642: Unterschied zwischen den Versionen
Rk (Diskussion | Beiträge) Grundstock erstellt |
Rk (Diskussion | Beiträge) Neuer Grundstock erstellt |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
---- | ---- | ||
== | ==MAYA== | ||
'''Palenque''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/K%E2%80%99inich_Janaab_Pakal_I. Ajaw K’inich Janaab Pakal I. (615-683)] <br /> | |||
*'''647:''' Bau des „Vergessenen Tempels“ (Templo Olvidado) [[654#MAYA | Fortsetzung 654]] | |||
*'''654:''' Wiederaufbau der militärischen Stärke Palenques nach einer Niederlage gegen Calakmul | |||
*'''659:''' Gefangennahme von Feinden aus Städten wie Pomoná und Santa Elena zwischen 659 und 66 | |||
*'''684:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/K%E2%80%99inich_Kan_Bahlam_II. '''Ajaw K’inich Kan Bahlam II. (684–702)'''] | |||
'''Calakmul''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Yuknoom_Ch%CA%BCeen_II Ajaw Yuknoom Chʼeen II. (636-686)] <br /> | |||
[ | *'''650:''' Angriff auf Dos Pilas; Bʼalaj Chan Kʼawiil wird Vasall von Calakmul [[652#MAYA | Fortsetzung 652]] | ||
*'''652:''' Feier des Kalenderrundenendes (9.11.0.0.0) in Calakmul | |||
*'''657:''' Sieg über Tikal in einem "Sternenkrieg"; Tikal wird zur Vasallenmacht | |||
*'''662:''' Feier des Kalenderrundenendes (9.11.10.0.0), Stele 9 wird errichtet | |||
*'''672:''' Tikal unter Nuun Ujol Chaak greift Dos Pilas an, Konflikt eskaliert erneut | |||
*'''677:''' Calakmul besiegt Nuun Ujol Chaak, Rückkehr von Bʼalaj Chan Kʼawiil nach Dos Pilas | |||
*'''679:''' Entscheidende Niederlage Tikals durch Dos Pilas (mit Calakmul-Unterstützung) | |||
*'''679:''' Heirat einer Tochter Yuknoom Chʼeen II. mit einem Herrscher von La Corona | |||
*'''682:''' Feier des Kalenderrundenendes (9.12.10.0.0); Einsetzung einer neuen Regentin in Naranjo | |||
*'''685/686:''' Tod Yuknoom Chʼeen II.; Nachfolge durch Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ | |||
'''Copan''' | |||
[ | *[https://en.wikipedia.org/wiki/Chan_Imix_K%CA%BCawiil Ajaw Chan Imix Kʼawiil (628-695)] <br /> | ||
[ | *'''652:''' Plötzlicher Anstieg der Monumentenproduktion. Zwei Stelen werden auf der Großen Plaza und vier weitere an bedeutenden Orten im Copán-Tal errichtet. Alle diese Monumente feiern das Ende eines Kʼatun (20-Jahres-Periode). Aufstellung einer Stele am Santa Rita Fundort, 12 km von Copán entfernt. Erwähnung auf Altar L in Quiriguá im Zusammenhang mit demselben Ereignis. [[695#MAYA | Fortsetzung 695]] | ||
*'''695:''' 0618D Tod in Copán, im Alter von 90 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich bereits in der Chorcha-Phase von Tempel 26 und er wird zwei Tage nach seinem Tod beigesetzt. Sein hohes Alter wird auf Altar Q als Identifikationsmerkmal verwendet. [https://en.wikipedia.org/wiki/Uaxaclajuun_Ub%CA%BCaah_K%CA%BCawiil '''Ajaw Uaxaclajuun Ubʼaah Kʼawiil (695-738)'''] | |||
==PIKTEN== | |||
[ | *[https://en.wikipedia.org/wiki/Talorg_son_of_Uuid König Talorg (641–653)] <br /> | ||
[http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Nehawand '''Schlacht bei Nehawend'''] | *'''653:''' Tod Talorgs. Sein Tod wird sowohl in den Annalen von Ulster als auch in den Annalen von Tigernach verzeichnet [https://en.wikipedia.org/wiki/Talorgan_son_of_Eanfrith '''König Talorgan (653–657)'''] Nach Talorgs Tod folgt Talorgan I. (Talorcan), Sohn von Eanfrith aus Bernicia und vermutlich Talorgs Schwester. Der Name „Talorgan“ ist eine Verkleinerungsform und deutet auf eine enge familiäre Verbindung hin [[653#KELTEN | Fortsetzung 653]] | ||
==KELTEN== | |||
'''Uí Néill''' | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Domnall_mac_%C3%81edo Hochkönig Domnall mac Áedo (628-642)] <br />Tod Domnall mac Áedos. Er stirbt nach einer Herrschaft von 14 Jahren als Hochkönig | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Cellach_mac_M%C3%A1ele_Coba '''Hochkönig Cellach mac Máele Coba (642-658)'''] und [https://en.wikipedia.org/wiki/Conall_C%C3%B3el '''Hochkönig Conall Cóel (642-654)'''] <br />Nach dem Tod seines Onkels Domnall mac Áedo wird Cellach gemeinsam mit seinem Bruder Conall Cóel als Hochkönig von Irland anerkannt. Die Annalen berichten, dass nach Domnalls Tod Unsicherheit über die Nachfolge geherrscht hat. Einige Quellen nennen vier Könige, die gemeinsam herrschten: Cellach, Conall Cóel sowie Diarmait und Blathmac, die Söhne von Áed Sláine | |||
*[[650#KELTEN | Fortsetzung 650]] | |||
*'''650:''' Schlacht von Dún Cremthainn – Cellach und Conall besiegen und töten ihren Cousin Óengus mac Domnaill, der eine Bedrohung im Norden darstellt. | |||
*'''654:''' Conall Cóel wird von Diarmait getötet. Möglicherweise wird Cellach in diesem Zusammenhang gefangen genommen. | |||
*'''658:''' Cellach stirbt, vermutlich in Gefangenschaft oder am Bru na Bóinne (Brugh Mic An Og). Nachfolger als Hochkönige werden Diarmait und Blathmac (658–665) | |||
'''Dalriada''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Domnall_Brecc König Domnall Brecc (629–642)] <br />Endgültige Niederlage und Tod in der Schlacht von Strathcarron gegen Eugein I. (Owen) von Strathclyde. | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ferchar_I. '''König Ferchar I. (642–650)'''] Nachfolger wird Ferchar I. Seine Herrschaft fällt in eine Zeit politischer Umbrüche und Machtverschiebungen zwischen den verschiedenen keltischen Königreichen Schottlands und Nordenglands. Die Forschung identifiziert ihn mit Ferchar mac Connaid, einem Vertreter des Geschlechts der Cenél Comgaill, der nach dem Tod von Domnall Brecc ca. 642 die Oberherrschaft über Dalriada übernimmt. | |||
*[[650#KELTEN | Fortsetzung 650]] | |||
*'''um 650:''' Ferchar I. stirbt um das Jahr 650. Die genaue Jahreszahl ist unsicher, manche Quellen nennen auch das Jahr 651 [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BAnchad_mac_Conaing '''König Dúnchad mac Conaing (650–654)'''] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Conall_II. König Conall II. (650–660)'''] | |||
'''Gwynedd''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Cadafael,_King_of_Gwynedd König Cadafael (634-ca 655)] <br /> | |||
*642/644: Schlacht von Maserfield (walisisch: Maes Cogwy) nahe Oswestry: Penda und seine walisischen Verbündeten besiegen und töten Oswald von Northumbria. Cadafael nimmt an diesem Bündnis teil. | |||
*[[650#KELTEN | Fortsetzung 650]] | |||
*'''ca. 650–651:''' Penda und seine Verbündeten belagern Oswiu von Northumbria in Bamburgh, können ihn aber nicht besiegen. | |||
*'''654/655:''' Penda wird in der Schlacht von Winwaed getötet. Laut späteren Quellen (z. B. Nennius) verlässt Cadafael das Bündnislager in der Nacht vor der entscheidenden Schlacht und lässt Penda im Stich. Daher erhält er den Beinamen „Schlachtverweigerer“ (Cadomedd). | |||
*'''655:''' Ende von Cadafaels Herrschaft. Gwynedd gerät nach dem Tod Pendas und dem Machtverlust in eine längere Phase des Niedergangs. [https://en.wikipedia.org/wiki/Cadwaladr '''König Cadwaladr (655-682)'''] Cadwaladr ap Cadwallon, Sohn des früheren Königs Cadwallon, übernimmt nach Cadafaels Abgang den Thron von Gwynedd | |||
'''Dumnonia''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Petroc_Baladrddellt König Petroc Baladrddellt (ca. 630-652)] <br /> | |||
*'''652:''' Im Jahr 652 (bzw. um 654) kommt es zur Schlacht von Bradford-on-Avon, bei der die Briten eine Niederlage gegen Cenwalh erleiden und große Gebiete in Dorset und Somerset verlieren. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht eindeutig überliefert; es wird angenommen, dass er entweder in dieser Schlacht gefallen oder kurz darauf gestorben ist. [[652#KELTEN | Fortsetzung 652]] | |||
==ANGELSACHSEN== | |||
'''Northumbria''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Oswald_(Northumbria) König Oswald (634–642)] <br />0805D: Oswald fällt in der Schlacht von Maserfield (heute vermutlich bei Oswestry) gegen Penda von Mercia. Nach seinem Tod wird er als Heiliger und Märtyrer verehrt; sein Gedenktag ist der 5. August. Northumbria spaltet sich erneut in die Teilreiche Bernicia und Deira. Oswine wird von den Deiranern als König von Deira eingesetzt, während Oswiu in Bernicia herrscht. | |||
*Fortsetzung unter Bernicia und Deira | |||
'''Bernicia''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Oswiu '''König Oswiu (Bernicia 642–651, Northumbria 651-670, Mercia 655–658)'''] <br />Nach dem Tod seines Bruders Oswald in der Schlacht von Maserfield wird Oswiu König von Bernicia. | |||
*[[651#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 651]] | |||
*'''651:''' Angriff von König Penda auf Bamburgh; laut Legende Gebet Aidans zur Rettung der Stadt. - August: Oswiu lässt Oswine, den König von Deira, ermorden, nachdem dieser sich ihm widersetzt hat. - August: Tod von Bischof Aidan in Bamburgh, nach 17 Jahren als Bischof von Lindisfarne; Beisetzung in Lindisfarne | |||
*Fortsetzung unter Northumbria: | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%86thelwald_(Deira) '''Unterkönig Æthelwald (Deira 651–655)'''] Oswiu setzt daraufhin Æthelwald, den Sohn seines Bruders Oswald, als Unterkönig von Deira ein, bleibt aber Oberkönig über Deira. | |||
*'''655:''' Æthelwald verbündet sich mit Penda von Mercia gegen Oswiu. In der Schlacht am Winwaed besiegt und tötet Oswiu Penda; Æthelwald zieht sich zurück. Nach Æthelwalds Verrat setzt Oswiu seinen Sohn Ealhfrith als Unterkönig von Deira ein. | |||
*'''ca. 664:''' Nach Konflikten mit seinem Sohn Ealhfrith, der offenbar eine größere Unabhängigkeit Deiras anstrebt, verschwindet Ealhfrith aus den Quellen. Oswiu bringt nun seinen Sohn Ecgfrith als Sub-König von Deira in Stellung. | |||
*'''664:''' Oswiu beruft die Synode von Whitby ein, die den römisch-katholischen Ritus für Northumbria und damit auch für Deira festlegt. | |||
*'''664:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Chad_von_York '''Bischof Chad von York (664–669)'''] | |||
*'''670:''' Oswiu stirbt am 15. Februar. [http://de.wikipedia.org/wiki/Ecgfrith_(Northumbria) '''König Ecgfrith (670–685)'''] Sein Sohn Ecgfrith wird sein Nachfolger als König von Northumbria und Oberkönig über Deira | |||
'''Deira''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Oswine '''König Oswine (642/643–651)'''] <br />Oswine regiert etwa sieben Jahre lang in Deira. Seine Herrschaft ist geprägt von innerem Frieden, Ordnung und Wohlstand. Während dieser Zeit besteht ein angespanntes Verhältnis zu Oswiu von Bernicia, der die Oberherrschaft über ganz Northumbria anstrebt. Oswine besteht jedoch auf der Unabhängigkeit Deiras | |||
*[[651#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 651]] | |||
*'''651:''' Die Spannungen zwischen Oswine und Oswiu eskalieren. Oswiu erklärt Oswine den Krieg. Als Oswine die militärische Überlegenheit Oswius erkennt, verzichtet er auf eine offene Schlacht, löst sein Heer auf und sucht Zuflucht bei seinem vermeintlichen Freund, dem Edelmann Hunwald (auch Humwald genannt). Hunwald verrät Oswine an Oswiu. Oswine wird auf Oswius Befehl von dessen Kommandanten Æthlewine bei Gilling (nahe Richmond, Yorkshire) am 20. August 651 ermordet. Nach Oswines Tod übernimmt Oswiu die Kontrolle über ganz Northumbria, setzt jedoch bald darauf seinen Neffen Æthelwald als Unterkönig von Deira ein. Oswine wird als Märtyrer verehrt. Königin Eanflæd, die Frau Oswius, stiftet zur Sühne für den Mord ein Kloster in Gilling, in dem für Oswine und Oswiu gebetet wird. - Fortsetzung unter Northumbria | |||
'''Mercia ''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Penda König Penda (626–655)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Maserfield '''Schlacht von Maserfield'''] <br />0805D: Penda führt eine große Streitmacht gegen Oswald, den König von Northumbria, an. In der Schlacht von Maserfield besiegt Penda Oswald, der dabei fällt. Der Tod Oswalds markiert einen bedeutenden Einschnitt in der Machtverteilung der angelsächsischen Königreiche. Nach dem Sieg festigt Penda seine Vormachtstellung in Mittelengland und erweitert den Einflussbereich von Mercia weiter. Penda bleibt nach der Schlacht weiterhin König von Mercia und baut seine Machtposition gegenüber den Nachbarkönigreichen, insbesondere Northumbria und Wessex, aus. In dieser Zeit bleibt Mercia ein heidnisches Königreich, während die meisten anderen angelsächsischen Reiche bereits das Christentum angenommen haben. | |||
