1945: Unterschied zwischen den Versionen
Rk (Diskussion | Beiträge) (0726D: Winston Churchill verliert die Unterhauswahlen) |
Rk (Diskussion | Beiträge) (0509D: Saubere Wehrmacht) |
||
Zeile 202: | Zeile 202: | ||
0508D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafrechtliches_Rehabilitierungsgesetz '''Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz'''] | 0508D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafrechtliches_Rehabilitierungsgesetz '''Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz'''] | ||
*Das Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG) regelt die juristische und soziale Wiedergutmachung für strafrechtliches Unrecht und rechtsstaatswidrige Freiheitsentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands bzw. in der DDR sowie in Ost-Berlin zwischen 1945 und 1990. Es nennt zum einen die Voraussetzungen, unter denen Unrechtsakte für rechtsstaatswidrig erklärt und aufgehoben werden können, und enthält zum anderen Vorschriften über Wiedergutmachungsleistungen für Opfer. Die strafrechtliche Rehabilitierung ist grundsätzlich als zweistufiges Verfahren aufgebaut: Zunächst muss eine Rehabilitierung ausgesprochen werden. Erst im Anschluss können Ausgleichsleistungen gewährt werden. Das Rehabilitierungsgericht wird nur auf Antrag tätig. Die Voraussetzungen hierfür sind im 1. Abschnitt des Gesetzes in §§ 1 und 2 genannt. Der 1. Abschnitt enthält darüber hinaus Regelungen zu bestimmten Folgen der Aufhebung. Das gerichtliche Verfahren und die formellen Voraussetzungen eines Rehabilitierungsantrags sind im 2. Abschnitt des Gesetzes geregelt. Der 3. Abschnitt des Gesetzes regelt die zweite Stufe des Rehabilitierungsverfahrens und enthält die Vorschriften über soziale Ausgleichsleistungen, die in der Regel nur nach einer erfolgten Rehabilitierung gewährt werden. Der 4. Abschnitt enthält Überleitungs- und Schlussvorschriften. (Artikel des Tages)] | *Das Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG) regelt die juristische und soziale Wiedergutmachung für strafrechtliches Unrecht und rechtsstaatswidrige Freiheitsentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands bzw. in der DDR sowie in Ost-Berlin zwischen 1945 und 1990. Es nennt zum einen die Voraussetzungen, unter denen Unrechtsakte für rechtsstaatswidrig erklärt und aufgehoben werden können, und enthält zum anderen Vorschriften über Wiedergutmachungsleistungen für Opfer. Die strafrechtliche Rehabilitierung ist grundsätzlich als zweistufiges Verfahren aufgebaut: Zunächst muss eine Rehabilitierung ausgesprochen werden. Erst im Anschluss können Ausgleichsleistungen gewährt werden. Das Rehabilitierungsgericht wird nur auf Antrag tätig. Die Voraussetzungen hierfür sind im 1. Abschnitt des Gesetzes in §§ 1 und 2 genannt. Der 1. Abschnitt enthält darüber hinaus Regelungen zu bestimmten Folgen der Aufhebung. Das gerichtliche Verfahren und die formellen Voraussetzungen eines Rehabilitierungsantrags sind im 2. Abschnitt des Gesetzes geregelt. Der 3. Abschnitt des Gesetzes regelt die zweite Stufe des Rehabilitierungsverfahrens und enthält die Vorschriften über soziale Ausgleichsleistungen, die in der Regel nur nach einer erfolgten Rehabilitierung gewährt werden. Der 4. Abschnitt enthält Überleitungs- und Schlussvorschriften. (Artikel des Tages)] | ||
0509D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Saubere_Wehrmacht '''Saubere Wehrmacht'''] | |||
*Als saubere Wehrmacht (auch umschrieben mit Legende oder Mythos der sauberen Wehrmacht) wird in der jüngeren historischen Forschung ein Narrativ bezeichnet, das in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen konstruiert wurde. Als Ausgangspunkt dieses Narrativs gilt der letzte Wehrmachtbericht vom 9. Mai 1945, der propagierte, die Wehrmacht sei in heldenhaftem Kampf einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen. Ihre einmalige Leistung an der Front und für die Heimat würde in einem späteren Urteil der Geschichte die verdiente Würdigung finden. Für die Verbreitung dieser Legende in der Kriegsgeschichtsschreibung war der ehemalige Generalstabschef Franz Halder maßgeblich, der mit anderen Offizieren in der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section, Studien zur Kriegführung erstellte, welche die Kriegführung der Wehrmacht als anständig und heldenhaft charakterisierten. Halder hatte auch großen Einfluss auf die deutsche zivile Geschichtsschreibung, vor allem über das Netzwerk des Arbeitskreises für Wehrforschung. Mit dem Narrativ wollten führende Beteiligte auch einer möglichen Strafverfolgung entgegenwirken. Die These von der „sauberen Wehrmacht“, obwohl wissenschaftlich unhaltbar, bot und bietet zum Teil noch heute Millionen Kriegsteilnehmern und deren Angehörigen die Möglichkeit, im opferreichen Kriegseinsatz einen Sinn zu sehen und die Verbrechen der Wehrmacht zu verdrängen. (Artikel des Tages) | |||
0521D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Zeitung '''Berliner Zeitung'''] | 0521D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Zeitung '''Berliner Zeitung'''] |
Aktuelle Version vom 10. September 2024, 06:13 Uhr
Januar
0103D: Komitee für unamerikanische Umtriebe
0105D: Julius Leber wird hingerichtet
- Nach qualvollen Jahren in Gefängnissen und Konzentrationslagern hat sich der Lübecker Sozialdemokrat Julius Leber dem Widerstand gegen Hitler angeschlossen. Unter anderem ist er aktiv am geplanten Staatstreich vom 20. Juli 1944 beteiligt gewesen. Nun wird er hingerichtet. (dradio.de 2020)
0109D: Schlacht um Luzon
- Die Schlacht um Luzon war eine militärische Operation, die 1945 während des Pazifikkriegs zwischen der amerikanischen Armee und den Kaiserlichen Japanischen Streitkräften ausgetragen wurde. Schauplatz war die größte Philippineninsel Luzon, die 1942 von den Japanern während der Schlacht um die Philippinen erobert worden war. Die Kämpfe begannen am 9. Januar 1945 mit der US-Landung im Golf von Lingayen und dauerten mehr als sechs Monate. Nach dem Verlust der wichtigsten Städte im Süden und der Mitte der Insel zogen sich die japanischen Truppen unter dem Befehl von General Yamashita in den Norden zurück, wo sie sich mittels einer Verzögerungs- und Guerillataktik bis in den August hinein halten konnten. Die Kämpfe auf der Insel endeten am 15. August 1945 mit einem Waffenstillstand. Am 2. September wurde die bedingungslose Kapitulation aller japanischen Truppen auf Luzon unterzeichnet. (Artikel des Tages)
0112D: Weichsel-Oder-Operation
- Die Roten Armee beginnt die Winteroffensive gegen die deutsche Ostfront. Drei riesige Stoßarmeen greifen auf einer Breite von gut 500 Kilometern die Wehrmacht an. Die Angreifer sind zahlenmäßig überlegen und besser gerüstet, trotzdem erleiden beide Seiten herbe Verluste. (dradio.de 2020)
0116D: Luftangriff auf Magdeburg
- Der Luftangriff auf Magdeburg vom 16. Januar 1945 war, gemessen an der Zahl der Todesopfer, der fünftschwerste Luftangriff auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.
- Bilder von Magdeburg, vor und nach der Bombennacht am 16.Januar 1945 (youtube.com)
0117D: Raoul Wallenberg wird verhaftet
- Tausende ungarische Juden erhielten über den Diplomaten Raoul Wallenberg Schutzpässe der schwedischen Regierung und waren so vor dem Zugriff der Nazis geschützt. Auch Wallenberg selbst hat die NS-Zeit überlebt – wird aber von der Sowjetunion inhaftiert. Kurz darauf ist er tot. (dradio.de 2020)
0118D: Die deutsche Wochenschau
- Merceds Bentz 1oo Year - Deutsche Reichsbahn - Fighting to the end (youtube.com)
0127D: sowjetische Truppen befreien die Überlebenden von Auschwitz
- Heldenhaft "befreien" mussten die Soldaten der Roten Armee Auschwitz nicht, als sie am 27. Januar 1945 das Arbeits- und Vernichtungslager erreichten und mit ihren Panzern die Zäune niederwalzten. (WDR ZeitZeichen 2020)
- Auschwitz war Schauplatz eines Massenmordes, wie ihn sich die Menschheit bis dahin nicht vorstellen konnte. Die Zahl der Opfer liegt zwischen 1,1 und 1,5 Millionen. Als die Nationalsozialisten merkten, dass der Krieg nicht zu gewinnen war, versuchten sie, die Spuren dieses Verbrechens zu verwischen. Doch die Sowjetarmee rückte schneller vor als erwartet. (dradio.de 2010)
- Der Name Auschwitz steht für den industriellen Massenmord durch die Nationalsozialisten und den Holocaust. Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Million Menschen vergast, erschossen und zu Tode geschunden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden. (dradio.de 2020)
0130D: Untergang der "Gustloff" mit 9.000 Flüchtlingen
- Am 30. Januar 1945 wurde die "Wilhelm Gustloff" vor der pommerschen Küste von einem sowjetischen U-Boot versenkt. An Bord befanden sich überwiegend Flüchtlinge aus Ostpreußen, rund 9000 Menschen kamen ums Leben. Es war die größte Katastrophe in der Geschichte der Seefahrt. (dradio.de 2015)
- Heute vor 75 Jahren ging das einstige Kreuzfahrtschiff der NS-Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“, die „Wilhelm Gustloff“, in der Ostsee unter. Drei Torpedos eines sowjetischen U-Boots hatten es versenkt. Rund 10.000 deutsche Soldaten, Verletzte und Flüchtlinge waren an Bord. Nur rund 1.000 überlebten. (dradio.de 2020)
- Nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Ostfront sind Millionen Deutsche in Ostpreußen eingeschlossen. Die Marine versucht, die Menschen (mit den letzten noch vorhandenen Schiffen) auf dem Seeweg zu evakuieren. So verlässt am Mittag des 30.01.1945 das Kreuzfahrtschiff "Wilhelm Gustloff" überfüllt mit über 10.000 Flüchtlingen - vor allem Frauen, Verwundete und Kinder - die Danziger Bucht Richtung Westen. Doch die Flucht über das Meer wird zur tödlichen Falle: Am Abend wird die Gustloff (auf der Höhe von Stolpmünde) von drei Torpedos eines sowjetischen U-Boots ("S13") getroffen. Die Gustloff sinkt innerhalb einer Stunde. Über 1.200 Menschen können gerettet werden, über 9.000 Menschen ertrinken oder erfrieren in der eiskalten Ostsee. (Wegen der Überfüllung gibt es viel zu wenig Rettungsboote.) (aref.de)
Februar
0204D: Konferenz von Jalta
- Die Konferenz von Jalta war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) im auf der Krim gelegenen Badeort Jalta vom 4. bis zum 11. Februar 1945. Es war das zweite von insgesamt drei alliierten Gipfeltreffen während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945). Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands und die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges.
- Die Regierungschefs der USA, Großbritaniens und der Sowjetunion treffen sich auf der Krim und verhandeln über die Beendigung des 2. Weltkriegs. Vor allem geht es um die Aufteilung Deutschlands und um die Strategie, Japan zu besiegen. (aref.de 2015)
0210D: Operation Kita
- Die Operation Kita (japanisch Hoku-gō sakusen, deutsch Operation Norden) war eine Operation der Kaiserlich Japanischen Marine im Februar 1945 während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg. Bei dieser Operation wurden die beiden Hybridflugzeugträger der Ise-Klasse und ihre Begleitschiffe vom japanisch besetzten Singapur, wo sie seit November 1944 zusammen mit anderen Einheiten der Kaiserlichen Marine stationiert waren, zurück nach Japan verlegt. Die beiden Schiffe wurden zudem mit Erdöl in Fässern und weiteren kriegswichtigen Materialien beladen, um möglichst viele Rohstoffe ins Heimatland zu schaffen. Die Bewegung des Verbandes wurde zwar von den Alliierten entdeckt, konnte jedoch weder durch U-Boote noch durch Flugzeugangriffe gestoppt werden. Die beiden umgebauten Großkampfschiffe konnten mehreren feindlichen Angriffen ausweichen und erreichten am 20. Februar 1945 Japan. (Artikel des Tages)
0213D: Luftangriffe auf Dresden
- Die Luftangriffe auf Dresden unternahmen die Royal Air Force (RAF) und die United States Army Air Forces (USAAF) erstmals ab Herbst 1944 im Zweiten Weltkrieg. Historisch bekannt wurden besonders die vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945. Durch sie starben nach neuesten Untersuchungen entgegen oft behaupteten sechsstelligen Opferzahlen zwischen 22.700 und 25.000 Menschen. Große Teile der Innenstadt und Teile der industriellen und militärischen Infrastruktur Dresdens wurden zerstört. Diese Angriffe verstärkten erheblich die Kritik an der Luftkriegsführung der Westalliierten seit 1942, besonders an der britischen Area Bombing Directive. Historiker diskutieren bis heute, ob diese Flächenbombardements militärisch notwendig und zweckmäßig waren und ob sie als Kriegsverbrechen zu werten sind. (Artikel des Tages)
- Viele deutsche Städte wurden während des Zweiten Weltkriegs zerbombt. Die Bombardierung Dresdens hat sich jedoch auf ganz besondere Weise in die kollektive Erinnerung eingebrannt. (WDR ZeitZeichen 2020)
- In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 warfen britische Bomber tausende Sprengsätze und Brandbomben auf Dresden ab. Die Altstadt wurde fast vollständig zerstört. Der militärische Nutzen und die völkerrechtliche Bewertung des Flächenbombardements sind bis heute umstritten, denn der Angriff richtete sich vornehmlich gegen die Zivilbevölkerung. (dradio.de 2015)
- Lange war Dresden von Luftangriffen während des von Nazi-Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs verschont geblieben. Dann entschied das britische Bomber Command, die Stadt auf die Angriffsliste zu setzen. Das Ziel: den Feind „an einer Stelle zu treffen, wo er es am meisten spürt“. (dradio.de 2020)
- Die rund 600.000 Einwohner zählende Kulturstadt Dresden ist mit mehreren 100.000 Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten überfüllt. Kurz nach 22 Uhr fliegen 773 britische Bomber in zwei Wellen Bombenangriffe auf die militärisch unbedeutende und deshalb ungeschützte Stadt. Mit der ersten Angriffswelle zerstören sie mit Sprengbomben Dächer und Fenster, mit der zweiten werfen sie gewaltige Mengen an Brandbomben auf die Häuser ab. Sie entfachen einen Feuersturm, selbst Asphalt und Elbe brennen. Menschen, die nicht verbrennen, ersticken. (aref.de)
0219D: Schlacht um Iwojima
- Die Schlacht um Iwojima ist einer der bekanntesten Gefechte des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde zwischen den Streitkräften Japans und denen der USA im Rahmen des Pazifikkrieges ausgetragen. Die äußerst blutige und verlustreiche Schlacht währte bis zum 26. März 1945. Sie gilt heute als Paradebeispiel einer klassischen Amphibienlandeoperation.
