1876

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FEBRUAR

0214D: Alexander G. Bell lässt sich das Telefon patentieren

  • Der Sprechtherapeut Alexander Graham Bell reicht beim US-Patentamt die Erfindung eines Fernsprechapparats ein. Am 10. März (1876) führt Bell mit seinem Mitarbeiter Watson, der im Nebenraum sitzt, sein erstes "Telefongespräch". (aref.de)

0224D: Peer Gynt (Ibsen)

  • Peer Gynt ist ein 1867 von Henrik Ibsen geschriebenes dramatisches Gedicht.
  • Henrik Ibsens Einblicke in die verlogene Welt des Bürgertums haben eine ungebrochene Anziehungskraft für Theaterregisseure. Seinem Nationalepos "Peer Gynt" kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Erst Jahre nach der Veröffentlichung des Gedichts wurde die Theaterversion im Christiania-Theater in Oslo uraufgeführt, am 24. Februar 1876. (dradio.de)

0226D: Japanisch-Koreanischer Freundschaftsvertrag

  • Der Japanisch-Koreanische Freundschaftsvertrag war ein Ungleicher Vertrag, der zwischen dem Japanischen Kaiserreich und dem Korea der Joseon-Dynastie am 26. Februar 1876 unterzeichnet wurde. Das Abkommen, dem der Ganghwa-Zwischenfall vorausgegangen war und der sich an dem Modell der Ungleichen Verträge Japans mit den USA von 1853 orientierte, erkannte die Unabhängigkeit Koreas an und garantierte Japan das Recht der Extraterritorialität für seine Bürger und die Öffnung von drei Vertragshäfen in Korea. Diese waren die Häfen der Städte Busan, Chemulpo und Wŏnsan. Der Vertrag steht in dem größeren Kontext der Bemühungen der Meiji-Regierung, Japan in das von den westlichen Nationen geschaffene internationale Beziehungsgeflecht einzubeziehen, um das Ziel der Revision der Ungleichen Verträge zu erreichen.

MÄRZ

0301D: Carl Linde bekommt das Patent für den ersten Kühlschrank

  • Am 1. März 1876 erhielt der junge Münchner Professor Carl Linde das Patent für eine Technik, die im Kern so noch heute in jedem Haushalt zu finden ist, und zwar in Kühlschränken. Die Kompressionskältemaschine wurde schon im 19. Jahrhundert zu einem vollen Erfolg, und zwar zunächst vor allem in den Brauereien des Deutschen Reichs. (dradio.de)

0312D: Märzorkan 1876

  • Der Große März-Orkan vom 12. März 1876 war ein schadensreicher Orkan, der Nordfrankreich, Südengland, die Beneluxstaaten, Norddeutschland und Dänemark traf.

MAI

0502D: Bulgarischer Aprilaufstand

  • Der Bulgarischer Aprilaufstand war ein Aufstand der bulgarischen Bevölkerung während der „Bulgarischen Wiedergeburt“ gegen die fast 500 Jahre andauernde osmanische Herrschaft. Er brach am 20. April (jul.)/ 2. Mai 1876 (greg.) aus und wurde von der osmanischen Armee blutig niedergeschlagen.

0510D: Centennial Exhibition (Philadelphia)

  • Die Centennial International Exhibition von 1876, die erste offizielle Weltausstellung in den USA, wurde in Philadelphia, Pennsylvania, organisiert, um das 100-jährige Jubiläum der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten zu feiern. Der offizielle Titel der Veranstaltung war International Exhibition of Arts, Manufactures and Products of the Soil and Mine. Sie wurde im Fairmount Park, entlang des Schuylkill River, abgehalten. Das Messegelände wurde von Hermann Schwarzmann gestaltet. Ungefähr 10 Millionen Besucher sahen sich die Ausstellung an, was zum damaligen Zeitpunkt 20% der Bevölkerung der Vereinigten Staaten repräsentiert hätte, wenn nicht auch viele Mehrfachbesucher darunter gewesen wären.