*[[645#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 645]] | |||
*'''645–648:''' Penda vertreibt Cenwalh, den König von Wessex, für drei Jahre ins Exil. [[653#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 653]] | |||
*'''653:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Peada '''Unterkönig Peada (Middle Anglia, 653–655)'''] | |||
*'''653:''' Pendas Sohn Peada wird Unterkönig von Middle Anglia. | |||
*'''655:''' 1115D Schlacht am Winwaed: Penda fällt im Kampf gegen Oswiu von Northumbria. Nach seinem Tod gerät Mercia unter die Oberherrschaft Northumbrias und wird geteilt: Der Norden an Oswiu Der Süden an Pendas Sohn Peada. | |||
*'''655:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Peada '''Unterkönig Peada (Südmercia, 655-656)'''] | |||
'''East Anglia''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_(East_Anglia) König Anna (um 640–654)] <br /> | |||
*Der ehemalige König Sigebert, Felix' enger Unterstützer, fällt in einer Schlacht gegen den heidnischen König Penda von Mercia | |||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Burgund Bischof Felix von Burgund (East Anglia, 631-647/648)] <br /> | |||
*[[645#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 645]] | |||
*'''um 645:''' König Cenwalh von Wessex flieht vor Penda und lebt drei Jahre im Exil am Hof Annas, wird dort zum Christentum bekehrt [[647#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 647]] | |||
*'''8. März 647/648:''' Felix stirbt nach etwa 17 Jahren als Bischof von East Anglia. Er wird in Dunwich beigesetzt. Seine Reliquien werden später unter König Knut in die Abtei Ramsey überführt | |||
*'''ca. 650:''' Penda erobert East Anglia, Anna muss fliehen, kann aber später zurückkehren. | |||
*'''um 651:''' Annas Tochter Æthelthryth heiratet Tondberht, wodurch das Land um Ely an East Anglia fällt. | |||
*'''ca. 651:''' Penda greift das Kloster Cnobheresburg an; Anna flieht erneut ins Exil, vermutlich zu den Magonsæte. | |||
*'''ca. 653:''' Anna kehrt nach East Anglia zurück. | |||
*'''654:''' Anna und sein Sohn Jurmin fallen in der Schlacht von Bulcamp gegen Penda von Mercia. Anna wird in Blythburgh (Suffolk) bestattet. [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%86thelhere '''König Æthelhere (654–655)'''] Nachfolger wird sein Bruder Æthelhere, der jedoch von Mercia abhängig ist | |||
'''Königreich Wessex''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Cynegils König Cynegils (611-642)] <br />Tod von Cynegils.; er wird vermutlich in Dorchester beigesetzt; später wird sein Grab nach Winchester verlegt | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Cenwalh '''König Cenwalh (1. Amtszeit 642-645)'''] <br />Sein Sohn Cenwalh wird sein Nachfolger als König von Wessex. | |||
*[[645#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 645]] | |||
*'''645:''' Cenwalh verstößt seine Frau, die Schwester des mächtigen Mercia-Königs Penda. Penda fällt in Wessex ein; Cenwalh muss ins Exil an den Hof von König Anna von East Anglia fliehen. Während des Exils wird Cenwalh zum Christentum bekehrt und von Bischof Felix getauft. - 645–648: Die Herrschaft über Wessex ist unklar; möglicherweise regiert Cenberht als Unterkönig. [https://de.wikipedia.org/wiki/Cenberht '''König Cenberht? (645-648)'''] | |||
*'''648:''' Cenwalh kehrt nach Wessex zurück und wird wieder König. Er überträgt seinem Neffen Cuthred große Ländereien bei Ashdown in Berkshire, vermutlich als Puffer gegen Mercia. | |||
*''' um 650:''' Nach dem Tod von Bischof Birinus setzt Cenwalh Agilbert als Bischof von Dorchester-on-Thames ein. | |||
*'''652:''' Cenwalh erringt einen Sieg in einer Schlacht bei Bradford-on-Avon, vermutlich gegen Mercia. | |||
*'''658:''' Sieg Cenwalhs über die Briten (Walas) bei Peonnan (vermutlich Penselwood, Somerset); die Briten werden bis zum Fluss Parrett zurückgedrängt. | |||
*'''um 660:''' Gründung eines neuen Bistums in Winchester; Wina wird erster Bischof. | |||
*'''661:''' König Wulfhere von Mercia fällt in Wessex ein. Cenwalh kämpft bei Posentesbyrg, muss sich aber bis Ashdown zurückziehen. Teile von Hampshire und die Isle of Wight gehen an Mercia verloren. | |||
*'''um 665–668:''' Streit mit Bischof Wina, der zu König Wulfhere von Mercia flieht. Der Einfluss Merciens auf Wessex wächst. | |||
*'''672/673:''' Tod Cenwalhs. Seine Witwe Seaxburh regiert etwa ein Jahr als Königin | |||
'''Königreich Essex''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Sigeberht_I._von_Essex König Sigeberht I. von Essex (um 617–um 650)] | |||
*'''650:''' Sigeberht I. stirbt (möglischerweise auch erst im Jahr 653). | |||
'''Königreich Kent''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Earconberht_I. König Earconberht I. (640–664)] <br /> | |||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Honorius_von_Canterbury Erzbischof Honorius von Canterbury (627–653)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Chad_von_York Bischof Paulinus von York (Rochester, 633–644)] <br /> | |||
*'''644:''' 1010D: Paulinus stirbt in Rochester. Sein Todestag ist sein Gedenktag | |||
*'''644:''' Honorius weiht Ithamar, einem Einheimischen aus Kent, zum Bischof von Rochester als Nachfolger von Paulinus. [[652#ANGELSACHSEN | Fortsetzung 652]] | |||
*'''ca. 652:''' Honorius weiht Thomas, einem Diakon aus Mercia, zum Bischof in East Anglia als Nachfolger von Felix; später Weihe von Beretgils (Boniface) als Nachfolger von Thomas | |||
*'''653:''' 0930D: Tod von Honorius in Canterbury. Bestattung in der Kirche St. Peter und Paul in Canterbury. | |||
*'''655:''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Deusdedit_von_Canterbury '''Erzbischof Deusdedit von Canterbury (655–664)'''] Deusdedit wird erst 18 Monate nach Honorius’ Tod in sein Amt eingeführt. | |||
*'''664:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Ecgberht_I._(Kent) '''König Ecgberht I. (664–673)'''] | |||
==WESTGOTEN== | |||
'''Westgoten''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Tulga König Tulga (639–642)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Chindaswinth '''König Chindaswinth (642–653)'''] <br />0417D: Chindaswinth wird in Pampilica (heute Pampliega, Provinz Burgos) durch eine Adelspartei, die mit der Politik seines Vorgängers Tulga unzufrieden ist, zum König der Westgoten erhoben. Tulga wird abgesetzt und in ein Kloster verbannt. <br />0430D: Formelle Einführung Chindaswinths ins Königsamt, vermutlich in Toledo. <br />642-653: Chindaswinth beginnt seine Herrschaft im hohen Alter (etwa 80 Jahre) und setzt auf eine harte, systematische Unterdrückung des Adels, dem er mangelnde Loyalität unterstellt. Zahlreiche Adlige werden hingerichtet (laut Pseudo-Fredegar 200 Hochadlige und 500 Adlige mittleren Ranges), ihre Familien enteignet und Besitzungen an treue Gefolgsleute verteilt. Ziel ist die Ersetzung des traditionellen Adels durch einen neuen Hofadel, der dem König besonders verpflichtet ist. Viele Adlige fliehen ins Ausland oder treten in den geistlichen Stand ein. Die Wirtschaft leidet unter den Konfiskationen. Chindaswinth verschärft die Gesetzgebung: Bereits die Äußerung königsfeindlicher Absichten wird mit dem Tod und Güterkonfiskation bestraft; Begnadigungen führen zwingend zur Blendung. Vornehme und Kleriker müssen schwören, die Gesetze auch nach Chindaswinths Tod einzuhalten und Staatsfeinde nicht zu amnestieren. Schenkungen an Kirche oder Familie, um Besitz vor Konfiskation zu retten, werden für ungültig erklärt. Auch gegen Denunzianten, die falsche Anschuldigungen erheben, geht Chindaswinth hart vor. | |||
*'''20. Januar 649:''' Chindaswinth erhebt seinen Sohn Rekkeswinth zum Mitregenten, um eine dynastische Nachfolge gegen das Wahlrecht durchzusetzen. In den letzten Jahren seiner Herrschaft überträgt er Rekkeswinth zunehmend die Regierungsgeschäfte. | |||
*'''30. September 653:''' Chindaswinth stirbt. Nach seinem Tod müssen auf dem 8. Konzil von Toledo Teile seiner repressiven Maßnahmen zurückgenommen werden; die Konflikte mit dem Adel bleiben sichtbar. [https://de.wikipedia.org/wiki/Rekkeswinth '''König Rekkeswinth (653–672)'''] Rekkeswinth folgt ihm als König nach, die Thronfolge ist gesichert | |||
==FRÄNKISCHES REICH== | |||
'''Neustrien-Burgund''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_II. König Chlodwig II. (639–657)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Nantechild Regentin Nantechild (639-642)] <br />Tod von Königin Nantechild. | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Erchinoald Hausmeier Erchinoald (Neustrien, 641-658)] <br /> | |||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Flaochad Hausmeier Flaochad (641-642)] <br />In Burgund stirbt Flaochad kurz nach einem Adelskonflikt; Erchinoald wird nun auch Hausmeier von Burgund. | |||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Ouen Bischof Ouen (Rouen, 640–684)] <br /> | |||
*Boso wird Bischof von Konstanz. | |||
*[[648#FRÄNKISCHES_REICH | Fortsetzung 648]] | |||
*'''ca. 648/650:''' Chlodwig II. erreicht das Mündigkeitsalter. Heirat mit Bathilde, einer angelsächsischen Adligen, die später als Regentin hervorragt [[650#FRÄNKISCHES_REICH | Fortsetzung 650]] | |||
*'''ca. 650–657:''' Chlodwig II. ist formal König, die eigentliche Macht liegt jedoch bei den Hausmeiern und der Königin, weshalb Chlodwig als einer der ersten sogenannten „Faulenzerkönige“ (roi fainéant) gilt. | |||
*'''um den 11. Oktober 657: '''Tod Chlodwigs II. im Alter von etwa 23 Jahren. [http://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_III. '''König Chlothar III. (657–673)'''] Nachfolger wird sein Sohn Chlothar III., die Regentschaft übernimmt Königin Bathilde | |||
*'''24. August 684:''' Tod in Clichy bei Paris. Nach seinem Tod wird sein Leichnam nach Rouen überführt und in der Kirche St-Pierre beigesetzt. Sein Grab wird später zum Wallfahrtsort, und die Abtei Saint-Ouen wird seinen Namen tragen. Nachfolger als Bischof von Rouen wird Ansbertus (Ansbert) | |||
'''Austrasien''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_III. König Sigibert III. (639–656)] <br /> | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Otto_(mayor_of_the_palace) Hausmeier Otto (640–643)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Radulf_(Th%C3%BCringen) Herzog Radulf (Thüringen, 634–642)] <br />Radulf rebelliert offen gegen Sigibert III. und besiegt dessen Heer. Er nimmt den Königstitel (rex) von Thüringen an und regiert faktisch unabhängig. Radulfs weitere Herrschaftsdauer ist unbekannt; er stirbt nach 642. Seine Söhne Theotbald und Heden I. folgen ihm nach | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Theodo_I. Herzog Theodo I. (Baiern, 640–680)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Kunibert_von_K%C3%B6ln Bischof Kunibert von Köln (623-663/664)] <br /> | |||
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Moduald Bischof Moduald (Trier, 622–647)] | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Goericus Bischof Goericus (Metz, 629–642/47)] <br />Goericus stirbt um 642 (andere Angaben: 644 oder 647) in Metz. Seine erste Grabstätte ist die Kirche des Klosters St-Symphorien in Metz; um 980 werden seine Gebeine in die Mauritiuskirche nach Épinal überführt | |||
*[[643#FRÄNKISCHES_REICH | Fortsetzung 643]] | |||
*'''ab 643:''' Gründung und Dotierung der Klöster Stablo (heute Stavelot) und Malmedy durch Sigibert, maßgeblich unterstützt durch Remaclus | |||
*'''643:''' Otto wird auf Veranlassung des Alemannenherzogs Leuthari ermordet. Diese Tat ebnet Grimoald dem Älteren, dem Sohn Pippins des Älteren, den Weg zur Übernahme des Hausmeieramtes in Austrasien [http://de.wikipedia.org/wiki/Grimoald_der_%C3%84ltere '''Hausmeier Grimoald der Ältere (643–662)'''] [[646#FRÄNKISCHES_REICH | Fortsetzung 646]] | |||
*'''ca. 646:''' Heirat Sigiberts mit Chimnechild; Kinder: Dagobert II. und Bilichild. | |||
*'''um 650:''' Sigibert adoptiert Childebert, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., als Erben. | |||
*'''Um 650–680:''' Bischof Emmeram wirkt am Hof Theodos in Regensburg, fördert das Christentum und wird später Opfer eines Familiendramas: Theodos Sohn Lantpert tötet Emmeram aus Rache für seine Schwester Uta | |||