0223D: Raising the Flag on Iwo Jima
- "Raising the Flag on Iwo Jima" (deutsche Übersetzung: „Hissen der Flagge auf Iwojima“) ist der Titel einer vom US-amerikanischen Kriegsfotografen Joe Rosenthal gemachten Fotografie, die vor allem in den Vereinigten Staaten einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Das Bild zeigt fünf Soldaten des United States Marine Corps und einen medizinischen Assistenten im Dienste der US Navy, die während der Schlacht um Iwojima gemeinsam die Flagge der Vereinigten Staaten auf dem Gipfel des Suribachi, der höchsten Erhebung der japanischen Insel Iwojima, aufstellen.
März
0307D: US-Truppen erobern eine intakte Rheinbrücke
- Anfang März 1945. Neun Monate nach der Landung in der Normandie stehen die Amerikaner am Westufer des Rheins. 25 Kilometer südlich von Bonn tobt der Kampf um die Brücke von Remagen. Während des 1. Weltkriegs war sie errichtet worden, um den Transport von Kriegsmaterial nach Frankreich zu beschleunigen. Wegen dieser strategisch bedeutsamen Brücke war das militärisch im Übrigen vollkommen unbedeutende Städtchen im Rheintal durch zwei amerikanische Bombenangriffe Ende Dezember '44 und Anfang Januar 1945 in Schutt und Asche gelegt worden. (dradio.de 2005)
- Die Eroberung der Rheinbrücke von Remagen durch US-Truppen gilt als psychologischer Scheitelpunkt: Von da an wussten alle, dass Nazi-Deutschland den Krieg unwiderruflich verloren hatte. Als Reaktion verschärfte die Führung von Partei und Wehrmacht den Terror gegen die eigene Bevölkerung. (dradio.de 2020)
0308D: Bernarda Albas Haus (Schauspiel)
- In seinen sozialkritischen Dramen bildete der Dichter Federico García Lorca die archaische und sittenstrenge Gesellschaft des ländlichen Spaniens der 1930er Jahre ab. Sein letztes Werk wurde vor 75 Jahren in Buenos Aires uraufgeführt – fast neun Jahre nach seiner Ermordung in Spanien. (dradio.de 2020)
0309D: Kinder des Olymp
- "Kinder des Olymp" ist ein von 1943 bis 1945 von Marcel Carné nach dem Roman des tschechischen Schriftstellers František Kožík und dem Drehbuch von Jacques Prévert gedrehter Spielfilm. Er gilt als herausragendes Beispiel des poetischen Realismus in Frankreich. Der Film erzählt die Beziehungen einer Frau zu vier Männern im Pariser Theatermilieu um 1835. Der deutsche Titel ist die sinngemäße Übersetzung des französischen, da der höchste Rang im Theater (französisch: paradis) auf deutsch „Olymp“ heißt.
- Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
- Das Filmepos "Die Kinder des Olymp" entstand unter schwierigen Bedingungen: Im von den Deutschen besetzten Frankreich brachte Regisseur Marcel Carné es fertig, in knapp zwei Jahren diesen Schwarz-Weiß-Streifen zu realisieren. Am 9.März wurde er uraufgeführt.
0309D: Luftangriffe auf Japan
- Die Alliierten führten im Zweiten Weltkrieg während des Pazifikkriegs zahlreiche Luftangriffe auf Japan durch, welche viele Städte des Landes großflächig zerstörten. Die meistzitierten Schätzungen zu den Opfern unter der japanischen Bevölkerung gehen von etwa 333.000 Toten und 473.000 Verwundeten aus, andere Schätzungen variieren zwischen etwa 241.000 und 900.000 Toten sowie 213.000 und 1,3 Millionen Verwundeten. In den ersten Jahren nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor beschränkten sich diese Luftangriffe auf den Doolittle Raid im April 1942 und kleinere Attacken gegen Militärstellungen auf den Kurilen ab Mitte 1943. Ab Juni 1944 dauerte das strategische Bombardement der japanischen Hauptinseln bis zum 15. August 1945 an. Der schwerste Luftangriff fand am 9. März auf Tokio statt, der geschätzt über 100.000 Todesopfer forderte. Am 6. und 9. August 1945 warfen amerikanische Bomber Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki ab. Die alliierten Luftangriffe waren einer der Hauptfaktoren, die Mitte August 1945 zur Kapitulation Japans führten. Seit Kriegsende hat es intensive Debatten über die moralische Rechtfertigung der Angriffe auf japanische Städte gegeben. Besonders kontrovers wird dabei der Einsatz der Atombomben gegen Hiroshima und Nagasaki diskutiert. (Artikel des Tages)
0310D: Pax Christi
- Pax Christi (zu deutsch Friede Christi) ist die internationale katholische Organisation der Friedensbewegung, die sich heute jedoch als ökumenisch offen versteht. Der Name der Bewegung ist zurückzuführen auf das Leitwort, das Papst Pius XI. seinem Pontifikat 1922 gab: „Pax Christi in regno Christi“ (Der Friede Christi in Christi Reich).
- Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs debattierten hohe katholische Kleriker bereits über die Frage, wie Christen nach Ende des Krieges dem besiegten Feind gegenübertreten sollten. Unter Führung eines Bischofs, der sich im Widerstand gegen die Besatzer hervorgetan hatte, riefen sie zur Versöhnung auf und gründeten "Pax Christi". "Pax Christi" hat sich seither zu einer internationalen Organisation entwickelt, in der christliche Pazifisten weltweit eintreten für die Sache des Friedens. (dradio.de)
0317D: Wunder von Remagen
- Vor 70 Jahren brach die Brücke von Remagen zusammen, zehn Tage zuvor war sie fast unzerstört. Als einzige noch intakte Brücke über den Rhein ermöglichte sie einen schnelleren Vormarsch der alliierten Truppen und rettete damit Leben und verkürzte den Krieg. (dradio.de 2015)
0319D: Nerobefehl
- Der Befehl betreffend Zerstörungsmaßnahmen im Reichsgebiet, später kurz „Nerobefehl“ genannt, war die Grundlage der von den Nationalsozialisten am Ende des Zweiten Weltkrieges angewandten Taktik der verbrannten Erde auf deutschem Gebiet. Sie sollte den nachrückenden alliierten Militäreinheiten nur unbrauchbare Infrastruktur überlassen, um deren Vorankommen zu erschweren. Der Nerobefehl wurde teils bewusst nicht ausgeführt – u. a. durch den zuständigen Minister Albert Speer – oder war im Chaos der letzten Tage des Krieges nicht mehr ausführbar. Der Befehl zu Zerstörungsmaßnahmen im Reichsgebiet wurde am 19. März 1945 von Adolf Hitler unterzeichnet.
0320D: USS Midway (CV-41) (Schiff)
- Die USS Midway war ein Flugzeugträger der United States Navy und das Typschiff der Midway-Klasse. Sie war das dritte Schiff, das den Namen USS Midway trug. Die wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Dienst gestellte USS Midway nahm am Vietnam- und am Zweiten Golfkrieg teil. Von 1973 bis 1991 war sie als vorgeschobener Flugzeugträger in Yokosuka, Japan, stationiert. Durch zahlreiche Umbauten und Modernisierungen wurde der Flugzeugträger während seiner Dienstzeit in seinem Aussehen stark verändert – vom Geraddeckträger 1945 über das erste Winkeldeck 1957 bis hin zum weit auskragenden Flugdeck 1975. Im April 1992 wurde die Midway nach fast 47 Dienstjahren in die Reserveflotte überführt. Seit 2004 ist sie als das USS Midway Museum in San Diego für die Öffentlichkeit zugänglich. (Artikel des Tages)
0322D: Arabische Liga
- Sie sollte die Interessen aller Araber bündeln, die Arabische Liga: Gegründet 1945 von sechs arabischen Staaten umfasst sie heute 22 Mitgliedsstaaten mit rund 360 Millionen Einwohnern. Im System der Vereinten Nationen gehört sie zu den Regionalorganisationen, deren Ziel die politische und wirtschaftliche Kooperation zwischen den Mitgliedsstaaten ist. (WDR ZeitZeichen 2020)
- Ihre Gründung sollte dem Zweck dienen, die Beziehungen zwischen den Mitgliedsstaaten zu festigen und die Interessen der arabischen Länder international zu vertreten: Heute gehören der Arabischen Liga, die am 22. März 1945 gegründet wurde, 22 Länder an. Doch das Staatenbündnis war von Anfang an brüchig. (dradio.de 2020)
- In Kairo verkünden die sieben arabische Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Transjordanien, Irak, Saudi-Arabien und der Jemen die Gründung einer "Liga der arabischer Staaten". Sie wollen damit nach langer Fremdherrschaft ihre arabische Identität stärken, die Beziehung untereinander fördern und Streitfälle untereinander schlichten. (aref.de)
0322D: Hitler ehrt die HJ
- German Wartime Newsreel. Die Deutsche Wochenschau Nr.755 (22 March 1945) In the Chancellery courtyard, Hitler, accompanied by Axmann, greets 20 Iron Cross recipients from Hitler Youth (these last film pictures of Hitler are dated April 20); several of boys relate battlefield accomplishments (synchronous sound). (youtube.com)
- Hitlerjugend, Volkssturm, Wehrmacht (22 März 1945) (youtube.com)
0325D: Ermordet auf Befehl Himmlers
- Die amerikanischen Truppen setzten nach der Einnahme von Aachen im Herbst 1944 den Rechtsanwalt Franz Oppenhoff als Oberbürgermeister ein. Er wurde auf Befehl von Heinrich Himmler am 25. März 1945, vor 75 Jahren, von einem NS-Spezialkommando ermordet – wirklich gesühnt wurde dieses Verbrechen nicht. (dradio.de 2020)
0329D: Massaker von Deutsch Schützen
- Das Massaker von Deutsch Schützen fand am 29. März 1945 in der Ortschaft Deutsch Schützen im Burgenland statt. Diesem Endphaseverbrechen fielen mindestens 57 ungarisch-jüdische Staatsbürger zum Opfer, die beim Bau des Südostwalls als Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Das Massaker fand auf Betreiben des zuständigen Abschnittsverantwortlichen des Südostwallbaus statt. Ausgeführt wurde es von drei von der eigenen Truppe versprengten Soldaten der Waffen-SS; Angehörige der Hitlerjugend führten im Zuge dieses Verbrechens Organisations- und Sicherungsaufgaben durch. Die rund 400 überlebenden Juden mussten nach Abbruch des Massakers nach Hartberg marschieren, von wo aus sie die mehrtägigen Todesmärsche zum KZ Mauthausen mitmachen mussten. Während die drei SS-Männer und der Initiator sich durch Flucht ihrer Verantwortung entzogen, wurden die meisten der beteiligten Hitlerjungen 1946 in einem Prozess vor dem Volksgericht Wien zu Gefängnisstrafen zwischen 15 und 36 Monaten verurteilt. Heute erinnern am Tatort ein Grabstein sowie eine Gedenktafel an der nahen Martinskirche an das Massaker. (Artikel des Tages)
April
0402D: Kriegsgefangenenlager Stalag befreit
- Das Stammlager VI K (326) war eines der großen Lager in der Senne. In dem Durchgangslager wurden zwischen 1941 und 1945 vor allem sowjetische Kriegsgefangene für den Ruhrbergbau gemustert. Andere wurden zur Zwangsarbeit in Ostwestfalen-Lippe herangezogen. (WDR ZeitZeichen 2020)
0407D: Operation Ten-gō
- Operation Ten-gō war die letzte größere Offensivaktion der Kaiserlich Japanischen Marine im Pazifikkrieg und im Zweiten Weltkrieg. Am 7. April 1945 setzte das japanische Oberkommando einen großen Teil seiner knappen Ressourcen für einen Entlastungsangriff seiner Marine gegen amerikanische Landungsstreitkräfte bei Okinawa ein. Das Schlachtschiff Yamato und eine kleine Flotte aus Begleitschiffen wurden kurz nach dem Auslaufen von amerikanischen Aufklärungsflugzeugen entdeckt und schließlich durch Luftangriffe versenkt, so dass die Operation abgebrochen wurde, ohne die beabsichtigte Entlastung der auf Okinawa kämpfenden japanischen Heerestruppen erreicht zu haben. Die Versenkung der Flotte demonstrierte die absolute Luftherrschaft der Amerikaner im späten Kriegsverlauf, selbst in unmittelbarer Nähe der japanischen Heimatinseln. Sie war eine letzte Bestätigung dafür, dass das Zeitalter des Schlachtschiffs beendet war und nun Flugzeugträger die Meere dominierten. Das Fehlen jeglicher Luftsicherung für den japanischen Flottenverband verdeutlichte allerdings auch auf tragische Weise die Bereitschaft der japanischen Führung, Menschen und Material in großem Umfang in militärisch weitgehend sinnlosen Aktionen zu opfern, um den amerikanischen Vormarsch zu verlangsamen. (Artikel des Tages)
0408D: Massaker von Celle
- Das Massaker von Celle, zynisch und zugleich verharmlosend „Celler Hasenjagd“ genannt,[1][2] war ein Endphaseverbrechen. Ihm fielen am 8. April 1945 bei Celle mindestens 170 KZ-Häftlinge zum Opfer.[3] Ein Räumungstransport war bombardiert worden, wonach die überlebenden Häftlinge zunächst in Freiheit gelangten, danach verfolgt und schließlich wahllos ermordet wurden.
