1774
APRIL
0414D: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (Goethe)
- "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" ist ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Johann Wolfgang Goethe, welches am 12. April in Berlin uraufgeführt wird. Als Vorbild der Hauptfigur galt der schwäbische Reichsritter Gottfried (genannt: Götz) von Berlichingen zu Hornberg, den Goethe in Jagsthausen leben und mit jungen Jahren sterben ließ, während der historische Götz über 80 Jahre alt wurde und die meiste Zeit seines Lebens auf seiner Burg Hornberg verbrachte.
0419D: Iphigénie en Aulide (Gluck)
- "Iphigénie en Aulide" ist eine Oper in drei Akten von Christoph Willibald Gluck auf ein Libretto von François-Louis Gand Le Bland Du Roullet. Die Uraufführung fand am 19. April 1774 unter der Leitung des Komponisten in Paris statt. Die Oper behandelt einen Stoff der griechischen Mythologie um den griechischen Heerführer Agamemnon und seine Tochter Iphigénie.
MAI
0510D: König Ludwig XVI. (Frankreich)
- Ludwig XVI. August von Frankreich (1754-1793) aus dem Haus der Bourbonen war als Louis Auguste zunächst Herzog von Berry und wurde nach dem Tode seines Vaters 1765 Dauphin sowie nach dem Tode seines Großvaters 1774 schließlich König von Frankreich und Navarra. Er war der letzte König des Ancien Régime. Ludwig XVI. erhielt von seinem Großvater Ludwig XV. ein schwieriges Erbe. Frankreich stand am Rande des finanziellen Ruins und im Rahmen der absolutistischen Monarchie konnte der König die Krise nicht bewältigen. Im Zuge der Französischen Revolution wurde er entmachtet und 1791 gezwungen, der Umwandlung von der absoluten in eine konstitutionelle Monarchie zuzustimmen, als deren Oberhaupt, nunmehr König der Franzosen, er fungierte. Er wurde 1792 abgesetzt und 1793 von den Revolutionären zum Tode verurteilt und starb durch die Guillotine. Die heutige Sicht auf Ludwig XVI. ist differenziert; Historiker sehen in ihm einen ehrlichen Menschen mit guten Absichten, der jedoch an der Unmöglichkeit scheiterte, die Privilegien der oberen Stände Adel und Klerus zu beschneiden, um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden und die Monarchie im nötigen Maß zu reformieren. Als Vertreter des Ancien Régime wurde er von den immer radikaler werdenden Kräften dafür in Verantwortung genommen.
JUNI
0622D: Quebec Act
- Der Quebec Act (eigentlich An Act for making more effective Provision for the Government of the Province of Quebec in North America) von 1774, ein Beschluss des britischen Parlaments (14 Geo. III c. 83), sollte die Verhältnisse in den nordamerikanischen Kolonien Großbritanniens neu ordnen. Er war bis 1791 gültig. Er brachte als eines der unerträglichen Gesetze jedoch die Kolonien, aus denen knapp ein Jahrzehnt später die Vereinigten Staaten hervorgingen, gegen die Kolonialregierung Großbritanniens auf und führte schließlich zur Unabhängigkeit. In Kanada führte er zu einer stärkeren Loyalität der katholischen Bevölkerung gegenüber der anglikanischen Kolonialmacht, zunächst der 1763 besiegten Franzosen, dann ab 1778 auch der zugewanderten Iren. Darüber hinaus wurden den Indianern erstmals Rechte auf ihr Wohngebiet zugestanden, das vor nichtindianischer Besiedlung geschützt werden sollte. Auf diese britischen Bestimmungen, die in die Verträge des 1867 gegründeten Kanada einflossen, berufen sich die heutigen First Nations.
JULI
0721D: Friede von Küçük Kaynarca
- Der Friede von Küçük Kaynarca (teilweise auch Küçük Kaynarci geschrieben) besiegelte am 10. Julijul./ 21. Juli 1774greg. das Ende des Russisch-Türkischen Krieges 1768-1774. In dem in Kajnardscha (bulgarisch Кайнарджа; heutiges Nordost-Bulgarien) geschlossenen Vertrag erkannte das Osmanische Reich seine Niederlage an und trat die Gebiete nördlich des Kaukasus und die südliche Ukraine mit den Mündungen von Bug, Dnepr und Don an Russland ab. Das Krim-Khanat wurde unabhängig, jedoch 1783 von Russland annektiert.
SEPTEMBER
0901D: Powder-Alarm
- Der Powder-Alarm (Schießpulver-Alarm) war eine massive öffentliche Reaktion in der britischen Kolonie Massachusetts auf einen Überraschungsangriff britischer Soldaten unter dem Befehl von General Thomas Gage. Dieser war der königlich-britische Gouverneur von Massachusetts vor dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Am 1. September 1774 beschlagnahmten britische Soldaten bei einem Überraschungsangriff Schießpulver und andere militärische Vorräte in der Nähe von Boston. Dieses Unternehmen beunruhigte die Landbevölkerung, die den unmittelbar bevorstehenden Ausbruch eines Bürgerkriegs fürchtete, und die Gruppierung der amerikanischen Patrioten trat in Aktion. Obwohl sich alles bald als falscher Alarm herausstellte, führte der Powder-Alarm dazu, dass alle Beteiligten in der Folgezeit Vorbereitungen trafen. Somit wurde der Powder-Alarm zu einer Art Generalprobe für die Gefechte von Lexington und Concord sieben Monate später.