*'''656:''' 0201D: Tod Sigiberts III. Metz; Begräbnis in der Martinsabtei Metz | |||
*'''Um 663/664:''' Tod Kuniberts am 12. November in Köln. Er wird in der von ihm erbauten oder erweiterten Clemenskirche bestattet, die später nach ihm St. Kunibert genannt wird | |||
==LANGOBARDENREICH== | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Rothari König Rothari (636–652)] <br /> | |||
Herzogtum Friaul | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Grasulf_II_of_Friuli Herzog Grasulf II. (616–645)] <br /> | |||
Herzogtum Spoleto | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Theudelapius Herzog Theudelapius (601–653)] | |||
Herzogtum Benevent | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ajo_I. Herzog Ajo I. (641–642)] <br />Slawische Plünderer landen in der Nähe von Siponto an der Adriaküste. Ajo I. zieht mit seinen Truppen aus, um die Eindringlinge zu vertreiben. Im Kampf gerät er mit seinem Pferd in eine von den Slawen ausgehobene Fallgrube, wird überwältigt und getötet. | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Raduald '''Herzog Raduald (642–647)'''] <br />Raduald vertreibt daraufhin die Slawen und wird mit Zustimmung des Langobardenkönigs Rothari Herzog von Benevent. Während seiner Herrschaft gelingt es Raduald, die Slawen durch seine Sprachkenntnisse und Verhandlungen zum Abzug zu bewegen; er regiert Benevent fünf Jahre lang und festigt die langobardische Herrschaft in Süditalien. | |||
[[643#LANGOBARDENREICH | Fortsetzung 643]] | |||
*'''643:''' Rothari nutzt die Schwächung des Byzantinischen Reiches durch die arabischen Invasionen und führt einen Feldzug gegen das Exarchat Ravenna. Die Stadt Opitergium (Oderzo) wird zerstört, und bei einer Schlacht am Fluss Scultenna (Panaro) sterben 8.000 byzantinische Kämpfer. In Süditalien nimmt Rothari Albinganum (Albenga), Varicotti (Varigotti) und Saona (Savona) ein, plündert die Städte und verschleppt Einwohner. Am 22. November 643 veröffentlicht Rothari das Edictum Rothari: die erste schriftliche Kodifikation des langobardischen Rechts in lateinischer Sprache (388 Kapitel). | |||
*'''647:''' Raduald stirbt in Benevent. Sein Bruder Grimoald folgt ihm als Herzog von Benevent nach und wird später auch König der Langobarden [http://de.wikipedia.org/wiki/Grimoald_(Langobarde) '''Herzog Grimoald (647–662)'''], von 662–671 regiert Grimoald als König des Langobardenreichs | |||
*'''um 651/652:''' Die Byzantiner bitten kurz vor Rotharis Tod um einen Waffenstillstand. | |||
*'''652:''' Rothari stirbt nach 16 Jahren und 4 Monaten Regierungszeit und wird vermutlich in Monza oder Pavia beigesetzt. Sein Sohn Rodoald folgt ihm als König nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Rodoald '''König Rodoald (652–653)'''] | |||
==WESTSLAWEN== | |||
'''Reich des Samo''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Samo König Samo(623–658)] <br /> | |||
==AWAREN== | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Gostun Khagan Gostun (630-632)] | |||
==GROßBULGARISCHES REICH== | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Kubrat Khagan Kubrat (632-650/665)] <br /> | |||
*'''Um 665:''' Tod Kubrats, vermutlich in Mala Pereshchepina (heute Ukraine). | |||
*'''Nach 665:''' Das Reich zerfällt unter dem Druck der Chasaren. Kubrats Söhne teilen sich mit ihren Gefolgsleuten auf und ziehen in verschiedene Richtungen (Batbayan, Kotrag, Asparuch, Kuber, Alcek) [[667#GROßBULGARISCHES_REICH | Fortsetzung 667]] | |||
*'''667:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Batbayan '''Knjas Batbayan (667-690)'''] | |||
==BYZANTINISCHES REICH== | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Konstans_II. Kaiser Konstans II. (641–668)] <br />Heirat mit Fausta, mit der er drei Söhne hat. Abschluss eines Friedens mit dem Kalifen, nachdem die Araber in das Oströmische Reich eingedrungen sind. Eroberung Ägyptens durch die Araber, Beginn erheblicher Gebietsverluste im Osten | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Isaacius_(Exarch) Exarch Isaacius (Ravenna, 625-643/644)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_IV._(Papst) Papst Johannes IV. (640–642)] <br />1012D: Johannes IV. stirbt in Rom und wird vermutlich in Alt-St. Peter in Rom bestattet; das genaue Grab geht später verloren. | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_I._(Papst) '''Papst Theodor I. (642–649)'''] <br />1124D: Theodor I. wird Papst. 642-649: Theodor I. tritt entschieden gegen den Monotheletismus auf, eine christologische Lehre, die er als häretisch betrachtet. Entsendung des Bischofs Stephan von Dor nach Palästina zur Schlichtung kirchlicher Konflikte. Theodor I. wird für seine Barmherzigkeit, Freigebigkeit und Milde gerühmt, ebenso für seine Unnachgiebigkeit im theologischen Streit mit Konstantinopel | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Paulos_II._(Patriarch) Patriarch Paulos II. (Konstantinopel, 641–653)] <br /> | |||
Iberia | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Adarnase_I_of_Iberia Klientelfürst Adarnase I. (627–637/642)] <br /> | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_II_of_Iberia Klientelfürst Stephan II. (637/642–ca. 650)] <br /> | |||
[[643#BYZANTINISCHES_REICH | Fortsetzung 643]] | |||
*'''um 643:''' Der Langobardenkönig Rothari erobert nahezu ganz Ligurien und weite Teile von Emilia. In einer Schlacht am Panaro werden die byzantinischen Truppen vernichtend geschlagen, tausende Soldaten kommen ums Leben. Isaacius stirbt vermutlich im Kampf gegen die Langobarden, eventuell aber auch an einem Schlaganfall (verschiedene Quellenangaben) | |||
*'''643:''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Theodorus_Calliopas '''Exarch Theodorus Calliopas (Ravenna, 1. Amtszeit 643–ca. 645)'''] | |||
*'''645:''' Gregor von Karthago: Gregor wird byzantinischer Patrikios und Exarch von Karthago (heutiges Tunesien). Der genaue Beginn seiner Amtszeit ist nicht überliefert, aber er ist spätestens 645 im Amt - Teilnahme an einer theologischen Disputation zwischen dem ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel, Pyrrhos, und dem Theologen Maximos Homologetes, die in seinem Amtsbereich stattfand | |||
*'''645:''' In Karthago führt der ehemalige Patriarch Pyrrhos eine Glaubensdiskussion (Disputatio cum Pyrrho) mit Maximos dem Bekenner, woraufhin er dem Monotheletismus abschwört. | |||
*'''646:''' Konstans II.: Verlust Karthagos und Nordafrikas an die Araber | |||
*'''646/647:''' Paulos II. akzeptiert die Kompromisslehre des Monotheletismus, die bereits von seinen Vorgängern Sergios I. und Pyrrhos I. vertreten wurde | |||
*'''646:''' Gregor von Karthago rebelliert gegen den byzantinischen Kaiser Konstans II. Hintergrund der Rebellion sind unter anderem die monotheletischen Streitigkeiten im Byzantinischen Reich. Gregor sagt sich vom Reich los, verlegt die Hauptstadt seines Machtbereichs nach Sufetula (heute Sbeitla in Tunesien) und sammelt Truppen, darunter auch Berberverbände | |||
*'''647:''' Arabische Truppen unter ʿAbdallāh ibn Saʿd greifen das Exarchat an. Gregor von Karthago stellt sich mit seinen Truppen in der Schlacht von Sufetula den Angreifern, unterliegt jedoch und fällt im Kampf (nach arabischen Quellen) oder flieht nach Byzanz (syrische Quellen). Nach seinem Tod wird seine Tochter einem arabischen Anführer als Beute überlassen und stirbt kurz darauf. Das Amt des Exarchen von Karthago übernimmt Gennadios. Die arabischen Angriffe auf das Exarchat setzen sich fort und führen letztlich zum Untergang der byzantinischen Herrschaft im Maghreb. | |||
*'''647:''' Der ehemalige Patriarch Pyrrhos reist nach Rom und wird von Papst Theodor I. ehrenvoll empfangen, da er dem Monotheletismus abgeschworen hat. Nach seiner Rückkehr nach Konstantinopel bekennt er sich erneut zum Monotheletismus, wird daraufhin von Papst Theodor I. exkommuniziert und auf dem Laterankonzil 649 erneut verurteilt | |||
*'''648:''' Paulos unterstützt das kaiserliche Edikt, den sogenannten „Typos“ von Constans II., der jede weitere Diskussion um die Christologie verbietet. Dieses Dekret sollte den Streit um die Natur Christi im Byzantinischen Reich beenden. | |||
*'''649:''' Vorbereitung der Lateransynode von 649, die den Monotheletismus verurteilen sollte; Theodor stirbt jedoch vor deren Beginn. Auf der Lateransynode in Rom wird Paulos II. zusammen mit Sergios I. und Pyrrhos I. von Papst Martin I. exkommuniziert und mit dem Anathema belegt, da sie die monothelitische Lehre unterstützen. Die Erhebung Martins zum Papst ohne kaiserliche Zustimmung führt zur Verhaftung und Verbannung des Papstes durch den Kaiser. | |||
*'''650er Jahre:''' Konstans II.: Ständige Abwehrkämpfe gegen die muslimischen Araber, die bis nach Kleinasien vordringen. Die Grenze stabilisiert sich schließlich am Taurusgebirge | |||
*'''653:''' Paulos II. stirbt im Dezember in Konstantinopel | |||
*'''653:''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Theodorus_Calliopas '''Exarch Theodorus Calliopas (Ravenna, 2. Amtszeit 653–vor 666)'''] | |||
*'''654:''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrrhos_(Patriarch) '''Patriarch Pyrrhos (Konstantinopel, 2. Amtszeit 654)'''] Nach dem Tod von Paulos II. wird Pyrrhos für einige Monate erneut Patriarch, stirbt aber noch im selben Jahr. | |||
*'''Um 660:''' Konstans II.: Umwandlung der römischen Provinzialverwaltung in das sogenannte Themen-System (Themenverfassung), was als bedeutende Verwaltungsreform gilt, auch wenn die genaue Datierung umstritten ist. | |||
*'''661:''' Konstans II.: Krönung seines Sohnes Konstantin IV. zum Mitkaiser. | |||
*'''662:''' Konstans II.: Übersiedlung nach Italien, Verlegung der Residenz nach Syrakus auf Sizilien. Von dort versucht Konstans II., die byzantinische Herrschaft im Westen zu stärken, was jedoch nur begrenzten Erfolg hat. | |||
*'''663:''' Konstans II.: Italienexpedition, unter anderem gegen die Langobarden, bleibt erfolglos. | |||
*'''664–668:''' Konstans II.: Regierung von Syrakus aus, zunehmende Isolation und Unzufriedenheit im Reich. Auseinandersetzungen mit Papst Martin I. und Maximus Confessor wegen des Monotheletismus-Streits. 684 (nach Konstans’ Tod) wird die Diskussion über Monotheletismus und Monergismus verboten. | |||
*15. September 668:''' Konstans II. wird in Syrakus von einem Kammerdiener ermordet (traditionelles Datum, es gibt auch abweichende Datierungen). [https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_IV._(Byzanz) '''Kaiser Konstantin IV. (668–685)'''] Sein Sohn Konstantin IV. setzt sich gegen Usurpatoren durch und kehrt nach Konstantinopel zurück | |||
*'''680/681:''' Der im Jahr 654 verstorbene Patriarch Pyrrhos wird posthum auf dem Dritten Konzil von Konstantinopel als Häretiker verurteilt | |||
*'''843:''' [https://de.wikipedia.org/wiki/Sergios_I._(Jerusalem) '''Patriarch Sergios I. (Jerusalem, 843–850)'''] | |||
==DABUYIDEN== | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Gil_Gavbara '''Spahbod Gil Gavbara (642-660)'''] <br />Tod von Piruz, dem Herrscher von Gilan. Gil Gavbara, sein Sohn, folgt ihm als Herrscher von Gilan nach. Gründung der Dabuyiden-Dynastie durch Gil Gavbara. Er wird zum ersten Spahbod (Ispahbadh) von Tabaristan und Gilan. In den 640er Jahren erobert Gil Gavbara Daylam und Gilan und plant, sein Herrschaftsgebiet auf Tabaristan auszuweiten. <br />um 642–651: Während der arabischen Invasion und dem Zusammenbruch des Sassanidenreiches gelingt es Gil Gavbara, die Unabhängigkeit seines Reiches zu bewahren. Gil Gavbara und Farrukhzad aus dem Haus der Ispahbudhan schließen einen Friedensvertrag mit den arabischen Eroberern. Im Gegenzug erhält Gil Gavbara die Kontrolle über Tabaristan. Yazdegerd III., der letzte Sassaniden-Schah, erkennt Gil Gavbara als Herrscher von Tabaristan an und verleiht ihm und seinem Sohn Dabuya die Titel Gil-Gilan ("Herrscher von Gilan") und Padashwargarshah ("Schah von Patashwargar", alter Name der Gebirgsregion Tabaristans). | |||
*'''um 651:''' Nach dem Tod von Yazdegerd III. (651) festigt Gil Gavbara seine Herrschaft in Tabaristan weiter und bleibt faktisch unabhängig, zahlt jedoch Tribut an die Araber, um seine Autonomie zu sichern. | |||