0409D: Georg Elser, Dietrich Bonhoeffer und weitere Hitlergegner werden hingerichtet
- Unter den Widerstandskämpfern gegen das Nazi-Regime ist Georg Elser fast ein Unbekannter geblieben. Nach seinem Attentatsversuch gegen Hitler im Münchner Bürgerbräukeller kam er 1939 ins KZ. Dort ließ ihn Himmler wenige Woche vor der Kapitulation erschießen. Am selben Tag ermordeten die Nazis sechs weitere Widerstandskämper. (dradio.de)
- Berlin, 05.04.1945: Angesichts der heranrückenden Truppen der Alliierten ordnet Adolf Hitler die Hinrichtung aller noch nicht exekutierten Verschwörer des 20. Juli 1944 an, unter ihnen der Theologe Dietrich Bonhoeffer (aref.de 2015)
0409D: Georg Elser
- Georg Elser (* 4. Januar 1903 in Hermaringen, Württemberg; † 9. April 1945 im KZ Dachau) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Etwa zwei Monate nachdem Adolf Hitler mit dem Befehl zum Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen hatte, verübte Elser am 8. November 1939 im Münchener Bürgerbräukeller ein Bombenattentat gegen Hitler und nahezu die gesamte NS-Führungsspitze. Diese hatte sich dort im Rahmen einer Propagandaveranstaltung vor etwa 1500 bis 2000 Zuhörern versammelt. Aufgrund unvorhergesehener Umstände beendete Hitler seinen Aufenthalt vor Ort früher als erwartet und verließ mit seinem Führungsstab das Gebäude 13 Minuten vor der durch einen Zeitzünder ausgelösten Explosion. Von den zirka 120 bis 150 zuletzt im Saal verbliebenen Anwesenden kamen acht Menschen zu Tode, 63 weitere wurden verletzt. Elser war am selben Tag im Rahmen einer Grenzkontrolle kurz vor dem Übertritt in die Schweiz festgenommen worden. (Artikel des Tages)
0411D: Alfried Krupp wird verhaftet
- Er war der Erbe der sogenannten Waffenschmiede des „Deutschen Reiches“. Während des NS-Diktatur war er mitverantwortlich für die Beschäftigung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern. Am 11. April 1945 verhafteten US-Soldaten Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in seinem Domizil, der Villa Hügel. (dradio.de 2020)
0412D: Übergabe der Stadt Braunschweig
- Die Übergabe der Stadt Braunschweig im Zweiten Weltkrieg fand am 12. April 1945 um 02:59 Uhr statt, nachdem offizielle Vertreter der Stadt, darunter Oberbürgermeister Erich Bockler, ein Protokoll unterzeichnet und es zwei Vertretern der 30. US-Infanteriedivision der 9. US-Armee übergeben hatten. Erste Kapitulations-Verhandlungen hatten bereits am 10. April um 19:00 Uhr zwischen Generalleutnant Karl Veith, dem letzten Kampfkommandanten Braunschweigs, und Leland S. Hobbs, dem Kommandierenden General der 30. US-Infanteriedivision, stattgefunden. Sie waren aber nach nur 20 Minuten gescheitert, weil sich Veith geweigert hatte, bedingungslos zu kapitulieren und die Stadt kampflos zu übergeben. Die zweiten Verhandlungen zur Übergabe des stark zerstörten Braunschweig fanden in den frühen Morgenstunden des 12. April statt und führten schließlich zur Unterzeichnung des Übergabeprotokolls und damit zum Waffenstillstand und Kriegsende für Braunschweig. (Artikel des Tages)
0412D: Kamikaze-Einsatz
- A Hayabusa Ki-43 III-Koh Oscar, piloted by 2nd Lt Toshio Anazawa and carrying a 250 kg bomb, sets off from a Japanese airfield for the Okinawa area, on a kamikaze mission, 12 April 1945. School girls wave goodbye in the foreground. The Nakajima Ki-43 Hayabusa ("Peregrine Falcon") was a single-engined land-based fighter used by the Imperial Japanese Army Air Force in World War II. The army designation was "Type 1 Fighter" the Allied codename was Oscar.(youtube.com)
0416D: Schlacht um die Seelower Höhen
- Die Schlacht um die Seelower Höhen im April eröffnete die Schlacht um Berlin der Roten Armee am Ende des Zweiten Weltkrieges. Diese Schlacht bedeutete das Ende der deutschen Ostfront. Die 1. Weißrussische Front unter dem Befehl von Marschall Schukow durchbrach dabei in einem groß angelegten Angriff die Stellungen der deutschen Heeresgruppe Weichsel. Die Schlacht um die Seelower Höhen dauerte vier Tage: vom 16. bis 19. April 1945. Knapp 1 Million Rotarmisten erkämpften sich den Weg zu den Toren Berlins, verteidigt von 100.000 deutschen Soldaten. Im Rahmen der Schlacht um Berlin waren die Seelower Höhen der am heftigsten umkämpfte Abschnitt. Zwölf Kilometer nordöstlich der Höhen überschritt die Rote Armee in Kienitz erstmals die Oder-Neiße-Linie.
- Am 16. April 1945 begann, mit der Schlacht um die Seelower Höhen, der Vorstoß der Roten Armee auf Berlin. Der Höhenzug war stark befestigt worden, um die russischen Truppen noch vor der Reichshauptstadt zu stoppen. Doch nur drei Tage vermochte die deutsche Armee der angreifenden Front standzuhalten. (dradio.de)
- Zweieinhalb Millionen sowjetische Soldaten warteten Mitte April 1945 entlang der Oder auf ihren Einsatzbefehl. Ihr Ziel: die Eroberung der deutschen Hauptstadt. Die Truppen der westlichen Alliierten standen zur gleichen Zeit bereits an der Elbe - es begann der Wettlauf auf Berlin. Am 16. April 1945 startete die Rote Armee ihre Großoffensive gegen Deutschland. Drei Tage dauerte die Schlacht um die Seelower Höhen. (dradio.de)
0420D: Französische Nazi-Kollaboration in Sigmaringen an der Donau endet
- Am 20. April 1945 verschwand ein Kuriosum von der inzwischen imaginär gewordenen Landkarte des "Großdeutschen Reiches". Dieses Kuriosum war ein Operettenstaat, der vom 17. September 1944 bis eben zu diesem 20. April 1945 in Sigmaringen an der Donau eine bizarre Scheinexistenz geführt hatte. (dradio.de)
0420D: Mord an 20 Kindern
- Kurz vor Kriegsende erhängte die SS im Keller einer Hamburger Schule 20 jüdische Kinder. Zuvor hatte man sie für medizinische Versuche missbraucht. Die beiden Haupttäter wurden nie angeklagt. (dradio.de 2015)
0420D: African Diary
- Eintrag in der Filmdatenbank: (imdb.com)
- Film (englisch): (youtube.com)
0421D: Max Windmüller
- Max Windmüller, genannt „Cor“ (geboren am 7. Februar 1920 in Emden, Ostfriesland; gestorben am 21. April 1945 in Cham, Oberpfalz), war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Nachdem er mit seinen Eltern wegen ihrer jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten in die Niederlande hatte fliehen müssen, schloss er sich dort der Gruppe Westerweel an, deren Mitglieder vor allem für aus Deutschland geflohene deutsch-jüdische Kinder und Jugendliche Ausweispapiere, Verstecke und Fluchtmöglichkeiten organisierten. Etwa 100 junge Juden wurden von Windmüller persönlich in die Freiheit geschleust. Im Juli 1944 wurde ein geheimes Treffen in Paris von der Gestapo gestürmt. Windmüller und andere Mitglieder des jüdischen Widerstands wurden verhaftet. Sie wurden in das Gestapo-Hauptquartier verbracht, verhört und auch gefoltert. Als die Befreiung des Lagers durch alliierte Truppen kurz bevorstand, wurde Windmüller mit dem letzten Transport aus dem besetzten Frankreich deportiert. Am 21. April 1945 wurde er von einem SS-Angehörigen erschossen. (Artikel des Tages)
0423D: Verlorener Zug
- Als der Verlorene Zug, der Verlorene Transportoder Zug der Verlorenen, wird der letzte von drei Zügen bezeichnet, mit denen während der Zeit des Nationalsozialismus in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Häftlinge vom Konzentrationslager Bergen-Belsen abtransportiert wurden, als sich die britischen Truppen dem Lager näherten. Dazu wurden zwischen dem 6. und 11. April 1945 drei Transportzüge mit insgesamt rund 6800 von der SS „Austauschjuden“ genannten Personen, de facto Geiseln, zusammengestellt und zur Abfahrt gebracht. Deren Fahrtziel sollte das Konzentrationslager Theresienstadt auf dem Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren sein. Der letzte dieser drei Züge, mit ursprünglich 2400 Häftlingen, hielt schließlich nach einer Irrfahrt durch noch unbesetzte Teile Deutschlands in der Nähe der brandenburgischen Gemeinde Tröbitz auf offener Strecke an. Am 23. April 1945 fanden vorrückende Truppen der Roten Armee den Zug und befreiten die Häftlinge aus den Waggons. Etwa 200 von ihnen hatten die Fahrt nicht überlebt. (Artikel des Tages)
- ie SS transportierte in den letzten Kriegswochen jüdische KZ-Häftlinge in Zügen von Bergen-Belsen nach Theresienstadt. Viele der kranken und entkräfteten Häftlinge starben auf dem Weg. Einer der Züge wurde bei Tröbitz von der Roten Armee befreit – er ging als „Verlorener Zug“ in die Geschichte ein. (dradio.de 2020)
0424D: Albrecht Graf von Bernstorff
- Albrecht Graf von Bernstorff (* 6. März 1890 in Berlin; † 23. oder 24. April 1945 ebenda) war ein deutscher Diplomat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er war von 1923 bis 1933 an der Deutschen Botschaft London tätig, wo er sich bleibende Verdienste um die deutsch-britischen Beziehungen erwarb. 1933 wurde er von den NS-Machthabern in den einstweiligen Ruhestand versetzt – er hatte den Nationalsozialismus von Beginn an abgelehnt. 1940 verhafteten die Nationalsozialisten Bernstorff und deportierten ihn in das KZ Dachau, aus dem er jedoch einige Monate später wieder entlassen wurde. Bis zu seiner erneuten Verhaftung 1943 half er verfolgten Juden und war Mitglied des Solf-Kreises, einer bürgerlich-liberalen Widerstandsgruppe. Bernstorff konnte durch seine Auslandskontakte Verbindungen mit einflussreichen Kreisen für den Widerstand knüpfen, was der Vorbereitung des Attentats vom 20. Juli 1944 diente. Nach seiner erneuten Verhaftung wurde Bernstorff im Gestapo-Hauptquartier und ab Februar 1944 im KZ Ravensbrück inhaftiert. Ende April 1945 wurde Albrecht Graf von Bernstorff von der SS ermordet. (Artikel des Tages)
0424D: Forschungsreaktor Haigerloch
- Der schwäbische Provinzort Haigerloch gelangte vor 70 Jahren zu unerwarteter Bekanntheit. Eine US-amerikanische Spezialeinheit entdeckte hier den Forschungsreaktor, an dem Physiker um Werner Heisenberg im Auftrag Hitlers ihre Atomforschung betrieben. (dradio.de 2015)
0425D: Gründungskonferenz der UNO
- Am 25. April begann in San Francisco die Gründungskonferenz der UNO. Am Anfang stand der Traum vom Weltfrieden. Dieser Traum ging letztlich nicht Erfüllung. Trotz UNO hat es immer wieder regionale Kriege gegeben. Die Ursache dafür lag zum Teil schon in der Satzung der UNO begründet. (dradio.de)
0429D: Mein politisches Testament
- Als Mein politisches Testament betitelte Adolf Hitler ein Schriftstück, das er am 29. April 1945, dem Vortag seines Suizids, neben einem Privattestament verfasste. Es wurde als „Politisches Testament Adolf Hitlers“ im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher bekannt. Darin gab er dem angeblichen Weltjudentum die Schuld am Weltkrieg, um den Holocaust zu rechtfertigen. Seinen beabsichtigten Suizid erklärte er als Selbstopfer, das von den Wehrmachtssoldaten Kampf bis zum Tod fordere. Er setzte eine Nachfolgeregierung ein und verpflichtete sie, den Krieg mit allen Mitteln fortzusetzen. Er forderte von ihr und den Deutschen, die Ziele des Nationalsozialismus langfristig zu verwirklichen, vor allem die Nürnberger Rassegesetze einzuhalten und dem „Weltvergifter aller Völker“ weiter „unbarmherzigen Widerstand“ zu leisten. Damit umschrieb er, dass die Deutschen die Juden über seinen Tod hinaus vollständig vernichten sollten. (Artikel des Tages)
0430D: Selbstmord Hitlers
- Im Verlaufe der letzten Tage war das beherrschende Thema im Bunker, wie weit die Russen schon vorgedrungen seien und welches die sicherste Methode zum Selbstmord sei. Hitler verteilte dabei wiederholt Giftampullen mit Zyankali bzw. Blausäure an seine engste Umgebung. Nachdem er am 29. April um 4:00 Uhr sein politisches Testament und ein neues privates Testament unterzeichnet hatte, heiratete er am selben Tag seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun. Am Tag darauf begingen beide gegen 15:30 Uhr Selbstmord, indem sie eine Giftampulle zerbiss und er sich in die rechte Schläfe schoss. Die Leichen wurden von Martin Bormann, Hitlers Kammerdiener Heinz Linge, Hitlers SS-Adjutanten Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Neuen Reichskanzlei – gemäß Hitlers letzten Verfügungen – verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Granattrichter beigesetzt. Durch Entscheidung des Amtsgerichts Berchtesgaden vom 25. Oktober 1956 (II 48/52) ist der Tod „auf den 30. April 1945, 15 Uhr 30 Minuten“ festgestellt worden. (Wikipedia)
