräftemangel, der Handelsstreit mit den USA, die Abkühlung der Weltkonjunktur: Die Stimmung in den deutschen Chefetagen war auch schon mal besser. Wie schlecht oder wie gut diese Stimmung gerade ist, ermittelt das "ifo-Institut für Wirtschaftsforschung" mit dem Geschäftsklimaindex. (WDR ZeitZeichen 2019)
  • Schon während des Zweiten Weltkriegs dachte Ludwig Erhard über den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nach. 1942 gründete der Ökonom und spätere Vater des Wirtschaftswunders ein kleines Institut, wo er die Blaupause für die Währungsreform entwarf. Daraus sollte das Münchner ifo-Institut entstehen. (dradio,de 2019)

0125D: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe

  • Der 1949 gegründete Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW; russ. Совет экономической взаимопомощи, CЭB, SEW), im Westen oft als Comecon (aus der englischen Übersetzung Council for Mutual Economic Assistance) bezeichnet, war der wirtschaftliche Zusammenschluss der sozialistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion. Er löste sich – wie das 1955 gegründete militärische Bündnis Warschauer Pakt (im Ostblock selbst als Warschauer Vertrag bezeichnet) – im Jahr 1991 infolge der politischen Umwälzungen des Jahres 1989 auf.

Februar

0210D: Tod eines Handlungsreisenden (Miller)

  • "Tod eines Handlungsreisenden" (Originaltitel: Death of a Salesman) ist das bekannteste Drama Arthur Millers aus dem Jahre 1949, für das er noch im selben Jahr mit dem Pulitzer-Preis für Theater ausgezeichnet wurde. Die Welturaufführung am Broadway wurde am 10. Februar 1949 von Elia Kazan inszeniert. Die Hauptrolle des Willy Loman spielte in dieser Inszenierung Lee J. Cobb. *Mit seinem Stück "Death of a Salesman" ("Tod eines Handlungsreisenden") gelang dem Dramatiker Arthur Miller der Durchbruch am Broadway. Darin erzählt er von einem Mann, dem nach 34 Jahren gekündigt wird und der sich das Leben nimmt. "Du kannst die Zitrone nicht auspressen und dann die Schale wegwerfen - ein Mensch ist doch kein Abfall!", lässt Miller ihn sagen. (dradio.de)

0224D: Waffenstillstandsabkommen beenden 1. arabisch-israelischen Krieg

  • Israel und Ägypten unterzeichnen ein Waffenstillstandsabkommen. Es folgen Abkommen mit den anderen israelischen Nachbarn Libanon, Jordanien und Syrien. Die unter Vermittlung der UNO geschlossenen Verträge beenden den ersten arabisch-israelischen Krieg und legen Waffenstillstandslinien und entmilitarisierte Zonen fest. Sie gelten als vorläufig und sollen durch dauerhafte Friedensverträge ersetzt werden. Doch dazu kommt es nicht: Im Juni 1967 kommt es erneut zum Krieg. (aref.de 2019)

April

0404D: Nordatlantikvertrag

  • Die NATO sollte die Amerikaner in Europa drin, die Sowjets draußen und die Deutschen klein halten. Auf diese Kurzformel brachte es der erste Generalsekretär des Militärbündnisses. Am 4. April 1949 wurde die NATO in Washington gegründet. Bald zeigte sich, dass es ihr vorerst vor allem um ein Ziel ging. (dradio.de 2019)
  • Die USA, Großbritannien, Frankreich und weitere neun Staaten unterzeichnen den "Nordatlantikvertrag". Darin erklären sie ihren "Wunsch, mit allen Völkern und Regierungen in Frieden zu leben". Sie verpflichten sich, jeden internationalen Streitfall auf friedlichem Wege so zu regeln, dass der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden (Artikel 1). In Artikel 5 ist vereinbart, dass ein bewaffneter Angriff gegen ein Mitglied als Angriff gegen alle angesehen wird. (aref.de)

0418D: Irland wird eine selbstständige Republik

  • Geprägt durch den Konflikt mit den protestantischen Briten, kämpfen die katholischen Iren Jahrhunderte um ihren eigenen Staat. Am 18. April 1949 sind die irischen Nationalisten im Süden der Insel am Ziel: Sie rufen die Republik Irland aus. (dradio.de)

0421D: in München wird die Westdeutsche Rektorenkonferenz gegründet

  • Die Hochschulrektorenkonferenz vertritt die Interessen der Universitäten im Kampf um die knappen Ressourcen. Vor 60 Jahren wurde ihre Vorgängerorganisation, die Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK), gegründet. Damals verstand sich die WRK noch nicht als Lobby-Organisation sondern als honoriger Club, der nur der reinen Wissenschaft verpflichtet ist. (dradio.de)

0423D: Freispruch für Veit Harlan

  • Veit Harlan war der bestbezahlte Regisseur der Nazi-Zeit und drehte für das Regime Propagandafilme. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ins Filmgeschäft einsteigen wollte, regten sich Proteste. 1949 musste er sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht verantworten. (dradio.de 2019)

Mai

0505D: Europarat

  • Der Europarat versteht sich als Hüter des gemeinsamen europäischen Erbes von Menschenrechten, Demokratie, Freiheit, Pluralismus und Rechtstaatlichkeit. Als er am 5. Mai gegründet wurde, sollte er vor allem helfen, die Gräuel des Zweiten Weltkriegs in Zukunft zu vermeiden. Von zehn Staaten ins Leben gerufen, hat der Europarat heute 47 Mitglieder. (dradio.de 2009)
  • Von zehn Staaten gegründet und institutionell unabhängig von der Europäischen Union: Der Europarat hat vor allem durch seine Menschenrechtspolitik auf die Lage in den mittlerweile 47 Mitgliedsländern Einfluss genommen. Am 5. Mai wurde das „Statut des Europarates“ in London unterschrieben. (dradio.de 2019)