0905D: Erster Kontinentalkongress
- Der Erste Kontinentalkongress war eine Versammlung von Delegierten, die von den regionalen Volksvertretungen der Dreizehn Kolonien in Britisch-Nordamerika 1774 ernannt wurden. Er tagte nur kurzzeitig und bereitete dann seinen Nachfolger, den Zweiten Kontinentalkongress vor, der den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg organisierte. Die beiden Versammlungen bilden zusammen den Kontinentalkongress, der als erste De-facto-Regierung der Vereinigten Staaten agierte. Der Erste Kontinentalkongress tagte in Philadelphia und hatte 56 Mitglieder, die alle Kolonien außer Georgia vertraten.
LEXIKON
Die Leiden des jungen Werthers (Goethe)
- Die Leiden des jungen Werthers lautet der ursprüngliche Titel des von Johann Wolfgang von Goethe verfassten Briefromans, in dem der junge Rechtspraktikant Werther bis zu seinem Freitod über seine unglückliche Liaison zu der mit einem anderen Mann verlobten Lotte berichtet. Er war nach Götz von Berlichingen Goethes zweiter großer Erfolg und ist der Epoche des Sturm und Drang zuzuordnen. Die Erstausgabe erschien im Herbst 1774 zur Leipziger Buchmesse und wurde gleich zum Bestseller. Der Roman ließ Goethe gleichsam über Nacht in Deutschland berühmt werden und gehört zu den erfolgreichsten Romanen der Literaturgeschichte. Die Handlung des Romans ist insofern autobiografisch, als Goethe hier seine platonische Beziehung zu der bereits verlobten Charlotte Buff literarisch verarbeitete. Das Motiv für den tragischen Ausgang dieser Liebe, die Selbsttötung Werthers, lieferte Goethe der Suizid seines Freundes Karl Wilhelm Jerusalem. (Artikel des Tages)
- In nur wenigen Wochen geschrieben, erschien im Frühjahr 1774 Goethes erster Roman, der gleich zum Sensationserfolg wurde. Die Leiden des jungen Werther war schon damals ein Buch, das man guten Gewissens als Bestseller bezeichnen kann. Goethe traf damit den Nerv der Zeit, sodass innerhalb kürzester Zeit mehrere Auflagen erschienen. Die Leser empfanden Mitgefühl für den unglücklich verliebten Werther, dessen Leidenschaft ihn zugleich liebens- und bedauernswert macht. Gleichzeitig konnte der Briefroman auch als Anklage an die Standesgesellschaft gelesen werden, die den individuellen Nöten und Bedürfnissen des Einzelnen keinen Raum gestattete. Die Urkraft der Worte, mit der Werther die Liebe zu einer unerreichbaren Frau schildert, hat bis heute nichts von ihrer beeindruckenden Stärke verloren. Werther entwickelte sich zur Initialzündung des Sturm und Drang, einer kraftvollen literarischen Gegenbewegung zur vernunftorientierten Aufklärung. (getAbstract)
- Kpengla war der siebte König von Dahomey. Er folgte auf Tegbesu und herrschte von 1774 bis 1789.
- Ludwig XVI. (1754-1793) aus dem Haus der Bourbonen war als Louis Auguste zunächst Herzog von Berry und wurde nach dem Tode seines Vaters 1765 Dauphin sowie nach dem Tode seines Großvaters 1774 schließlich König von Frankreich und Navarra. Er war der letzte König des Ancien Régime. Ludwig XVI. erhielt von seinem Großvater Ludwig XV. ein schwieriges Erbe. Frankreich stand am Rande des finanziellen Ruins und im Rahmen der absolutistischen Monarchie konnte der König die Krise nicht bewältigen. Im Zuge der Französischen Revolution wurde er entmachtet und 1791 gezwungen, der Umwandlung von der absoluten in eine konstitutionelle Monarchie zuzustimmen, als deren Oberhaupt, nunmehr König der Franzosen, er fungierte. Er wurde 1792 abgesetzt und 1793 von den Revolutionären zum Tode verurteilt und starb durch die Guillotine. Die heutige Sicht auf Ludwig XVI. ist differenziert; Historiker sehen in ihm einen ehrlichen Menschen mit guten Absichten, der jedoch an der Unmöglichkeit scheiterte, die Privilegien der oberen Stände Adel und Klerus zu beschneiden, um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden und die Monarchie im nötigen Maß zu reformieren. Als Vertreter des Ancien Régime wurde er von den immer radikaler werdenden Kräften dafür in Verantwortung genommen.
Sultan Abdülhamid I. (Osmanisches Reich)
- Abdülhamid I. (1725-1789) war vom 21. Januar 1774 bis zu seinem Tode Sultan des Osmanischen Reiches. Sein Vater war Ahmed III.. Sein Nachfolger war sein Neffe Selim III.. Unter seinen Söhnen kamen Mustafa IV. und Mahmut II. auf den osmanischen Thron.
QUELLEN
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20.01.2009 Artikel eröffnet
17.11.2010 Grundstock erstellt