- Angesichts der nahen Niederlage im 2. Weltkrieg nimmt sich Adolf Hitler (*20.04.1889 in Braunau, Oberösterreich) zusammen mit seiner langjährigen Freundin Eva Braun im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin das Leben. Die Leichen der am Tag zuvor noch Vermählten werden gemäß Hitlers Befehl im Garten der Reichskanzlei mit Benzin übergossen und verbrannt. Noch am selben Tag stürmt die rote Armee das Reichstagsgebäude. (aref.de)
0430D: die "Ulbricht Gruppe" beginnt mit den Vorbereitungen zur Schaffung der DDR
- Heute vor 60 Jahren am 30. April 1945 flog die nach dem mächtigen Spitzenmann der KPD benannte "Gruppe Ulbricht" von Moskau nach Deutschland. In Berlin sollte sie gemeinsam mit der Politischen Verwaltung der Armee Marschall Shukows inmitten der Trümmerberge eine funktionierende Verwaltung aufbauen. Am Ende ihres Auftrags hatte die Gruppe in der Hauptstadt die politischen Grundstrukturen geschaffen, aus denen die SED und die DDR hervorgingen. (dradio.de)
Mai
0502D: Berlin kapituliert vor der Roten Armee
- Der Krieg war schon entschieden, die Alliierten hatten längst die größten Teile Deutschlands besetzt. Doch die NS-Führung führte bis zum Schluss einen erbitterten Kampf um die "Reichshauptstadt" Berlin. Soldaten und Zivilisten wurden gleichermaßen Opfer dieses aussichtslosen Kampfes, ehe die letzten deutschen Kampfeinheiten heute vor 60 Jahren vor der sowjetischen Armee kapitulierten. (dradio.de)
- Nach tagelangem blutigem Kampf fällt Berlin. Auf dem ausgebombten und zerschossenen Reichstag hissen Sowjetsoldaten die rote Fahne, nehmen Besitz vom letzten Teil der Reichshauptstadt. Inszeniert wird das ganze am 2. Mai von dem russischen Fotografen Jewegenij Chaldej als Siegesdokument für die Rote Armee. Sowjetsoldaten hatten zuvor Etage um Etage, Raum um Raum des Reichstags gegen den sinnlosen Widerstand deutscher Soldaten erobert. Noch heute finden sich auf den alten Mauern im Inneren des Gebäudes die stolzen Graffiti der sowjetischen Eroberer. Zwei Ehrenmale, eins im ehemaligen Ostteil, ein anderes im ehemaligen Westteil Berlins, erinnern heute an den gewaltigen Blutzoll, den der Zweite Weltkrieg allein der Bevölkerung der Sowjetunion abforderte: 20 Millionen Menschenleben. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
0503D: Die Tragödie der „Cap Arcona“
- In den letzten Tagen vor Ende des Zweiten Weltkrieges kam es in der Neustädter Bucht zu einer großen Katastrophen. Britische Jagdbomber versenkten einige Schiffe – darunter den ehemaligen Luxusliner „Cap Arcona“. Auf diesen Booten befanden sich allerdings von der SS dorthin getriebene KZ-Häftlinge. (dradio.de 2020)
0504D: Fritz Kreisler spielt ein ungarisches Rondo von Haydn
- Here is a 1945 recording of Fritz Kreisler playing his arrangement of Hungarian Rondo by Haydn. He is accompanied by The Victor Symphony Orchestra, Donald Voorhees conducting. (Add &fmt=18 for better resolution) (youtube.com)
0505D: Prager Aufstand
- Der Prager Aufstand bezeichnet eine militärische Erhebung des tschechischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Prag. Er begann am 5. Mai 1945 durch eine Meldung im tschechischen Radio und endete mit einem Waffenstillstand sowie mit dem Abzug der Wehrmacht aus Prag am 8. Mai 1945. Einen Tag später zog die Rote Armee in die befreite Stadt ein.
- Nur wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges, am 5. Mai 1945, begann der Aufstand in Prag gegen die deutschen Besatzungstruppen. Ausgelöst durch eine Radiomeldung setzte sich der tschechische Widerstand zur Wehr. (dradio.de 2015)
0505D: Dutch Swing College Band
- Die „Dutch Swing College Band“ wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Untergrund in den Niederlanden gegründet. Jugendliche begeisterten sich für Musik, die von den Nazis als „entartet“ bezeichnet wurde. In Europas Metropolen präsentierte die Clique adaptierten New Orleans-Jazz von Louis Armstrong & Co. (dradio.de 2020)
0505D: Emanuel Moravec
- Emanuel Moravec (* 17. April 1893 in Prag, Österreich-Ungarn; † 5 .Mai 1945 ebenda) war ein hochrangiger tschechischer Militär, Politiker und Buchautor. In die Geschichte ging er ein als Symbolfigur der Kollaboration mit den deutschen Nationalsozialisten während des Protektorats Böhmen und Mähren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Moravec in den Tschechoslowakischen Legionen gegen die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Nach dem Krieg diente er als Offizier in der tschechoslowakischen Armee und warnte als ein viel beachteter Militärexperte vor den Expansionsplänen Hitlers. Im Protektorat Böhmen und Mähren schlug er sich jedoch auf die Seite des Besatzungsregimes und wandelte sich zu einem aktiven Propagandisten des Nationalsozialismus und der Eingliederung von Böhmen und Mähren in das Dritte Reich. Die Deutschen ernannten ihn zum Minister für Bildung und Volksaufklärung der Protektoratsregierung und zum Vorsitzenden des nationalsozialistischen Kuratoriums für die Jugenderziehung in Böhmen und Mähren. In den letzten Tagen des Krieges nahm er sich das Leben. (Artikel des Tages)
0508D: Ende des Zweiten Weltkriegs
- 8. Mai 1945 - endlich schweigen die Waffen. Die Überlebenden kriechen aus ihren Kellerlöchern, das tausendjährige Reich liegt in Ruinen. 500 Millionen Kubikmeter Trümmer hat der Krieg allein auf deutschem Boden hinterlassen. Menschenmassen irren umher, auf der Suche nach Obdach, nach Wasser, nach Brot. (WDR ZeitZeichen)
- Vor sechzig Jahren endete am 8. Mai der 2. Weltkrieg. (dradio.de 2005)
- Heute vor 70 Jahren wurde in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Der Zweite Weltkrieg hatte damit sein Ende genommen - aber nur in Europa. (dradio.de 2015)
- Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Nach fünfeinhalb Jahren schwiegen dort die Waffen. Die deutsche Wehrmacht musste in die bedingungslose Kapitulation einwilligen – und die Kapitulationsurkunde gleich zweimal unterzeichnen. (dradio.de 2020)
- Am 8. Mai 1945 erwacht Europa aus einem Albtraum: Der Zweite Weltkrieg geht zu Ende nach gut 2000 Tagen Tod und Zerstörung. Die Schweiz ist ungeschoren davongekommen, aber nicht unberührt. Wer in der Schweiz Krieg und Kriegsende miterlebt, wird von beidem geprägt. (SRF Zeitblende 2020)
- Im Mai 1945 kapitulierten die deutschen Truppen. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. In fünf Spezialausgaben der Zeitblende geben drei Zeitzeugen Einblick in ihre Nachkriegszeit. In der 1. Folge der Serie «Endlich Frieden: Eine Generation erzählt», geht es um das Kriegsende. (SRF Zeitblende 2020)
0508D: Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz
- Das Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG) regelt die juristische und soziale Wiedergutmachung für strafrechtliches Unrecht und rechtsstaatswidrige Freiheitsentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands bzw. in der DDR sowie in Ost-Berlin zwischen 1945 und 1990. Es nennt zum einen die Voraussetzungen, unter denen Unrechtsakte für rechtsstaatswidrig erklärt und aufgehoben werden können, und enthält zum anderen Vorschriften über Wiedergutmachungsleistungen für Opfer. Die strafrechtliche Rehabilitierung ist grundsätzlich als zweistufiges Verfahren aufgebaut: Zunächst muss eine Rehabilitierung ausgesprochen werden. Erst im Anschluss können Ausgleichsleistungen gewährt werden. Das Rehabilitierungsgericht wird nur auf Antrag tätig. Die Voraussetzungen hierfür sind im 1. Abschnitt des Gesetzes in §§ 1 und 2 genannt. Der 1. Abschnitt enthält darüber hinaus Regelungen zu bestimmten Folgen der Aufhebung. Das gerichtliche Verfahren und die formellen Voraussetzungen eines Rehabilitierungsantrags sind im 2. Abschnitt des Gesetzes geregelt. Der 3. Abschnitt des Gesetzes regelt die zweite Stufe des Rehabilitierungsverfahrens und enthält die Vorschriften über soziale Ausgleichsleistungen, die in der Regel nur nach einer erfolgten Rehabilitierung gewährt werden. Der 4. Abschnitt enthält Überleitungs- und Schlussvorschriften. (Artikel des Tages)]
0509D: Saubere Wehrmacht
- Als saubere Wehrmacht (auch umschrieben mit Legende oder Mythos der sauberen Wehrmacht) wird in der jüngeren historischen Forschung ein Narrativ bezeichnet, das in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen konstruiert wurde. Als Ausgangspunkt dieses Narrativs gilt der letzte Wehrmachtbericht vom 9. Mai 1945, der propagierte, die Wehrmacht sei in heldenhaftem Kampf einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen. Ihre einmalige Leistung an der Front und für die Heimat würde in einem späteren Urteil der Geschichte die verdiente Würdigung finden. Für die Verbreitung dieser Legende in der Kriegsgeschichtsschreibung war der ehemalige Generalstabschef Franz Halder maßgeblich, der mit anderen Offizieren in der kriegsgeschichtlichen Forschungsgruppe der United States Army, der Operational History (German) Section, Studien zur Kriegführung erstellte, welche die Kriegführung der Wehrmacht als anständig und heldenhaft charakterisierten. Halder hatte auch großen Einfluss auf die deutsche zivile Geschichtsschreibung, vor allem über das Netzwerk des Arbeitskreises für Wehrforschung. Mit dem Narrativ wollten führende Beteiligte auch einer möglichen Strafverfolgung entgegenwirken. Die These von der „sauberen Wehrmacht“, obwohl wissenschaftlich unhaltbar, bot und bietet zum Teil noch heute Millionen Kriegsteilnehmern und deren Angehörigen die Möglichkeit, im opferreichen Kriegseinsatz einen Sinn zu sehen und die Verbrechen der Wehrmacht zu verdrängen. (Artikel des Tages)
0521D: Berliner Zeitung
- Der Zweite Weltkrieg ist erst seit ein paar Tagen offiziell zu Ende, als am 21. Mai 1945, vor 75 Jahren, die erste Ausgabe der „Berliner Zeitung“ erscheint. Die Berliner sehnten sich nach verlässlichen Informationen etwa über über den Berliner Verkehr – die erste Ausgabe war schnell vergriffen. (dradio.de 2020)
0529D: Deutschland und die Deutschen (Thomas Mann)
- Deutschland und die Deutschen ist eine Rede Thomas Manns, die er am 29. Mai 1945 in der Forschungsbibliothek des US-Kongresses, der Library of Congress, zunächst in englischer Sprache hielt. Einige Wochen nach der deutschen Kapitulation und vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges bewertete Thomas Mann die politische und geistesgeschichtliche Stellung Deutschlands. Er befasste sich mit der deutschen Innerlichkeit und Romantik, in denen er Eigenarten des deutschen Wesens erblickte, und suchte nach seelischen Konstanten, die sowohl die Bedeutung der deutschen Kultur wie die verhängnisvolle, schuldhafte Verstrickung in den Nationalsozialismus begreifbar machen sollten. Der Nationalsozialismus erscheint dabei als Teil der Geschichte der deutschen Innerlichkeit, die sich in der Reformation und der romantischen Bewegung gezeigt habe. (Artikel des Tages)
0531D: Brünner Todesmarsch
- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehr als drei Millionen Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei vertrieben. Im Januar 1946 begann der offizielle Transfer. Doch schon am 31.05 1945, vor 75 Jahren, begann die wilde Vertreibung der Brünner Deutschen nach Österreich. (dradio.de 2020)
Juni
0601D: Trümmerfrauen
- Wenn ein Krieg zu Ende ist, ist er nicht vorbei. Mit den Hinterlassenschaften haben noch Generationen zu tun: Ursachen diskutieren, Erinnerungen bewahren, Verbrechen benennen, Geschichte aufarbeiten. Die sichtbaren Kriegsfolgen sollen da wenigstens schnell verschwinden: Die Trümmer müssen weg. (WDR ZeitZeichen 2020)
- Nach dem Krieg lagen viele deutsche Städte in Trümmern. Auch Berlin hatte es hart getroffen. Mehr als 350 Luftangriffe seit 1940 hatten mehr als die Hälfte des Wohnraumbestandes zerstört. Vor dem Krieg hatte die Stadt 4,3 Millionen Einwohner, bei Kriegsende waren es noch 2,3 Millionen, nur wenige Männer. Sie waren gefallen, vermisst oder in Gefangenschaft. Mit den Aufräumarbeiten mussten die Frauen fast allein beginnen, in allen zerbombten Städten. Vor allem in Berlin. (dradio.de 2005)
- Heute vor 75 Jahren wurde in der einstigen Reichshauptstadt Berlin bekannt gegeben, dass Frauen zur Trümmerbeseitigung herangezogen werden sollen. Schnell entwickelte sich um die Tätigkeit dieser Frauen ein Mythos, dessen Dimensionen nach Zahlen und Bedeutung die Realität weit hinter sich ließen. (dradio.de 2020)
0605D: Berliner Erklärung (Alliierte)