0521D: Klaus Mann

  • Klaus Heinrich Thomas Mann (* 18. November 1906 in München; † 21. Mai 1949 in Cannes, Frank­reich) war ein deutsch­sprachi­ger Schrift­steller und der Sohn von Thomas Mann. Er begann seine litera­rische Lauf­bahn in der Zeit der Weima­rer Repu­blik und verar­beite­te in seinem frühen Werk The­men, die zur dama­ligen Zeit als Tabu­bruch galten. Die erste Buch­publika­tion, die 1925 erschien, war der Titel Vor dem Leben, ein Band mit Erzäh­lungen. Im selben Jahr folgte Der fromme Tanz, einer der ersten Romane mit auto­biogra­phisch gepräg­ten homo­sexuel­len Verwei­sen. Nach seiner Emigra­tion aus Deutsch­land im Jahr 1933 wurde Mann zum kämpferi­schen Litera­ten gegen den National­sozialis­mus. Im Jahr 1943 nahm er die amerika­nische Staats­bürger­schaft an. Die Neuent­deckung seines Werkes in Deutsch­land fand erst viele Jahre nach seinem Tod statt. Klaus Mann gilt heute als einer der wichtigs­ten Reprä­sentan­ten der deutsch­sprachi­gen Exil­litera­tur nach 1933. (Artikel des Tages)

0523D: Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

  • Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (umgangssprachlich auch Deutsches Grundgesetz; allgemein abgekürzt GG, seltener auch GrundG), die geltende „Verfassung der Deutschen“, ist die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte erarbeitet, wurde das Grundgesetz vom Parlamentarischen Rat und den Landtagen (Ausnahme zunächst: Bayern) angenommen; eine Volksabstimmung gab es nicht. Das Grundgesetz war nicht als dauerhafte Verfassung gedacht und auch absichtlich nicht so bezeichnet – der Parlamentarische Rat ging davon aus, dass die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) bald wieder mit den anderen vereinigt sein würde. Es ist nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 die Verfassung des gesamten Deutschen Volkes geworden (→ Präambel Vorlage:§§/Wartung/alt-juris). Die Kriterien eines materiellen Verfassungsbegriffs erfüllt das Grundgesetz dagegen bereits von Anfang an, indem es eine Grundentscheidung über die Form der politischen Existenz des Landes trifft: Demokratie, Republik, Sozialstaat, Bundesstaat sowie wesentliche Rechtsstaatsprinzipien. Neben diesen Grundentscheidungen regelt es die Staatsorganisation, sichert individuelle Freiheiten und errichtet eine objektive Wertordnung. Besondere Bedeutung haben aufgrund der Erfahrungen aus dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat die im Grundgesetz verankerten Grundrechte. Sie binden alle Staatsgewalt als unmittelbar geltendes Recht (Art. 1). Das Bundesverfassungsgericht bewahrt als unabhängiges Verfassungsorgan die Funktion der Grundrechte, das politische und staatsorganisatorische System und entwickelt sie weiter. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in seiner heutigen Form ist eine perpetuierte und legitimierte Verfassung. Sie kann nur durch Beschluss einer neuen abgelöst werden (Art. 146).
  • Es war die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland, als Konrad Adenauer das Grundgesetz verkündet. Eigentlich sollte es ein Provisorium für die Zeit der Teilung Deutschlands sein. Nun wird es 70 Jahre alt. (WDR ZeitZeichen 2019)
  • Am 23. Mai jährt sich zum 60. Mal die Verkündung des Grundgesetzes. Nach der nie in Kraft getretenen Paulskirchenverfassung von 1849 und der 1919 verabschiedeten, aber 1933 gescheiterten Verfassung der Weimarer Republik, ist das Grundgesetz die erste erfolgreiche demokratische Verfassung der Deutschen. (dradio.de 2009)
  • Das Grundgesetz ist die geltende Verfassung in Deutschland und damit die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik. Beschlossen wurde es am 23. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat in Bonn, einen Tag später trat es in Kraft. Der bayerische Landtag lehnte das Gesetz ab. (dradio.de 2019)
  • Konrad Adenauer verkündigt (als Präsident des Parlamentarischen Rats) in einer Feierstunde in Bonn die neue Verfassung, das Grundgesetz. Dieser Akt gilt als die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Bis dahin herrschte wirtschaftlicher Stillstand und Millionen Deutsche hungerten, weil sich die (vier) Siegermächte des 2. Weltkriegs vier Jahre lang gegenseitig blockierten. Durch den Alleingang der USA und von Großbritannien wurde unter dem Vorsitz von Konrad Adenauer (seit dem 01.09.1948) das Grundgesetz erarbeitet. (aref.de)

0523D: Artikel 8 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland

  • Artikel 8 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland (GG) befindet sich im ersten Abschnitt des Grund­gesetzes, der die Grund­rechte gewähr­leistet. Der Artikel verbürgt die Ver­sammlungs­freiheit. Hierbei handelt es sich um das Recht, sich unge­hindert privat oder in der Öffent­lichkeit zu versammeln. Von großer praktischer Bedeutung ist Artikel 8 GG im Zusammen­hang mit öffent­lichen Demonstra­tionen. Gerade bei diesen dient das freie Versammeln zumin­dest auch der Teil­nahme an der öffent­lichen Meinungs­bildung. Daher steht Art. 8 GG in engem Zusammen­hang mit den Kommunikations­grundrechten des Artikel 5 GG, insbeson­dere der Meinungs­freiheit. Die Ver­sammlungs­freiheit kann durch kollidie­rendes Ver­fassungs­recht verkürzt werden. Von besonderer prakti­scher Bedeutung ist hierbei die Staats­pflicht zum Schutz von Leib und Leben seiner Bürger, die aus Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 GG folgt. Ver­sammlungen, die unter freiem Himmel statt­finden, dürfen gemäß Art. 8 Absatz 2 GG weiter­hin kraft Gesetzes beschränkt werden. Dies geschieht im Wesent­lichen durch die Ver­sammlungs­gesetze des Bundes und einiger Bundesländer. (Artikel des Tages)