*'''660:''' Tod von Gil Gavbara in Tabaristan. [http://en.wikipedia.org/wiki/Dabuya '''Spahbod Dabuya (660-712)'''] Sein Sohn Dabuya folgt ihm als Spahbod von Tabaristan nach und setzt die Dabuyiden-Dynastie fort | |||
==SASSANIDENREICH== | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Yazdegerd_III. Großkönig Yazdegerd III. (632–651)] <br /> | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Nehawand '''Schlacht bei Nehawend'''] <br />Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht bei Nehawend gegen die muslimischen Araber bricht das Reich der Sassaniden im Iran zusammen. Yazdegerd III. muss sich in den äußersten Osten seines Reiches zurückziehen, wo er sich noch 9 Jahre hält, dort versucht er vergeblich, den Widerstand zu organisieren. | |||
*[[651#SASSANIDENREICH | Fortsetzung 651]] | |||
*'''651:''' Ermordung Yazdegerds III. bei Merw durch einen Müller bzw. auf Veranlassung eines lokalen Statthalters; endgültiger Untergang des Sassanidenreiches. Nachwirkung: Beginn der nach Yazdegerd benannten Zeitrechnung („Yazdegerd-Kalender“) bei den Parsen und in der mittelalterlichen Navigation [[651#SASSANIDENREICH | Fortsetzung 651]] | |||
==ARABER== | |||
(21/22 - Jahreswechsel 29./30. November) | |||
'''Raschidūn-Kalifat''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFUmar_ibn_al-Chatt%C4%81b Kalif ʿUmar ibn al-Chattāb (634–644)] <br /> | |||
*Sieg bei Nehawend, Zusammenbruch des Sassanidenreichs. | |||
*Byzantinische Truppen in Ägypten kapitulieren vor den anstürmenden Arabern und räumen Alexandria. Die muslimischen Eroberer sichern den ägyptischen Christen Glaubensfreiheit zu. Die Arabische Eroberung Ägyptens ist damit abgeschlossen. | |||
*Anschließend wenden sich die Araber unter ihrem Anführer ʿAbdallāh ibn Saʿd nach Süden, um das christliche nubische Königreich Makuria zu erobern. | |||
*In Kasaragod entsteht die erste Moschee auf indischem Boden. | |||
*[[644#ARABER | Fortsetzung 644]] | |||
*'''644:''' 1103D: ʿUmar stirbt nach einem Attentat durch den persischen Sklaven Abū Luʾluʾa in Medina [http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFUthm%C4%81n_ibn_%CA%BFAff%C4%81n '''Kalif ʿUthmān ibn ʿAffān (644–656)'''] | |||
*'''645:''' Angesichts der arabischen Expansion nach Georgien muss Stephan II. die Oberhoheit des Kalifen anerkennen | |||
*'''649:''' Endgültige Zerstörung der persischen Residenz Istachr | |||
*'''um 650:''' Stephan II. stirbt und wird von seinem Sohn Adarnase II. als Fürst von Iberien abgelöst | |||
==TURKVÖLKER== | |||
'''Westliches Reich der Gök-Türken''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Yukuk_Shad Khagan Yukuk Shad (638-642)] <br />Nach vier Jahren an der Macht flieht Yukuk Shad nach Westen und wird durch Irbis Seguy ersetzt. Die Gründe für seine Flucht liegen vermutlich in den anhaltenden Stammeskonflikten und Machtverlusten | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Irbis_Seguy '''Khagan Irbis Seguy (642–650)'''] <br />Irbis Seguy (auch: Irbis Shekui Khagan) wird mit Unterstützung der Tang-Dynastie und der westlichen Nushibi-Stämme zum Khagan des Westlichen Türk-Kaganats erhoben, nachdem er Yukuk Shad gestürzt hat. Yukuk Shad bleibt jedoch in Teilen des Territoriums weiterhin aktiv. Beginn der Herrschaft von Irbis Seguy als neunter Khagan des Westlichen Türk-Kaganats. <br />Um 642–646: Die Rivalität zwischen den Nushibi (westliche Stämme) und den Dulu (östliche Stämme) nimmt ab, was zu einer ruhigeren Phase innerhalb des Kaganats führt | |||
*[[646#TURKVÖLKER | Fortsetzung 646]] | |||
*'''646:''' Irbis Seguy ersucht beim chinesischen Kaiser Taizong um eine chinesische Prinzessin zur Heirat. Im Gegenzug fordert Taizong die Rückgabe mehrerer Städte in der Tarim-Becken-Region. Nach Ablehnung dieser Forderung greift China das Tarim-Becken an. Mehrere Dulu-Anführer fliehen nach China, das Kaganat verliert dadurch auch Dsungarei an das Tang-Reich. Ashina Helu rebelliert gegen Irbis Seguy, wird jedoch zunächst besiegt. | |||
*'''648–649:''' Weitere Gebietsverluste an China, insbesondere im Tarim-Becken und Dsungarei, schwächen das Kaganat erheblich. | |||
*'''649:''' Irbis Seguy flieht nach Westen, nachdem Ashina Helu – unterstützt von Dulu-Stämmen und nun auch der Tang-Dynastie – die Macht übernimmt. [https://en.wikipedia.org/wiki/Ashina_Helu '''Khagan Ashina Helu (649–658)'''] Ashina Helu wird als neuer Khagan eingesetzt. | |||
*'''650:''' Tod von Irbis Seguy. Das Westliche Türk-Kaganat ist weiter durch innere Konflikte und äußeren Druck geschwächt, was letztlich zur vollständigen Eroberung durch die Tang-Dynastie in den folgenden Jahren führt | |||
*'''659:''' Ishbara Tolis wird auf Befehl von Yukuk Shad von einem eigenen Mann getötet | |||
'''Östliches Reich der Gök-Türken''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Qilibi_Khan Khagan Qilibi (639-647)] <br /> | |||
*'''647:''' 0516D: Qilibi stirbt in Chang’an (Hauptstadt der Tang-Dynastie), im Alter von 63 oder 64 Jahren und wird in Zhaoling bestattet. | |||
*'''647:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Chebi_Khan '''Khagan Chebi (647–650)'''] [[650#TURKVÖLKER | Fortsetzung 650]] | |||
*'''650:''' Eroberung durch Tang-Dynastie | |||
==INDIEN== | |||
'''Harsha''' | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Harsha König Harsha (606-647)] <br /> | |||
*letzter Eintrag im Jahr 630 | |||
'''Chalukya''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Pulakeshin_II König Pulakeshin II. (ca. 610-ca. 642)] <br />In einer finalen Schlacht erobern die Pallavas unter Narasimhavarman I. die Hauptstadt Vatapi (Badami); Pulakeshin II. fällt vermutlich in dieser Schlacht. Nach dem Tod Pulakeshins II. herrscht Unsicherheit über die Nachfolge und die Kontrolle über das Chalukya-Reich. Es ist nicht eindeutig belegt, ob das Reich unter den Söhnen aufgeteilt worden ist oder ob einzelne Nachfolger von anderen Hauptstädten aus regieren, während die Pallavas Vatapi besetzt halten. | |||
*'''643:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Adityavarman_(Chalukya_dynasty) '''König Adityavarman (643-645)'''] Adityavarman besteigt den Thron und regiert vermutlich von einer alternativen Residenz aus, da Vatapi von den Pallavas besetzt ist. Seine Herrschaft ist durch mehrere Inschriften belegt, darunter die Kurnool-(Karnul)-Inschrift und die Nelakunda-Inschrift seines Sohnes Abhinavaditya. Adityavarman trägt die Titel Shri-prithvi-vallabha, Maharajadhiraja und Parameshvara („Oberster Herrscher“). Die Kurnool-Inschrift rühmt seine „höchste Herrschaft über den ganzen Erdkreis, den er mit der Kraft seines Armes und seiner Tapferkeit bezwungen hat“. Historiker gehen davon aus, dass Adityavarman seine kurze Regierungszeit vor allem damit verbringt, das ehemalige Chalukya-Territorium von den Pallavas und anderen Feinden zurückzuerobern. | |||
*'''645:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Abhinavaditya '''König Abhinavaditya (645-646)'''] König Nach Adityavarman folgte sein Sohn Abhinavaditya vermutlich als König nach | |||
'''Östliche Chalukya''' | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Jayasimha_I_(Eastern_Chalukya_dynasty) König Jayasimha I. (641–673)] <br /> | |||
*'''um 650:''' Ausbau der Verwaltung und Einführung eines effizienten Steuersystems 650–660: Erweiterung des Reichs durch Feldzüge gegen lokale Kleinkönige; Sicherung der Unabhängigkeit [[660#INDIEN | Fortsetzung 660]] | |||
*'''um 660:''' Förderung des Seehandels und Schutz der Küstenregionen 660–670: Bau von Tempeln und Förderung religiöser Toleranz (vor allem für den Vaishnavismus) | |||
*'''670–673:''' Stabile und wohlhabende Endphase der Herrschaft; Vorbereitung der Nachfolge | |||
*'''673:''' Tod von Jayasimha I.; Nachfolge durch seinen Bruder Indra Bhattaraka | |||
*'''673:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Indra_Bhattaraka '''König Bhattaraka (673)'''] | |||
*'''673:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Vishnuvardhana_II '''König Vishnuvardhana II. (673–682)'''] | |||
'''Pallava''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Narasimhavarman_I König Narasimhavarman I. (630–668)] <br />Narasimhavarman I. rächt die Niederlage seines Vaters gegen den Chalukya-König Pulakeshin II. und besiegt diesen in der Schlacht bei Vatapi. Pulakeshin II. wird getötet, und Vatapi (später Badami) wird erobert. Für diesen Sieg erhält Narasimhavarman I. den Titel „Vatapikonda“ („Bezwinger von Vatapi“). Die Pallavas werden nach diesem Triumph die dominierende Macht in Südindien. | |||
*[[668#INDIEN | Fortsetzung 668]] | |||
*'''668:''' Narasimhavarman I. stirbt in Kanchipuram. [https://en.wikipedia.org/wiki/Mahendravarman_II '''König Mahendravarman II. (668)'''] Nachfolger wird sein Sohn Mahendravarman II. [https://en.wikipedia.org/wiki/Parameswaravarman_I '''König Parameswaravarman I. (668-690)'''] [[668#INDIEN | Fortsetzung 668]] | |||
'''Pandya''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Maravarman_Avanisulamani König Avanisulamani (620–645)] <br /> | |||
*'''645:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Jayantavarman '''König Jayantavarman (645–670)'''] | |||
'''Kamarupa''' | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Bhaskaravarman König Bhaskaravarman (600–650)] | |||
'''Anuradhapura''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Dathopa_Tissa_I König Dathopatissa I. (2. Amtszeit 640-652)] | |||
*'''652:''' [http://en.wikipedia.org/wiki/Kassapa_II '''König Kassapa II. (650–659)'''] [[652#INDIEN | Fortsetzung 652]] | |||
==TIBET== | |||
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Songtsen_Gampo König Songtsen Gampo (618-649)] <br /> | |||
*'''645:''' Annexion des Königreichs Zhangzhung nach der Ermordung von König Ligmincha. [[649#TIBET | Fortsetzung 649]] | |||
*'''649:''' Tod Songtsen Gampos, Beisetzung im „Tal der Könige“ in Yarlung (möglicherweise auch bereits 648) | |||
*'''650:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Mangsong_Mangtsen '''König Mangsong Mangtsen (650–676)'''] | |||
==KHMER== | |||
'''Chenla''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Bhavavarman_II König Bhavavarman II. (639–657)] <br /> | |||
*'''657:''' Tod und Nachfolge: Nach seinem Tod folgt ihm sein Sohn Jayavarman I. auf den Thron. [https://en.wikipedia.org/wiki/Jayavarman_I '''König Jayavarman I. (657–690)'''] Nach Jayavarman I. kommt es zu einer politischen Krise und zur Teilung Chenlas in Ober- und Unterchenla. [[657#KHMER | Fortsetzung 657]] | |||
==CHINA== | |||
(55./56. Zyklus - Jahr des Wasser-Tigers; am Beginn des Jahres Metall-Büffel) | |||
'''Tang-Dynastie''' | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Tang_Taizong Kaiser Tang Taizong (626–649)] <br /> | |||
*'''645:''' Schwerer Feldzug gegen Korea (Goguryeo), der mit einer Niederlage für China endet. [[649#CHINA | Fortsetzung 649]] | |||
*'''649:''' Tod von Taizong während der Vorbereitung einer weiteren Invasion gegen Korea | |||
*'''649:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Tang_Gaozong '''Kaiser Tang Gaozong (649–683)'''] | |||
==KOREA== | |||
'''Goguryeo''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Yeongnyu_of_Goguryeo König Yeongnyu (618-642)] <br />Goguryeo befindet sich in einer schwierigen politischen und militärischen Lage. Yeongnyu herrscht über das Reich, doch seine Macht ist bedroht. Im Inneren wächst die Unzufriedenheit, und rivalisierende Adelsfamilien streben nach Einfluss. Besonders der mächtige General Yeon Gaesomun gewinnt immer mehr an Bedeutung. Er kritisiert die Schwäche des Königs und fordert entschlossenere Maßnahmen gegen die äußeren Feinde. Goguryeo steht unter ständigem Druck von den Nachbarstaaten Silla und Baekje im Süden sowie von der chinesischen Tang-Dynastie im Westen. Die Spannungen an den Grenzen nehmen zu. Im Jahr 642 spitzt sich die Lage zu: Yeon Gaesomun organisiert einen Staatsstreich, bei dem König Yeongnyu getötet wird. Yeon Gaesomun setzt einen neuen König, Bojang, auf den Thron, während er selbst die eigentliche Macht im Staat übernimmt. | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Bojang_of_Goguryeo '''König Bojang (642–668)'''] <br />Unter der Führung von Yeon Gaesomun bereitet sich Goguryeo auf die Verteidigung gegen äußere Bedrohungen vor. Die Armee wird gestärkt, Festungen werden ausgebaut, und das Reich versucht, seine Unabhängigkeit gegen die übermächtigen Nachbarn zu behaupten. Das Jahr 642 markiert somit einen Wendepunkt in der Geschichte Goguryeos: Die politische Ordnung verändert sich, und das Reich rüstet sich für die kommenden Konflikte. | |||