- Die Oberbefehlshaber der vier Siegermächte USA, Großbritanien, Frankreich und die Sowjetunion übernehmen mit der Unterzeichnung der Berliner Deklaration ("Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands") die "Oberste Regierungsgewalt in Deutschland". Das Deutsche Reich wird in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren aufgeteilt, in denen die Militärgouverneure nach eigenem Ermessen handeln. Die Gebiete östlich von Oder und Lausitzer Neiße werden "bis zu einem Friedensvertrag unter polnische bzw. sowjetischer Verwaltung gestellt". Die dortige deutsche Bevölkerung ebenso wie die Deutschen aus der Tschechoslowakei und Ungarn ist auszusiedeln. Die Vertreibung von über 10 Millionen Deutschen wird damit legalisiert. (aref.de)
0607D: Die Rückkehr des Königs
- Prinz Carl von Dänemark wurde 1872 als Haakon VII. König von Norwegen. Seinen Patriotismus stellte er während des Zweiten Weltkriegs unter Beweis: Kollaboration mit den Deutschen war mit ihm nicht zu machen. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil am 7. Juni 1945 wurde Hakoon VII. in Oslo frenetisch gefeiert. (dradio.de 2020)
0622D: Jakarta-Charta
- Die Jakarta-Charta (indonesisch Piagam Jakarta) war ein Entwurf zur Präambel der Verfassung der Republik Indonesien, der am 22. Juni 1945 von einer Sonderkommission des „Untersuchungsausschusses zur Vorbereitung der Unabhängigkeit Indonesiens“ in Jakarta vorgelegt wurde. An ihr entspann sich ein bis heute andauernder Streit zwischen Vertretern einer mehr säkularistischen und einer mehr islamistischen Staatsordnung in Indonesien. Das Dokument enthält die fünf Prinzipien der Pancasila-Ideologie, darüber hinaus aber auch eine Klausel, die die Muslime zur Einhaltung der Scharia verpflichtet. Dieser Zusatz, der auch als die „Sieben Wörter“ (tujuh kata) bekannt ist, war in der Verfassung nach der Indonesischen Unabhängigkeitserklärung am 18. August 1945 allerdings nicht mehr enthalten. Während der 1950er Jahre war die Verfassung von 1945 ausgesetzt. (Artikel des Tages)
0626D: Vereinte Nationen
- Nach 12 Jahren NS-Herrschaft lag Deutschland politisch, wirtschaftlich und moralisch am Boden. Mit seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg hatte es erst einmal jeden Anspruch verloren, sich selbst zu regieren und zu verwalten. Stattdessen übernahmen die alliierten Siegermächte 1945 diese Aufgabe. (dradio.de 2020)
- Manche Zeitgenossen hatten sie als künftige Weltregierung ausersehen, die den Krieg abschaffen und die Staaten zur Vernunft zwingen konnte. Ein hehres Ziel, mit dem die UNO am 26. Juni 1945, heute vor 70 Jahren, gegründet wurde. An diesem Tag wurde ihre Verfassung, die Charta der Vereinten Nationen, in San Francisco verabschiedet. (dradio.de 2015)
0626D: CDU (Deutschland)
- Die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) ist eine christdemokratische Volkspartei in Deutschland. Sie stellt mit der Bundesvorsitzenden Angela Merkel die amtierende Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Auf europäischer Ebene ist die CDU Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP, engl. European People's Party, EPP). Die CDU ist die mitgliederstärkste Partei in Deutschland. Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands („Ost-CDU“) ging 1990 in der gesamtdeutschen CDU auf.
- Vor 75 Jahren gründete sich in Berlin die CDU. Die Partei suchte einen Dritten Weg zwischen einer Restauration der bürgerlichen Gesellschaft und dem Sozialismus, zur verbindenden Klammer wurde dabei das Christentum. Konrad Adenauer brachte die Partei später auf einen marktwirtschaftlicheren Kurs. (dradio.de 2020)
0626D: Londoner Konferenz
- Die Londoner Konferenz vom 26. Juni bis zum 8. August 1945 diente der Vorbereitung der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Das internationale Militärtribunal wurde in dieser auch als Londoner Viermächtekonferenz titulierten Tagung der Vertreter von Großbritannien, Frankreich, der Sowjetunion und den USA errichtet und das weitere gemeinsame Vorgehen im Londoner Statut festgelegt. Es wurde von Robert Falco (F), Robert H. Jackson (USA), Iona Timofejewitsch Nikittschenko (UdSSR) und anderen Teilnehmern unterzeichnet.
0628D: Stalingrad (Roman)
- Der deutsche Schriftsteller Theodor Plievier lebte nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im sowjetischen Exil. Dort schrieb er auf Basis von Zeitzeugen-Berichten den Roman „Stalingrad“, ein Werk über das Schicksal der verletzten, hungernden und erfrierenden deutschen Soldaten. (dradio.de 2020)
Juli
0705D: Julius Dorpmüller
- Julius Dorpmüller (* 24. Juli 1869 in Elberfeld; † 5. Juli 1945 in Malente-Gremsmühlen) war ein deutscher Eisenbahningenieur und Politiker. Von 1926 bis zu seinem Tod war er Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, von 1937 an zusätzlich Reichsverkehrsminister. Dorpmüller begann seine Laufbahn bei den Preußischen Staatsbahnen und galt als international anerkannter Eisenbahnfachmann. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 behielt er sein Amt trotz vehementer Kritik aus Kreisen der NSDAP. Dorpmüller setzte zur Verteidigung seiner Position die NS-Aufrüstungs- und Rassenpolitik bei der Reichsbahn um und suchte den Schulterschluss mit wichtigen Personen des Regimes, so bei der Weltrekordfahrt der Schnellfahrlokomotive 05 002 am 11. Mai 1936, an der unter anderen Gästen auch Heinrich Himmler und Martin Bormann teilnahmen. Während des Zweiten Weltkriegs erreichte die Reichsbahn unter seiner Führung die größten Beförderungsleistungen ihrer Geschichte. Zugleich war sie am Transport der Opfer des Holocaust in die Vernichtungslager beteiligt. Die Vorstände der Deutschen Bundesbahn und viele Eisenbahner sahen in ihm nach 1945 über Jahre vor allem den vorbildlichen Fachmann und distanzierten sich erst seit den 1980er Jahren von ihm, nachdem Dorpmüllers Rolle bei den Verbrechen des Dritten Reichs von Historikern thematisiert und aufbereitet wurde. (Artikel des Tages)
0704D: Kulturbund der DDR
- Nur sechs Wochen nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands wurde im Juli 1945 in Berlin der "Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands" gegründet. Namhafte Persönlichkeiten hatten sich zu dem parteiübergreifenden Bündnis zusammengeschlossen, um ein "neues" Deutschland zu schaffen. Der einsetzende Kalte Krieg mit seiner Blockkonfrontation ließ den Versuch eines geistigen Neubeginns Deutschlands über die Zonengrenzen hinweg aber bald scheitern. (dradio.de 2005)
- Als der „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ vom Schriftsteller Johannes R. Becher gegründet wurde, hatte dieser ein Ziel: die „Vernichtung der Nazi-Ideologie“ und die Umerziehung im Sinne des Sozialismus. Am Ende war es eine Massenorganisation für kulturelle Freizeit. (dradio.de 2020)
0714D: Demokratischer Block
- Schon kurz nach dem Ende des Nationalsozialismus entstehen in Deutschland mit Erlaubnis der alliierten Besatzungsmächte wieder Parteien – zuerst in der Sowjetischen Besatzungszone. Doch Demokratie soll dort von vorneherein nur zum Schein herrschen. (dradio.de 2020)
0716D: Atomwaffen
- Kernwaffen, auch als Atomwaffen oder Nuklearwaffen bezeichnet, sind Bomben oder Artilleriegeschosse, die die Energie für eine Explosion aus Kernreaktionen (Kernspaltungen oder -verschmelzungen) beziehen. Während sich konventionelle Explosivstoffe durch chemische Umwandlung des festen oder flüssigen Explosivstoffes in heiße Gase schlagartig ausdehnen, setzen Kernwaffen in Bruchteilen einer Sekunde ungeheure Energiemengen frei, die die Bombe und die nähere Umgebung auf Temperaturen im Millionen-Kelvin-Bereich aufheizen. Damit wird jeder Feststoff zu einem besonders heißen Gas verdampft. Daraus resultiert eine um Größenordnungen stärkere Volumenexpansion. Die so erzeugte Druckwelle hat genügend Gewalt, über Kilometerdistanzen hinweg alle Lebewesen zu töten. Kernwaffen beziehen ihre enorme Energie aus den Unterschieden der Bindungsenergien von Atomkernen, die zu Energiefreisetzungen in den Reaktionen Kernspaltung und Kernfusion führen. Die Energiefreisetzungen sind millionenfach größer als die chemischen Bindungsenergien in Molekülen. Die erste jemals durchgeführte Kernwaffenexplosion war der Trinity-Test am 16. Juli 1945 im US-Bundesstaat New Mexico. (Artikel des Tages)
- Heute vor 60 Jahren testeten die Amerikaner in der Wueste von Neu Mexiko unter dem Code Namen Trinity die erste Atombome. Er habe nie daran gezweifelt, dass Amerika sie benutzen würde, erklärte Präsident Harry Truman, der den Befehl gab, die Bomben über Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen. "Die Physiker haben erfahren, was Sünde ist, und dieses Wissen wird sie nie mehr ganz verlassen," kommentierte J. Robert Oppenheimer, der Leiter des mit der Entwicklung der Atombombe beauftragten Manhattan Project. (dradio.de 2005)
- Am 16. Juli 1945 führte ein Team von Physikern im Auftrag der US-Armee in der Wüste New Mexicos den ersten Kernwaffentest durch. Die Warnungen der Physiker vor den verheerenden Folgen verhallten, es war der Beginn des atomaren Wettrüstens. Drei Wochen später warfen die USA die Atombombe über Hiroshima ab. (dradio.de 2020)
- Auf dem Trinity-Testgelände in Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico wird vor den Augen ihrer faszinierten Väter die erste Atombombe gezündet. Unter strengster Geheimhaltung wurde sie von einem Team um den Physiker J. Robert Oppenheimer unter dem Namen "Manhattan Project" entwickelt. Physiker und Pazifist Albert Einstein lieferte dazu den Anstoß. (aref.de)
0717D: Potsdamer Konferenz
- Die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Potsdamer Schloss Cecilienhof, offiziell als Dreimächtekonferenz von Berlin bezeichnet, war ein Treffen der drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs nach dem Ende der Kampfhandlungen in Europa zur Beratung auf höchster Ebene über das weitere Vorgehen. Die Ergebnisse wurden in Bezug auf Deutschland im Potsdamer Abkommen, in Bezug auf Japan in der Potsdamer Erklärung festgehalten.
- Am 17. Juli 1945 begann in Potsdam die Konferenz zwischen den drei Siegermächten, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Sowjetunion. Sie sollte den Schlussstrich unter den Zweiten Weltkrieg in Europa ziehen. Doch die Hoffnungen auf eine dauerhafte Friedensordnung erwiesen sich bald als trügerisch. (dradio.de 2005)
- Am 17. Juli 1945 kamen in Potsdam die Siegermächte zusammen, um über die Zukunft Deutschlands zu entscheiden. Zwei Monate nach dem Kriegsende herrschte bereits großes Misstrauen zwischen den drei West-Alliierten und der Sowjetunion. Der Kalte Krieg warf seine Schatten voraus. (dradio.de 2015)
0726D: Winston Churchill verliert die Unterhauswahlen
0727D: Konzert für Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen
- Um die überlebenden Opfer der Nazi-Barbarei wieder an Kunst und Kultur teilhaben zu lassen, traten Yehudi Menuhin und Benjamin Britten im befreiten Konzentrationslager Bergen-Belsen auf. Die Zuhörer reagierten auf das Konzert teils überfordert, teils tief berührt. (dradio.de 2020)
0728D: Kollision mit dem Empire State Building
0731D: Massaker von Aussig
- In der Tschechoslowakei, besonders in Nordböhmen nahe der deutschen Grenze, sind Deutsche kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges verhasst. Der NS-Staat hatte das Nachbarland 1938 besetzt. Viele Verbrechen des Holocaust wurden hier verübt. Im Mai 1945 ruft Präsident Edvard Benes dazu auf, Deutsche "zu eliminieren". (WDR ZeitZeichen 2020)
August
0806D: Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
- Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945 wurden von US-Präsident Harry S. Truman am 16. Juli 1945 – unmittelbar nach Bekanntwerden des erfolgreichen Trinity-Tests, des ersten Atomtests – beschlossen und am 25. Juli angeordnet. Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort. Weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende an den Folgen des Angriffs, zahlreiche weitere an Folgeschäden in den Jahren danach. Nur diese ersten einsatzfähigen Atombomben wurden bisher in einem Krieg gegen Menschen eingesetzt. Darauf folgte am 2. September 1945 die Kapitulation Japans, mit der der Zweite Weltkrieg endete. Die Abwürfe sollten das Ende des Krieges beschleunigen und damit vielen US-Soldaten das Leben retten. Ob diese Begründung zutraf und ob die Abwürfe völkerrechtlich, ethisch und politisch zu verantworten waren, ist seit 1945 stark umstritten. Eine Strafverfolgung der Verantwortlichen geschah nicht.