Juni

0608D: 1984 (Orwell)

  • "1984" ist ein Roman von George Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair), geschrieben 1946/1947 und erschienen im Juni 1949, in dem die negative Utopie (auch als Dystopie oder Anti-Utopie bezeichnet) eines totalitären Überwachungs- und Präventionsstaates im Jahre 1984 dargestellt wird. Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der Partei, der sich den widrigen Umständen zum Trotz seine eigene Privatsphäre sichern will. Dadurch gerät er zwangsläufig in Konflikt mit dem System, was unweigerlich seinen Untergang herbeiführen muss. Orwell verfasste das Buch während seines Aufenthaltes auf der Insel Jura vor der Küste Schottlands, wenige Jahre vor seinem Tod (1950). Der Titel enthält den Zahlendreher des Jahres 1948 zu 1984 als Anspielung auf eine damals sehr fern erscheinende Zukunft. Die Erstausgabe kam in London am 8. Juni 1949 im Buchhandel zum Verkauf.
  • 08.06.1949: In England kommt der Roman "1984" auf den Markt. George Orwell beschreibt darin einen totalitären Überwachungsstaat "Ozeanien" im Jahre 1984: Über nicht abschaltbare und in beiden Richtungen funktionierende Fernseher wird das Volk ständig mit Propaganda versorgt und gleichzeitig überwacht. Hauptfigur Winston Smith arbeitet im "Ministerium für Wahrheit" daran, das Geschichtswissens an die Parteidoktrin anzupassen. Weil er versucht, seine Privatsphäre zu schützen, gerät er immer mehr in Konflikt mit dem Staat. (aref.de 2014)
  • „Big Brother is watching you!“ – der Slogan ist längst zum Synonym für totale staatliche Überwachung geworden. Als George Orwell 1948 seinen Roman 1984 schrieb, stand er unter dem Eindruck der Entwicklungen in der Sowjetunion unter Stalin. Da englische Intellektuelle dem Sozialismus sowjetischer Prägung zunehmend mit Akzeptanz begegneten, befürchtete Orwell, sie könnten sich vom totalitären Staatsdenken verführen lassen. Als Folge führte er ihnen in seinem Roman den Totalitarismus drastisch vor Augen. Lohnt es sich nach dem Untergang des Ostblocks noch, den Roman zu lesen? Auf jeden Fall, denn das Buch ist nicht nur ein eindringliches Plädoyer gegen totalitäre Herrschaft jeglicher Couleur, sondern hat auch literarische Qualitäten. 1984 verbindet fantastische mit realistischen Elementen, politische Satire mit einem spannenden Plot. Eindringlich führt der Roman vor, wie Sprache zum Instrument der Manipulation gerät und moderne Kommunikationsmittel die Privatsphäre der Menschen bedrohen. Orwells düsterer und pessimistischer Zukunftsroman war schon bei seinem Erscheinen nur wenige Schritte von der Gegenwart entfernt – und ist es auch heute noch. (getAbstract)

0610D: Sigrid Undset

  • Sigrid Undset war eine norwegische Romanautorin, Novellistin und Essayistin. Ihre Werke befassen sich mit dem Konflikt zwischen norwegischer Tradition, der europäischen Krise ihrer Zeit, dem römischen Katholizismus und der weiblichen Emanzipationsbewegung. „Vor allem für ihre kraftvollen Schilderungen des nordischen Lebens im Mittelalter“, so die Begründung des Komitees, erhielt sie 1928 den Nobelpreis für Literatur. Neben Olav Duun und Johan Falkberget zählt Sigrid Undset zu den Autoren, die die norwegische Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Alle drei zählen zu den so genannten Neorealisten, die stilistisch dem bürgerlichen Realismus zugehören, die sich aber um eine vertiefte psychologische Zeichnung ihrer Figuren bemühen und national orientiert sind. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beendete die große Schaffenszeit Sigrid Undsets. Sie musste vor den Deutschen aus Norwegen fliehen, da sie sich schon zu Beginn der 1930er Jahre in der Widerstandsbewegung gegen Hitler und den Nationalsozialismus engagiert hatte. Sie starb am 10. Juni 1949 in Lillehammer, Norwegen. (Artikel des Tages)

Juli

0701D: Kerala

  • Kerala (Malayalam കേരളം Kēraḷam) ist ein Bundes­staat an der Malabar­küste im Südwes­ten Indiens mit einer Fläche von 38.863 km² und etwa 33,4 Millio­nen Einwohnern (Volkszäh­lung 2011). Haupt­stadt ist Thiruvananthapuram, das ehema­lige Trivandrum. Die Bevölk­erungs­dichte beträgt 859 Einwoh­ner je km². Damit gehört der Staat zu den am dichtes­ten besiedel­ten Regio­nen Indiens. Hinsicht­lich der sozia­len Entwick­lungs­indikato­ren (Alpha­betisierungs­grad, gesell­schaft­liche Stellung der Frau, wirt­schaft­liche Entwick­lung, Kontrolle des Bevöl­kerungs­wachs­tums) belegt Kerala einen der Spitzen­plätze unter den indi­schen Bundes­staaten. Kerala ging aus dem am 1. Juli 1949 gegründeten Bundes­staat Travancore-Cochin hervor. Die Grenzen des heutigen Keralas wurden am 1. November 1956 nach den Sprachgren­zen des Malayalam gezogen. Der Name Kerala bedeu­tet wört­lich „Land der Kokos­palmen“. Abge­leitet ist er von den Malayalam-Wörtern kera für Kokos­palme, die tatsäch­lich über­all in der Region in großer Zahl zu finden sind, und alam für Land. (Artikel des Tages)