*[[642#KOREA | Fortsetzung 642]] | |||
*'''645:''' Kaiser Taizong der Tang-Dynastie startet einen großangelegten Angriff auf Goguryeo, wird aber durch die Verteidigung von Yang Manchun bei der Belagerung von Ansi erfolgreich zurückgeschlagen. | |||
*'''647 & 648:''' Weitere Invasionsversuche der Tang gegen Goguryeo scheitern. | |||
*'''654:''' Goguryeo greift die mit Tang verbündeten Khitan an. | |||
*'''655:''' Gemeinsamer Angriff von Goguryeo und Baekje auf Silla. | |||
*'''661:''' Tang-Armee belagert erfolglos die Hauptstadt Pyongyang. | |||
*'''662:''' Silla und Tang verstärken ihre Angriffe auf Goguryeo nach dem Fall von Baekje (660). | |||
*'''666:''' Tod von Yeon Gaesomun, dem eigentlichen Machthaber. Es entbrennt ein Nachfolgestreit zwischen seinen Söhnen, was zu inneren Unruhen und Schwächung des Reiches führt. Yeon Namsaeng, einer der Söhne, läuft zu Tang über; zahlreiche Grenzfestungen ergeben sich. | |||
*'''667:''' Tang-Truppen überschreiten den Liao-Fluss und nehmen wichtige Festungen ein. Sie erhalten Unterstützung von Überläufern aus Goguryeo. | |||
*'''668:''' Im Herbst fällt Pyongyang nach gemeinsamer Belagerung durch Tang- und Silla-Truppen. König Bojang wird gefangen genommen, Goguryeo hört auf zu existieren. Bojang wird von der Tang-Dynastie zum Minister ernannt, später als „König von Joseon“ in Liaodong eingesetzt, versucht aber weiterhin, Goguryeo mit Hilfe von Flüchtlingen und Malgal-Stämmen wiederherzustellen. | |||
*'''681–682:''' Bojang wird nach Sichuan verbannt und stirbt dort im Jahr 682 | |||
'''Baekje''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Uija_of_Baekje König Uija (641-660)] <br />Beginn einer großangelegten Offensive gegen das Nachbarreich Silla. Eroberung von etwa 40 Festungen im Grenzgebiet zu Silla. Einnahme der Daeya-Festung (später Hapcheon), wobei die Tochter und der Schwiegersohn von Kim Chunchu (später König Muyeol von Silla) getötet werden. | |||
*[[643#KOREA | Fortsetzung 643]] | |||
*'''643–645:''' Fortsetzung der Angriffe auf Silla, häufig in Allianz mit Goguryeo. Versuch, Sillas diplomatische Verbindung zur Tang-Dynastie zu blockieren. [[645#KOREA | Fortsetzung 645]] | |||
*'''645:''' Während die Silla-Tang-Koalition Goguryeo angreift, erobert Baekje sieben weitere Festungen von Silla. | |||
*'''655:''' Gemeinsame Angriffe von Baekje und Goguryeo auf Sillas Nordgrenze. | |||
*'''660:''' Die Silla-Tang-Allianz entscheidet sich, Baekje zuerst anzugreifen, da Goguryeo militärisch zu stark ist. - Juli 660: Die Baekje-Flotte wird von der Tang-Marine besiegt; das Heer Baekjes unter General Gyebaek unterliegt Silla in der Schlacht von Hwangsanbeol. Die Hauptstadt Sabi (später Buyeo) wird belagert und fällt schnell an die Angreifer. Uija und der Kronprinz fliehen nach Ungjin (später Gongju), kapitulieren aber kurz darauf. Uija, seine Söhne Buyeo Hyo und Buyeo Yung, 88 Beamte und 12'807 Untertanen werden nach China deportiert. Ein weiterer Sohn, Buyeo Pung, versucht später erfolglos, das Königreich wiederherzustellen | |||
*'''660:''' [https://en.wikipedia.org/wiki/Buyeo_Pung '''König Buyeo Pung (660–663)'''] | |||
'''Silla''' | |||
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Queen_Seondeok_of_Silla Königin Seondeok (632–647)] <br />Angriffe durch Baekje und Goguryeo: Baekje erobert 40 Festungen, darunter die wichtige Daeya-Festung. Silla gerät in eine schwere Krise. | |||
*[[643#KOREA | Fortsetzung 643]] | |||
*'''643:''' Baekje und Goguryeo blockieren wichtige Seewege. Seondeok bittet die Tang-Dynastie um Hilfe. Der Bau der neunstöckigen Pagode im Hwangnyongsa-Tempel wird begonnen, um Schutz und Zusammenhalt zu fördern. Der buddhistische Mönch Jajang kehrt aus China zurück und berät die Königin. [[644#KOREA | Fortsetzung 644]] | |||
*'''644:''' Niederlage eines vereinten Silla-Tang-Heeres gegen Goguryeo. | |||
*'''647:''' Bidams Rebellion: Am 8. Februar beginnt ein Aufstand unter Führung des Adligen Bidam, der behauptet, Frauen seien ungeeignet zum Regieren. Der Aufstand wird nach weniger als zehn Tagen von General Kim Yushin niedergeschlagen, Bidam und seine Anhänger werden hingerichtet. | |||
*'''647:''' 0217: Tod von Königin Seondeok. Ihre Nachfolgerin wird Königin Jindeok. [https://en.wikipedia.org/wiki/Jindeok_of_Silla '''Königin Jindeok (647–654)'''] | |||
==JAPAN== | |||
*[http://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dgyoku Tennō Kōgyoku (1. Amtszeit 642–645)] <br /> | |||
*'''645:''' Nach dem Mord an Soga no Iruka dankt Kōgyoku ab; ihr Bruder Kōtoku wird Tennō [https://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dtoku '''Tennō Kōtoku (645–654)'''] [[655#JAPAN | Fortsetzung 655]] | |||
*'''655:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dgyoku '''Tennō Kōgyoku (2. Amtszeit 655–661)'''] Nach dem Tod ihres Bruders Kōtoku übernimmt sie erneut den Thron, nun als Saimei-tennō | |||
*'''661:''' Tod während eines Feldzugs gegen die koreanischen Baekje; Nachfolger wird Tenji | |||
==QUELLEN== | ==QUELLEN== | ||
Zeile 39: | Zeile 478: | ||
25.02.2024 Grundstock erstellt | 25.02.2024 Grundstock erstellt | ||
24.05.2025 Grundstock ergänzt | |||
<center>[[639]] | [[640]] | [[641]] | '''642''' | [[643]] | [[644]] | [[645]]</center> | <center>[[639]] | [[640]] | [[641]] | '''642''' | [[643]] | [[644]] | [[645]]</center> |
Version vom 24. Mai 2025, 09:02 Uhr
MAYA
Palenque
- 647: Bau des „Vergessenen Tempels“ (Templo Olvidado) Fortsetzung 654
- 654: Wiederaufbau der militärischen Stärke Palenques nach einer Niederlage gegen Calakmul
- 659: Gefangennahme von Feinden aus Städten wie Pomoná und Santa Elena zwischen 659 und 66
- 684: Ajaw K’inich Kan Bahlam II. (684–702)
Calakmul
- 650: Angriff auf Dos Pilas; Bʼalaj Chan Kʼawiil wird Vasall von Calakmul Fortsetzung 652
- 652: Feier des Kalenderrundenendes (9.11.0.0.0) in Calakmul
- 657: Sieg über Tikal in einem "Sternenkrieg"; Tikal wird zur Vasallenmacht
- 662: Feier des Kalenderrundenendes (9.11.10.0.0), Stele 9 wird errichtet
- 672: Tikal unter Nuun Ujol Chaak greift Dos Pilas an, Konflikt eskaliert erneut
- 677: Calakmul besiegt Nuun Ujol Chaak, Rückkehr von Bʼalaj Chan Kʼawiil nach Dos Pilas
- 679: Entscheidende Niederlage Tikals durch Dos Pilas (mit Calakmul-Unterstützung)
- 679: Heirat einer Tochter Yuknoom Chʼeen II. mit einem Herrscher von La Corona
- 682: Feier des Kalenderrundenendes (9.12.10.0.0); Einsetzung einer neuen Regentin in Naranjo
- 685/686: Tod Yuknoom Chʼeen II.; Nachfolge durch Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ
Copan
- 652: Plötzlicher Anstieg der Monumentenproduktion. Zwei Stelen werden auf der Großen Plaza und vier weitere an bedeutenden Orten im Copán-Tal errichtet. Alle diese Monumente feiern das Ende eines Kʼatun (20-Jahres-Periode). Aufstellung einer Stele am Santa Rita Fundort, 12 km von Copán entfernt. Erwähnung auf Altar L in Quiriguá im Zusammenhang mit demselben Ereignis. Fortsetzung 695
- 695: 0618D Tod in Copán, im Alter von 90 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich bereits in der Chorcha-Phase von Tempel 26 und er wird zwei Tage nach seinem Tod beigesetzt. Sein hohes Alter wird auf Altar Q als Identifikationsmerkmal verwendet. Ajaw Uaxaclajuun Ubʼaah Kʼawiil (695-738)
PIKTEN
- 653: Tod Talorgs. Sein Tod wird sowohl in den Annalen von Ulster als auch in den Annalen von Tigernach verzeichnet König Talorgan (653–657) Nach Talorgs Tod folgt Talorgan I. (Talorcan), Sohn von Eanfrith aus Bernicia und vermutlich Talorgs Schwester. Der Name „Talorgan“ ist eine Verkleinerungsform und deutet auf eine enge familiäre Verbindung hin Fortsetzung 653
KELTEN
Uí Néill
- Hochkönig Domnall mac Áedo (628-642)
Tod Domnall mac Áedos. Er stirbt nach einer Herrschaft von 14 Jahren als Hochkönig - Hochkönig Cellach mac Máele Coba (642-658) und Hochkönig Conall Cóel (642-654)
Nach dem Tod seines Onkels Domnall mac Áedo wird Cellach gemeinsam mit seinem Bruder Conall Cóel als Hochkönig von Irland anerkannt. Die Annalen berichten, dass nach Domnalls Tod Unsicherheit über die Nachfolge geherrscht hat. Einige Quellen nennen vier Könige, die gemeinsam herrschten: Cellach, Conall Cóel sowie Diarmait und Blathmac, die Söhne von Áed Sláine - Fortsetzung 650
- 650: Schlacht von Dún Cremthainn – Cellach und Conall besiegen und töten ihren Cousin Óengus mac Domnaill, der eine Bedrohung im Norden darstellt.
- 654: Conall Cóel wird von Diarmait getötet. Möglicherweise wird Cellach in diesem Zusammenhang gefangen genommen.
- 658: Cellach stirbt, vermutlich in Gefangenschaft oder am Bru na Bóinne (Brugh Mic An Og). Nachfolger als Hochkönige werden Diarmait und Blathmac (658–665)
Dalriada
- König Domnall Brecc (629–642)
Endgültige Niederlage und Tod in der Schlacht von Strathcarron gegen Eugein I. (Owen) von Strathclyde. - König Ferchar I. (642–650) Nachfolger wird Ferchar I. Seine Herrschaft fällt in eine Zeit politischer Umbrüche und Machtverschiebungen zwischen den verschiedenen keltischen Königreichen Schottlands und Nordenglands. Die Forschung identifiziert ihn mit Ferchar mac Connaid, einem Vertreter des Geschlechts der Cenél Comgaill, der nach dem Tod von Domnall Brecc ca. 642 die Oberherrschaft über Dalriada übernimmt.
- Fortsetzung 650
- um 650: Ferchar I. stirbt um das Jahr 650. Die genaue Jahreszahl ist unsicher, manche Quellen nennen auch das Jahr 651 König Dúnchad mac Conaing (650–654) und König Conall II. (650–660)
Gwynedd
- König Cadafael (634-ca 655)
- 642/644: Schlacht von Maserfield (walisisch: Maes Cogwy) nahe Oswestry: Penda und seine walisischen Verbündeten besiegen und töten Oswald von Northumbria. Cadafael nimmt an diesem Bündnis teil.
- Fortsetzung 650
- ca. 650–651: Penda und seine Verbündeten belagern Oswiu von Northumbria in Bamburgh, können ihn aber nicht besiegen.
- 654/655: Penda wird in der Schlacht von Winwaed getötet. Laut späteren Quellen (z. B. Nennius) verlässt Cadafael das Bündnislager in der Nacht vor der entscheidenden Schlacht und lässt Penda im Stich. Daher erhält er den Beinamen „Schlachtverweigerer“ (Cadomedd).
- 655: Ende von Cadafaels Herrschaft. Gwynedd gerät nach dem Tod Pendas und dem Machtverlust in eine längere Phase des Niedergangs. König Cadwaladr (655-682) Cadwaladr ap Cadwallon, Sohn des früheren Königs Cadwallon, übernimmt nach Cadafaels Abgang den Thron von Gwynedd
Dumnonia
- 652: Im Jahr 652 (bzw. um 654) kommt es zur Schlacht von Bradford-on-Avon, bei der die Briten eine Niederlage gegen Cenwalh erleiden und große Gebiete in Dorset und Somerset verlieren. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht eindeutig überliefert; es wird angenommen, dass er entweder in dieser Schlacht gefallen oder kurz darauf gestorben ist. Fortsetzung 652
ANGELSACHSEN
Northumbria
- König Oswald (634–642)
0805D: Oswald fällt in der Schlacht von Maserfield (heute vermutlich bei Oswestry) gegen Penda von Mercia. Nach seinem Tod wird er als Heiliger und Märtyrer verehrt; sein Gedenktag ist der 5. August. Northumbria spaltet sich erneut in die Teilreiche Bernicia und Deira. Oswine wird von den Deiranern als König von Deira eingesetzt, während Oswiu in Bernicia herrscht. - Fortsetzung unter Bernicia und Deira
Bernicia
- König Oswiu (Bernicia 642–651, Northumbria 651-670, Mercia 655–658)
Nach dem Tod seines Bruders Oswald in der Schlacht von Maserfield wird Oswiu König von Bernicia. - Fortsetzung 651
- 651: Angriff von König Penda auf Bamburgh; laut Legende Gebet Aidans zur Rettung der Stadt. - August: Oswiu lässt Oswine, den König von Deira, ermorden, nachdem dieser sich ihm widersetzt hat. - August: Tod von Bischof Aidan in Bamburgh, nach 17 Jahren als Bischof von Lindisfarne; Beisetzung in Lindisfarne
- Fortsetzung unter Northumbria:
- Unterkönig Æthelwald (Deira 651–655) Oswiu setzt daraufhin Æthelwald, den Sohn seines Bruders Oswald, als Unterkönig von Deira ein, bleibt aber Oberkönig über Deira.