- Es ist nur ein "kleiner Junge“, aber er bringt Tod und Zerstörung von unvorstellbarem Ausmaß: Heute vor 75 Jahren trägt ein amerikanischer B-29-Bomber "Little Boy“ nach Japan. Es ist der Codename für die erste Atombombe, die in einem Krieg eingesetzt wird. (WDR ZeitZeichen 2020)
- Mit dem Abwurf der ersten Atombombe am 6. August 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima wurde das Ausmaß der Zerstörungskraft dieser neuen Waffe deutlich. Die nukleare Bombe birgt zudem ein Drohpotential, das die Beziehungen von Staaten untereinander beeinflusst - über den kalten Krieg bis heute; in einer Zeit, in der die so genannten Schurkenstaaten Atombomben bauen können.(dradio.de 2005)
- Heute vor 70 Jahren haben die USA die erste Atombombe über ein von Menschen besiedeltes Gebiet abgeworfen - über der japanischen Stadt Hiroshima. Mehr als 140.000 Menschen wurden sofort getötet. Am Jahrestag finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. (dradio.de 2015)
- B-29-Bomber vom US-Luftwaffenstützpunkt Tinian nehmen wie so oft Kurs auf Japan. Um 8.15 Uhr Ortszeit klinkt die "Enola Gay" eine Spezialbombe aus. Die Besatzung des B29-Bombers fliegt eine scharfe Kurve und setzt ihre Schutzbrillen auf. Nach 43s detoniert in 500m Höhe über dem Stadtzentrum von Hiroshima, der siebtgrößten Stadt Japans, die Atombombe. Im Umkreis von 1,5 km zerschmilzt Stahl und die Menschen zerfallen zu Asche. Die Druckwelle der Atombombe fegt über die Stadt und mäht jedes Gebäude in einer Umgebung von mehreren Kilometern nieder. Innerhalb eines Atemzuges werden Zehntausende Menschenleben ausgelöscht. Im Laufe der kommenden Monate steigt die Zahl der Todesopfer auf etwa 140.000, viele weitere sterben an den Spätfolgen. (aref.de)
- Sommer in Hiroshima: 27 Grad. Es ist windstill. Die Menschen auf den Straßen ignorieren den Luftalarm. Nur drei Flugzeuge sind am Himmel zu sehen. Die Japaner ahnen nichts von der tödlichen Fracht an Bord des Bombers "Enola Gay". Um 8.15 Uhr klinkt Bordschütze Tom Feerebee "Little Boy" aus - der erste Kampfeinsatz einer Atombombe. Sie detoniert 43 Sekunden später über der 300.000-Einwohner-Stadt. Sturm und Höllenfeuer breiten sich mit einer Geschwindigkeit von 1.200 Kilometer pro Stunde aus: 70.000 Einwohner sterben sofort, bis 1950 steigt die Opferzahl auf 200.000 an. Um den Kriegsgegner Japan endgültig in die Knie zu zwingen, werfen die Amerikaner drei Tage später eine zweite Bombe ab. Sie trifft die Stadt Nagasaki - durch die Explosion und Strahlenschäden sterben bis 1950 fast 140.000 Menschen. Kaiser Hirohito kapituliert wenige Tage nach den Abwürfen. Die Nachkriegswelt wird von der Bombe nachhaltig geprägt: Der Atomkrieg wird zur größten Bedrohung, der sich die Menschheit je ausgesetzt sah - paradoxerweise aber auch zum Friedens-Garanten im Kalten Krieg zwischen Ost und West. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
0807D: Marschall Philippe Pétain wird zum Tode verurteilt
- Sein Name spaltet bis heute die französische Gesellschaft. Der Marschall Philippe Pétain wurde als Sieger von Verdun zum Retter Frankreichs im Ersten Weltkrieg und ging in die Ruhmesgeschichte unseres Nachbarlandes ein. Doch als er 1940 nach der Niederlage Frankreichs gegen Hitler-Deutschland, zum Staatschef aufgestiegen, mit dem deutschen Diktator kollaborierte, wurde er in den Augen vieler Franzosen zum Verräter. Nur ein Gnadenakt seines großen Gegenspielers, des Generals de Gaulle, rettete ihn vor dem Tod. (dradio.de)
0808D: Londoner Statut
- England, die USA, Frankreich und die Sowjetunion vereinbarten vor 75 Jahren im Londoner Viermächte-Abkommen die Einrichtung eines Internationalen Militärgerichtshofes. Vor Gericht gestellt werden sollten die Hauptkriegsverbrecher aus Deutschland. (dradio.de 2020)
0814D: Philippe Pétain wird als Nazi-Kollaborateur verurteilt
- Sein Name spaltet bis heute die französische Gesellschaft. Der Marschall Philippe Pétain wurde als Sieger von Verdun zum Retter Frankreichs im Ersten Weltkrieg und ging in die Ruhmesgeschichte unseres Nachbarlandes ein. Doch als er 1940 nach der Niederlage Frankreichs gegen Hitler-Deutschland, zum Staatschef aufgestiegen, mit dem deutschen Diktator kollaborierte, wurde er in den Augen vieler Franzosen zum Verräter, der keinen Platz im kollektiven Gedächtnis der Nation verdient. Nur ein Gnadenakt seines großen Gegenspielers, des Generals de Gaulle, rettete ihn vor dem Tod. (dradio.de)
0815D: Erneuerung der Universität (Rede)
- Karl Jaspers war ein international anerkannter Philosoph, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg Themen wie der Entwicklung der Bundesrepublik, der Atombombe und der Zukunft der Menschen widmete. Kennzeichnend war aber auch sein jahrzehntelanges Eintreten für die Idee und geistige Aufgabe der Universität. (dradio.de 2020)
0817D: Roman "Farm der Tiere" (Orwell)
0831D: Evangelische Kirche in Deutschland
- Mit dem Kriegsende standen die deutschen Protestanten vor der Aufgabe, sich neu zu organisieren. Eine Konferenz sollte im August 1945 das Gefühl der Gemeinschaft stärken. Das Treffen endete mit der Gründung der "Evangelische Kirche in Deutschland" - kurz EKD. (dradio.de)
September
0902D: Augustrevolution (Vietnam)
- Als Augustrevolution in Vietnam wird die Etablierung einer von der französischen Kolonialmacht unabhängigen vietnamesischen Regierung in Hanoi durch die Viet Minh ab August 1945 bezeichnet. Am 2. September 1945 rief Ho Chi Minh öffentlich in Hanoi die Demokratische Republik Vietnam (DRV) aus. Die Absicht Frankreichs, seine Kolonie wieder in Besitz zu nehmen, wurde durch die drohende Intervention nationalchinesischer Truppen, die in Nordvietnam stationiert waren, aufgeschoben. Infolgedessen kam es zu einem kurzlebigen Interimsabkommen zwischen Frankreich und den Viet Minh. Nach Abzug der chinesischen Truppen eskalierte die Lage Ende 1946 und mündete in den bis 1954 andauernden Indochinakrieg. (Artikel des Tages)
0902D: Kapitulation Japans
- Tokio erklärte sich am 14. August bereit, die Bedingungen zu akzeptieren, die die Alliierten in ihrer so genannten "Potsdamer Erklärung" im Juli 1945 gefordert hatten. An Bord der USS "Missouri" in der Bucht von Tokio unterzeichneten die japanischen Deligierten die Kapitulationsurkunde. Der zweite Weltkrieg war damit offiziell beendet. (dradio.de)
- Verschollene Filmschätze
0903D: Das jüdische Getto „Klein-Wien“ in Schanghai befreit
0904D: Erste Opernaufführung der Nachkriegszeit in Berlin
0909D: Erster Computerfehler diagonstiziert
- Im US-Testlabor der Harvard-Universität dokumentiert die Computerpionierin Grace Murray Hopper den ersten Computerfehler. Ursache ist eine Motte, die einen elektrischen Kontakt des elektromechanischen Computers Mark II blockiert. Grace Hopper klebt die Motte zu ihren Aufzeichungen in das Laborbuch (aref.de)
0912D: VfL Wolfsburg (Sportverein)
- Der VfL Wolfsburg e.V. ist heute mit etwa 17.000 Mitgliedern in 29 Abteilungen einer der größten und am breitesten aufgestellten Vereine in Niedersachsen. Die meisten Mitglieder sind allerdings keine aktiven Sportler, sondern über eine Fanmitgliedschaft angeworben. Der Verein wurde am 12. September 1945 gegründet. Bislang größter sportlicher Erfolg ist der Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft in der Saison 2008/09. Im Jahr 2001 wurde die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH für die aus dem VfL Wolfsburg e.V. in die GmbH ausgegliederte Fußball-Lizenzspieler-Mannschaft gegründet. An dieser Gesellschaft waren zu Beginn zu 90 Prozent die Volkswagen AG und zu 10 Prozent der VfL Wolfsburg e.V. beteiligt. Nach einer Delegierten-Versammlung des VfL Wolfsburg e.V. am 28. November 2007 stimmten 93 der 94 Delegierten dafür, den 10-Prozent-Anteil an die Volkswagen AG zu verkaufen, die nun 100 Prozent an der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH hält.
0915D: Anton Webern wird versehentlich erschossen
0916D: Bergen-Belsen-Prozess
0917D: US-General MacArthur trifft Kaiser Hirohito
0917D: Echo der Zeit (Radiosendung)
0920D: Grenzdurchgangslager Friedland
0921D: Erste Modenschau nach dem Krieg in Paris
- Doch, schon schön! Am 21. September 1945 begann in Paris die erste Modenschau der Nachkriegszeit. Aber zu sehen war diese Mode in Deutschland nur in den ersten Modemagazinen. Was sich die deutsche Trümmerfrau zusammenschneidern konnte, sah noch anders aus. (BR2 Kalenderblatt)
0921D: Hockey Homicide (Trickfilm)
- Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
- Film (youtube.com)
0924D: Roma città aperta (Roberto Rosselini)
- Das Ende des 2. Weltkriegs bedeutete für den europäischen Film eine Aufbruchsphase und Neuorientierung. Junge Autoren und Regisseure sahen sich mit der Wirklichkeit, mit den Auswirkungen des Krieges konfrontiert. Staatliche Aufsicht und Monopole waren zusammengebrochen, Filmstudios zerstört. Vor allem der italienische Film entwickelte sich in dieser Nachkriegszeit zur Avantgarde aller europäischen Länder. Sein bedeutendster Wegbereiter eines neuen dokumentarischen Stils hieß Roberto Rossellini. Heute vor 60 Jahren wurde sein Film Roma, citta aperta (Rom, offene Stadt) uraufgeführt. (dradio.de)
0930D: Harrison-Report
Oktober
1006D: Süddeutsche Zeitung
1013D: Christlich-Soziale Union (Bayern)
- Die Christlich-Soziale Union in Bayern e. V. (CSU) ist eine 1945 gegründete deutsche politische Partei in Bayern, die nur dort zu Wahlen antritt. Auf Bundesebene bildet sie im Deutschen Bundestag mit ihrer Schwesterpartei, der CDU, eine Fraktionsgemeinschaft (CDU/CSU-Bundestagsfraktion), die gemeinsam mit der SPD-Fraktion derzeit die aktuelle Bundesregierung trägt. In Bayern stellt die CSU mit Horst Seehofer den Ministerpräsidenten und erreichte bei den Landtagswahlen 2013 die absolute Mehrheit der Sitze, weshalb sie eine Alleinregierung bildet. Die CSU versteht sich als christlich-konservative Partei. Im November 2014 hatte die CSU etwa 147.000 Mitglieder, der Anteil der Frauen daran betrug rund 20 Prozent. Die CSU ist damit die drittgrößte deutsche Partei. Bei den Bundestagswahlen 2013 erreichte sie 49,3 % der Stimmen in Bayern (7,4 % bundesweit) (Artikel des Tages)
1016D: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
1019D: Stuttgarter Schuldbekenntnis
- Mit dem Stuttgarter Schuldbekenntnis (auch Schulderklärung der evangelischen Christenheit Deutschlands) bekannte die nach dem Zweiten Weltkrieg neugebildete Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erstmals eine Mitschuld evangelischer Christen an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Erklärung wurde von den EKD-Ratsmitgliedern Hans Christian Asmussen, Otto Dibelius und Martin Niemöller auf einer Ratstagung in Stuttgart gemeinsam verfasst und dort am 19. Oktober 1945 verlesen. Anlass war der Besuch hochrangiger Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die sich bereit zeigten, sich mit den Deutschen zu versöhnen und die EKD aufzunehmen. Mit der Erklärung öffneten die Autoren der EKD den Weg zu ökumenischer Gemeinschaft und verstärkter Hilfe für die notleidenden Deutschen. Die Veröffentlichung des Textes löste heftige Kontroversen in der EKD und der deutschen Bevölkerung aus, bildete langfristig aber den Ausgangspunkt einer Neubesinnung des deutschen Protestantismus. (Artikel des Tages)
1024D: Charta der Vereinten Nationen
1026D: Beginn der "Aktion Storch"
November
1103D: Sinfonie Nr. 9 op. 70 (Schostakowitsch)
1113D: Barber-Ljaschtschenko-Abkommen
1113D: General Charles de Gaulle wird französischer Ministerpräsident
- Das erste Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg war für Frankreich eine Zeit politischer Instabilität. Häufige Regierungswechsel prägten die IV. Republik, das Land führte und verlor Kolonialkriege, mehr als einmal versuchten reaktionäre Militärs zu putschen. General Charles de Gaulle, Kriegsheld und Befreier Frankreichs, stellte die Institutionen der Republik permanent infrage - denn er wollte einen anderen Staat, mit sich selbst an der Spitze. (dradio.de)
1115D: Dachau-Hauptprozess
- Der Dachau-Hauptprozess war der erste Kriegsverbrecherprozess der United States Army in der amerikanischen Besatzungszone am Militärgericht in Dachau. Der Prozess fand vom 15. November 1945 bis zum 13. Dezember 1945 im Internierungslager Dachau statt, wo sich bis Ende April 1945 das Konzentrationslager Dachau befunden hatte. In diesem Prozess waren 40 Personen angeklagt, denen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem KZ Dachau und dessen Nebenlagern zur Last gelegt wurden. Das Verfahren endete mit 40 Schuldsprüchen, darunter 36 Todesurteile, von denen 28 vollstreckt wurden. Offiziell wurde der Fall als United States of America vs. Martin Gottfried Weiss et al. – Case 000-50-2 bezeichnet. Dem Dachau-Hauptprozess schlossen sich 121 Nebenverfahren mit etwa 500 Angeklagten an, die sich auf den Hauptprozess als Musterprozess (Parent Case) stützten. Der Dachau-Hauptprozess war der erste und damit wegweisende Konzentrationslagerprozess im Rahmen der Dachauer Prozesse. (Artikel des Tages)
1116D: UNESCO
- Als im November 1945 die Vertreter von 37 Staaten die Verfassung der UNESCO unterzeichneten, war dies eine Antwort auf die immensen Zerstörungen in Asien und Europa während des Zweiten Weltkrieges. Die Unterzeichnerstaaten wollten nichts weniger, als den Frieden auf unserem Planeten dauerhaft sichern. (dradio.de 2005)
- Im November 1945 stand die Welt noch in den Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Die Gründer der UNESCO sahen in dieser Situation die Chance, den Wiederaufbau von Bildungs- und Kulturinstitutionen international anzugehen. (dradio.de 2015)
1118D: Genesis Suite
1120D: Nürnberger Prozesse
- Der Nürnberger Prozess brachte nicht nur die einzigartigen Verbrechen des Regimes ans Licht. Mit ihm wurde zugleich ein neues Kapitel des Völkerrechts aufgeschlagen. Erstmals mussten sich Repräsentanten eines Staates, der einen Angriffskrieg geführt und schwerste Verbrechen gegen die Menschheit verübt hatten, vor Gericht verantworten. Ein historisches wie aktuelles Thema. (dradio.de 2005)
- Heute vor 70 Jahren begann vor dem eigens hierfür eingerichteten alliierten Militärgerichtshof der erste Nürnberger Prozess gegen die NS-Hauptkriegsverbrecher. 21 Angeklagte aus Politik, Wirtschaft und Militär standen vor Gericht, unter ihnen Hermann Göring, Rudolf Heß und Julius Streicher. Verhandelt wurden "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" von bis dahin ungeahnten Ausmaßen. (dradio.de 2015)
1126D: Pippi Langstrumpf (Kinderbuch)
- Das Kinderbuch Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren erscheint.