0718D: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft nimmt ihre Arbeit auf

  • Über Altersbeschränkungen von Videos oder Filmen entscheidet die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), die 1949 gegründet wurde. Die Akten der FSK geben heute Aufschluss über die Sittengeschichte und Tabus der Bundesrepublik. (dradio.de)

0719D: Demokra­tische Volks­republik Laos

  • Laos (amtlich Demokra­tische Volks­republik Laos) ist der einzige Binnen­staat in Südost­asien. Er grenzt an China, Vietnam, Kambod­scha, Thai­land und Myan­mar und hat etwa 6,5 Millio­nen Einwoh­ner auf einer Fläche von 236.800 km²; Haupt­stadt und größte Stadt ist Vientiane. In Laos herrscht tropi­sches Klima mit hohen Tempera­turen, wobei es durch die großen Höhen­unter­schiede regio­nal zu starken Tem­peratur­schwan­kun­gen kommen kann. Das Klima wird sehr stark von den Monsu­nen beein­flusst. Durch groß­flächige Entwal­dungen in den letzten Jahrzehn­ten sank der Grund­wasser­spiegel in manchen Gebieten, was zu einer prekären Trink­wasser­situa­tion in Laos führte. Zudem sind durch die Vernich­tung des Lebens­raumes von Flora und Fauna eine Viel­zahl der Tier- und Pflanzen­arten vom Ausster­ben bedroht. In linguis­tischer Hinsicht gibt es in Laos vier große Sprach­familien, nämlich die Tai-Kadai-, Mon-Khmer-, tibeto­birmani­schen und die Hmong-Yao-Sprachen. (Artikel des Tages)

0727D: de Havilland DH 106 (Flugzeug)

  • Die vierstrahlige britische de Havilland DH 106 Comet war das erste Düsenverkehrsflugzeug der Welt. Sie war als Tiefdecker für zunächst 36 Passagiere ausgelegt. Die vier Triebwerke waren in die Tragflächenwurzel integriert. Der Erstflug des Prototyps fand am 27. Juli 1949 statt. Hersteller war die de Havilland Aircraft Company.

August

0812D: Genfer Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten

  • Am 12. August 1949 wurde das „Genfer Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ unterzeichnet. Es verbietet unter anderem Deportationen oder demütigende Behandlung. Heute allerdings wird in fast jedem Krieg dagegen verstoßen – aber es wird mehr öffentlich. (dradio.de 2019)
  • Unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges werden vier Genfer Abkommen zum verbesserten Schutz von Kriegsopfern unterzeichnet. Sie ersetzen alle alten Abkommen (Genfer Konventionen) und bezogen erstmals auch Guerillakriege ein. Die Abkommen werden von nahezu allen Staaten ratifiziert. Zu Kriegsverbrechen werden u.a. gezählt: Vorsätzliche Tötung, unmenschliche Behandlung, militärisch nicht gerechtfertigte Zerstörung von Eigentum. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, Kriegsverbrechen durch ihre Justiz zu verfolgen und zu bestrafen. Die Genfer Konventionen gehen zurück auf die Bemühungen des Schweizers Henri Dunant im 19. Jahrhundert. (aref.de)
  • Unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs werden in Genf vier Abkommen zum verbesserten Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an Kampfhandlungen teilnehmen, unterzeichnet. Die Genfer Konventionen von 1949 ersetzen alle alten Abkommen und beziehen erstmals auch Guerillakriege ein. Die Abkommen werden von nahezu allen Staaten ratifiziert. Zu Kriegsverbrechen werden u. a. gezählt: Vorsätzliche Tötung, unmenschliche Behandlung, militärisch nicht gerechtfertigte Zerstörung von Eigentum. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, Kriegsverbrechen durch ihre Justiz zu verfolgen und zu bestrafen. Die Entwicklung der Genfer Konventionen ist eng verbunden mit der Geschichte vom Internationalen Roten Kreuz und geht zurück auf die Bemühungen des Schweizer Geschäftsmanns Henri Dunant im 19. Jahrhundert. (aref.de)

0814D: Bundestagswahl in Deutschland BRD

  • Bei der ersten Bundestagswahl, 1949, standen sich Konrad Adenauer (CDU) und Kurt Schumacher (SPD) als Konkurrenten gegenüber. Bis zum Wahltag blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das schließlich die CDU knapp gewann. Marktwirtschaft oder Planwirtschaft? - hieß es damals im Wahlkampf. (dradio.de 2009))]
  • Vier Jahre nach Kriegsende, am 14. August 1949, fand die erste Bundestagswahl statt. Es war die erste freie und demokratische Wahl nach der Reichstagswahl von 1932. Gemäß dem wenige Monate zuvor verkündeten Grundgesetz konnten nur die Bürgerinnen und Bürger in den drei Westzonen ihre Stimme abgeben. (dradio.de 2019)

0818D: dpa gegründet

  • Sie ist die Marktführerin unter den Nachrichtenagenturen in der Bundesrepublik: die Deutsche Presseagentur. Hervorgegangen aus den Vorgängeragenturen in den westlichen Besatzungszonen wurde die dpa am 18. August 1949 in Goslar gegründet - organisiert nach dem Vorbild der amerikanischen Associated Press: als GmbH, deren Gesellschafter die Medien sind. (dradio.de)