JUNI

0625D: Schlacht am Little Bighorn

  • In der Schlacht am Little Bighorn am 25. Juni 1876 wurde das 7. US-Kavallerieregiment unter George Armstrong Custer von Indianern der Lakota-Sioux, Arapaho und Cheyenne unter ihren Führern Sitting Bull und Crazy Horse am Little Bighorn River im heutigen Montana vernichtend geschlagen. Es war einer der wenigen größeren indianischen Siege gegen die US-amerikanischen Eindringlinge. Die Niederlage ist laut heutigen Analysen maßgeblich der Selbstüberschätzung Custers zuzuschreiben, der nicht damit rechnete, auf ein gewaltiges Kriegslager der Indianer zu treffen, und mit seinen verteilten Truppen auf verlorenem Posten stand.
  • Im Süden des US-Bundesstaates Montana startet das 7. US-Kavallerieregiment ihren Angriff auf das Sioux-Indianerlager am Little Bighorn River. Nachdem ein Ultimatum der US-Regierung abgelaufen ist, sollen die Indianer unter Führung ihrer Häuptlinge Sitting Bull und Crazy Horse mit einem Angriff von drei Seiten in die Reservation gezwungen werden. Doch in der Schlacht am Little Bighorn erleidet die US-Armee unter Führung von Generalmajor George A. Custer ihre schwerste Niederlage. Fast alle Soldaten sterben. (aref.de)

JULI

0703D: Marienerscheinungen in Marpingen

  • Während der Marienerscheinungen in Marpingen berichteten die drei achtjährigen Mädchen Katharina Hubertus, Susanna Leist und Margaretha Kunz, ihnen sei im Härtelwald des saarländischen Dorfes Marpingen mehrfach die Jungfrau Maria erschienen. Die erste Erscheinung wollten die Mädchen am 3. Juli 1876, die letzte am 3. September 1877 gehabt haben. Die Marienerscheinungen, die von den Kindern später mehrfach widerrufen wurden und von der römisch-katholischen Kirche nicht anerkannt werden, zogen bereits nach wenigen Tagen Tausende von gläubigen Pilgern an. Bald waren auch andere Menschen, Kinder und Erwachsene, davon überzeugt, die Erscheinung gesehen zu haben, oder berichteten davon, auf wunderbare Weise von Erkrankungen geheilt worden zu sein. Die Menschenansammlungen erregten die Aufmerksamkeit der Behörden, die daraufhin am 13. Juli 1876 mit Hilfe des Militärs die betende und singende Pilgerschar am Erscheinungsort auflöste. Vor dem Hintergrund eines Kulturkampfes zwischen dem Deutschen Kaiserreich und der römisch-katholischen Kirche kam es in der Folge zu Verhaftungen, der Sperrung des Härtelwaldes und zur Einweisung der drei Kinder in eine Besserungsanstalt. Die Marienerscheinungen in Marpingen erregten europaweit Aufmerksamkeit. Der Ort wurde von Anhängern als „deutsches Lourdes“ bezeichnet und beschäftigte Gerichte im Saarland und Rheinland sowie den preußischen Landtag in Berlin. Marpingen war nur eine von mehreren Marienerscheinungen nach 1870. Die Besonderheit an den Marpinger Erscheinungen ist die repressive Art und Weise, mit der dieses Beispiel katholischer Volksfrömmigkeit seitens des eher protestantischen preußischen Staates verfolgt wurde.

0708D: Konvention von Reichstadt

  • Die Konvention von Reichstadt (auch: Vereinbarung von Reichstadt) war eine außenpolitische Einigung zwischen Österreich-Ungarn und dem Russischen Kaiserreich, die am 8. Juli 1876 im böhmischen Reichstadt geschlossen wurde. In Anwesenheit von Zar Alexander II. und Kaiser Franz Joseph sowie der Politiker Alexander Michailowitsch Gortschakow und Gyula Andrássy einigte man sich hier auf ein gemeinsames Konzept zur Lösung der Orientalischen Frage. Dieses war durch die inneren Unruhen des Osmanischen Reiches sowie die Machtinteressen beider Großmächte auf dem Balkan notwendig geworden.