- WDR ZeitZeichen 2020
- SRF Tageschronik 2021
1127D: CARE International
- CARE International zählt heute mit zahlreichen Länder- und Regionalbüros vor Ort zu den großen privaten Hilfsorganisationen. In Deutschland und Österreich ist die Nichtregierungsorganisation durch die in der Nachkriegszeit versandten „CARE-Pakete“ bekannt. Hunderte von Hilfsprogrammen werden heute überwiegend von einheimischen CARE-Mitarbeitern in rund 70 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie Europas betreut.
- Älteren Westdeutschen sind vermutlich noch die CARE-Pakete in Erinnerung: Fleischkonserven, Getreide, Schokolade und Zigaretten gehörten zum Inhalt. Für zehn Dollar konnten die Amerikaner ein solches Paket bei der Hilfsorganisation CARE bestellen und nach Europa schicken lassen. Vielen Empfängern half die Lieferung nach dem Krieg zu überleben. (dradio.de 2005)
- Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hungerten Millionen von Menschen in den zerstörten Städten Europas. Um sie zu unterstützten, gründeten mehr als 20 karitative Verbände in den USA am 27. November 1945 die Hilfsorganisationen CARE und versorgten in den Folgejahren Millionen Menschen mit Lebensmitteln. 1960 war dann in Deutschland Schluss. (dradio.de 2015)
Dezember
1213D: in Dachau endet der erste Kriegsverbrecherprozess
1214D: 1. Treffen zur Gründung der CDU
- In Bad Godesberg beginnt das erste Treffen der christlich-demokratischen Bewegungen aus den vier Besatzungszonen (auch "Reichstreffen" genannt). Man will (im Gegensatz zur katholisch geprägten Zentrumspartei) zum Wiederaufbau Deutschlands Christen aller Konfessionen zu einer starken politischen Kraft vereinen. (aref.de)
1224D: Ulenspiegel (Zeitschrift)
1224D: Weihnachten
- Der 24. Dezember 1945 ist ein nasskalter, grauer Montag. Die deutschen Städte liegen noch in Trümmern, in den Notunterkünften drängen sich abertausende Flüchtlinge aus den Ostgebieten. Es fehlt an allem: an Essen, Heizmaterial - und an Zukunftseuphorie. (dradio.de 2015)
1228D: in der amerikanischen Besatzungszone wird der freie Reiseverkehr zugelassen
- Mai 1945, der Krieg war zu Ende, Hitler-Deutschland besiegt. Von Anfang an schränkten die Alliierten den Bewegungsraum für die Zivilbevölkerung stark ein. Im Laufe des Jahres 1945 wurden die Beschränkungen gelockert, am Ende jenes Jahres durften die Bürger wieder frei reisen. (dradio.de)
Lexikon
- Am 6. August 1945, also 21 Tage nach dem ersten erfolgreichen Test bei Alamogordo, warf der Bomber Enola Gay die erste Atombombe (Sprengstoff: Uran-235), Little Boy genannt, über der Küstenstadt Hiroshima ab, wo sie um 08:15 Uhr Ortszeit in etwa 600 m Höhe über dem Boden detonierte. Rund 90.000 Menschen starben sofort, weitere 50.000 Menschen starben innerhalb von Tagen bis Wochen an der Strahlenkrankheit. Am 9. August 1945 sollte der Bomber Bockscar die zweite Atombombe (Sprengstoff: Plutonium-239), Fat Man genannt, über Kokura abwerfen. Als dort auch nach drei Anflügen noch schlechte Sicht herrschte und der Treibstoff knapp wurde, wich der Kommandant auf das Alternativziel, die Küstenstadt Nagasaki, aus. Da auch dort die Wolkendecke zu dicht war, wurde das Stadtzentrum um mehrere Kilometer verfehlt. Weil zudem das Stadtgebiet hügeliger als das Hiroshimas ist, was die Ausbreitung der Druckwelle behinderte, waren dort weniger Opfer zu beklagen – obwohl Fat Mans Sprengkraft rund doppelt so stark war wie die von Little Boy. Dennoch kamen bei diesem Angriff 36.000 Menschen sofort ums Leben, weitere 40.000 Menschen wurden so stark verstrahlt, dass sie innerhalb von Tagen bis Wochen starben. (Artikel des Tages)
Bericht der 7. US-Armee zum KZ Dachau
- Dachau ist der Titel eines 72-seitigen Untersuchungsberichts der 7. US-Armee über das deutsche Konzentrationslager Dachau und die dort verübten Massenverbrechen der Lager-SS. Der Bericht wurde unmittelbar nach der Befreiung des Lagers durch Truppen der 7. US-Armee angefertigt und bereits im Mai 1945 in größerer Auflage veröffentlicht. Neben dem Vorwort enthält der Report drei voneinander unabhängige Einzelberichte, die sich teilweise thematisch überschneiden. Der Bericht gilt als eine der ersten Untersuchungen zum Thema der Konzentrations- und Vernichtungslager in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Historiker Ludwig Eiber ordnet den Bericht der US-Armee als „ersten Überblick“ zum Verbrechenskomplex KZ Dachau ein. Im Juli 2000 erschien unter dem Titel Dachau Liberated: The Official Report by U.S. Seventh Army in einem amerikanischen Verlag eine bearbeitete und erweiterte Neuausgabe dieses Untersuchungsberichts. (Artikel des Tages)
- Berlin-Baumschulenweg ist ein Ortsteil Berlins im Bezirk Treptow-Köpenick. Name und Geschichte des Ortsteils sind eng verbunden mit der seinerzeit weltweit bekannten und bis heute bestehenden Späth’schen Baumschule. Im Volksmund wird der Ortsteil auch Baume genannt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Baumschulenweg 1945 ein eigener Ortsteil. Der Ortsteil Treptow wurde dazu entlang des Dammwegs geteilt. Der Bezirk Treptow, und damit auch Baumschulenweg, fiel nach der verwaltungsmäßigen Gliederung von Groß-Berlin durch die alliierten Siegermächte unter sowjetische Kontrolle. In Baumschulenweg befand sich in der Sonnenallee bis 1989 der einzige Grenzübergang für West-Berliner im Bezirk Treptow. Der Bau der Südostalleebrücke im Jahr 1999 stellte eine wichtige Verkehrsader über den Britzer Verbindungskanal wieder her. Ihr Vorgänger war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden und seit dieser Zeit war die direkte Verbindung von der Sonnenallee zur Südostallee unterbrochen. Am 1. Januar 2001 wurden auf Grund der Verwaltungsreform in Berlin die Bezirke Treptow und Köpenick zum neuen Großbezirk Treptow-Köpenick vereinigt. Seitdem liegt Baumschulenweg im neuen Bezirk Treptow-Köpenick. (Artikel des Tages)
Chronische myeloische Leukämie
- Die chronische myeloische Leukämie (abgekürzt CML), auch chronisch-myeloische Leukämie und (seltener) chronische Myelose genannt, ist eine chronische Leukämie, die mit einer starken Vermehrung von Leukozyten (weißen Blutkörperchen), speziell von Granulozyten und ihren Vorstufen, im Blut und im blutbildenden Knochenmark einhergeht. Die Erkrankung ist in der Anfangsphase häufig symptomlos. Die CML gehört zur Gruppe der myeloproliferativen Neoplasien (MPN), also Krankheiten, die aus einer (genetischen) Störung der im Knochenmark vorzufindenden hämatopoetischen Stammzellen resultieren. Bei der von Rudolf Virchow im Jahr 1845 beschriebenen und erstmals mit dem Namen Leukämie belegten Erkrankung handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine CML. Durch den Einsatz neuerer tumorspezifischer Medikamente, den sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitoren, seit etwa der Jahrtausendwende haben sich die Prognose und die Behandlungsformen der CML deutlich gewandelt und die Erkrankung ist in vielen Fällen gut und verhältnismäßig nebenwirkungsarm behandelbar geworden. Die CML ist durch diesen Einsatz sogenannter zielgerichteter Therapien (englisch targeted therapies) geradezu zu einer Modellerkrankung für die ganze Hämatologie oder Tumortherapie im Allgemeinen geworden. (Artikel des Tages)
Erzählung "Das Ei und ich" (MacDonald)
- Das Ei und ich (Originaltitel: The Egg and I) ist eine autobiografische humoristische Erzählung der amerikanischen Schriftstellerin Betty MacDonald. Das 1945 erschienene Buch beschreibt die Erlebnisse der Erzählerin auf einer Hühnerzuchtfarm am Rande der Olympic Mountains Ende der 1920er Jahre. Es wurde ein Bestseller, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und von dem weltweit über drei Millionen Exemplare verkauft wurden. Das Werk fand erst in den 1970er Jahren, im Zuge einer Diskussion über häuslichen Humor und „komischen Feminismus“, einige Beachtung in der Literaturwissenschaft, insbesondere in den Women’s Studies. Bereits 1951 war jedoch im Zuge eines Verleumdungsprozesses die Frage akut geworden, ob es sich um eine autobiografische Erzählung oder ein fiktionales Werk handele. Eine 2016 erschienene Biografie der Autorin konnte neue Aufschlüsse zur Entstehung und Veröffentlichung des Buches bieten. (Artikel des Tages)
Foto vom Torhaus Auschwitz-Birkenau
- Das Foto vom Torhaus Auschwitz-Birkenau ist eine Schwarzweiß-Aufnahme des polnischen Fotografen Stanisław Mucha. Sie wurde im Februar oder März 1945 nach der Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau aus dem Inneren des Lagers aufgenommen und zeigt dessen Einfahrtsgebäude sowie die davon ausgehende Gleisanlage. Ursprünglich im sowjetischen Auftrag zur Dokumentation des befreiten Lagers entstanden, entwickelte sich die Fotografie ab den 1960er Jahren zu einem Symbol für Auschwitz und den Holocaust. Sie wird häufig in Medienerzeugnissen und Ausstellungen gezeigt und auch von Organisationen verwendet, die sich dem Gedenken an Auschwitz und die Verbrechen der Nationalsozialisten verpflichtet haben. Dabei wird sie oft fälschlicherweise als eine Außenaufnahme des Lagers gedeutet. (Artikel des Tages)
- Todesfuge ist ein Gedicht des deutschsprachigen Lyrikers Paul Celan, das mit lyrischen Mitteln die nationalsozialistische Judenvernichtung thematisiert. Es entstand zwischen 1944 und Anfang 1945 und erschien zunächst in rumänischer Übersetzung im Mai 1947. Die deutsche Originalfassung wurde 1948 in Celans erster Gedichtsammlung Der Sand aus den Urnen veröffentlicht, erreichte aber erst nach der Aufnahme in den Folgeband Mohn und Gedächtnis 1952 eine größere öffentliche Wahrnehmung. Todesfuge ist Celans bekanntestes Gedicht, wurde in zahlreichen Anthologien und Schulbüchern abgedruckt, auf Gedenkfeiern zitiert und vielfach künstlerisch adaptiert. Das Gedicht löste aber auch Kontroversen aus. Für seine Bildformeln wurden vermeintliche und tatsächliche Vorläufer entdeckt. Die Todesfuge erreichte dennoch internationalen Rang als eines der wichtigsten Gedichte, die an die Opfer des Holocaust erinnern, und wurde kennzeichnend für die Poetik einer Holocaust-Lyrik. (Artikel des Tages)
- Als Holocaustleugnung bezeichnet man das Abstreiten oder weitgehende Verharmlosen des nationalsozialistischen Völkermords an den europäischen Juden. Holocaustleugner prägten dafür den Ausdruck „Auschwitzlüge“, der zum Synonym für ihre Leugnung wurde. Dabei steht der Name des größten Vernichtungslagers Auschwitz für den ganzen Holocaust. Entgegen den gesicherten historischen Fakten behaupten die Leugner, die vom NS-Regime geplante und systematisch durchgeführte, auf Ausrottung zielende Ermordung von etwa sechs Millionen Juden habe nicht stattgefunden. Höchstens einige hunderttausend Juden seien im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgegner getötet worden oder an zufälligen Kriegsumständen gestorben, etwa an Seuchen. Zugleich bestreiten oder verschweigen die Leugner auch den Genozid an den Roma (Porajmos). (Artikel des Tages)