0822D: Erste Netzhaut-Operation in Deutschland mithilfe von Licht

  • Sonnenlicht kann Menschen erblinden lassen. Doch in der richtigen Dosis lässt es sich einsetzen, um im Auge die Netzhaut zu operieren und so eine Erblindung aufzuhalten. Der Pionier der Methode ist der Arzt Gerd Meyer-Schwickerath. (WDR ZeitZeichen 2019)

0822D: T. S. Eliots Drama "Die Cocktailparty" wird uraufgeführt

  • Die Hölle, das sind die anderen - diesen Schluss hatte der Franzose Jean Paul Sartre aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs gezogen. Der Engländer T. S. Eliot ging einen Schritt in die andere Richtung: "Die Hölle, das sind wir selbst", behauptet er in seinem Stück "Die Cocktailparty", das heute vor 60 Jahren im schottischen Edinburgh Premiere hatte. (dradio.de)

0828D: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

  • In dem vom Krieg zerstörten Land wollten ihre Gründer einen Neuanfang wagen: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. An Goethes 200. Geburtstag, am 28. August 1949, wurde sie in der Paulskirche gegründet. (dradio.de 2019)

0829D: RDS-1 (Atombombentest)

  • RDS-1 (russisch: РДС-1, (Реактивный Двигатель Специальный, Reaktivnyi Dvigatel Specialnyi), amerikanische Bezeichnung Joe-1) war die Bezeichnung des ersten erfolgreichen sowjetischen Nukleartests. Die Atombombe, eine weitgehende Kopie der amerikanischen Fat Man, wurde am 29. August 1949 auf einem 30 Meter hohen Stahlgitterturm auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk im heutigen Kasachstan gezündet. Sie hatte eine Sprengkraft von 22 Kilotonnen TNT-Äquivalent. Ihr Spaltmaterial war Plutonium, das in der kerntechnischen Anlage Majak gewonnen wurde. Von den Sowjets wurde der Test auch als „Erster Blitz“ (russ. Первая молния, Perwaja molnija) bezeichnet. Der Codename RDS wird mit dem Leitspruch Россия делает сама (Rossija Delajet Sama, zu deutsch: Russland macht es selbst) erklärt. Für die Amerikaner war der Test ein Schock, da sie den ersten Einsatz einer sowjetischen Atomwaffe erst Jahre später erwartet hatten. Möglich wurde der Test auch durch die Spionage von Klaus Fuchs, der die Pläne der amerikanischen Bombe an die Sowjets weitergeleitet hatte.
  • Das atomare Zeitalter begann zwar bereits am 16. Juli 1945, als die USA ihre erste Atombombe zündeten. Wenige Wochen später folgten die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki. Das nukleare Wettrüsten der Supermächte jedoch begann erst später - und zwar heute vor 60 Jahren. An diesem Tag nämlich explodierte in der Steppe Kasachstans die erste sowjetische Atombombe. (dradio.de)

September

0907D: Deutscher Bundestag

  • Der Deutsche Bundestag (Abkürzung BT) ist das Parlament und somit gesetzgebendes Organ der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz im Reichstagsgebäude in Berlin. Das befindet sich im Ortsteil Tiergarten des Bezirks Mitte. Der Bundestag wird im politischen System Deutschlands als einziges Verfassungsorgan des Bundes direkt vom Staatsvolk, den Staatsbürgern, gewählt gemäß Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG i. V. m. Art. 38 GG. Heute sind über 60 Millionen wahlberechtigte Deutsche in 299 Wahlkreisen aufgerufen, zwischen 8 und 18 Uhr den 19. Deutschen Bundestag zu wählen. (Artikel des Tages)

0908D: Richard Strauss

  • Richard Strauss (1864-1949) war ein deutscher Komponist des späten 19. und des 20. Jahrhunderts, der vor allem für seine orchestrale Programmmusik (Tondichtungen), sein Liedschaffen und seine Opern bekannt wurde. Strauss war außerdem ein bedeutender Dirigent und Theaterleiter.
  • Der Komponist Richard Strauss stirbt in Garmisch-Partenkirchen (BR4 Was heute geschah)

0918D: erste Frankfurter Buchmesse nach dem Zweiten Weltkrieg wird eröffnet

  • Die ersten Verlagsbuchhändler trafen sich schon im 15. Jahrhundert in Frankfurt. Doch im 17. Jahrhundert lief Leipzig der Stadt am Main den Rang ab. Erst im geteilten Deutschland konnte sich Frankfurt wieder mit einem Schlag als der westdeutsche Messeplatz etablieren. (dradio.de)

0920D: der Bundeskanzler Konrad Adenauer gibt seine erste Regierungserklärung ab

  • Kein rhetorisches Meisterwerk, sondern nüchterne Bilanz: In seiner ersten Regierungserklärung, 1949, erläutert Konrad Adenauer vor allem seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen für die junge Bundesrepublik. (dradio.de)

Oktober

1001D: Volksrepublik China

  • Nach dem Sieg über die Kuomintang im Chinesischen Bürger­krieg ruft Mao Zedong auf dem Tor des Himmlischen Friedens die Volksrepublik China aus.
  • In den 1930er-Jahren lehnten sich Chinesen in einem offenen Krieg gegen die japanischen Truppen auf. Als am 1. Oktober 1949 schließlich die Kommunisten die Volksrepublik ausriefen, knüpften sich daran die Hoffnungen von Millionen Menschen. (dradio.de 2009)
  • Nach einen blutigen Bürgerkrieg rief Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik aus. Der Diktator wollte Chinas wirtschaftliche Misere beenden, eine Hungersnot mit Millionen von Toten war die Folge. Seine Herrschaft war geprägt von Terror und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (dradio.de 2019)