- 655: Æthelwald verbündet sich mit Penda von Mercia gegen Oswiu. In der Schlacht am Winwaed besiegt und tötet Oswiu Penda; Æthelwald zieht sich zurück. Nach Æthelwalds Verrat setzt Oswiu seinen Sohn Ealhfrith als Unterkönig von Deira ein.
- ca. 664: Nach Konflikten mit seinem Sohn Ealhfrith, der offenbar eine größere Unabhängigkeit Deiras anstrebt, verschwindet Ealhfrith aus den Quellen. Oswiu bringt nun seinen Sohn Ecgfrith als Sub-König von Deira in Stellung.
- 664: Oswiu beruft die Synode von Whitby ein, die den römisch-katholischen Ritus für Northumbria und damit auch für Deira festlegt.
- 664: Bischof Chad von York (664–669)
- 670: Oswiu stirbt am 15. Februar. König Ecgfrith (670–685) Sein Sohn Ecgfrith wird sein Nachfolger als König von Northumbria und Oberkönig über Deira
Deira
- König Oswine (642/643–651)
Oswine regiert etwa sieben Jahre lang in Deira. Seine Herrschaft ist geprägt von innerem Frieden, Ordnung und Wohlstand. Während dieser Zeit besteht ein angespanntes Verhältnis zu Oswiu von Bernicia, der die Oberherrschaft über ganz Northumbria anstrebt. Oswine besteht jedoch auf der Unabhängigkeit Deiras - Fortsetzung 651
- 651: Die Spannungen zwischen Oswine und Oswiu eskalieren. Oswiu erklärt Oswine den Krieg. Als Oswine die militärische Überlegenheit Oswius erkennt, verzichtet er auf eine offene Schlacht, löst sein Heer auf und sucht Zuflucht bei seinem vermeintlichen Freund, dem Edelmann Hunwald (auch Humwald genannt). Hunwald verrät Oswine an Oswiu. Oswine wird auf Oswius Befehl von dessen Kommandanten Æthlewine bei Gilling (nahe Richmond, Yorkshire) am 20. August 651 ermordet. Nach Oswines Tod übernimmt Oswiu die Kontrolle über ganz Northumbria, setzt jedoch bald darauf seinen Neffen Æthelwald als Unterkönig von Deira ein. Oswine wird als Märtyrer verehrt. Königin Eanflæd, die Frau Oswius, stiftet zur Sühne für den Mord ein Kloster in Gilling, in dem für Oswine und Oswiu gebetet wird. - Fortsetzung unter Northumbria
Mercia
- König Penda (626–655)
- Schlacht von Maserfield
0805D: Penda führt eine große Streitmacht gegen Oswald, den König von Northumbria, an. In der Schlacht von Maserfield besiegt Penda Oswald, der dabei fällt. Der Tod Oswalds markiert einen bedeutenden Einschnitt in der Machtverteilung der angelsächsischen Königreiche. Nach dem Sieg festigt Penda seine Vormachtstellung in Mittelengland und erweitert den Einflussbereich von Mercia weiter. Penda bleibt nach der Schlacht weiterhin König von Mercia und baut seine Machtposition gegenüber den Nachbarkönigreichen, insbesondere Northumbria und Wessex, aus. In dieser Zeit bleibt Mercia ein heidnisches Königreich, während die meisten anderen angelsächsischen Reiche bereits das Christentum angenommen haben. - Fortsetzung 645
- 645–648: Penda vertreibt Cenwalh, den König von Wessex, für drei Jahre ins Exil. Fortsetzung 653
- 653: Unterkönig Peada (Middle Anglia, 653–655)
- 653: Pendas Sohn Peada wird Unterkönig von Middle Anglia.
- 655: 1115D Schlacht am Winwaed: Penda fällt im Kampf gegen Oswiu von Northumbria. Nach seinem Tod gerät Mercia unter die Oberherrschaft Northumbrias und wird geteilt: Der Norden an Oswiu Der Süden an Pendas Sohn Peada.
- 655: Unterkönig Peada (Südmercia, 655-656)
East Anglia
- König Anna (um 640–654)
- Der ehemalige König Sigebert, Felix' enger Unterstützer, fällt in einer Schlacht gegen den heidnischen König Penda von Mercia
- Bischof Felix von Burgund (East Anglia, 631-647/648)
- Fortsetzung 645
- um 645: König Cenwalh von Wessex flieht vor Penda und lebt drei Jahre im Exil am Hof Annas, wird dort zum Christentum bekehrt Fortsetzung 647
- 8. März 647/648: Felix stirbt nach etwa 17 Jahren als Bischof von East Anglia. Er wird in Dunwich beigesetzt. Seine Reliquien werden später unter König Knut in die Abtei Ramsey überführt
- ca. 650: Penda erobert East Anglia, Anna muss fliehen, kann aber später zurückkehren.
- um 651: Annas Tochter Æthelthryth heiratet Tondberht, wodurch das Land um Ely an East Anglia fällt.
- ca. 651: Penda greift das Kloster Cnobheresburg an; Anna flieht erneut ins Exil, vermutlich zu den Magonsæte.
- ca. 653: Anna kehrt nach East Anglia zurück.
- 654: Anna und sein Sohn Jurmin fallen in der Schlacht von Bulcamp gegen Penda von Mercia. Anna wird in Blythburgh (Suffolk) bestattet. König Æthelhere (654–655) Nachfolger wird sein Bruder Æthelhere, der jedoch von Mercia abhängig ist
Königreich Wessex
- König Cynegils (611-642)
Tod von Cynegils.; er wird vermutlich in Dorchester beigesetzt; später wird sein Grab nach Winchester verlegt - König Cenwalh (1. Amtszeit 642-645)
Sein Sohn Cenwalh wird sein Nachfolger als König von Wessex. - Fortsetzung 645
- 645: Cenwalh verstößt seine Frau, die Schwester des mächtigen Mercia-Königs Penda. Penda fällt in Wessex ein; Cenwalh muss ins Exil an den Hof von König Anna von East Anglia fliehen. Während des Exils wird Cenwalh zum Christentum bekehrt und von Bischof Felix getauft. - 645–648: Die Herrschaft über Wessex ist unklar; möglicherweise regiert Cenberht als Unterkönig. König Cenberht? (645-648)
- 648: Cenwalh kehrt nach Wessex zurück und wird wieder König. Er überträgt seinem Neffen Cuthred große Ländereien bei Ashdown in Berkshire, vermutlich als Puffer gegen Mercia.
- um 650: Nach dem Tod von Bischof Birinus setzt Cenwalh Agilbert als Bischof von Dorchester-on-Thames ein.
- 652: Cenwalh erringt einen Sieg in einer Schlacht bei Bradford-on-Avon, vermutlich gegen Mercia.
- 658: Sieg Cenwalhs über die Briten (Walas) bei Peonnan (vermutlich Penselwood, Somerset); die Briten werden bis zum Fluss Parrett zurückgedrängt.
- um 660: Gründung eines neuen Bistums in Winchester; Wina wird erster Bischof.
- 661: König Wulfhere von Mercia fällt in Wessex ein. Cenwalh kämpft bei Posentesbyrg, muss sich aber bis Ashdown zurückziehen. Teile von Hampshire und die Isle of Wight gehen an Mercia verloren.
- um 665–668: Streit mit Bischof Wina, der zu König Wulfhere von Mercia flieht. Der Einfluss Merciens auf Wessex wächst.
- 672/673: Tod Cenwalhs. Seine Witwe Seaxburh regiert etwa ein Jahr als Königin
Königreich Essex
- 650: Sigeberht I. stirbt (möglischerweise auch erst im Jahr 653).
Königreich Kent
- König Earconberht I. (640–664)
- Erzbischof Honorius von Canterbury (627–653)
- Bischof Paulinus von York (Rochester, 633–644)
- 644: 1010D: Paulinus stirbt in Rochester. Sein Todestag ist sein Gedenktag
- 644: Honorius weiht Ithamar, einem Einheimischen aus Kent, zum Bischof von Rochester als Nachfolger von Paulinus. Fortsetzung 652
- ca. 652: Honorius weiht Thomas, einem Diakon aus Mercia, zum Bischof in East Anglia als Nachfolger von Felix; später Weihe von Beretgils (Boniface) als Nachfolger von Thomas
- 653: 0930D: Tod von Honorius in Canterbury. Bestattung in der Kirche St. Peter und Paul in Canterbury.
- 655: Erzbischof Deusdedit von Canterbury (655–664) Deusdedit wird erst 18 Monate nach Honorius’ Tod in sein Amt eingeführt.
- 664: König Ecgberht I. (664–673)
WESTGOTEN
Westgoten
- König Tulga (639–642)
- König Chindaswinth (642–653)
0417D: Chindaswinth wird in Pampilica (heute Pampliega, Provinz Burgos) durch eine Adelspartei, die mit der Politik seines Vorgängers Tulga unzufrieden ist, zum König der Westgoten erhoben. Tulga wird abgesetzt und in ein Kloster verbannt.
0430D: Formelle Einführung Chindaswinths ins Königsamt, vermutlich in Toledo.
642-653: Chindaswinth beginnt seine Herrschaft im hohen Alter (etwa 80 Jahre) und setzt auf eine harte, systematische Unterdrückung des Adels, dem er mangelnde Loyalität unterstellt. Zahlreiche Adlige werden hingerichtet (laut Pseudo-Fredegar 200 Hochadlige und 500 Adlige mittleren Ranges), ihre Familien enteignet und Besitzungen an treue Gefolgsleute verteilt. Ziel ist die Ersetzung des traditionellen Adels durch einen neuen Hofadel, der dem König besonders verpflichtet ist. Viele Adlige fliehen ins Ausland oder treten in den geistlichen Stand ein. Die Wirtschaft leidet unter den Konfiskationen. Chindaswinth verschärft die Gesetzgebung: Bereits die Äußerung königsfeindlicher Absichten wird mit dem Tod und Güterkonfiskation bestraft; Begnadigungen führen zwingend zur Blendung. Vornehme und Kleriker müssen schwören, die Gesetze auch nach Chindaswinths Tod einzuhalten und Staatsfeinde nicht zu amnestieren. Schenkungen an Kirche oder Familie, um Besitz vor Konfiskation zu retten, werden für ungültig erklärt. Auch gegen Denunzianten, die falsche Anschuldigungen erheben, geht Chindaswinth hart vor.
- 20. Januar 649: Chindaswinth erhebt seinen Sohn Rekkeswinth zum Mitregenten, um eine dynastische Nachfolge gegen das Wahlrecht durchzusetzen. In den letzten Jahren seiner Herrschaft überträgt er Rekkeswinth zunehmend die Regierungsgeschäfte.
- 30. September 653: Chindaswinth stirbt. Nach seinem Tod müssen auf dem 8. Konzil von Toledo Teile seiner repressiven Maßnahmen zurückgenommen werden; die Konflikte mit dem Adel bleiben sichtbar. König Rekkeswinth (653–672) Rekkeswinth folgt ihm als König nach, die Thronfolge ist gesichert
FRÄNKISCHES REICH
Neustrien-Burgund
- König Chlodwig II. (639–657)
- Regentin Nantechild (639-642)
Tod von Königin Nantechild. - Hausmeier Erchinoald (Neustrien, 641-658)
- Hausmeier Flaochad (641-642)
In Burgund stirbt Flaochad kurz nach einem Adelskonflikt; Erchinoald wird nun auch Hausmeier von Burgund. - Bischof Ouen (Rouen, 640–684)
- Boso wird Bischof von Konstanz.
- Fortsetzung 648
- ca. 648/650: Chlodwig II. erreicht das Mündigkeitsalter. Heirat mit Bathilde, einer angelsächsischen Adligen, die später als Regentin hervorragt Fortsetzung 650
- ca. 650–657: Chlodwig II. ist formal König, die eigentliche Macht liegt jedoch bei den Hausmeiern und der Königin, weshalb Chlodwig als einer der ersten sogenannten „Faulenzerkönige“ (roi fainéant) gilt.
- um den 11. Oktober 657: Tod Chlodwigs II. im Alter von etwa 23 Jahren. König Chlothar III. (657–673) Nachfolger wird sein Sohn Chlothar III., die Regentschaft übernimmt Königin Bathilde
- 24. August 684: Tod in Clichy bei Paris. Nach seinem Tod wird sein Leichnam nach Rouen überführt und in der Kirche St-Pierre beigesetzt. Sein Grab wird später zum Wallfahrtsort, und die Abtei Saint-Ouen wird seinen Namen tragen. Nachfolger als Bischof von Rouen wird Ansbertus (Ansbert)
Austrasien
- König Sigibert III. (639–656)
- Hausmeier Otto (640–643)
- Herzog Radulf (Thüringen, 634–642)
Radulf rebelliert offen gegen Sigibert III. und besiegt dessen Heer. Er nimmt den Königstitel (rex) von Thüringen an und regiert faktisch unabhängig. Radulfs weitere Herrschaftsdauer ist unbekannt; er stirbt nach 642. Seine Söhne Theotbald und Heden I. folgen ihm nach - Herzog Theodo I. (Baiern, 640–680)
- Bischof Kunibert von Köln (623-663/664)
- Bischof Moduald (Trier, 622–647)
- Bischof Goericus (Metz, 629–642/47)
Goericus stirbt um 642 (andere Angaben: 644 oder 647) in Metz. Seine erste Grabstätte ist die Kirche des Klosters St-Symphorien in Metz; um 980 werden seine Gebeine in die Mauritiuskirche nach Épinal überführt - Fortsetzung 643
- ab 643: Gründung und Dotierung der Klöster Stablo (heute Stavelot) und Malmedy durch Sigibert, maßgeblich unterstützt durch Remaclus
- 643: Otto wird auf Veranlassung des Alemannenherzogs Leuthari ermordet. Diese Tat ebnet Grimoald dem Älteren, dem Sohn Pippins des Älteren, den Weg zur Übernahme des Hausmeieramtes in Austrasien Hausmeier Grimoald der Ältere (643–662) Fortsetzung 646
- ca. 646: Heirat Sigiberts mit Chimnechild; Kinder: Dagobert II. und Bilichild.
- um 650: Sigibert adoptiert Childebert, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., als Erben.