0712D: Alfred Brehm in Altai Staniza

  • Alfred Brehm hat Generationen von Lesern und Leserinnen begeistert, gerade weil er seinem Buch "Brehms Tierleben" die Objekte seiner Forschungen nicht neutral beschrieb. Am 12. Juli 1876 etwa bescheinigte er dem Kamel die Fähigkeit, "Menschen ohne Unterlass und in unglaublicher Weise zu ärgern". (BR2 Kalenderblatt)

AUGUST

0817D: Götterdämmerung (Wagner)

  • "Götterdämmerung" (WWV: 86D) ist der Titel des vierten und letzten Tages von Richard Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen, die er als „Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend“ bezeichnete. Den „Vorabend“ bildet das pausenlose Werk Das Rheingold, die anderen beiden „Tage“ sind Die Walküre und Siegfried. Die Uraufführung fand am 17. August 1876 im Rahmen der Richard-Wagner-Festspiele im Bayreuther Festspielhaus statt. Das Werk ist im Verlag Schott, Mainz (Richard-Wagner-Gesamtausgabe) erschienen.

NOVEMBER

1104D: Sinfonie op. 68 (Brahms)

  • Die 1. Sinfonie in c-Moll op. 68 von Johannes Brahms wurde am 4. November 1876 von der Großherzoglich Badischen Hofkapelle Karlsruhe uraufgeführt, dirigiert von Felix Otto Dessoff. Ihre Entstehungszeit erstreckte sich über 14 Jahre, erste Skizzen stammen bereits aus dem Jahr 1862. Das Werk umfasst die für eine Sinfonie typischen vier Sätze. Ihre Bezeichnungen sind: 1. Satz: Un poco sostenuto – Allegro; 2. Satz: Andante sostenuto; 3. Satz: Un poco Allegretto e grazioso; 4. Satz: Adagio – Più Andante – Allegro non troppo ma con brio – Più Allegro. Besetzung: 2,2,2,2+1 - 4,2,3,0 - Timp, Str. Die Aufführungsdauer beträgt ca. 45 bis 50 Minuten.

DEZEMBER

1212D: Konferenz von Konstantinopel

  • Die Konferenz von Konstantinopel war eine Konferenz von Vertretern der europäischen Großmächte, die vom 12. Dezember 1876 bis 20. Januar 1877 in Konstantinopel (heute Istanbul), der Hauptstadt des Osmanischen Reichs, auf Drängen Großbritanniens stattfand

LEXIKON

Bal du moulin de la Galette (Renoir)

  • "Bal du moulin de la Galette" ist ein Gemälde des französischen Malers Pierre-Auguste Renoir aus dem Jahre 1876. Es ist 131 × 175 cm groß und hängt im Musée d'Orsay. Das Bild zeigt eine Szene im Freien mit tanzenden und sich amüsierenden Menschen in Montmartre. Die Wiedergabe des Lichts macht die Szene (typisch für Renoir und den Impressionismus) lebendig und spontan.

Die Jahreszeitenn op. 37b (Tschaikowsky)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • "Jahreszeiten" wer denkt da nicht sofort an Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" oder das berühmte Oratorium von Joseph Haydn. Doch es gibt auch "Jahreszeiten" für Klavier, obgleich dieser Zyklus von 12 Klavierstücken im Konzertsaal kaum jemals zu hören ist. Diese "Jahreszeiten" stammen von Peter Tschaikowsky. (BR4 Starke Stücke)

Ottomotor

  • Der Ottomotor ist ein nach Nikolaus August Otto benannter Verbrennungsmotor, bei dem der Kraftstoff während des Ansaugvorganges in die angesaugte Luft eingebracht wird, was ein zündfähiges Gemisch im Zylinder ergibt. Im Gegensatz zum Dieselmotor zeichnet sich ein Ottomotor durch eine aktive Zündvorrichtung aus.

Rokoko-Variationen (Tschaikowsky)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Dieses Komposition widmete Tschaikowsky seinem Freund, dem deutschen Cellisten Wilhelm Fitzenhagen. Ihm hat er auch erlaubt, die "Variationen" nach Belieben zu bearbeiten. Darauf veränderte Fitzenhagen noch einiges am Original. Barbara Doll hat sich mit der argentinischen Cellistin Sol Gabetta über das Starke Stück unterhalten. (BR4 Starke Stücke)

QUELLEN

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