Indonesischer Unabhängigkeitskrieg
- Der Indonesische Unabhängigkeitskrieg war eine Auseinandersetzung zwischen den Niederlanden und der indonesischen Republik, die von 1945 bis 1949 dauerte und mit der indonesischen Unabhängigkeit endete. Nachdem Niederländisch-Indien im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt worden war, riefen Nationalisten am 17. August 1945 eine unabhängige Republik Indonesien aus. Die niederländische Regierung wollte jedoch die alte Kolonialverwaltung wieder einsetzen und ließ in sogenannten Polizeiaktionen größere Teile des Inselreiches besetzen. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit waren die indonesischen Truppen den niederländischen bezüglich Ausbildung und Ausrüstung nicht gewachsen, so dass es kaum zu militärischen Schlachten kam. Bedeutender war der Guerillakrieg, da die niederländischen Truppen zur Kontrolle der riesigen Gebiete nicht ausreichten. Die eigentliche Niederlage erlitten die Niederlande jedoch in der Diplomatie, denn die Weltöffentlichkeit sympathisierte mit der indonesischen Seite. Unter US-amerikanischem Druck unterzeichneten die Niederlande im Dezember 1949 die Übertragung der Souveränität an die Republik. (Artikel des Tages)
- Als Kalter Krieg wird der Konflikt zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion bezeichnet, den diese von 1945 bis in die 1980er Jahre mit allen Mitteln unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges austrugen. Dabei wurden jahrzehntelang auf beiden Seiten politische, ökonomische und militärische Anstrengungen unternommen, bis hin zu Stellvertreterkriegen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen oder zurückzudrängen. Große Auseinandersetzungen gab es beispielsweise bezüglich der Deutschlandpolitik, diese erreichten einen Höhepunkt, als die DDR-Führung unter Walter Ulbricht am 13. August 1961 mit Grenzabsperrungen begann, die in die Errichtung der Berliner Mauer mündeten. Damit sollte die massive Abwanderung von Fachkräften in den Westen gestoppt werden, während die offizielle Propaganda von einem antifaschistischen Schutzwall sprach. Nach wechselseitigen Provokationen standen sich für kurze Zeit sowjetische und US-amerikanische Panzer am Checkpoint Charlie in Berlin direkt gegenüber. (Artikel des Tages)
Klaviertrio op. 24 (Weinberg)
- MTB-82 (russisch МТБ-82) ist die Bezeichnung eines sowjetischen Oberleitungsbustyps. Die Solowagen wurden ursprünglich vom Rüstungsbetrieb Sawod No. 82 (Завод №82, Werk Nr. 82) im Moskauer Vorort Tuschino entwickelt und hergestellt. Die Serienproduktion wurde 1951 an das zivile Unternehmen Sawod imeni Urizkogo, abgekürzt SiU, in der Oblast Saratow in der RSFSR verlegt. Heute firmiert letzteres Unternehmen unter dem Namen Trolsa. Die Baureihenbezeichnung setzt sich aus der Abkürzung für Moskauer TrolleyBus und der Nummer des Entwicklerbetriebs zusammen. Die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe gaben diesen Wagen den Spitznamen „Emtebeschka“, was in der russischen Sprache eine Verniedlichung der Abkürzung darstellt. Das Sawod No. 82 entwarf den Typ im Jahr 1945, um den Bedarf der sowjetischen Verkehrsbetriebe an Oberleitungsbussen zu decken. Im Hinblick auf den zeitgenössischen Fahrzeugbau wies der MTB-82 konservative oder teilweise veraltete technische Lösungen auf. Zu ihnen zählten der schwere tragende Bodenrahmen mit abnehmbaren Wagenkasten und die nicht automatische Schützensteuerung. (Artikel des Tages)
Oboenkonzert TrV 292 (Strauss)
- Das Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur, opus 144, von Richard Strauss entstand 1945 und wurde am 26. Februar 1946 in Zürich uraufgeführt. Es ist dem Tonhalle-Orchester Zürich und dessen Leiter, Volkmar Andreae gewidmet. Solist der Uraufführung war der Solo-Oboist des Tonhalle-Orchesters, Marcel Saillet.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Instrumentalkonzerte standen bei Richard Strauss nicht im Vordergrund seines Schaffens: nur ein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte und eine Burleske für Klavier und Orchester hat er komponiert. Und spät, mit 81 Jahren, noch ein Oboenkonzert. Angeregt wurde er dazu wahrscheinlich durch eine Begegnung im Sommer 1945: John de Lancie, früher erster Oboist beim Pittsburg Symphony Orchestra besuchte ihn und schwärmte von den wunderbaren Oboenpartien in den Werken. Er fragte Strauss, ob er denn noch nie an das Komponieren eines Oboenkonzerts gedacht habe. Die Antwort war ein dezidiertes Nein. Hinter der kategorischen Ablehnung aber war etwas in Bewegung geraten. So schrieb Strauss kurze Zeit nach dem Besuch an einen Freund: «In der Werkstatt meines Ateliers wird ein Konzert für Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.» Vollendet hat er das Werk dann nach seinem Umzug in die Schweiz, wo es am 26. Februar 1946 von den Widmungsträgern uraufgeführt wurde - dem Tonhalle Orchester und ihrem Solooboisten Marcel Saillet. Das Komponieren hat Strauss offensichtlich Spass gemacht, denn er soll beim Schreiben gesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsiere mich». In der Diskothek stehen fünf Aufnahmen von Strauss Oboenkonzert zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind die Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch und der Oboist und Komponist Matthias Arter. (SRF Diskothek im Zwei 2014)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Knapp 30jährig war Benjamin Britten, als er, dieser junge, bescheidene und sympathische Mann, wie er beschrieben wurde, seine erste Oper präsentierte. Das war 1945, also kurz nach dem 2. Weltkrieg - und «Peter Grimes» wurde sofort ein Erfolg. Die Geschichte des Fischers Grimes, dieses verschlossenen und schwerblütigen Eigenbrötlers, der ohne das Meer nicht sein kann und den dieses am Ende zerstört – diese Geschichte ist schön und traurig, berührend und hoffnungslos zugleich. Ein Fischerkaff, eine Kneipe und ein ärmliche Kate auf der Klippe sind die Schauplätze dieser Oper - die Hauptrolle spielt aber das Meer. Denn das konnte er schon damals, der junge britische Komponist: packende musikalische Bilder liefern, die unter die Haut gehen, und wenn einer die Wucht der Fluten und die Kraft des weiten Wassers beschreiben kann als Spiegel unserer unergründlichen Seele, so ist es Benjamin Britten. Gäste von Annelis Berger sind der Sänger Rolf Romei und der Musikbibliothekar Markus Erni. (SRF Diskothek im Zwei 2020)
Roman "Die Straße der Ölsardinen" (Steinbeck)
- An der Oberfläche ist es eine ganz lustige Geschichte: Eine Gruppe verkrachter Existenzen rottet sich zusammen, um ein Fest zu feiern, was gewisse Beschaffungsaktivitäten erfordert. Der Versuch geht krachend daneben, aber aller guten Dinge sind zwei, und am Ende schmeißt Mack dem Doc eine zünftige Party. Doch Die Straße der Ölsardinen ist alles andere als eine harmlose Story. Unter der heiteren Oberfläche lauern harte Lebensrealitäten. Steinbeck schrieb den Text 1944, nostalgisch und kriegsmüde nach der Rückkehr aus Europa. Ja, das Buch ist lustig, und seine Situationskomik ist nicht in die Jahre gekommen. Aber es ist auch voller Tragik und sozialer Härte, die beiläufig daherkommen, wie Selbstverständlichkeiten, mit denen man sich nicht länger aufhält. Steinbeck zeigt das Leben jenseits der Konventionen und respektiert Armut – bisweilen pathetisch verklärt – auch als selbst gewählte Option außerhalb des kapitalistischen Drucksystems. Die zentrale Beziehungsachse der Geschichte bilden Doc und Mack, das Laboratorium und das Palace Hotel, hüben und drüben von Cannery Row: der eine ein funktionierendes Element der Gesellschaft, aber einsam, der andere ein Aussteiger und Erfolgsverweigerer, geborgen im bunten Club der Außenseiter. (getAbstract 2018)
Schweizer in der französischen Résistance
- Vor 70 Jahren unterschieb Generaloberst Alfred Jodl die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. In ganz Europa jubelten die kriegsgeprüften Menschen und feierten das Ende des Krieges. In den folgenden Monaten kehrten mehrere hundert Männer in die Schweiz zurück, die für den französischen Widerstand gegen Hitler-Deutschland gekämpft hatten. Diese Schweizer Résistance-Kämpfer wurden in der Schweiz vor Gericht gestellt und verurteilt. Sie hatten «fremden Militärdienst» geleistet. Bis heute sind diese Résistance-Kämpfer nicht rehabilitiert. Der Schweizer Historiker Peter Huber forscht zu den Schicksalen dieser Männer. Er ist Gast in der Zeitblende. (SRF Zeitblende)
- Ein Skateboard ist ein Brett mit zwei Achsen und vier Rollen, auf welchem man sich stehend durch Abstoßen vom Untergrund mit einem Bein (Pushen) oder mittels einer besonderen Technik des abwechselnden Drucks beider Füße zu den Außenseiten des Skateboards durch geschickte Gewichtsverlagerung (Pumpen) fortbewegen kann. Das Skateboard wird selten nur als reines Fortbewegungsmittel eingesetzt. Das Skateboarden hat sich vielmehr im Lauf der Jahrzehnte zu einer Sportart mit einem reichen Repertoire an Tricks und einer eigenen Kultur entwickelt. Die Tricks bestehen dabei meistens aus Sprüngen und werden oft in Kombination mit Drehungen des Skateboards sowie des Körpers ausgeführt. (Artikel des Tages)
Violinkonzert op. 35 (Korngold)
The Young Person’s Guide to the Orchestra (Britten)
- The Young Person’s Guide to the Orchestra, Op. 34, ist ein Musikstück mit dem Untertitel „Variations and Fugue on a Theme of Purcell“, zu deutsch „Variationen und Fuge zu einem Thema von Purcell“, das Benjamin Britten 1946 schrieb. Ursprünglich hatte Britten den Auftrag, ein Stück für den Lehrfilm The Instruments of the Orchestra zu schreiben, der unter der Regie Muir Mathiesons mit dem London Symphony Orchestra, dirigiert von Malcolm Sargent, produziert werden sollte. Das Werk ist eines der bekanntesten Stücke des Komponisten, und ist zusammen mit Saint-Saëns Der Karneval der Tiere und Prokofjews Peter und der Wolf eines der drei am häufigsten verwendeten Stücke in der musikalischen Kindererziehung. „Das Werk“, so der Komponist, „ist den Kindern von John und Jean Maud zärtlich gewidmet: Humphrey, Pamela, Caroline and Virginia, für ihre Erbauung und Unterhaltung“.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- The Young Person's Guide to the Orchestra - eine Art Handbuch für junge Leute, wie man sich am besten durch ein Orchester hindurchhört. Komponiert hat dieses Stück Benjamin Britten 1945 im Auftrag der englischen Regierung. Dazu wählt er ein Thema seines Kollegen Henry Purcell und verändert es, dem Charakter der Orchesterinstrumente gemäss. Er lässt die Bratschen klagen, die Geigen jagen, die Oboen singen, die Klarinetten hüpfen, und am Schluss fügt er alles wieder zusammen, indem er eine gewaltige Fuge um Purcells Thema herumbaut. Das Stück hat sich längst über das Schulzimmer hinaus im Konzertsaal behauptet. Chris Walton, Musikwissenschaftler, und Lena-Lisa Wüstendörfer, Dirigentin, diskutieren fünf Aufnahmen davon. (DRS2 Diskothek im Zwei)