- Um 650–680: Bischof Emmeram wirkt am Hof Theodos in Regensburg, fördert das Christentum und wird später Opfer eines Familiendramas: Theodos Sohn Lantpert tötet Emmeram aus Rache für seine Schwester Uta
- 656: 0201D: Tod Sigiberts III. Metz; Begräbnis in der Martinsabtei Metz
- Um 663/664: Tod Kuniberts am 12. November in Köln. Er wird in der von ihm erbauten oder erweiterten Clemenskirche bestattet, die später nach ihm St. Kunibert genannt wird
LANGOBARDENREICH
Herzogtum Friaul
Herzogtum Spoleto
Herzogtum Benevent
- Herzog Ajo I. (641–642)
Slawische Plünderer landen in der Nähe von Siponto an der Adriaküste. Ajo I. zieht mit seinen Truppen aus, um die Eindringlinge zu vertreiben. Im Kampf gerät er mit seinem Pferd in eine von den Slawen ausgehobene Fallgrube, wird überwältigt und getötet. - Herzog Raduald (642–647)
Raduald vertreibt daraufhin die Slawen und wird mit Zustimmung des Langobardenkönigs Rothari Herzog von Benevent. Während seiner Herrschaft gelingt es Raduald, die Slawen durch seine Sprachkenntnisse und Verhandlungen zum Abzug zu bewegen; er regiert Benevent fünf Jahre lang und festigt die langobardische Herrschaft in Süditalien.
- 643: Rothari nutzt die Schwächung des Byzantinischen Reiches durch die arabischen Invasionen und führt einen Feldzug gegen das Exarchat Ravenna. Die Stadt Opitergium (Oderzo) wird zerstört, und bei einer Schlacht am Fluss Scultenna (Panaro) sterben 8.000 byzantinische Kämpfer. In Süditalien nimmt Rothari Albinganum (Albenga), Varicotti (Varigotti) und Saona (Savona) ein, plündert die Städte und verschleppt Einwohner. Am 22. November 643 veröffentlicht Rothari das Edictum Rothari: die erste schriftliche Kodifikation des langobardischen Rechts in lateinischer Sprache (388 Kapitel).
- 647: Raduald stirbt in Benevent. Sein Bruder Grimoald folgt ihm als Herzog von Benevent nach und wird später auch König der Langobarden Herzog Grimoald (647–662), von 662–671 regiert Grimoald als König des Langobardenreichs
- um 651/652: Die Byzantiner bitten kurz vor Rotharis Tod um einen Waffenstillstand.
- 652: Rothari stirbt nach 16 Jahren und 4 Monaten Regierungszeit und wird vermutlich in Monza oder Pavia beigesetzt. Sein Sohn Rodoald folgt ihm als König nach König Rodoald (652–653)
WESTSLAWEN
Reich des Samo
AWAREN
GROßBULGARISCHES REICH
- Um 665: Tod Kubrats, vermutlich in Mala Pereshchepina (heute Ukraine).
- Nach 665: Das Reich zerfällt unter dem Druck der Chasaren. Kubrats Söhne teilen sich mit ihren Gefolgsleuten auf und ziehen in verschiedene Richtungen (Batbayan, Kotrag, Asparuch, Kuber, Alcek) Fortsetzung 667
- 667: Knjas Batbayan (667-690)
BYZANTINISCHES REICH
- Kaiser Konstans II. (641–668)
Heirat mit Fausta, mit der er drei Söhne hat. Abschluss eines Friedens mit dem Kalifen, nachdem die Araber in das Oströmische Reich eingedrungen sind. Eroberung Ägyptens durch die Araber, Beginn erheblicher Gebietsverluste im Osten - Exarch Isaacius (Ravenna, 625-643/644)
- Papst Johannes IV. (640–642)
1012D: Johannes IV. stirbt in Rom und wird vermutlich in Alt-St. Peter in Rom bestattet; das genaue Grab geht später verloren. - Papst Theodor I. (642–649)
1124D: Theodor I. wird Papst. 642-649: Theodor I. tritt entschieden gegen den Monotheletismus auf, eine christologische Lehre, die er als häretisch betrachtet. Entsendung des Bischofs Stephan von Dor nach Palästina zur Schlichtung kirchlicher Konflikte. Theodor I. wird für seine Barmherzigkeit, Freigebigkeit und Milde gerühmt, ebenso für seine Unnachgiebigkeit im theologischen Streit mit Konstantinopel - Patriarch Paulos II. (Konstantinopel, 641–653)
Iberia
- um 643: Der Langobardenkönig Rothari erobert nahezu ganz Ligurien und weite Teile von Emilia. In einer Schlacht am Panaro werden die byzantinischen Truppen vernichtend geschlagen, tausende Soldaten kommen ums Leben. Isaacius stirbt vermutlich im Kampf gegen die Langobarden, eventuell aber auch an einem Schlaganfall (verschiedene Quellenangaben)
- 643: Exarch Theodorus Calliopas (Ravenna, 1. Amtszeit 643–ca. 645)
- 645: Gregor von Karthago: Gregor wird byzantinischer Patrikios und Exarch von Karthago (heutiges Tunesien). Der genaue Beginn seiner Amtszeit ist nicht überliefert, aber er ist spätestens 645 im Amt - Teilnahme an einer theologischen Disputation zwischen dem ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel, Pyrrhos, und dem Theologen Maximos Homologetes, die in seinem Amtsbereich stattfand
- 645: In Karthago führt der ehemalige Patriarch Pyrrhos eine Glaubensdiskussion (Disputatio cum Pyrrho) mit Maximos dem Bekenner, woraufhin er dem Monotheletismus abschwört.
- 646: Konstans II.: Verlust Karthagos und Nordafrikas an die Araber
- 646/647: Paulos II. akzeptiert die Kompromisslehre des Monotheletismus, die bereits von seinen Vorgängern Sergios I. und Pyrrhos I. vertreten wurde
- 646: Gregor von Karthago rebelliert gegen den byzantinischen Kaiser Konstans II. Hintergrund der Rebellion sind unter anderem die monotheletischen Streitigkeiten im Byzantinischen Reich. Gregor sagt sich vom Reich los, verlegt die Hauptstadt seines Machtbereichs nach Sufetula (heute Sbeitla in Tunesien) und sammelt Truppen, darunter auch Berberverbände
- 647: Arabische Truppen unter ʿAbdallāh ibn Saʿd greifen das Exarchat an. Gregor von Karthago stellt sich mit seinen Truppen in der Schlacht von Sufetula den Angreifern, unterliegt jedoch und fällt im Kampf (nach arabischen Quellen) oder flieht nach Byzanz (syrische Quellen). Nach seinem Tod wird seine Tochter einem arabischen Anführer als Beute überlassen und stirbt kurz darauf. Das Amt des Exarchen von Karthago übernimmt Gennadios. Die arabischen Angriffe auf das Exarchat setzen sich fort und führen letztlich zum Untergang der byzantinischen Herrschaft im Maghreb.
- 647: Der ehemalige Patriarch Pyrrhos reist nach Rom und wird von Papst Theodor I. ehrenvoll empfangen, da er dem Monotheletismus abgeschworen hat. Nach seiner Rückkehr nach Konstantinopel bekennt er sich erneut zum Monotheletismus, wird daraufhin von Papst Theodor I. exkommuniziert und auf dem Laterankonzil 649 erneut verurteilt
- 648: Paulos unterstützt das kaiserliche Edikt, den sogenannten „Typos“ von Constans II., der jede weitere Diskussion um die Christologie verbietet. Dieses Dekret sollte den Streit um die Natur Christi im Byzantinischen Reich beenden.
- 649: Vorbereitung der Lateransynode von 649, die den Monotheletismus verurteilen sollte; Theodor stirbt jedoch vor deren Beginn. Auf der Lateransynode in Rom wird Paulos II. zusammen mit Sergios I. und Pyrrhos I. von Papst Martin I. exkommuniziert und mit dem Anathema belegt, da sie die monothelitische Lehre unterstützen. Die Erhebung Martins zum Papst ohne kaiserliche Zustimmung führt zur Verhaftung und Verbannung des Papstes durch den Kaiser.
- 650er Jahre: Konstans II.: Ständige Abwehrkämpfe gegen die muslimischen Araber, die bis nach Kleinasien vordringen. Die Grenze stabilisiert sich schließlich am Taurusgebirge
- 653: Paulos II. stirbt im Dezember in Konstantinopel
- 653: Exarch Theodorus Calliopas (Ravenna, 2. Amtszeit 653–vor 666)
- 654: Patriarch Pyrrhos (Konstantinopel, 2. Amtszeit 654) Nach dem Tod von Paulos II. wird Pyrrhos für einige Monate erneut Patriarch, stirbt aber noch im selben Jahr.
- Um 660: Konstans II.: Umwandlung der römischen Provinzialverwaltung in das sogenannte Themen-System (Themenverfassung), was als bedeutende Verwaltungsreform gilt, auch wenn die genaue Datierung umstritten ist.
- 661: Konstans II.: Krönung seines Sohnes Konstantin IV. zum Mitkaiser.
- 662: Konstans II.: Übersiedlung nach Italien, Verlegung der Residenz nach Syrakus auf Sizilien. Von dort versucht Konstans II., die byzantinische Herrschaft im Westen zu stärken, was jedoch nur begrenzten Erfolg hat.
- 663: Konstans II.: Italienexpedition, unter anderem gegen die Langobarden, bleibt erfolglos.
- 664–668: Konstans II.: Regierung von Syrakus aus, zunehmende Isolation und Unzufriedenheit im Reich. Auseinandersetzungen mit Papst Martin I. und Maximus Confessor wegen des Monotheletismus-Streits. 684 (nach Konstans’ Tod) wird die Diskussion über Monotheletismus und Monergismus verboten.
- 15. September 668: Konstans II. wird in Syrakus von einem Kammerdiener ermordet (traditionelles Datum, es gibt auch abweichende Datierungen). Kaiser Konstantin IV. (668–685) Sein Sohn Konstantin IV. setzt sich gegen Usurpatoren durch und kehrt nach Konstantinopel zurück
- 680/681: Der im Jahr 654 verstorbene Patriarch Pyrrhos wird posthum auf dem Dritten Konzil von Konstantinopel als Häretiker verurteilt
- 843: Patriarch Sergios I. (Jerusalem, 843–850)
DABUYIDEN
- Spahbod Gil Gavbara (642-660)
Tod von Piruz, dem Herrscher von Gilan. Gil Gavbara, sein Sohn, folgt ihm als Herrscher von Gilan nach. Gründung der Dabuyiden-Dynastie durch Gil Gavbara. Er wird zum ersten Spahbod (Ispahbadh) von Tabaristan und Gilan. In den 640er Jahren erobert Gil Gavbara Daylam und Gilan und plant, sein Herrschaftsgebiet auf Tabaristan auszuweiten.
um 642–651: Während der arabischen Invasion und dem Zusammenbruch des Sassanidenreiches gelingt es Gil Gavbara, die Unabhängigkeit seines Reiches zu bewahren. Gil Gavbara und Farrukhzad aus dem Haus der Ispahbudhan schließen einen Friedensvertrag mit den arabischen Eroberern. Im Gegenzug erhält Gil Gavbara die Kontrolle über Tabaristan. Yazdegerd III., der letzte Sassaniden-Schah, erkennt Gil Gavbara als Herrscher von Tabaristan an und verleiht ihm und seinem Sohn Dabuya die Titel Gil-Gilan ("Herrscher von Gilan") und Padashwargarshah ("Schah von Patashwargar", alter Name der Gebirgsregion Tabaristans).
- um 651: Nach dem Tod von Yazdegerd III. (651) festigt Gil Gavbara seine Herrschaft in Tabaristan weiter und bleibt faktisch unabhängig, zahlt jedoch Tribut an die Araber, um seine Autonomie zu sichern.
- 660: Tod von Gil Gavbara in Tabaristan. Spahbod Dabuya (660-712) Sein Sohn Dabuya folgt ihm als Spahbod von Tabaristan nach und setzt die Dabuyiden-Dynastie fort
SASSANIDENREICH
- Großkönig Yazdegerd III. (632–651)
- Schlacht bei Nehawend
Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht bei Nehawend gegen die muslimischen Araber bricht das Reich der Sassaniden im Iran zusammen. Yazdegerd III. muss sich in den äußersten Osten seines Reiches zurückziehen, wo er sich noch 9 Jahre hält, dort versucht er vergeblich, den Widerstand zu organisieren. - Fortsetzung 651
- 651: Ermordung Yazdegerds III. bei Merw durch einen Müller bzw. auf Veranlassung eines lokalen Statthalters; endgültiger Untergang des Sassanidenreiches. Nachwirkung: Beginn der nach Yazdegerd benannten Zeitrechnung („Yazdegerd-Kalender“) bei den Parsen und in der mittelalterlichen Navigation Fortsetzung 651
ARABER
(21/22 - Jahreswechsel 29./30. November)
Raschidūn-Kalifat
- Kalif ʿUmar ibn al-Chattāb (634–644)
- Sieg bei Nehawend, Zusammenbruch des Sassanidenreichs.
- Byzantinische Truppen in Ägypten kapitulieren vor den anstürmenden Arabern und räumen Alexandria. Die muslimischen Eroberer sichern den ägyptischen Christen Glaubensfreiheit zu. Die Arabische Eroberung Ägyptens ist damit abgeschlossen.
- Anschließend wenden sich die Araber unter ihrem Anführer ʿAbdallāh ibn Saʿd nach Süden, um das christliche nubische Königreich Makuria zu erobern.
- In Kasaragod entsteht die erste Moschee auf indischem Boden.