1007D: DDR

  • In Ost-Berlin setzt die Provisorische Volkskammer die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik in Kraft und vollzieht damit die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Bis 1989 wird dieser Tag unter dem Namen „Tag der Republik“ als Nationalfeiertag der DDR begangen.
  • Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war bis 1989 ein diktatorisch regierter, realsozialistischer Staat in Mitteleuropa. Er bestand von 1949 bis 1990. Die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) erfolgte vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf Betreiben der Sowjetunion, nachdem zuvor mit Unterstützung der drei West-Alliierten auf dem Gebiet ihrer Besatzungszonen (Trizone) die Bundesrepublik Deutschland gegründet worden war. Der Aufbau der DDR wurde maßgeblich durch die Gruppe Ulbricht bestimmt, die die Rückendeckung Josef Stalins hatte. Im staatlichen Selbstverständnis nach 1952 wurde die DDR als erster deutscher „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ charakterisiert, Wahlen dienten der Legitimation der SED, waren aber von Beginn an manipuliert. Mit der Verwaltungsreform von 1952 wurden anfänglich enthaltene föderale Elemente im Staatsaufbau aufgegeben. Der „Aufbau des Sozialismus“ nach den Vorgaben der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als „marxistisch-leninistischer Partei der Arbeiterklasse“ wurde zunehmend autoritär und zentralistisch durchgeführt. Die friedliche Revolution 1989/90 markierte das wirtschaftliche und politische Scheitern der DDR. Die 1990 erstmals frei gewählte Volkskammer beschloss die Wiederherstellung von ostdeutschen Ländern und den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland als einen Akt der Selbstbestimmung. Die Existenz der DDR wurde damit zum 3. Oktober 1990 mit der deutschen Wiedervereinigung beendet.
  • Der SED-Vorsitzende Wilhelm Pieck verkündet im Festsaal des früheren Reichsluftfahrtministeriums in Berlin die Gründung der DDR. Damit ist die staatliche Teilung Deutschlands endgültig besiegelt. Zuvor ist im Mai in Bonn das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet worden. (dradio.de 2019)
  • Im großen Festsaal des früheren Reichsluftfahrtministeriums (Detlev-Rohwedder-Haus) erklärt sich der von der SED dominierte Zweite Deutsche Volksrat zur Provisorischen Volkskammer und die seit Mai ausgearbeitete Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik zu geltendem Recht. Aus der bisherigen "Sowjetischen Besatzungszone" (SBZ) wird damit mit Rückendeckung von Stalin die DDR. Mit einem Fackelzug Unter den Linden feiert man die Geburt eines Staates, der sich selbst als antifaschistisch und demokratisch bezeichnet. (aref.de 2004)

1009D: Nationalratswahl in Österreich

  • Die ÖVP wird bei der Nationalratswahl in Österreich mit Bundeskanzler Figl stimmenstärkste Partei.

1011D: Präsident Wilhelm Pieck (DDR)

  • Wilhelm Pieck wird zum ersten (und einzigen) Präsidenten der DDR gewählt.

1011D: Bundespressekonferenz

  • In Bonn konstituiert sich die Bundespressekonferenz.

1013D: Deutscher Gewerkschaftsbund

  • Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wird in München gegründet.

1019D: Bundesverband der Deutschen Industrie

  • In Köln wird der Ausschuss für Wirtschaftsfragen der industriellen Verbände gegründet, der sich wenige Monate später in Bundesverband der Deutschen Industrie umbenennt.

1020D: Strichcode

  • Eine Ansammlung unregelmäßig breiter Streifen, aus denen sich Informationen zu Ware und Preis ablesen lassen: Das ist das ebenso einfache wie geniale Prinzip des Strichcodes. Erfunden haben ihn zwei US-amerikanische Studenten – und am 20. Oktober zum Patent angemeldet. (dradio.de 2019)

November

1101D: Frankfurter Allgemeine Zeitung

  • Die erste Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint.

1101D: Eastern-Air-Lines-Flug 537

  • Beim Absturz einer Douglas DC-4 auf dem Eastern-Air-Lines-Flug 537 bei Washington kommen 55 Menschen ums Leben.

1103D: Bundesprovisorium Bonn

  • Nach einer Abstimmung im ersten deutschen Bundestag wird Bonn zur provisorischen Bundeshauptstadt gewählt. Allerdings gilt diese Wahl schon jetzt als bloßes Provisorium. Im Falle einer Wiedervereinigung soll erneut Berlin Sitz der Bundesregierung werden. (dradio.de 2019)

1105D: Auferstanden aus Ruinen (Nationalhymne)

  • Der Ministerrat der DDR ent­scheidet sich für Auferstanden aus Ruinen mit dem Text von Johannes R. Becher und der Melo­die von Hanns Eisler als National­hymne.

1112D: Berliner Ensemble

  • Es bietet Bertolt Brecht die Möglichkeit, seine Theaterkonzepte in die Praxis umzusetzen: Das Berliner Ensemble in Ost-Berlin schreibt mit seinen neuartigen Inszenierungen Theatergeschichte. Bereits die Premiere der ersten Inszenierung ist ein gefeierter Erfolg. (dradio.de 2019)

1122D: Petersberger Abkommen

  • Die Alliierten Hohen Kommissare und Konrad Adenauer unterzeichnen das Petersberger Abkommen, das die Rechte der deutschen Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher in Kraft getretene Besatzungsstatut hinaus erweitert.
  • In dem Petersberger Abkommen wird der deutsche Beitritt zur Internationalen Ruhrbehörde vereinbart. Die Vereinbarung löst eine der heftigsten Parlamentsdebatten in der Geschichte der Bundesrepublik aus. (dradio.de 2009)