- Fortsetzung 644
- 644: 1103D: ʿUmar stirbt nach einem Attentat durch den persischen Sklaven Abū Luʾluʾa in Medina Kalif ʿUthmān ibn ʿAffān (644–656)
- 645: Angesichts der arabischen Expansion nach Georgien muss Stephan II. die Oberhoheit des Kalifen anerkennen
- 649: Endgültige Zerstörung der persischen Residenz Istachr
- um 650: Stephan II. stirbt und wird von seinem Sohn Adarnase II. als Fürst von Iberien abgelöst
TURKVÖLKER
Westliches Reich der Gök-Türken
- Khagan Yukuk Shad (638-642)
Nach vier Jahren an der Macht flieht Yukuk Shad nach Westen und wird durch Irbis Seguy ersetzt. Die Gründe für seine Flucht liegen vermutlich in den anhaltenden Stammeskonflikten und Machtverlusten - Khagan Irbis Seguy (642–650)
Irbis Seguy (auch: Irbis Shekui Khagan) wird mit Unterstützung der Tang-Dynastie und der westlichen Nushibi-Stämme zum Khagan des Westlichen Türk-Kaganats erhoben, nachdem er Yukuk Shad gestürzt hat. Yukuk Shad bleibt jedoch in Teilen des Territoriums weiterhin aktiv. Beginn der Herrschaft von Irbis Seguy als neunter Khagan des Westlichen Türk-Kaganats.
Um 642–646: Die Rivalität zwischen den Nushibi (westliche Stämme) und den Dulu (östliche Stämme) nimmt ab, was zu einer ruhigeren Phase innerhalb des Kaganats führt - Fortsetzung 646
- 646: Irbis Seguy ersucht beim chinesischen Kaiser Taizong um eine chinesische Prinzessin zur Heirat. Im Gegenzug fordert Taizong die Rückgabe mehrerer Städte in der Tarim-Becken-Region. Nach Ablehnung dieser Forderung greift China das Tarim-Becken an. Mehrere Dulu-Anführer fliehen nach China, das Kaganat verliert dadurch auch Dsungarei an das Tang-Reich. Ashina Helu rebelliert gegen Irbis Seguy, wird jedoch zunächst besiegt.
- 648–649: Weitere Gebietsverluste an China, insbesondere im Tarim-Becken und Dsungarei, schwächen das Kaganat erheblich.
- 649: Irbis Seguy flieht nach Westen, nachdem Ashina Helu – unterstützt von Dulu-Stämmen und nun auch der Tang-Dynastie – die Macht übernimmt. Khagan Ashina Helu (649–658) Ashina Helu wird als neuer Khagan eingesetzt.
- 650: Tod von Irbis Seguy. Das Westliche Türk-Kaganat ist weiter durch innere Konflikte und äußeren Druck geschwächt, was letztlich zur vollständigen Eroberung durch die Tang-Dynastie in den folgenden Jahren führt
- 659: Ishbara Tolis wird auf Befehl von Yukuk Shad von einem eigenen Mann getötet
Östliches Reich der Gök-Türken
- 647: 0516D: Qilibi stirbt in Chang’an (Hauptstadt der Tang-Dynastie), im Alter von 63 oder 64 Jahren und wird in Zhaoling bestattet.
- 647: Khagan Chebi (647–650) Fortsetzung 650
- 650: Eroberung durch Tang-Dynastie
INDIEN
Harsha
- letzter Eintrag im Jahr 630
Chalukya
- König Pulakeshin II. (ca. 610-ca. 642)
In einer finalen Schlacht erobern die Pallavas unter Narasimhavarman I. die Hauptstadt Vatapi (Badami); Pulakeshin II. fällt vermutlich in dieser Schlacht. Nach dem Tod Pulakeshins II. herrscht Unsicherheit über die Nachfolge und die Kontrolle über das Chalukya-Reich. Es ist nicht eindeutig belegt, ob das Reich unter den Söhnen aufgeteilt worden ist oder ob einzelne Nachfolger von anderen Hauptstädten aus regieren, während die Pallavas Vatapi besetzt halten.
- 643: König Adityavarman (643-645) Adityavarman besteigt den Thron und regiert vermutlich von einer alternativen Residenz aus, da Vatapi von den Pallavas besetzt ist. Seine Herrschaft ist durch mehrere Inschriften belegt, darunter die Kurnool-(Karnul)-Inschrift und die Nelakunda-Inschrift seines Sohnes Abhinavaditya. Adityavarman trägt die Titel Shri-prithvi-vallabha, Maharajadhiraja und Parameshvara („Oberster Herrscher“). Die Kurnool-Inschrift rühmt seine „höchste Herrschaft über den ganzen Erdkreis, den er mit der Kraft seines Armes und seiner Tapferkeit bezwungen hat“. Historiker gehen davon aus, dass Adityavarman seine kurze Regierungszeit vor allem damit verbringt, das ehemalige Chalukya-Territorium von den Pallavas und anderen Feinden zurückzuerobern.
- 645: König Abhinavaditya (645-646) König Nach Adityavarman folgte sein Sohn Abhinavaditya vermutlich als König nach
Östliche Chalukya
- um 650: Ausbau der Verwaltung und Einführung eines effizienten Steuersystems 650–660: Erweiterung des Reichs durch Feldzüge gegen lokale Kleinkönige; Sicherung der Unabhängigkeit Fortsetzung 660
- um 660: Förderung des Seehandels und Schutz der Küstenregionen 660–670: Bau von Tempeln und Förderung religiöser Toleranz (vor allem für den Vaishnavismus)
- 670–673: Stabile und wohlhabende Endphase der Herrschaft; Vorbereitung der Nachfolge
- 673: Tod von Jayasimha I.; Nachfolge durch seinen Bruder Indra Bhattaraka
- 673: König Bhattaraka (673)
- 673: König Vishnuvardhana II. (673–682)
Pallava
- König Narasimhavarman I. (630–668)
Narasimhavarman I. rächt die Niederlage seines Vaters gegen den Chalukya-König Pulakeshin II. und besiegt diesen in der Schlacht bei Vatapi. Pulakeshin II. wird getötet, und Vatapi (später Badami) wird erobert. Für diesen Sieg erhält Narasimhavarman I. den Titel „Vatapikonda“ („Bezwinger von Vatapi“). Die Pallavas werden nach diesem Triumph die dominierende Macht in Südindien. - Fortsetzung 668
- 668: Narasimhavarman I. stirbt in Kanchipuram. König Mahendravarman II. (668) Nachfolger wird sein Sohn Mahendravarman II. König Parameswaravarman I. (668-690) Fortsetzung 668
Pandya
Kamarupa
Anuradhapura
TIBET
- 645: Annexion des Königreichs Zhangzhung nach der Ermordung von König Ligmincha. Fortsetzung 649
- 649: Tod Songtsen Gampos, Beisetzung im „Tal der Könige“ in Yarlung (möglicherweise auch bereits 648)
- 650: König Mangsong Mangtsen (650–676)
KHMER
Chenla
- 657: Tod und Nachfolge: Nach seinem Tod folgt ihm sein Sohn Jayavarman I. auf den Thron. König Jayavarman I. (657–690) Nach Jayavarman I. kommt es zu einer politischen Krise und zur Teilung Chenlas in Ober- und Unterchenla. Fortsetzung 657
CHINA
(55./56. Zyklus - Jahr des Wasser-Tigers; am Beginn des Jahres Metall-Büffel)
Tang-Dynastie
- 645: Schwerer Feldzug gegen Korea (Goguryeo), der mit einer Niederlage für China endet. Fortsetzung 649
- 649: Tod von Taizong während der Vorbereitung einer weiteren Invasion gegen Korea
- 649: Kaiser Tang Gaozong (649–683)
KOREA
Goguryeo
- König Yeongnyu (618-642)
Goguryeo befindet sich in einer schwierigen politischen und militärischen Lage. Yeongnyu herrscht über das Reich, doch seine Macht ist bedroht. Im Inneren wächst die Unzufriedenheit, und rivalisierende Adelsfamilien streben nach Einfluss. Besonders der mächtige General Yeon Gaesomun gewinnt immer mehr an Bedeutung. Er kritisiert die Schwäche des Königs und fordert entschlossenere Maßnahmen gegen die äußeren Feinde. Goguryeo steht unter ständigem Druck von den Nachbarstaaten Silla und Baekje im Süden sowie von der chinesischen Tang-Dynastie im Westen. Die Spannungen an den Grenzen nehmen zu. Im Jahr 642 spitzt sich die Lage zu: Yeon Gaesomun organisiert einen Staatsstreich, bei dem König Yeongnyu getötet wird. Yeon Gaesomun setzt einen neuen König, Bojang, auf den Thron, während er selbst die eigentliche Macht im Staat übernimmt. - König Bojang (642–668)
Unter der Führung von Yeon Gaesomun bereitet sich Goguryeo auf die Verteidigung gegen äußere Bedrohungen vor. Die Armee wird gestärkt, Festungen werden ausgebaut, und das Reich versucht, seine Unabhängigkeit gegen die übermächtigen Nachbarn zu behaupten. Das Jahr 642 markiert somit einen Wendepunkt in der Geschichte Goguryeos: Die politische Ordnung verändert sich, und das Reich rüstet sich für die kommenden Konflikte. - Fortsetzung 642
- 645: Kaiser Taizong der Tang-Dynastie startet einen großangelegten Angriff auf Goguryeo, wird aber durch die Verteidigung von Yang Manchun bei der Belagerung von Ansi erfolgreich zurückgeschlagen.
- 647 & 648: Weitere Invasionsversuche der Tang gegen Goguryeo scheitern.
- 654: Goguryeo greift die mit Tang verbündeten Khitan an.
- 655: Gemeinsamer Angriff von Goguryeo und Baekje auf Silla.
- 661: Tang-Armee belagert erfolglos die Hauptstadt Pyongyang.
- 662: Silla und Tang verstärken ihre Angriffe auf Goguryeo nach dem Fall von Baekje (660).
- 666: Tod von Yeon Gaesomun, dem eigentlichen Machthaber. Es entbrennt ein Nachfolgestreit zwischen seinen Söhnen, was zu inneren Unruhen und Schwächung des Reiches führt. Yeon Namsaeng, einer der Söhne, läuft zu Tang über; zahlreiche Grenzfestungen ergeben sich.
- 667: Tang-Truppen überschreiten den Liao-Fluss und nehmen wichtige Festungen ein. Sie erhalten Unterstützung von Überläufern aus Goguryeo.
- 668: Im Herbst fällt Pyongyang nach gemeinsamer Belagerung durch Tang- und Silla-Truppen. König Bojang wird gefangen genommen, Goguryeo hört auf zu existieren. Bojang wird von der Tang-Dynastie zum Minister ernannt, später als „König von Joseon“ in Liaodong eingesetzt, versucht aber weiterhin, Goguryeo mit Hilfe von Flüchtlingen und Malgal-Stämmen wiederherzustellen.
- 681–682: Bojang wird nach Sichuan verbannt und stirbt dort im Jahr 682
Baekje
- König Uija (641-660)
Beginn einer großangelegten Offensive gegen das Nachbarreich Silla. Eroberung von etwa 40 Festungen im Grenzgebiet zu Silla. Einnahme der Daeya-Festung (später Hapcheon), wobei die Tochter und der Schwiegersohn von Kim Chunchu (später König Muyeol von Silla) getötet werden. - Fortsetzung 643
- 643–645: Fortsetzung der Angriffe auf Silla, häufig in Allianz mit Goguryeo. Versuch, Sillas diplomatische Verbindung zur Tang-Dynastie zu blockieren. Fortsetzung 645
- 645: Während die Silla-Tang-Koalition Goguryeo angreift, erobert Baekje sieben weitere Festungen von Silla.
- 655: Gemeinsame Angriffe von Baekje und Goguryeo auf Sillas Nordgrenze.
- 660: Die Silla-Tang-Allianz entscheidet sich, Baekje zuerst anzugreifen, da Goguryeo militärisch zu stark ist. - Juli 660: Die Baekje-Flotte wird von der Tang-Marine besiegt; das Heer Baekjes unter General Gyebaek unterliegt Silla in der Schlacht von Hwangsanbeol. Die Hauptstadt Sabi (später Buyeo) wird belagert und fällt schnell an die Angreifer. Uija und der Kronprinz fliehen nach Ungjin (später Gongju), kapitulieren aber kurz darauf. Uija, seine Söhne Buyeo Hyo und Buyeo Yung, 88 Beamte und 12'807 Untertanen werden nach China deportiert. Ein weiterer Sohn, Buyeo Pung, versucht später erfolglos, das Königreich wiederherzustellen
- 660: König Buyeo Pung (660–663)
Silla
- Königin Seondeok (632–647)
Angriffe durch Baekje und Goguryeo: Baekje erobert 40 Festungen, darunter die wichtige Daeya-Festung. Silla gerät in eine schwere Krise. - Fortsetzung 643
- 643: Baekje und Goguryeo blockieren wichtige Seewege. Seondeok bittet die Tang-Dynastie um Hilfe. Der Bau der neunstöckigen Pagode im Hwangnyongsa-Tempel wird begonnen, um Schutz und Zusammenhalt zu fördern. Der buddhistische Mönch Jajang kehrt aus China zurück und berät die Königin. Fortsetzung 644
- 644: Niederlage eines vereinten Silla-Tang-Heeres gegen Goguryeo.
- 647: Bidams Rebellion: Am 8. Februar beginnt ein Aufstand unter Führung des Adligen Bidam, der behauptet, Frauen seien ungeeignet zum Regieren. Der Aufstand wird nach weniger als zehn Tagen von General Kim Yushin niedergeschlagen, Bidam und seine Anhänger werden hingerichtet.
- 647: 0217: Tod von Königin Seondeok. Ihre Nachfolgerin wird Königin Jindeok. Königin Jindeok (647–654)
JAPAN
- 645: Nach dem Mord an Soga no Iruka dankt Kōgyoku ab; ihr Bruder Kōtoku wird Tennō Tennō Kōtoku (645–654) Fortsetzung 655
- 655: Tennō Kōgyoku (2. Amtszeit 655–661) Nach dem Tod ihres Bruders Kōtoku übernimmt sie erneut den Thron, nun als Saimei-tennō
- 661: Tod während eines Feldzugs gegen die koreanischen Baekje; Nachfolger wird Tenji
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Links sind nach der jeweiligen Quelle benannt.
13.05.2022 Artikel eröffnet
25.02.2024 Grundstock erstellt
24.05.2025 Grundstock ergänzt