Dezember

1207D: Theodor Heuss fordert Wiedergutmachung für jüdische NS-Opfer

  • Theodor Heuss, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, nimmt drei Monate nach seiner Wahl zum ersten Mal international zur deutschen Vergangenheit Stellung. Er fordert die Juden, die vor der NS-Diktatur geflüchtet sind, auf, nach Deutschland zurückzukehren. Er verspricht, sie für Enteignungen durch Nazi-Deutschland zu entschädigen. Eine Kollektivschuld aller Deutschen für die Verbrechen an Juden weist Heuss zurück, aber fordert von den Bundesbürgern eine Kollektivscham. (aref.de)

1212D: FDP (Deutschland BRD)

  • Die Freie Demokratische Partei (FDP, von 1968 bis 2001 F.D.P.)[5] ist eine liberale Partei in Deutschland. Sie wurde 1948 von ehemaligen Mitgliedern der DDP und DVP gegründet. Die LDPD, die NDPD, die Deutsche Forumpartei (DFP) und die F.D.P. der neuen Bundesländer gingen 1990 in der gesamtdeutschen FDP auf. Die FDP war von 1949 bis 1956, von 1961 bis 1966, von 1969 bis 1998 und ist erneut seit Oktober 2009 jeweils als kleinerer Koalitionspartner an der Bundesregierung beteiligt. Damit ist sie insgesamt länger in Regierungsverantwortung als alle anderen Parteien. Sie ist derzeit außerdem in insgesamt sieben Bundesländern als Juniorpartner an der Regierung beteiligt. Sie bildet schwarz-gelbe Koalitionen in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein mit der CDU sowie in Bayern mit der CSU. Im Saarland ist die FDP zweitgrößter Partner in der bundesweit einzigen Jamaika-Koalition auf Länderebene.

1216D: Toy Tinkers (Trickfilm)

Lexikon

Bundeskanzler (Deutschland)

  • Der Bundeskanzler ist der Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland. Er bestimmt die Bundesminister und die Richtlinien der Politik der Bundesregierung. Der Bundeskanzler ist faktisch der mächtigste deutsche Amtsträger, steht jedoch in der deutschen protokollarischen Rangfolge unter dem Bundespräsidenten als Staatsoberhaupt und dem Bundestagspräsidenten als Repräsentanten des einzig direkt vom Volk gewählten Bundesorgans nur an dritthöchster Stelle. Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt und kann vor Ablauf der Legislaturperiode des Bundestages nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgelöst werden. Zur Zeit übt Angela Merkel von der CDU dieses Amt aus. (Artikel des Tages)

Bundeskanzler Adenauer (Deutschland BRD)

  • Konrad Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Stadtteil von Bad Honnef) war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundes­republik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich erster Bundes­minister des Auswärtigen. Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik absolvierte Adenauer, ein studierter Jurist, eine vielbeachtete politische Karriere: Als Mitglied der katholischen Zentrums­partei gehörte er dem Preußischen Herrenhaus an, war Ober­bürgermeister von Köln und verteidigte als Präsident des preußischen Staatsrats energisch die Interessen des Rheinlands, dem er zeitlebens eng verbunden blieb. In der Zeit des National­sozialismus wurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert. Adenauer gehörte zu den Begründern der CDU, deren Partei­vorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Als Vorsitzender des Parlamentarischen Rates sowie als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundes­republik Deutschland prägte er eine ganze Ära. Der zum Amtsantritt bereits 73-Jährige setzte Bonn als Bundes­hauptstadt durch, stand für eine Politik der Westbindung und der Europäischen Einigung und eine aktive Rolle der Bundes­republik in der NATO. (Artikel des Tages)

Eskimos

  • A visit with Eskimos in 1949. Footage from this subject is available for licensing from www.globalimageworks.com (youtube.com)

Geisterreiter (gesungen von Rita Paul)

  • Eine sehr seltene Aufnahme von Rita Paul, vor ihrer Flucht in den Westen, gespielt mit der Tanzgruppe Cornell-Trio aus der Sowjetischen Besatzungszone. Wie zum Teufel kamen die dazu, ausgerechnet ein amerikanisches Cowboy-Lied zu singen? Für Hinweise von Kennern wäre ich dankbar! Rolf (youtube.com)

Heckler & Koch (Firma)

  • Heckler & Koch GmbH (HK) ist ein als GmbH organisiertes deutsches Unternehmen der Rüstungsindustrie mit Sitz im Oberndorfer Stadtteil Lindenhof in Baden-Württemberg. Die Firma wurde in der Nachkriegszeit von ehemaligen Mitarbeitern der Mauserwerke gegründet und ist international bekannt für die Produktion von Handfeuerwaffen. In der Gegenwart ist Heckler & Koch der bedeutendste Hersteller von Infanterie-Waffen in Deutschland und gehört bezüglich Umsatz weltweit zu den fünf größten Produzenten von Gewehren und Pistolen.[1] Heckler & Koch geriet wegen Waffenlieferungen an Embargo-Staaten in die Kritik und wurde das Ziel staatsanwaltschaftlicher Untersuchungen.

Hong Kong

  • Queen's Road West, Ladderstreet, flower and other markets, street barber. Filmed on 9,5mm film stock. (youtube.com)

Roman "Fluss ohne Ufer" (Jahnn)

  • Fluss ohne Ufer ist ein vielschichtiger Roman, so polyphon wie die Werke des Komponisten Gustav Anias Horn, der Hauptfigur. Liebe und Lust, Verbrechen und Strafe, Mitleid mit Menschen und Tieren – viele Motive ziehen sich durch das dickleibige Werk, dessen Berühmtheit sich vor allem den homoerotischen Szenen und den drastischen Gewaltdarstellungen verdankt. Jahnns Mammutwerk ist eine Expedition in die Tiefen der menschlichen Psyche. Mal kapituliert Jahnn vor der unzureichenden Ausdruckskraft der Sprache, dann wieder findet er ganz neue Ausdrucksformen. Von Künstlern geliebt, von der Kritik verrissen und von der Wissenschaft vernachlässigt, hat sich der Romanzyklus auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung eine geheimnisvolle Aura bewahrt. Der Leser muss sich das Werk Stück für Stück selbst erarbeiten, ohne dabei kanonisierte Interpretationen zur Hand zu haben. Diese aktive Mitarbeit des Lesers wäre ganz in Jahnns Sinn gewesen, der absichtlich Leerstellen unerklärt und viele Fragen offen ließ. Fluss ohne Ufer ist ein persönliches Leseabenteuer, das herausfordert und lange über die letzte Seite hinauswirkt. (getAbstract)

Sinfonie Nr. 2 "The Age of Anxiety" (Bernstein)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Sinfonie oder Klavierkonzert? Alban Berg oder Jazz? Beim Verknüpfen disparater Welten war Leonard Bernstein ein Könner. Nicht nur als Dirigent, sondern auch als Komponist. Sein Welterfolg mit der «West Side Story» hat ihn zwar berühmt gemacht, doch stärker am Herzen lagen ihm Bekenntniswerke wie «The Age of Anxiety». Dieses «Zeitalter der Angst» bezieht sich auf das gleichnamige Poem von W.H. Auden, das von der emotionalen Erschöpfung und der Orientierungslosigkeit von vier jungen Menschen erzählt, die sich während des 2. Weltkriegs in einer New Yorker Bar kennenlernen. Bernstein hat dieses Gedicht zum Anlass für die Komposition seiner 2. Sinfonie genommen, die eigentlich ein Klavierkonzert ist. Komplizierte Jazz-Anklänge hat er darin genauso verpackt wie Zwölfton-Akkorde und Strawinsky- oder Brahms-Reminiszenzen: Eine Sinfonie, die eine Geschichte erzählt und eine Lebensanschauung vertritt, und Bernsteins überaus breites musikalisches Weltbild offenlegt. In der Sendung diskutieren die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Pianist James Alexander über verschiedene Aufnahmen dieses Werks zusammen mit Norbert Graf. (SRF Diskothek im Zwei 2018)

Spielfilm "Der dritte Mann"

  • Der dritte Mann (Originaltitel: The Third Man) ist ein in Schwarz­weiß gedrehter britischer Thriller von Carol Reed aus dem Jahr 1949. Der Film ent­stand nach einem Original­dreh­buch von Graham Greene. Haupt­figur ist der amerika­nische Autor Holly Martins (Joseph Cotten). Wegen eines Job­ange­botes seines Freundes Harry Lime (Orson Welles) reist er in das Nach­kriegs-Wien und wird dort in kriminelle Machen­schaften hinein­gezogen. In einer weiteren Haupt­rolle ist Alida Valli zu sehen. Zur Bekannt­heit des Films trugen unter anderem das von Anton Karas auf der Zither gespielte Harry-Lime-Thema, die expressio­nistischen Kamera­perspek­tiven, Orson Welles’ viel zitierte „Kuckucks­uhr-Rede“ und die finale Ver­fol­gungs­jagd durch die Wiener Kana­lisation bei. Obwohl Der dritte Mann in einigen Büchern als Film noir betrachtet wird, ist sein Status als Vertreter dieser Film­gattung um­stritten. Marken­zeichen des Film noir sind nach über­ein­stimmender Ansicht von Film­histori­kern der urbane Schau­platz, die moralisch ambiva­lenten Haupt­figuren (insbesondere die weiblichen), die düstere Grund­stimmung und der häufig negative Aus­gang der Geschichte, der manchmal in einer Rahmen­erzählung schon zu Beginn preis­gege­ben wird. (Artikel des Tages)

Volksrepublik China

  • Die Volksrepublik China ist mit 1,34 Milliarden Einwohnern das bevölkerungs­reichste Land der Erde, der flächen­größte Staat in Ostasien und hinsicht­lich der Landfläche nach Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten der viert­größte der Erde. Sie grenzt an 14 Staaten und hat damit gemein­sam mit Russland die meisten Nachbar­länder der Welt. Die Volksrepublik wurde nach dem Sieg der Kommunisten im Chinesischen Bürgerkrieg am 1. Oktober 1949 gegründet. Das Staats­gebiet gliedert sich in 22 Provinzen (ohne Taiwan), fünf autonome Gebiete, vier regierungs­unmittel­bare Städte und zwei Sonder­verwaltungs­zonen. Das Land hat mehr Einwohner als Nord­amerika, Europa und Russland zusammen. Das bis zu den 1960er- und 1970er-Jahren sehr hohe Bevölkerungs­wachstum hat sich mittler­weile, teilweise auch infolge drastischer bevölkerungs­politischer Maßnahmen auf weniger als 0,5 % verlangsamt. Die Volks­republik umfasst fast das gesamte als China bekannte kulturell-geographische Gebiet Asiens, mit Ausnahme der Insel Taiwan samt vorgelagerten Inseln. In den letzten Jahr­zehnten hat sich die Volks­republik China in beispiel­loser Dynamik zu einer der größten Wirtschafts­nationen der Erde entwickelt. Politisch ist das Land allerdings weiterhin eine Einparteien­herrschaft unter der Kommunistischen Partei Chinas. (Artikel des Tages)

Wer soll das bezahlen? (Song von Jupp Schmitz)

Zigeunerlied (gesungen von Kirsten Heiberg)

  • Kirsten Heiuberg singt das Lied "Zigeunerlied" auch "Komm, Zigeuner, nimm die Geige" in ihrem zweiten Nachkriegsfilm FURIOSO (Opfer des Herzens), der 1950 in Hamburg gedreht wurde. Man erkennt, wie ihrer Stimme seit Mitte der 40er Jahre gedunkelt ist. Die Filmmusik schrieb Franz Grothe seiner Frau auf den Leib. (youtube.com)

Quellen

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